Verkauf Hammerklavier Demian, Wanneck und Conrad Graf

ich kaspere echt nicht. Und ich habe nicht von den polnischen Komponisten sondern von polnischen Klavieren gesprochen, die im Osten verbreitet waren.
...sag mal, liest du (und verstehst du) die Beiträge in diesem Faden???
ich habe dich dezent darauf verwiesen, dass es im 19. Jh. keinen polnischen Staat gab. Schaust du in deinen Link, so finden sich da zwar Klavierbauer/firmen in heute polnischen Großstädten, aber sogar in deinem Link wird dort z.B. bei Berndt und Traugott Berndt und H.P. Bessalie "Wrozwlaw (Breslau), formerly Germany" erwähnt. Und diese Firmen nannten sich Hoflieferanten Seiner Majestät des preußischen Königs etc. Schau dir zahlreiche Namen an: wie viele tatsächlich polnische Namen findest du da?
Also nochmal: welche tatsächlich polnische Klavierfirma, egal aus welchem der drei Teile des geteilten ehemaligen Polens, kannst du nennen, die sowohl tatsächlich polnische Firmen waren und nachweislich beliebt im russischen Zarenreich waren?
 
meeeein Goootttt!!!!! dann sollte mann auch nicht von den deutschen und italienischen Klavieren sprechen, wenn man sich aufs frühe 19. Jhdt bezieht. Es geht darum, daß sich dort (egal wie man es nennt!!!! von mir aus Transpapageinien wenn du willst. Es geht ums Gebiet des heutigen Polens) ein gewisser Kanon bzw. Klavierbauart entwickelt hat, die eben nur für das Gebiet typisch ist. Wenn man also einen Flügel in die Hände kriegt, der unsigniert ist und vorausgesetzt man kennt sich aus, dann wird man sagen können ob er dem west- oder osteuropäischen Klavierbau gehört, ob es sich um die wiener oder neapolitanische Klavierbauschule handelt usw.
Was müsst ihr euch immer in irgendein Kleinscheiß verbeißen, der völlig unbedeutend ist, wenn man ein wenig vor die Nase sehen und denken kann!!!!!!!!!!!!!???????????!!!!!!!!!!
 
und ja!!! viele der "polnischen" Klavierbauer waren Deutsche, stimmt. aber was ist denn mit Zarkzsewski und Wiszniewski und ka wie die alle geheißen haben???? wenn man von Zastupil, Petrof, Ehrbar, Stein, Streicher, Wesely, usw spricht, spricht man auch von den wiener KB. Genauso gehört Pleyel zu den französischen KB. Und wenn du schon von Preußen sprichst, dann müsstest du auch die genaue Zeit angeben, da Preußen nicht immer das gleiche Gebiet umfasste... mann!!!!
aber ja! wieso einfach wenn so wunderbar kompliziert auch geht, geel??
 
...das Unangenehme an den beiden Beiträgen #45 und #46 ist weder die eklatante sprachliche Unbeholfenheit noch die darin enthaltene katastrophale historische, kulturelle und verblüffenderweise auch noch fachliche (Geschichte des Klavierbaus 1. Hälfte 19. Jh.) Unkenntnis: das ist notfalls verzeihlich. Unverzeihlich aber ist, dass dieser Blödsinn auf pampig-wütende Weise in der Pose des informierenden und belehrenden Kenners daherkommen will...

schau´n wir´s uns im Detail an:
"ka" dürfte die Abkürzung für keine Ahnung sein - ja, das trifft hier zu, ist aber kein Ruhmesblatt und rechtfertigt ergo kein pampiges Gepoltere... ;-)
Es geht darum, daß sich dort (egal wie man es nennt!!!! von mir aus Transpapageinien wenn du willst. Es geht ums Gebiet des heutigen Polens) ein gewisser Kanon bzw. Klavierbauart entwickelt hat, die eben nur für das Gebiet typisch ist.
1. natürlich kann man nach Warszawa, Posnan und Krakow fahren und die dortige Bevölkerung darüber belehren, dass diese Gegenden samt ihrer Historie - speziell der des 19. Jhs. - gerne "Transpapageinien" genannt werden können, aber dann wird man die Erfahrung machen, dass man dafür nicht nur verbal windelweich geprügelt wird :lol: Hier wird man dafür nur verbal gewatscht, insofern ist es gesünder, mit solchen Weisheiten hübsch daheim zu bleiben und keinesfalls z.B. die Odra (Oder) zu überqueren.
Denn 2. tatsächlich sieht das alles ganz anders aus. Zwar kann kann man hierzu polternd sowas herausröhren:
Was müsst ihr euch immer in irgendein Kleinscheiß verbeißen, der völlig unbedeutend ist, wenn man ein wenig vor die Nase sehen und denken kann!!!!!!!!!!!!!???????????!!!!!!!!!!
aber man demonstriert damit nur eine ebenso schäbige wie peinliche Unkenntnis. Man kann ohne viel Mühe wissen (bzw. wenn man´s nicht weiß, nachschauen) dass das
für die Landkarte des 19. Jhs. keine Rolle spielt. Einer der drei Musketiere sagte mal, er glaube nur, was er sehe - hübsche Idee, also was zum sehen: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/22/Karte_kongresspolen.png
Herr @klavierrestaurator kann nun gerne in diese Karte die Grenzen des heutigen Polens eintragen... Und wenn er diese Hausaufgabe schon macht, dann kann er sich über Polen-Litauen (!) im späten 18.Jh. und die Teilungen in dieser Zeit, anschließend über den Wiener Kongress und "Kongresspolen" kundig machen. Hierbei wird er viel interessantes über administrative Bevölkerungsverschiebungen lernen, wird vieles über die Germanisierung in den preussischen und kuk-österreichischen Gebieten erfahren, ebenso über die Russifizierung in Kongresspolen. Sicher wird er bei diesen Hausaufgaben auf zur Kenntnis nehmen, wo das polniche Nationalepos Pan Tadeusz, czyli ostatni zajazd na Litwie. Historia szlachecka z roku 1811 i 1812 we dwunastu księgach wierszem verfasst und publiziert wurde; dito wird er erkennen, dass innerhalb der Grenzen des heutigen Staates Polen die Landkarte des 19. Jhs. Gebiete verzeichnet, in welchen jahrhundertelang nicht polnisch gesprochen wurde...
Und wenn du schon von Preußen sprichst, dann müsstest du auch die genaue Zeit angeben, da Preußen nicht immer das gleiche Gebiet umfasste... mann!!!!
Das Königreich Preussen änderte von 1815 bis 1918 seine Ostgrenzen - nur die sind für das Thema "heutiges Polen" von Interesse - gar nicht. Insofern ist die territoriale Entwicklung Preussens in der Zeit nach den napoleonischen Kriegen hier - erraten: irrelevant.
Aber trotzdem eine Info zu "heute Polen" und preussische Territorialveränderungen: Preussen hatte nach der 2. Teilung große Teile von Masowien bzw. heutigem Zentralpolen inne, darunter z.B. die Städte Warszawa,Putusk, Plock - in letzteren war der peussische Jurist E.T.A. Hoffmann tätig. Diese Gebiete verlor Preussen im Wiener Kongress an Russland.

Was ist die Folge von diesen historischen Ereignissen? Man kann nicht sinnvoll von speziell "polnischem Klavierbau" in der 1. Hälfte des 19. Jhs. sprechen und für diesen das Gebiet innerhalb der heutigen polnischen Grenzen reservieren: das ist Blödsinn, denn diese Grenzen haben nichts mit den historischen Verhältnissen im 19. Jh. zu tun. Man kann auch im 19. Jh. nicht von "polnischen Festungen" sprechen: zwar gibt es sehr viele Festungen aus dem 19. Jh. in Polen, aber es sind preussische, österreichische und russische. Es gab innerhalb der preussischen, österreichischen und russischen Gebiete des ehemaligen Polen-Litauen zumindest in den großen Städten Klavierbaufirmen, wie in anderen großen Städten auch. Diese rangelten um Marktanteile und versuchten, wie alle anderen, mit ihren Möglichkeiten die Innovationen von Broadwood, Pleyel und Erard irgendwie zu integrieren - da unterschieden die sich nicht voneinander. Hierbei stammten die Klavierbauer oft, wenn auch nicht immer, aus der Region, sodass sich deren Herkunft leicht an den Namen ablesen lässt. Da die polnischen Bevölkerungsteile überall von den "Besatzern" drangsaliert und dominert (germanisiert & russifiziert) wurden, wundert nicht, dass genuin polnische, litauische und weissrussische Namen nicht die Mehrheit ausmachen. Speziell auf Grund der raschen klavierbauerischen Veränderungen (Innovationen infolge der rasend schnellen Innovatiosschübe der industriellen Revolution) in der 1. Hälfte des 19. Jh. gestaltete sich das alles recht unübersichtlich, d.h. überall wurde herumgewerkelt und erneuert. Einen eigenen "Stil" oder "Kanon" ausgerechnet für "polnische Klaviere" in diesem Zeitraum kann man nicht konstatieren.
Allerdings kann man sich ein Bild verschaffen darüber, was für Klaviere im 19. Jh. in heute lit., poln., weissruss. Gebieten hergestellt wurden und welche Firmen diese herstellten: es gibt im Industrie-Museum in Opatowek eine Dauerausstellung über solche preuss.-lit., russ.lit., preuss.-poln., preuss.-russ-poln. Instrumente. Einen Besuch dort kann ich empfehlen.
 
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Ich wundere mich über den Ton in Foren und frage mich ob diese "Personen" auch im tatsächlich Leben so kommunizieren.

Zur Zugehörigkeit könnte ich auch etwas betragen z.B. W.A. Mozart. Fragt man jemanden sagt jeder Mozart ist Österreicher. Oder man stellt sich im Ausland vor uns sagt man komme aus Österreich sagt jeder "Oh Mozart". Sollte man da immer die Richtigstellung vornehmen und sagen FALSCH!!!. Mozart ist Salzburger und Salzburg ist erst 1816 zu Österreich gekommen also nun genau vor 200 Jahren.

Weiters sind die meisten großen Klavierbauer Anfang des 19. Jahrhunderts nach Wien zugezogen aber darüber lasse ich mich mit gefährlichem Halbwissen nicht aus.

Zum Schluss nochmals die Bitte um einen netteren Umgangsformen und sollte sich jemand irren nicht immer gleich mit der Keule drauf hauen. Wir sollten uns ja in den letzten ca. 40.000 Jahren auch etwas weiterentwickelt haben.

Danke
 
No no, ich glaube, ich als Nordslave würde es mir in Polen um einiges leichter machen als sonst wer.

Und wenn du mein lieber Rolfi, solche Diskussionen mit mir in meiner Muttersprache (Slowenisch) führen könntest, dann und nur dann würde ich den Hut abnehmen. Übrigens, ich könnte sie in weiteren 3 fremden Sprachen führen und in noch 3 weiteren, leider, nur passiv folgen.
Sei also ein Gentleman und verzeih mir die Fehler oder die Abkürzungen.

Ich habe mir heute, auf jeden Fall die Mühe gemacht und im meiner Encyclopedie ars musicae die Sachen geprüft.
Folgendes habe ich erfahren: im Takt 113 (Богатырские ворота) geht der endet der Lauf am C1. Jetzt mal ehrlich, wenn du einen 7oktavigen Flügel hättest, würdest du ihn nicht bis aufs B2 gehen lassen? wäre doch plausibel, oder? Ja Ja! mit einer 5ole. Beschleunigt auch das Tempo ein wenig... Wird auch vom Beethoven verwendet. Also das spricht schon dafür, daß Musorgsky auf einem keinem 7oktavigen Flügel komponierte.
Beim Liszt (Sonate) gibt es ja sein eigenes "ossia" für die Instrumente, die keine 7 Oktaven hatten. In der Fantasie von Schumann gibt es von v. Sauer stellenweise auch falsche Oktavierungen, die gar nicht original sein könne es es vor 1840 weder in Wien noch in Frankreich 7oktavige instrumente gab. Es gab sie einfach nicht. Und auch um 1850 wurden parallel 7- und aber auch noch 6 3/4Oktaver gebaut. Das ist auch einfach wie es ist.
Und auch in der späteren Zeit hat einfach nicht jeder Komponist einen gehabt. So z.B. Mahler dessen erster Flügel ein Graf war, oder Bruckner mit dem Bösendorfer von 1847, oder A. S. Dragomischki der einen Wirth Flügel aus den 1840 Jahren besaß (der steht im St. Petersburg im Museum für Musik und Theater).
In Russland waren halt viele Instrumente aus Warschau unterwegs die eine besondere stilistische Note haben...


Ansonsten möchte ich noch einmal betonen, daß ich in Wirklichkeit kein Hasser des modernen Klaviers bin. Es stimmt, daß diese Instrumente nicht meinem Klangideal entsprechen. Das ist aber noch lange kein Grund um sie Anzuzünden. Der der sie mag, sei frei sie zu mögen und wenn ich sie auf dem OP-Tisch liegen habe, werden sie nicht minder gut behandelt als andere Instrumente, die mir womöglich klanglich näher liegen. Im Grunde bin ich, meinen Kunden gegenüber, verpflichtet mein Bestes zu tun. Egal ob Heitzmann, Rönisch, Ehrbar oder Steinway!


P.S. Als ich meine Encyclopedie gerade weg legen wollte, ist da ein Zettel heraus gefallen... ob das ein Zufall war oder nicht, weiß ich nicht. Ich konnte drauf folgende Weisheit lesen: "Arroganz und Besserwisserei sind kein Substitut für wirkliche Kenntnis."
 
Zur Zugehörigkeit könnte ich auch etwas betragen z.B. W.A. Mozart. Fragt man jemanden sagt jeder Mozart ist Österreicher. Oder man stellt sich im Ausland vor uns sagt man komme aus Österreich sagt jeder "Oh Mozart". Sollte man da immer die Richtigstellung vornehmen und sagen FALSCH!!!. Mozart ist Salzburger und Salzburg ist erst 1816 zu Österreich gekommen also nun genau vor 200 Jahren.
Daß die Bewohner des kleinen Alpenstaates sich gern mit ihrem berühmten Komponisten schmücken, ist bekannt. Aber es entbehrt unabhängig von Grenzverläufen adeliger Besitztümer jeder Grundlage.

So ein Begriff wie "Österreicher" ist eine vergleichsweise neue Idee, die zu Mozarts Lebensende gerade erst salonfähig gemacht wurde und zwar nicht von den Leuten, mit denen er verkehrte, sondern eher gegen diese. In Österreich selbst wurde diese Idee auch erst hundert Jahre später konkret aufgegriffen (1918).

Bis dahin war jemand eher "Salzburger", "Wiener", "Pariser" oder "Berliner".
 
Auf dem hier in clavio.de unter dem Forum Marktplatz habe ich folgendes hinzugefügt: (Entschuldigung für die Wiederholung aber einen Link dazu habe ich nicht zustande gebracht)

Ich habe heute mit Herrn Gert Hecher (einer "der" Klavierrestaurateure Österreichs) telefoniert der meinen Graf Flügel kennt, und er hat mir mitgeteilt, dass ich diesen Flügel nicht zu diesem Preis verkaufen soll. Er würde diesen Flügel gar nicht verkaufen.

Nachdem der im Forum unter dem Namen "klavierrestaurator" auftritt auch aus Wien ist kennt vielleicht auch meinen Graf Flügel?

Jedenfalls habe ich mich dazu entschlossen am Dienstag dem 7. September 2016 den Kaufpreis auf EURO 79.999,00 anzuheben. Ich habe nur ein Platzproblem, daher möchte ich diesen Graf verkaufen.

Sollte sich jemand den Luxus leisten wollen, kann er bis einschließlich Montag dem 6. September 2016 diesen Graf Flügel um EURO 64.999,00
(in Bar oder Vorauskasse) erwerben.

Neuer Verkaufpreis: € 79.999,00
 
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So ein Begriff wie "Österreicher" ist eine vergleichsweise neue Idee, die zu Mozarts Lebensende gerade erst salonfähig gemacht wurde und zwar nicht von den Leuten, mit denen er verkehrte, sondern eher gegen diese. In Österreich selbst wurde diese Idee auch erst hundert Jahre später konkret aufgegriffen (1918).

Bis dahin war jemand eher "Salzburger", "Wiener", "Pariser" oder "Berliner".

Ich glaube nicht dass es noch viele Personen gibt die dies bereits damals 1918 und heute beantworten können.

Daß die Bewohner des kleinen Alpenstaates sich gern mit ihrem berühmten Komponisten schmücken, ist bekannt. Aber es entbehrt unabhängig von Grenzverläufen adeliger Besitztümer jeder Grundlage.

Ich bin Salzburger und habe diese Korrektur bis auf heute noch nie meinen Gesprächspartnern "aufgedrängt". Ich habe mich immer gefreut wenn der andere ein Erfolgserlebnis hat: "Oh Austria - Mozart" und damit sein "Allgemeinwissen" unter Beweis stellen kann und sich auch darüber freut.

Für mich ist dieses Thema der Zugehörigkeit abgeschlossen denn zu was soll das führen ...
 
Ja ich kenne den Flügel in der Tat. Nur leider nicht als fertig restaurierten. Ich habe ihn mal angesehen bevor das Intonierleder drauf war....
 
Ich bin Salzburger und habe diese Korrektur bis auf heute noch nie meinen Gesprächspartnern "aufgedrängt". Ich habe mich immer gefreut wenn der andere ein Erfolgserlebnis hat: "Oh Austria - Mozart" und damit sein "Allgemeinwissen" unter Beweis stellen kann und sich auch darüber freut.
Beides zeugt von schlechtem Allgemeinwissen, auch das "Korrigieren". ;-)

Für mich ist dieses Thema der Zugehörigkeit abgeschlossen denn zu was soll das führen ...
Man kann nicht einfach Begrifflichkeiten aus der Moderne auf Sachverhalte aus dem 18. Jahrhundert anwenden. Mozart war niemandem "zugehörig", erst recht nicht unser einer aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
 
ich bin zwar gebürtiger Slowene habe aber in meinen 34 Jahren oft meinen Wohnsitz gewechselt und habe es versucht mich immer so gut es ging zu integrieren... anpassen... mithalten wollen... ein Teil davon zu sein. Es ist mir manchmal mehr, manchmal weniger gelungen... aber erst als ich vor 7 Jahren nach Wien kam, dachte ich mir "da gehörst du hin". Und ich fühle mich... ja, a echta weaner. Und solange die Leute gut miteinander auskommen ist es völlig egal ob man weiß, schwarz oder lila ist. Man ist einfach ein Mensch der nicht mehr und nicht weniger ist als sein gegenüber.
 
Du wartest jetzt also schon seit Juni auf Käufer und weil niemand einen Hammerflügel haben will, hebst du jetzt den Preis an?

So ein Klavier verkauft man nicht von heute auf morgen und Zeit habe ich. Für so ein Klavier muss sich ein Liebhaber finden der sich das leisten möchte. Schlimmstenfalls müssen sich dann meine Erben dann darum kümmern. Das wird, so hoffe ich, erst in 35 oder 40 Jahren sein.
 
Und wenn du mein lieber Rolfi, solche Diskussionen mit mir in meiner Muttersprache (Slowenisch) führen könntest, dann und nur dann würde ich den Hut abnehmen. Übrigens, ich könnte sie in weiteren 3 fremden Sprachen führen und in noch 3 weiteren, leider, nur passiv folgen.
Sei also ein Gentleman und verzeih mir die Fehler oder die Abkürzungen.
Fremdsprachenkenntnisse sagen natürlich eo ispo nichts über musikhistorische Kenntnisse aus - übrigens wusste ich nicht, dass du Slowene bist. Insofern können die Hüte bleiben, wo sie sind :-)

Das ändert aber nichts daran, dass ein paar Korrekturen nötig sind:
im Takt 113 (Богатырские ворота) geht der endet der Lauf am C1. Jetzt mal ehrlich, wenn du einen 7oktavigen Flügel hättest, würdest du ihn nicht bis aufs B2 gehen lassen? wäre doch plausibel, oder? Ja Ja! mit einer 5ole. Beschleunigt auch das Tempo ein wenig... Wird auch vom Beethoven verwendet. Also das spricht schon dafür, daß Musorgsky auf einem keinem 7oktavigen Flügel komponierte.
schaun wir uns diesen Takt an:
Skala abwärts großes Tor.png
es ist hier unsinnig, sowohl links als auch rechts bis zum Subkontra-B zu laufen.
(würde das links gemacht, wirds unrhythmisch, und rechts bringt eine Quintole zum Subkontra-B nichts, weder klanglich noch harmonisch, da schon die Unterstimme auf dem Kontra-C endet)

Beim Liszt (Sonate) gibt es ja sein eigenes "ossia" für die Instrumente, die keine 7 Oktaven hatten.
der Autograph dieser Sonate enthält Fingersätze, durchgestrichene Takte, überklebte Abschnitte, man hat sogar herausgefunden, wann Liszt welche Stifte beim korrigieren/bearbeiten verwendet hatte - ossia Varianten für Klaviere mit geringerem Tonumfang finden dort nicht.
Originale ossia Varianten Liszts für Klaviere mit geringerem Tonumfang finden sich in einigen der Liedertranskriptionen und anderen Bearbeitungen, auch in einigen der Etüden (hier ist nicht überall sicher, ob diese Varianten von Liszt oder vom Herausgeber stammen)

Und auch um 1850 wurden parallel 7- und aber auch noch 6 3/4Oktaver gebaut. Das ist auch einfach wie es ist.
Und auch in der späteren Zeit hat einfach nicht jeder Komponist einen gehabt. So z.B. Mahler dessen erster Flügel ein Graf war, oder Bruckner mit dem Bösendorfer von 1847, oder A. S. Dragomischki der einen Wirth Flügel aus den 1840 Jahren besaß (der steht im St. Petersburg im Museum für Musik und Theater).
In Russland waren halt viele Instrumente aus Warschau unterwegs die eine besondere stilistische Note haben...
Mahler und Bruckner sind große Komponisten, aber leider haben sie fast keine Klavierwerke hinterlassen ;-) Dragomyschski ist nicht ganz so bekannt hier, hat aber auch nur wenig für Klavier geschrieben.

In Russland waren halt viele Instrumente aus Warschau unterwegs die eine besondere stilistische Note haben...
aha, also aus dem russischen Teil des geteilten Polens, welcher zuvor zu Preussen gehört ;-) Die Klavierfirmen aus Warschau in der 1. Hälfte des 19. jhs. lassen sich ermitteln - sie sind weder sonderlich "polnisch" noch haben sie eine besondere "stilistische Note".

Ansonsten möchte ich noch einmal betonen, daß ich in Wirklichkeit kein Hasser des modernen Klaviers bin. Es stimmt, daß diese Instrumente nicht meinem Klangideal entsprechen. Das ist aber noch lange kein Grund um sie Anzuzünden. Der der sie mag, sei frei sie zu mögen und wenn ich sie auf dem OP-Tisch liegen habe, werden sie nicht minder gut behandelt als andere Instrumente, die mir womöglich klanglich näher liegen. Im Grunde bin ich, meinen Kunden gegenüber, verpflichtet mein Bestes zu tun. Egal ob Heitzmann, Rönisch, Ehrbar oder Steinway!
dafür ein herzliches "like"!
 
Das Demian Tafelklavier habe ich verkauft. Das habe ich auch in meinem ersten Beitrag vermerkt.
 

Für: "Im Grunde bin ich, meinen Kunden gegenüber, verpflichtet mein Bestes zu tun. Egal ob Heitzmann, Rönisch, Ehrbar oder Steinway!" kam das "like" zu Recht. auch wenn er wohl nicht mehr im Forum aktiv ist, aber er hatte meinen Steinway auf dem OP-Tisch und ihm komplett neue Stegdoppel geschnitzt, dabei sogar die handwerkliche Arbeit von Steinway sehr gelobt und in mir einen sehr glücklichen Besitzer eines uralten Steinways gefunden. Und außerdem hat er mir das Messerschleifen beigebracht.
 

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