Vorbereitung auf Debussys "Clair de lune"?

  • Ersteller Ersteller Sebastian25
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  • #21
Lass das mit dem zählen, das bringt nichts, ausser dass Du neben dem musizieren noch geistige Kapazität fürs korrekte Zählen verbrauchst. Spätestens in hohem Tempo kommt man mit dem Zählen der Achtel eh nicht mehr nach.

Setz Dich mit dem Rhythmus des Stückes auseinander, Takt für Takt, wenn es sein muss und versuch den korrekt wieder zu geben. Und wenn es irgendwas in Richtung 3/4 oder 9/8 ist, dann hilft es offensichtlich, drauf zu achten, das erste Viertel bzw. das 1.,4.,7. Achtel zu betonen. Wer das nur schafft, indem er zählt, bekommt spätestens dann Probleme wenn Synkopen, Triolen bzw. hier Duolen oder ähnliches ins Spiel kommen. Klopf lieber den Takt mit dem Fuss dazu oder summ die Melodie während du den Takt mit der Hand auf das Bein klopfst.
 
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  • #22
Vielen Dank, das hilft mir weiter.
 
  • #23
EINS zwei drei, VIER fünf sechs, SIEM acht neun, EIN ...
Viel Spaß bei den Duolen!
Als ich das Stück geübt habe, hab ich den Anfang tatsächlich auch eine Weile lang ganz exakt so gezählt, wie Alter Tastendrücker das darstellt, also gleichzeitig als großen Dreiertakt (EINS, VIER, SIEM), bei dem jeder Schlag eben nochmals sauber auf drei Schläge unterteilt sind. Man zählt also eigentlich zwei Metren gleichzeitig. Bei den Duolen nimmt man "im Kopf" eben die kleine Unterteilung kurz zurück, bzw. denkt in gerader Unterteilung und zählt nur den größer unterteilten Rhythmus weiter. Also lief in meinem Kopf da so etwas wie "EINS zwei drei, VIER und, SIEM und, EINS zwei drei, VIER fünf sechs, SIEM acht nein, EINS..." ab.

Ich hab das saubere konsequente Zählen zu Beginn des Übens benötigt, um den sehr langsamen korrekten Rhythmus überhaupt verinnerlichen zu können, bevor ich das Zählen dann weglasse. Wenn ich bei diesem Anfang nur "nach Gefühl" bzw. "nach gehörten Einspielungen" vorgegangen wäre, dann hätte ich da wohl schneller einen falschen Rhythmus im Kopf gehabt (oder überhaupt gar keinen Rhythmus) als man schauen kann. Vor allem hätte ich dann unbewusst viele der notierten Pausen deutlich verkürzt.

Freier spielen kann man diese Stelle dann später immer noch, wenn man den Grundschlag und Rhythmus verinnerlicht hat. Ich spiele den Anfang des Stücks aber tatsächlich auch heute noch, ohne explizites Mitzählen, nur mit sehr sehr wenig rubato.
 
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  • #24
Moin!

ich empfinde bei diesem Stück drei Pulse pro Takt, nicht 9. Also würde ich mich auch auf diese deo Pulse beziehen mit meiner time.

Grüße
Häretiker
 
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  • #25
bis sieben zählen ist ja noch einfach:
eins-zwei-drei-vier-fünf-sechs-sie-ben.

Durcheinander kommt man doch erst ab 10 rückwärts:
 
  • #26
Lass das mit dem zählen, das bringt nichts, ausser dass Du neben dem musizieren noch geistige Kapazität fürs korrekte Zählen verbrauchst. Spätestens in hohem Tempo kommt man mit dem Zählen der Achtel eh nicht mehr nach.
wow, gleich zwei scharfsinnige Tipps!
...klar ist zählen voll Panne, Rhythmen und Taktarten macht man sich bekanntlich via Voodoo klar...
...eben, Claire de Lune ist ja berühmt für seine unzählbar rasanten Achtel, ein wahres high-speed-Stück...
 
  • #27
Wie sieht's denn aus mit 'nem Sostenuto-Pedal?
 
  • #29
Jetzt wird mir auch klar, warum manche Leute auf Orgel kommen...;-)
 
  • #30
Ich hab das Prelude in Anführungszeichen "gespielt", Clair de Lune ist besonders schön, aber wegen dem Takt hab ich das immer verschoben es mir mal vorzunehmen, irgendwie ist es aber auch der Satz den ich am wenigsten mag, find die anderen alle schöner, besonders das Menuet, auch wenn Clair de Lune immer noch toll ist.
 
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  • #32
Ich hab mir das Stück mal in C-Dur angehört und ich finde es klingt schrecklich.
Dann will ich lieber das Original lernen, auch wenns schwierig ist. und ja die Grundlagen möchte ich mir auf jeden Fall erwerben, deshalb hatte ich ja gefragt, wie man sich darauf vorbereiten kann.
Entschuldigung, dass ich diesen alten Beitrag wieder aufwärme, aber diese Frage beschäftigt mich schon länger: Kann man wirklich hören, ob ein Stück in des-Dur oder C-Dur gespielt wird? Nach meinem Empfinden ist es nur einen Halbton tiefer, was ich aber nicht erkennen kann, solange ich keine Referenz habe. Ich weiß es gibt Menschen mit absolutem Gehör, die das können, aber das ist wohl eine begnadete Minderheit. Ich bin der Meinung, dass es auf einem "normal" gestimmten Klavier für "normale" Menschen nicht möglich ist, die einzelnen Dur und Moll Tonarten zu unterschieden. Hab ich einen Hörschaden oder wie seht ihr das?
 
  • #33
Entschuldigung, dass ich diesen alten Beitrag wieder aufwärme, aber diese Frage beschäftigt mich schon länger: Kann man wirklich hören, ob ein Stück in des-Dur oder C-Dur gespielt wird? Nach meinem Empfinden ist es nur einen Halbton tiefer, was ich aber nicht erkennen kann, solange ich keine Referenz habe. Ich weiß es gibt Menschen mit absolutem Gehör, die das können, aber das ist wohl eine begnadete Minderheit. Ich bin der Meinung, dass es auf einem "normal" gestimmten Klavier für "normale" Menschen nicht möglich ist, die einzelnen Dur und Moll Tonarten zu unterschieden. Hab ich einen Hörschaden oder wie seht ihr das?
Normalerweise ist das bei mir auch so, ich habe auch kein absolutes Gehör. Während des Überfliegens dieses Fadens ging mir aber die Melodie von „Claire de Lune“ durch den Kopf. Und nach dem Lesen deines Beitrags habe ich den ersten Melodieton aus meiner Klangvorstellung mit dem Klang des Original-Tons „as“ am Klavier abgeglichen. Es war exakt der Ton „as“, den ich im Kopf hatte.
Simple Erklärung: Wer dieses Stück sehr oft gehört hat, speichert die exakte Tonart innerlich ab, kann sie abrufen und ist irritiert, wenn das Stück transponiert erklingt.
 
  • #34
Das kann ich bestätigen. Ich habe auch kein echtes Absolutes Gehör, kann mir aber mit etwas Konzentration bestimmte Referenztöne in etwa aus Erinnerung oder Stimm(band)gefühl "herleiten". Auch die Körperposition spielt eine Rolle - sitze ich am Klavier, höre ich Töne häufig richtig voraus, eigentlich ein wirklich spannendes Phänomen! Ich merke auch, wenn ein Instrument zu tief oder (selten) zu hoch gestimmt ist. Und bei einem Stück, das ich sehr gut kenne oder gerade spiele, würde ich wohl auch hören, wenn es zu hoch oder zu tief ist. Tatsächlich verändert sich auch der absolute Klang, wenn man am Klavier höher oder tiefer spielt - je tiefer, desto schwerer kann man bspw. Tonhöhen erkennen, desto grummeliger und undurchsichtiger wird es. Je höher man spielt, desto weniger tragfähig werden die Töne, weil die Saiten kürzer und (je nach Lage) dünner werden - und irgendwann werden sie auch nicht mehr gedämpft.
 

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