Wahrnehmung beim Spiel

  • Ersteller des Themas SpaetzuenderDD
  • Erstellungsdatum

SpaetzuenderDD

SpaetzuenderDD

Dabei seit
8. Jan. 2012
Beiträge
216
Reaktionen
42
Hallo allerseits,

Ich habe eine Frage.

und zwar ist mir beim aufnehmen meines eigenen Spiels aufgefallen, dass ich selber mein Spiel ganz anders wahrnehme als die Aufnahme es wieder gibt.

Ich selber empfinde mein Spiel viel schelchter als es später klingt.
Ich höre und empfinde sofort wenn ein Lauf nicht 100% gelungen ist, damit meine ich nicht falsche Noten sondern das man nicht locker ist bzw. der Fluss nicht genau war,
bei der Aufnahme erhöre ich es kaum bis gar nicht.

Ist das ein persönliches empfinden da man beim spielen soo tief drin ist?
Wie kann man das trainieren um das zu hören wie es auch jemand anderes hört?

Hoffe ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken.

Gruß
Spaetzuender
 
Mir geht es ähnlich. Wenn ich Videos von einer Party, auf der ich bissel geklimpert habe, zu sehen bekommen staune ich immer und denke "och, das geht ja".
Vermutlich liegt es daran, dass man das Spielen nicht nur hört sondern auch fühlt. So fühlt man jede Unsicherheit, jede noch so kleine Unsauberkeit, auch wenn sie nicht hörbar ist.

Aber ich würde mir das nicht wegtrainieren wollen.
 
Hallo SpaetzuenderDD,

eigentlich kann man das nicht wirklich trainieren, weil es immer einen Unterschied in der "Selbstwahrnehmung" und "Fremdwahrnehmung" gibt. Außerdem gibt es mehrere "Fremdwahrnehmungen". Jeder bewertet unterschiedlich.

Damit du diesem Ziel näher kommst, schlage ich vor, dass du möglichst oft mit Kollegen oder Zuhörern über dein Spiel reflektierst. Sie sollen ihre Wahrnehmungen möglichst genau schildern. So kannst du dann deine Wahrnehmung abgleichen.

Weiters ist häufiges Aufnehmen und Abhören mit zeitlichem Abstand, bzw. in verschiedenen Tagesverfassungen eine gute Möglichkeit die Selbstwahrnehmung zu schulen.
 
Hallo Spaetzuender,

mir scheint, es "vermischt" sich da bei Dir etwas: die Anstrengung beim selbst spielen (in dem Augenblick, in dem Du spielst) und der Höreindruck Deines Spiels.

Bist Du eigentlich halbwegs entspannt beim Spielen, oder "ackerst" Du ziemlich stark dabei?

Wenn Du die Aufnahme anhörst, fällt ja die "Anstrengung" des Spielens völlig weg - und Dir scheint einfach, jemand "spielt da leicht und locker", und so etwas klingt nach besserer Technik und souveränerem Spiel, und deshalb: klingt es besser...

Wäre zumindest möglich.

Ansonsten gilt: sich selber richtig zuhören beim Spielen ist nicht unbedingt einfach, und muß auch "gelernt" werden.

Wünsche auf jeden Fall viel Erfolg dabei ;)

Schönen Gruß,
Dreiklang
 
Wenn Du die Aufnahme anhörst, fällt ja die "Anstrengung" des Spielens völlig weg - und Dir scheint einfach, jemand "spielt da leicht und locker",

Veto!!!!!!!!!!!

Wenn man sich abackert, bringt man ungewollt Stress in das Stück, und das hört man, bin ich jedenfallst von überzeugt :)

Schönen Abend wünscht der Lustknabe
 
Wie kann man das trainieren um das zu hören wie es auch jemand anderes hört?

Hoffe ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken.
...natürlich kann niemand trainieren, etwas so zu hören, wie es jemand anderes gerade wahrnimmt ;) - aber du meinst vermutlich, ob man den Raumklang während des eigenen Spiel mitzuhören lernen kann.
Ja, das kann man (die gute Nachricht)
Nein, mit ein paar wohlmeinenden Tipps und einem "Crashkurs" von ein paar Wochen oder Monaten geht das nicht (die schlechte Nachricht)

Das mithören und wahrnehmen des eigenen Klangs sollte eigentlich ab ovo angelegt werden, d.h. diese Wahrnehmungfähigkeit muss möglichst früh angelegt werden und permanent verfeinert werden (und das geschieht, trotz ständig wiederholter Mahnung in der guten/sinnvollen Literatur zum Klavierspiel, leider nicht in den meisten Fällen). Ideal wäre, wenn man permanent lernt, während man winzige Klangunterschiede (Tonstärke, Anschlagsweise) ausführt und nach und nach diese zahllosen verschiedenen Klänge simutan kombiniert - das geschieht in gutem Unterricht mit entsprechend engagierten (man könnte auch sagen begabten) Schülern.

Sodann kommt noch ein Unschärfe hinzu, die man kennen muss: der Platz an den Tasten, egal ob daheim oder im Saal, ist akustisch der schlechteste: was ggf direkt am Flügel kalt und hart oder auch verschwommen klingt, das kann ein paar Meter entfernt ganz wunderbar klingen - man muss auch lernen, keine Scheu beim Zugriff zu haben, denn umgekehrt kann ein paar Meter entfernt schlapp klingen, was direkt am Instrument (also am schechtesten Platz) gelungen wirkt...

...ist eine tückische Sache... offenbar genügt das Bonmot "zur richtigen Zeit mit der richtigen Stärke" doch nicht so ganz... ;):)

kurzum: wonach du fragst, das betrifft eigentlich einen sehr langen musikalischen Lernprozess.
 
Hey Rolf das merke ich :D

Consolation runtergeladen, prompt Nr. 3 rausgefischt und am Flügel probiert, und son 3mal PPP auf einem Flügel ist ne widerliche Angelegenheit, das braucht Zeit, aber ne gelungene Übung zu den ganzen anderen Kram der mich derzeit umgibt, danke nochmals für die Literatur.

lg Lustknabe
 
Übrigens, weil ich das gerade lese:

der Platz an den Tasten, egal ob daheim oder im Saal, ist akustisch der schlechteste: was ggf direkt am Flügel kalt und hart oder auch verschwommen klingt, das kann ein paar Meter entfernt ganz wunderbar klingen - man muss auch lernen, keine Scheu beim Zugriff zu haben, denn umgekehrt kann ein paar Meter entfernt schlapp klingen, was direkt am Instrument (also am schechtesten Platz) gelungen wirkt...

Wenn ich am V-Piano mit Kopfhörern übe, ist dieser Effekt zumindest ausgeschaltet. Genau das, was ich spiele, aufnehme, und andere später zu hören bekommen, höre ich auch selbst im Kopfhörer.

In diesem Fall kann es auch nicht passieren, daß man Mikros schlecht aufstellt o.ä.

(natürlich kann man sich mit einem elektronischen Instrument aber nicht den "wirklichen" realen Flügelklang erkaufen)
 
(natürlich kann man sich mit einem elektronischen Instrument aber nicht den "wirklichen" realen Flügelklang erkaufen)
(tja...)
((...gewiß meinen Elektrofreaks, dass das Elektrozeugs heuer ebenso differenziert reagieren würde wie ein guter Flügel - nun ja, es sind seltenst bis nie besagte Elaktrofreaks, die am guten Flügel gut spielen können... tückische heikle Sachen...))
 
Das finde ich ja gerade schwer Dreiklang, diese Hämmerchen so zart es nur geht gegen die Seite klingen zu lassen+ die Gleichmäßigkeit, bin dafür noch zu Frisch, das dauert Jahre, ist aber ok, darauf habe ich mich eingelassen :)

Es gibt ja auch Clavinovas mit Mechanik, die sind vielleicht ebenbürtig, ka... also vom Spielgefühl...
 
Son Flügel ist Tückisch, reagiert schnell zu brummig und laut, musst ihn immer wiegen... Naja wird schon, muss fleißig üben :)
 

(tja...)
((...gewiß meinen Elektrofreaks, dass das Elektrozeugs heuer ebenso differenziert reagieren würde wie ein guter Flügel - nun ja, es sind seltenst bis nie besagte Elaktrofreaks, die am guten Flügel gut spielen können... tückische heikle Sachen...))

Das mag gut und gerne stimmen, rolf. Dafür erspare ich mir aber eine handvoll Jahre Klavierüben (mit möglicherweise malträtierten Ohren), bis ich viele Dinge klanglich schön umsetzen kann. Vielleicht erreiche ich spieltechnische Bereiche, die mir ansonsten im Leben komplett verschlossen blieben.

Zumindest glaube ich das momentan. Eine dem realen Flügel überlegene Klaviatur (weil ebenmäßiger, weil weniger hakelig/zickig, weil einfacher ppp zu bespielen) hat auch so ihre Vorzüge ;)
 
Naja andererseits klingen gerade diese hakeligen schweren zickigen PPP stellen in einem Flügel 1000000000000 besser als auf einem E-Piano, allein wenn das Pedal gedrückt ist und alle Töne langsam ihre Klangfarbe verändern, da die umliegenden Seiten anfangen mitzuschwingen.... Nein da hat das elektronische nichts mehr mit Musik zu tun :)
 
Aber das Üben, bzw die gewünschten Ergebnisse waren auf einem e-Piano einfacher als auf einem richtigen Instrument.... Das kann ich so schon unterschreiben, da quasi die Mechanik fehlt...
 
Son Flügel ist Tückisch, reagiert schnell zu brummig und laut

Mein lieber "Lustknabe",

(schmoll ---- ich will auch so einen Nick....:D:D:D:D)

wenn Dir einmal ein waschechter Konzertflügel im Konzerteinsatz (die Länge macht's) über den Weg laufen sollte: setz' Dich mal dran und spiel' was langsames mit ppp...

Meine Erfahrung: der Ton ist schon zu laut, wenn ich die Taste bloß angucke. Wahnsinng empfindlich reagieren die Tasten (m.E. eine Folge des hohen Dynamikumfangs des Instruments).
 
Naja andererseits klingen gerade diese hakeligen schweren zickigen PPP stellen in einem Flügel 1000000000000 besser als auf einem E-Piano, allein wenn das Pedal gedrückt ist und alle Töne langsam ihre Klangfarbe verändern, da die umliegenden Seiten anfangen mitzuschwingen.... Nein da hat das elektronische nichts mehr mit Musik zu tun :)

Das V-Piano gibt sich jedenfalls die größte Mühe (viele sagen, daß es klanglich ein Meilenstein ist). Allerdings - ich wüßte jetzt kein Stück aus meinem Repertoire, wo so lange kein Ton mehr kommt, daß der beschriebene Effekt zum Tragen kommen würde... meist geht es doch alsbald mit neuen Tönen weiter, und irgendwann muß man auch mal das Pedal kurz lösen, damit nicht alles verschwimmt... :D
 
...es gibt auch leute, die glauben felsenfest, dass sie anderen Leuten echt fett eins auswischen, wenn sie Stricknadeln in Puppen rammen... :D:D

Eine dem realen Flügel überlegene Klaviatur (weil ebenmäßiger, weil weniger hakelig/zickig, weil einfacher ppp zu bespielen) hat auch so ihre Vorzüge ;)
...ach ja... so gesehen ist der CD-Player mit ner Horowitz-CD die beste aller elektrischen Klaviaturen... :D

ich seh schon: wir verblödeln diesen Faden, der vielleicht interessant hätte werden können..............
 
Zumindest glaube ich das momentan.
...es gibt auch leute, die glauben felsenfest, dass sie anderen Leuten echt fett eins auswischen, wenn sie Stricknadeln in Puppen rammen... :D:D

ähm, rolf, selbst wenn ich etwas nur glaube, bedarf es bei mir einer erheblichen Hemmschwelle, etwas auch öffentlich zu schreiben (will sagen: so etwas ist dann schon sehr gut überlegt ;) )

ich seh schon: wir verblödeln diesen Faden, der vielleicht interessant hätte werden können..............

wir waren doch 'eh fertig (oder nicht?), dann kann's ja weitergehen... Die Überlegenheit einer Spitzenklasse-Flügelmechanik ggü. dem Digitalen in Sachen hochvirtuoser Literatur-Spezialproblemen -- dazu stehe ich zu wenig "im Futter", daher kann ich dazu kaum was sagen. Allerdings reicht das V-Piano schon für viele sehr feine, und auch schwierige Sachen, denke ich (z.B. Beethoven App/Mond/Path/Wald). Für alles was darunter liegt: ja sowieso.
 
Die Überlegenheit einer Spitzenklasse-Flügelmechanik ggü. dem Digitalen in Sachen hochvirtuoser Literatur-Spezialproblemen -- dazu stehe ich zu wenig "im Futter", daher kann ich dazu kaum was sagen. Allerdings reicht das V-Piano schon für viele sehr feine, und auch schwierige Sachen, denke ich (z.B. Beethoven App/Mond/Path/Wald). Für alles was darunter liegt: ja sowieso.
...das läuft irgendwie in die Richtung contradictio in adiectio... wenn du kaum was über Flügelmechanik sagen kannst, dann solltest du die Elektrosachen bzgl. ihrer mechanischen Eigenschaften besser nicht über den grünen Klee loben ;);) denn auf den Elektrodingern werden deine Lieblingsstücke dem Publikum nicht vorgetragen! :D
 
... wenn du kaum was über Flügelmechanik sagen kannst

Das ist so nicht ganz richtig, ich saß schon oft an guten bis sehr guten Fabrikaten verschiedener Marken - aber: ich befürchte, wir verlaufen uns gerade diskussionstechnisch...:shock::oops:

ich hatte in #12 gesagt, ich erspare mir viel Zeit und Arbeit - damit meinte ich natürlich, daß ich später dann auf dem V-Piano so spielen kann, und nicht auf einem Flügel. Alles andere können wir - um des Fadens willen - auch zurückstellen (?)
 

Zurück
Top Bottom