Warum muss man als Kind angefangen haben muss, um Pianist zu werden?

Was ist denn die Metronommethode? Habe ich da etwas verpasst? Möglicherweise den Eintritt in die höchsten pianistischen Weihen?

Oder heißt Metronommethode nur, dass man das Ding einfach immer nur mitlaufen lassen muss, egal was kommt, und alles wird gut?

CW
 
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Nur wenn man Probleme mit dem Älterwerden hat.
 
Ok es ist schön dass jetzt viele die Vorteile des Erwachsenseins gegenüber einem Kind auflisten aber man muss bedenken dass das Kind, das Klavierunterricht bekommen hat irgendwann auch mal erwachsen wird und dann beide Vorteile hat, also die des "kindlichen tuns" und die des eher mit Verstand an die Sache gehenden Erwachsenen. So ist es meiner Einschätzung nach immer besser, schon als Kind Unterricht gehabt zu haben (auf einem guten Klavier und einem guten Lehrer). Du spielst dann mit so einer Selbstverständlichkeit, weißt wo das A ist und hinterfragst nicht alles.

Gut, klar kann ich mich freuen, dass ich jetzt zum Klavierspielen gefunden habe. Tue ich auch. Dass dürft ihr nicht vergessen. Es macht mir Spass! Nur würde ich es im Nachhinein anders machen, wenn ich nochmal ein Kind wäre und gleich Klavierunterricht nehmen. Damit ich mal so gut wie Lang Lang werde, oder moment, ich bin ziemlich klein, ich würde dann vielleicht eher Kurz Kurz heißen, aber egal, hauptsache so gut ;) Aber da ich nicht an Wiedergeburt glaube oder so hab ich wohl Pech gehabt *seufz*
 
Oder heißt Metronommethode nur, dass man das Ding einfach immer nur mitlaufen lassen muss, egal was kommt, und alles wird gut?

Nicht ganz... man fängt mit einer Geschwindigkeit an, bei der man alle Noten sauber und fehlerfrei realisieren kann. Dann übt man eine Weile, und steigert dann die Geschwindigkeit ein bißchen. Wieder üben, solange bis alles mühelos und fehlerfrei läuft. Wieder Geschw. etwas erhöhen......

Mit etwas Geduld kriegt man so jede hakelige Passage in den Griff.

Am besten ein elektronisches Metronom verwenden.
 
Lang Lang hat mal gesagt, er übe so ca. 3-4 Stunden täglich, wenn ich mich recht erinnere. Außerdem hat er gesagt, man zehrt von den Fähigkeiten, die man sich in seiner Jugend angeeignet hat. Wenn man einmal berühmt ist, konzertiert und umeinanderreist, und viele Verpflichtungen/Termine hat, dann hat man wohl keine Zeit mehr, grundlegendes zu erarbeiten... das muß dann schon da sein.

Valentina Igoshina hat, glaube ich, mal von 10 Stunden üben täglich gesprochen.
 
Ach bestimmt...die ganzen After-Show-Partys. :)
 

Gut, klar kann ich mich freuen, dass ich jetzt zum Klavierspielen gefunden habe. Tue ich auch. Dass dürft ihr nicht vergessen. Es macht mir Spass! Nur würde ich es im Nachhinein anders machen, wenn ich nochmal ein Kind wäre und gleich Klavierunterricht nehmen. Damit ich mal so gut wie Lang Lang werde, oder moment, ich bin ziemlich klein, ich würde dann vielleicht eher Kurz Kurz heißen, aber egal, hauptsache so gut ;) Aber da ich nicht an Wiedergeburt glaube oder so hab ich wohl Pech gehabt *seufz*

Es ist eigentlich relativ einfach: Wenn du Konzertpianist werden willst, musst du als Kind angefangen haben, weil dir sonst einfach die Zeit fehlt. Die Kinder fangen mit 5 Jahren an und sind mit 25 mit dem Studium durch. Selbst wenn es dir mit 40 gelingt, die gleiche Zeit aufzuwenden, dann bist du mit 60 Jahren an dem Punkt, wo der jüngere Spieler mit 25 ist.

Wer im Erwachsenenalter anfängt, muss wissen, dass der einzige Anreiz der Spaß an der Sache sein kann. Ein zweiter Lang Lang wird niemand werden, der erst spät begonnen hat.

Ich persönlich finde das aber auch gar nicht weiter schlimm. Ich spiele mit viel Freude Klavier, ohne Druck, ohne Konkurrenzsituationen. Für die Profimusiker, die ich kenne, ist ihr Instrument der Job geworden, auch mit den unangenehmen Seiten, die damit einhergehen.
 
Natürlich ist es möglich aber nicht die Regel und mit 15 ist man zwar kein Hänschen mehr aber auch noch kein Hans. :-D
 
@Bernhard Hiller Da gäbe es aber zwei interessante Fragen:
1. Hat er auch wirklich gut gespielt (ich kenne auch einen Klavierstudenten aus meiner ehemaligen Hochschule, der spät begonnen und es dann studiert hat. Dem hat man das angehört, obwohl er "normalschwierige" Sachen spielen konnte.)
2. Hatte er andere musikalische Vorbildung (Chor, andere Instrumente)? Denn die Ausbildung im Klavier besteht ja nicht nur aus dem Lernen der Technik, sondern deutlich mehr. Eben musikalisches Verständnis mit allem, was dazugehört, Übetechniken etc. etc.
Wenn ich jetzt ein neues Instrument anfangen würde, von dem ich keine Ahnung habe - z.B. Horn oder Fagott - würde ich recht sicher schnellere Fortschritte machen als irgend eine andere Gleichaltrige, die noch nie etwas mit Musik und Instrumentalspiel zu tun hatte.
 
Manchmal packt mich auch noch die Wehmut ob der Tatsache, dass ich das Klavier nicht schon als Kind entdeckt habe - aber was habe ich davon? So ist es nun mal, und ich bin sooo froh, dass ich die Musik überhaupt entdeckt habe. Ich habe eben in meinen ersten 40 Lenzen was anderes gemacht. Ich bin froh und dankbar für mein Leben, das es unterm Strich gut mit mir gemeint hat.
Klaviertechnisch spiele ich in einer anderen Liga, Paralympics quasi. Und auch in x Jahren werde ich mich niemals vergleichen können mit einem Profi, der schon so lange spielt, wie ich lebe, und vielleicht nicht mehr leben werde...:dizzy: Ein weises Sprichwort sagt: Vergleichen macht unglücklich.
 
Ich finde es auch gelegentlich schade, dass ich erst so "spät" Zugang zur Beschäftigung mit Musik gefunden habe.

Wenn ich mich aber darüber ärgere, besinne ich mich einfach auf meine Fortschritte, die ich erreicht habe: Noch vor wenigen Jahren habe ich mich als einer der größten Nieten in Musik betrachtet, ich war immer einer der schlechtesten in dem Schulfach und habe nie die Chance gehabt, ein Instrument zu erleben.

Mit vielen davon habe ich nun aufgeräumt. Ich sehe, was ich erreicht habe und bin stolz. Genauso sehe ich aber, was noch auf mich wartet und wie viel ich noch an mir arbeiten muss - aber nicht, weil es mir jemand aufgezwungen hat, sondern weil ich es so will.

Dann packt mich immer der Ehrgeiz und ich setze mich zum Üben :super:

Entschuldigt, die Tasten rufen :-D...
 
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Man weiß ja nie was gewesen wäre, wenn...
Ich zum Beispiel habe mit 14 angefangen und aus mir wird nie im Leben mehr
ein Konzertpianist. Ich weiß nicht wie das bei Anderen ist, aber in dem Alter müsste man schon sehr viel Naturtalent haben um noch Musik studieren zu können. Aber ich bin froh darüber selbst zur Musik gekommen zu sein. Wenn ich mit 6 von meinen Eltern zum Üben verdonnert worden wäre, hätte ich eine Menge anderer Dinge verpasst oder vielleicht den Spaß verloren. Und wer weiß; vielleicht verdiene ich mal mehr als ein mittelmäßig bekannter Pianist und kann
meinen Flügel in eine Wohnung stellen in der ich trotzdem noch Platz für solche Dinge wie Möbel habe :-D
 
Gut, klar kann ich mich freuen, dass ich jetzt zum Klavierspielen gefunden habe. Tue ich auch. Dass dürft ihr nicht vergessen. Es macht mir Spass! Nur würde ich es im Nachhinein anders machen, wenn ich nochmal ein Kind wäre und gleich Klavierunterricht nehmen.

Ich hatte als Kind 8 Jahre (schlechten) Klavierunterricht und habe wenig geübt, dann habe ich 35 Jahre überhaupt nicht gespielt. Das lässt sich jetzt nicht mehr ändern. Punktum.

Seit einem Jahr übe ich systematisch und regelmäßig und bin selber erstaunt über die Fortschritte, die ich gemacht habe.

Du bist noch sehr jung und kannst fast 30 Jahre üben, bis du so alt bist wie ich jetzt bin. Wenn du den Spaß nicht verlierst und am Ball bleibst, dann wirst du in schon in einem Jahr deutlich besser spielen können als heute, in wenigen Jahren so gut wie du es jetzt nicht zu träumen wagst. Ich glaube nicht, dass irgend ein Stück der Klavierliteratur grundsätzlich außerhalb deiner Reichweite liegt, es ist nur eine Frage von Zeit, Geduld und Übungsaufwand.

Dem widerspricht die berechtigte Weisheit: Was das Hänschen nicht lernt, lernt der Hans nimmer mehr.

Gerald Hüther widerspricht dieser sogenannten Weisheit und meint, man kann auch mit 70 noch anfangen, Neues zu lernen. Wichtig ist die Begeisterung für die Sache.

Ich sehe gerade, der letzte Beitrag von Wumbo ist 2 Jahre alt. Es würde mich interessieren, ob er noch immer mit Freude bei der Sache ist und wie die Fortschritte sind.
 
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