@Revenge
Das geht einem auf den Nerv.
Es geschehen weltweit furchtbare Dinge mit unseren Mitgeschöpfen. Dass das mittlerweile bekannt ist, ist nicht zuletzt auch ein Verdienst der gern bespöttelten Organisationen, die nicht müde werden, einzelne Skandale aufzudecken.
Gerade im Hundebereich passiert Grauenvolles. Und selbstverständlich möchte man da gern helfen.
Der vernünftige Rat wäre, nicht "irgendwelchen unbekannten" Organisationen Kohle zukommen zu lassen, sondern sich tatsächlich kundig zu machen. Schon das Tierheim um die Ecke muss unterstützt werden, und dort weiß man auch, was bzw. wen man unterstützt.
In meinem Tierhelferverein bieten wir zum Beispiel auch symbolische Patenschaften an (z. B. für schwer vermittelbare Hunde/Katzen). Die betroffenen Tiere gibt es aber wirklich. Oder wenn man wieder ein Vermehrer aus dem Ausland seine kranken und todtraurigen Welpen dank Schengen (

) unkontrolliert durch Deutschland schippert – die beschlagnahmten armen Wesen werden auf umliegende Tierheime verteilt, und die haben dann von jetzt auf gleich ein halbes Dutzend oder mehr Intensivpflegefälle an Bord. Das kommt leider häufiger vor als man hofft.
Nur weil es dubiose "Organisationen" gibt, sollte man nicht Herz und Konto verschließen für seriöse Tierhelfer.
@reymund
Deine Erfahrungen teilen gewiss die meisten, die ihre Pferde artgerecht halten. Besonders gern genommen im Winter: "Das arme Pferd braucht doch seinen schönen warmen Stall".

Ein wohlmeinender Laie vermag "artgerechte Haltung" nicht von "Verwahrlosung/Vernachlässigung" zu unterscheiden. Logo nervt es, wenn man es immer wieder erklären muss, aber im Grunde empfinde ich es als positiv, dass die Leute nicht gleichgültig wegschauen sondern sich kümmern.
Es gibt ja tatsächlich Fälle, wo Betriebe innerhalb kürzester Zeit "umschlagen". Vor vier Jahren oder so kam es in NRW zu einer Zwangsversteigerung von teils halbverhungerten Pferden von einem "Gestüt", das noch ganz neu war und ein wirklich schönes Haltungskonzept hatte. Solche Betriebe sind, gerade nach umfangreichen Neuinvestitionen, finanziell auf Kante genäht, geht irgendetwas schief, wird u. U. innerhalb eines Vierteljahrs ein Tierschutzfall daraus. Die Leute bekommen so etwas in den Medien mit und wollen nicht zu denjenigen gehören, die "weggucken".
Die Betreiberin der Rentner- und Reha-Weide, wo mein eigener Rentner steht, wird auch oft angesprochen, weil abtrainierte alte Pferde eben ... "anders" aussehen als gut bemuskelte Junge, die im Lack stehen. Ein gewöhnungsbedürftiger Anblick auch für einen selbst. Mein hochgewachsener Holsteiner 5/8-Blüter, durchaus kalibrig, war sein Leben lang schwerfuttrig und leider auch nicht übermäßig interessiert an Futter. Er IST dünn. Ich kann das einschätzen, weil ich ihn schon über 20 Jahre lang habe. Wenn man ihn stattlich haben will, muss man ihn systematisch mästen und jeden Tag trainieren. Andere alte Pferde platzen bei derselben Weidehaltung aus allen Nähten, die sind ständig rehegefährdet – das halte ich für bedeutend gefährlicher als wenn ein großer Blüter etwas rappelig dasteht.
Nur, das kannste Außenstehenden / Laien nicht genug erklären...