Verband oder Vertretung für freiberufliche Instrumental-

  • Ersteller des Themas ulfradlof
  • Erstellungsdatum

U

ulfradlof

Dabei seit
29. Apr. 2009
Beiträge
20
Reaktionen
0
und Vokallehrer

Hallo Kollegen, bin neu im Forum und suche soetwas wie einen Verband für Honorarlehrer an Musikschulen. Durch viele Seiten und Foren habe ich mich geklickt, ohne Erfolg. Ich habe an mehreren öffentlichen Musikschulen gearbeitet und arbeite noch, zu den bekannten Bedingungen:
13,50 Euro bis 20 Euro für die Honorarstunde,
keine Fortzahlung im Krankheitsfall, keine Fortzahlung in den Ferien. Honorarabrechnung nach vorgeleistetem Unterricht, Unsicherheit, 0-Bonität, .....
Den VDM habe ich vor zwei Jahren zu diesem Thema angeschrieben und bekam leider keine Antwort. Da immer mehr Kollegen zu ähnlichen Bedingungen an öffentlichen Musikschulen und natürlich auch an privaten Musikschulen arbeiten, frage ich mich immer wieder, ob es eine Berufsvertretung auf Bundes- oder auch mal auf Landesebene gibt. Ich habe bisher nichts gefunden. Vielleicht weiß jemand etwas.
Wenn es diese Vereinigung nicht gibt, was mich wundern würde, sollte unbedingt so etwas auf den Weg gebracht werden. Nach meinen Schätzungen sind zehntausende Musikschullehrer bundesweit betroffen. Die Gewerkschaft Verdi hat eine Umfrage zur Arbeits- und Lebenssituation an Schulen allgemein und auch an den öffentlichen Musikschulen durchgeführt. Den zehn Honorarkräften an unserer Musikschule wurden nicht einmal Fragebögen ausgehändigt. Es gibt eine Studie, in der kurz, auch von Verdi, auf das Problem der Honorarkräfte an Musikschulen eingegangen wird, aber nur am Rande. Die Probleme verschärfen sich immer mehr. Kein Kündigungsschutz, kein Mutterschutz, keine Absicherung im Krankheitsfall, drohende Altersarmut. Der Gesetzgeber muss zum Handeln aufgefordert werden, das geht nur über eine Vereinigung. Was denkt ihr darüber, beste Grüße, Ulf.
 
Hallo Ulf,

wenn deine überwiegenden Einkünfte aus deiner Tätigkeit als freiberuflicher Klavierlehrer kommen, dann bist du sehr wahrscheinlich versicherungspflichtig über die Künstlersozialkasse Damit bist du dann auch Kranken- und Rentenversichert.

Die Interessensvertretung der freiberuflichen Musiklehrer und Musiker ist der Deutsche Tonkünstlerverband

Daß die Musikschulen aus finanziellen Gründen ihre Lehrer oft nicht fest anstellen, sondern nur Werkverträge mit ihnen abschließen, ist leider Tatsache. Als Klavierlehrer ist da der Gedanke: "dann kann ich ja gleich privat unterrichten" durchaus naheliegend.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Haydnspaß

danke für dein Posting. Ja, ich bin KSK-versichert, und das schon seit 1992. ich verdiene auch als Musiker noch mein Geld und unterichte drei Tage in der Woche. Tu dir mal bitte den Gefallen und lass dir eine Schätzung deiner ersten Rente schicken. Wenn du über der Grundsicherung (oberhalb von 590 Euro) landest, herzlichen Glückwunsch, dann bist du einer von Tausenden. Sicher ein gutes Gefühl, bringt aber den Berufsstand nicht weiter. Für die Grundsicherung mußt du mindestens 230 monatlich in die KSK einzahlen, und das bitte über Jahrzehnte. Die meisten von uns werden im Alter den Sozialstaat bemühen müssen, wenn es ihn dann noch gibt. Und wenn die KSK, was sehr häufig der Fall ist, sich nicht vorher von diesen "Wenigzahlern" getrennt hat. Also die KSK braucht dringend einen "Beigeordneten" der Selbständigen, damit die dort wissen, was sie eigentlich tun.
Hier ein Link: http://www.musiker-online.de/newsdetails+M50e9e8bf87c.html
Zum Tonkünstlerverband. Ja den kenne ich ,klar. Als Komponist und Musiker ist mir dieser Verband vertraut. Es ist ein guter Verband. Der Beitrag ist allerdings recht teuer. Außerdem ist das keine Vertretung für Musikschullehrer, die als Freiberufler arbeiten. Die sozialen Sorgen dieser Berufsgruppe werden dort kaum eine Rolle spielen. Google dich mal durch die Foren und du wirst viele Schiksale finden. Kollegen, wie du und ich, die mal nicht gesund und fit waren und Hilfe gebraucht hätten. Und was du da siehst, ist nur die Spitze des Eisbergs.
Zum Privatunterricht. ja das mache ich auch. Aber, bundesweit werden fast 100 Mio Subventionen jährlich in Musikschulen gesteckt. Warum?
Gruß, Ulf.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Kennst du die F-A-E Sonate? Das ist eine Violinsonate, Gemeinschaftswerk von Schumann, Brahms und Dietrich über das Motiv F-A-E

Frei Aber Einsam - Einsam Aber Frei


Wer Sicherheit und Wohlstand will, hat als Künstler den Beruf verfehlt.


Trotzdem: wenn du eine Idee hast, wie man die KSK verbessern kann, dann geh zu einer Partei deines Vertrauens und sag denen, sie sollen was tun 8)

Ich bin froh, daß es die KSK gibt, früher (vor 1983) gabs sowas nicht.
 
Wer Sicherheit und Wohlstand will, hat als Künstler den Beruf verfehlt.

[...]

Ich bin froh, daß es die KSK gibt, früher (vor 1983) gabs sowas nicht.
Hallo Haydnpaß,

widersprichst Du Dir da nicht selbst? :confused:

Ich bin jedenfalls nicht der Meinung, daß Magenknurren eine passende Hintergrundmusik für künstlerisches Produzieren ist.

Und ich kenne auch keinen Künstler, der auf seinen Logenplatz am Fleischtopf verzichtet hätte mit dem Argument, daß Armut den Künstler ziert. Im Gegenteil: Wer einmal in den Genuß staatlicher Kultursubventionen gekommen ist oder sich im Kulturbetrieb etabliert hat, entwickelt oft genug eine Anspruchshaltung, die von Arroganz und Zynismus zeugt.

Das Erschreckende: Alle Verbände und Institutionen, die im Laufe der letzten 150 Jahre gegründet worden sind, um den wirtschaftlichen Status der Künstler zu verbessern, haben bald schon Mechanismen entwickelt, um genau die auszugrenzen, die Unterstützung nötig hätten, und bedienen stattdessen die prosperierende Klientel. (Die GEMA ist vielleicht das populärste Beispiel.)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Haydnspaß

Das bleibt uns wohl nicht erspart....... Aber:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Haydnspaß,

ja, ich kenne die Sonate. Und gerade fallen mir auch noch einige andere Werke dazu ein. Ich spiele die alle auswendig. Aber es geht hier nicht um mich. Ich denke, dass hast du auch schon begriffen. Ich mache mir um mich keine Sorgen. Meine Credits sind ok. Es geht hier um soziales Gewissen. Um Gerechtigkeitsgefühl. Google dich mal durch die einschlägigen Kollegen-Foren.
Zieh dir mal die richtigen Geschichten rein, dann setz dich ans Klavier und denke mal nach. Gruß, Ulf.
 

Zurück
Top Bottom