Von fremden Ländern und Menschen - Frage zur Mittelstimme

  • Ersteller des Themas killmymatrix
  • Erstellungsdatum

killmymatrix

killmymatrix

Dabei seit
20. Jan. 2007
Beiträge
667
Reaktionen
2
Hallöchen Leute... ist echt lange her dass ich hier was geschrieben hab. Aber nachdem ich mal wieder besser in einem Überhythmus bin wage ich mich mal wieder an ernsthafte klassische Literatur und hätte auch gleich zwei Fragen zu "Von fremden Ländern und Menschen" von Schumann:

1. In Takt 6 wird das g ja übergebunden. Trotzdem erscheint es auch als Triolenachtel der Mittelstimme. Wird es in diesem Fall nochmal angeschlagen oder bleibt es liegen? Ich *glaube* in Aufnahmen ein Liegenbleiben zu erkennen, hatte es instinktiv bisher auch so geübt, bin jetzt nach ein wenig Nachdenken aber unsicher.

2. In Takt 14 (angeregt durch diesen Thread) auf dem zweiten Schlag spielt die Unterstimme eine Viertel G. Die Mittelstimme spielt G-a-d. Allerdings ist am a ein Viertelnoten-Hals. Der bezieht sich nur auf die Triole, es handelt sich also um eine Viertelnote innerhalb der Achtel-Triole, oder? Hatte das im ersten Moment nämlich der Unterstimme zugeordnet, aber das wären dann wohl zu viele Noten für einen 2/4-Takt in der Unterstimme.

Vielen Dank schonmal für die Antwort. Es ist schön, hier mal wieder zu schreiben. :)
 
1. ist richtig, g bleibt gebunden liegen

2. Das G ist das letzte Viertel der Unterstimme und gleichzeitig der Anfang der Triole, bleibt also auch liegen, so daß nach der Fermate die Triole mit den letzten 2 Achteln gespielt wird. Das ist im Prinzip schon in den Takten davor so, die Hälse nach unten deuten die Basslinie an und die Noten sind auch gleichzeitig der Beginn der Triole (Hälse nach oben).

Gruß
Manfred
 
Vielen Dank für deine Antwort! :)

Ich muss aber nochmal nachhaken:

1. Warum bleibt das g liegen? Weil es gebunden ist, klar, vielmehr anders gefragt: Warum wird das g nicht erneut angeschlagen wenn es doch in der Mittelstimme hier neu erklingt (so sieht's zumindest für mich aus)?

2. Ich bezog mich auf das a der zweiten Triole. Die hat als Note einen Hals nach oben (als Teil der Triole) aber auch einen Hals nach unten (als wäre es eine Viertelnote in der Unterstimme). Und ich muss zurücknehmen was ich vorher vermutet hatte (dass es nur eine Viertelnote innerhalb der Achteltriole wäre, dann müsste die Triole nämlich mit der Note enden). Tatsächlich wird die Musik an der Stelle fünfstimmig und das a stellt eine zweite Unterstimme dar, oder?

Also Oberstimme (h'-c), Mittelstimme/Triole (g-a-d), gehaltener Basston (d), Unterstimme (g) und ab der zweiten Triolenachtel des zweiten Schlags eine zweite Bassstimme (a).
 
Ich habe jetzt keine echten Noten z.B. Urtext zur Verfügung sonder Noten aus dem Netz von Klavier-Noten.com. Da ist an dem a kein Hals nach unten. Deine Skepsis ist berechtigt, in die Triole passt keine normale Viertel rein. Natürlich haben nur die Teile der Triole im Bassschlüssel Hälse nach oben, das d hat natürlich einen Hals nach unten, weil es zur Triole gehört.
Kannst Du ein Foto vom Takt 14 deiner Noten zeigen? Bitte nur vom Takt 14.
 
Faszinierend, da ist echt kein Hals nach unten bei Klavier-Noten.com. Bei mir in den Noten sieht's so aus wie in allen Ausgaben auf IMSLP, in jeder einzelnen Version dort ist beim a ein zusätzlicher Hals nach unten eingezeichnet.
 
Habe diesen Hals nach unten nun in der IMSLP Ausgabe auch gefunden. Es kann keine Viertel sein. Dieser Hals taucht auch im Schlusstakt auf. Ich habe jetzt keine Erklärung dafür. Ich empfehle, daß Du das wie eine normalen Triolennote (Mittelstimme) spielst. Beim Takt 14 würde ich aber das G als Abschluss der abfallenden Basstimme, die ja gegenläufig zur oberen Stimme läuft, genauso spielst (gut hörbar) wie die Bassstimme, also obwohl das gleichzeitig der Beginn der (gedachten) Triole nach der Fermate ist. Die gegenläufige Bassstimme ist ja ein gewisser Reiz dieses Stückes.
 
Ja, da stimme ich zu, das G sehe ich beim Spielen auch eher der Bassstimme zugehörig und würde es deshalb stärker spielen als ein einfaches Triolenachtel.

Gibt es eigentlich für das Nicht-Spielen des g in Takt 6 eine musiktheoretische Erklärung? Denn gefühlt würde ich eben sagen dass die Mittelstimme hier ja mit dem g neu ansetzt. Wenn's um Bindebögen bei Polyphonie geht bin ich mir allerdings nicht so sicher.
 
Gibt es eigentlich für das Nicht-Spielen des g in Takt 6 eine musiktheoretische Erklärung? Denn gefühlt würde ich eben sagen dass die Mittelstimme hier ja mit dem g neu ansetzt. Wenn's um Bindebögen bei Polyphonie geht bin ich mir allerdings nicht so sicher.

Eine theoretische Erklärung vielleicht nicht, aber eine praktische: Aus welchem Grund hätte Schumann sonst einen Haltebogen notieren sollen? Der ergibt nur Sinn, wenn man das g tatsächlich liegen lässt.

LG, Mick
 

Zurück
Top Bottom