vermeintlicher Tierschutz ohne Sinn und Verstand

... um die Geschichte etwas zu präzisieren/verschärfen:

Ich war beim Fischen und hatte meine ultrahöfliche und wohlerzogene Dogge "Caruso" dabei. Ein Spaziergänger verwickelte mich in ein Gespräch. Er sei selbst Doggenbesitzer und sein schwarzer Rüde hieße "Luzifer". Unter anderem lästerten wir über die ganzen Hundehalteridioten und redten einvernehmlich darüber, wie wichtig es sei, dass gerade große Hunde wie unsere Doggen besonders gut erzogen sein müssten. Ebenfalls kamen wir überein, dass man freilaufenden Doggen (sofern andere Menschen zu erwarten seien) die Leine ins Maul legen sollte - das ist ein unmissverständliches Signal an Spaziergänger, dass der Hund brav und harmlos sei ...
Am Ende des Gesprächs dachte ich noch, wie gut es doch sei, dass es auch ein paar vernünftige Hundehalter gäbe.

Ein, zwei Wochen später war ich an derselben Stelle (ohne Dogge), als ich lautes, tiefes und böses Gebell hörte. In vielleicht 2-300 m Entfernung stürzte ein geifernde schwarze Dogge zähnefletschend auf mich zu. Hintendrei ein japsendes Männlein, laut "Luzi, Luzi!" rufend. Mittlerweile war die Dogge auf meiner Höhe. Ich stand 5-7 m vom Ufer entfernt im Wasser (Wir Fliegenfischer kühlen so unseren unterleiblichen Übermut ;-)) und die Dogge war Gottseidank wasserscheu. Denn das war blutiger Ernst, gut erkennbar am Zurückziehen der Lefzen. Ich weiß zwar, wie man sich einer Dogge erwehrt, aber der Kerl war schon ein übles Kaliber.

DA habe ich dann mein Messer gezogen ... usw.

Der Hundehalter zog dann mit hochrotem Gesicht und etwas geknickt von dannen ;-)
 
Denn das war blutiger Ernst, gut erkennbar am Zurückziehen der Lefzen. Ich weiß zwar, wie man sich einer Dogge erwehrt, aber der Kerl war schon ein übles Kaliber.

DA habe ich dann mein Messer gezogen ... usw.

Richtig ernst wird es, wenn der angreifende Hund keinen Ton von sich gibt.

Das habe ich glücklicherweise noch nicht über-/ erlebt.

Bis jetzt laufe ich auch unbewaffnet durch Wald, Flur und am Meer und wir, die Hunde und ich, hatten Glück.

Ich schau mir bei Begegnungen immer erst kurz das Verhalten der entgegenkommenden Hunde kurz an, dann intensiver das der Halter. Da lässt sich viel herauslesen.
Mit den Gescheiten (Haltern) lässt sich das meistens schon vorab durch Handzeichen klären.
 
Bis jetzt laufe ich auch unbewaffnet durch Wald, Flur und am Meer und wir, die Hunde und ich, hatten Glück.

Ich nicht. Bin ausstaffiert wie ein GI in Feindesland.

Stichwort: Schäferhundrüde aus "Leistungslinie". In der Hand von Leuten, die zuvor eine Jack-Russel-Dame hatten, wahrscheinlich auch immer Angst um sie haben mussten und dann mit einem "richtigen Hund" die Seiten wechseln wollten. Der ganze Ort hat sich schon über den Hund beschwert.

Ich vertraue auf die Statistik. Der Koloss ist genauso alt wie meine Winzlinge (die er beide schon am Wickel hatte, daher auch die Bewaffnung). Meine beiden sind dieses Jahr acht. Der Schäfer auch. Letzterer sieht mittlerweile schlecht aus. Früh gealtert, sicher auch wg mangelndem Training und sicher auch aus Kummer/Zorn über die Missachtung seiner Bedürfnisse nach Führung und Aufgaben. Meine Spitze stehen noch in Saft und Kraft.

Wenn es mir gelingt, weiterhin Begegnungen zu vermeiden, werden sie ihn überleben. :teufel:
 
Den Schäferhund haben die Halter „ versaut“, wie übrigens mutmaßlich die Jack-Russel-Terrier- Hündin auch.

Oft haben die falschen Leute die falschen Hunde.

Die kleinen JRTs werden als niedlich wahrgenommen, sind aber Power- Pakete, sehr selbständig und brauchen Arbeit. Sonst werden sie verhaltensauffällig. Die hohe Anzahl von Ihnen in Tierheimen spricht für sich.
Sie gehören, wie andere (Boarders, Aussies, Malinois usw.) in die Hände erfahrener oder lernwilliger Menschen.

Der hervorragenden Anpassungsfähigkeit der Hunde ist es zu verdanken, dass nicht wesentlich mehr passiert.
 

Ich sag nur: HERDENSCHUTZHUNDE. Groß in Mode. Sie sind ja so "faszinierend". :blöd::bomb:

In den sozialen Brennpunkten holen sie hier manchmal die unterernährten Kangals aus ihrem Balkon(!!!)gefängnis raus. Diese Hunde haben natürlich die grottigsten Vermittlungschancen im Tierheim.

Schrecklich, solche Tierschicksale. Warum gönnt man ihnen nicht die Gnade der Nichtgeburt.

Ein Bekannter von mir leistet sich seine Pferdezucht (defizitär natürlich) durch Quersubvention aus der Schafszucht. Der besitzt ein Bordertrio, und die machen genau das, wofür sie gezüchtet sind: Größere Schafsherden zusammenhalten. Sie dürfen ihren Job machen, umkreisen den lieben langen Tag die Schafsherde, legen dabei keine-Ahnung-wie-viele Kilometer zurück, müssen aufpassen und mitdenken, sind ausgelastet und zufrieden. Und: Sie sind nicht allein. Sie leben im Rudel. DAS ist artgerecht.

Ich habe keine Ahnung, warum Menschen sich einbilden, sozial lebenden Arten den Ersatz für Artgenossen bieten zu können. Es kommt doch auch kein vernünftiger Mensch mehr auf die Idee, ein Pferd einzeln zu halten. Warum schaffen die sich keinen Hamster an? Hamster sind notorische Einzelgänger. Die meisten Arten leben im Sozialverband, und dann muss man den Kontakt zu Artgenossen sicherstellen.
 
Richtig ernst wird es, wenn der angreifende Hund keinen Ton von sich gibt.

Das habe ich glücklicherweise noch nicht über-/ erlebt.

Ich schon. Mit drei (!!!) Ridgebacks... vor meiner Haustür. (Die durchgeknallten Viecher waren beim durchgeknallten Besitzer ausgerissen und auf Mord-Tour). Da ist die Hose voll! Gottseidank lag ein abgebrochenr Ast rum, Den habe ich laut brüllend geschwenkt wie Thor den Hammer und mich langsam ins Haus zurückgezogen. Ganz besonders erschreckend war das Teamwork - einer versuchte stehts, in meinen Rücken zum kommen. Und gezittert habe ich bestimmt zwei Stunden lang. Klar, dass ich da die Bullen eingeschaltet habe.
 
Das "Rindvieh" konnte MIR nicht mehr helfen, hat aber verhindert, dass ernstlicher Schaden entstehen konnte. Binnen kürzester Zeit war der Idiot samt Hunden aus unserem Ort verschwunden (Sibirien ;-) ?)
 

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