Urheberrechte, Mir platzt langsam der Kragen

  • Ersteller Ersteller Beabarba
  • Erstellt am Erstellt am

???
Türlich. War nur anders organisiert.
Nein, zu Mozarts Zeiten gab es keinen wirksamen Urheberrechtsschutz. Der entwickelte sich langsam ab dem 18. Jahrhundert von England ausgehend, in Deutschland gab es ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entsprechende einheitliche Gesetze.
Mozart oder Haydn haben versucht, ihre Werke möglichst teuer an einen Verleger zu verkaufen, bzw. die Verleger bemühten sich eifrig darum, von ihnen unveröffentlichte Werke zu erhalten. In der Regel gab es dann kurze Zeit nach Veröffentlichung Raubdrucke, gegen die sie nichts oder nur wenig ausrichten konnten.
Haydn soll übrigens, worüber Beethoven sich echauffierte, sehr geschickt darin gewesen sein, ein Werk mehrmals an verschiedene Verlage zu verkaufen, die nichts voneinander wussten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Berner Übereinkunft von 1886 war die erste internationale, mulitinationale Vereinbarung zum Schutz geistigen Eigentums. Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweiz, Spanien und Tunesien waren die ursprünglichen Unterzeichner, 1920 trat Österreich bei. Davor war geistiges Eigentum wenn überhaupt nur innerhalb der jeweiligen Staaten geschützt, nicht aber außerhalb der Landesgrenzen.
Ein geschäftstüchtiger Haydn musste also nur darauf achten, dass seine Verleger in unterschiedlichen Ländern ansässig waren ;-)

Neu bei der Berner war auch die sog. "Inländerbehandlung", d. h. Werke von Staatsangehörigen der anderen Vertragspartner werden genauso geschützt wie solche der eigenen Bürger.
 
Türlich. War nur anders organisiert.
Da schauen wir doch direkt 'mal nach:

"Auch im Mittelalter war ein Recht auf geistige Werke unbekannt.<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Urheberrechts Rechtsregeln gab es nur für die Sachen, in denen sich das Geisteswerk zeigte, insbesondere für das Eigentum hieran. So durfte ein Buch beispielsweise nicht gestohlen, wohl aber abgeschrieben werden." (Wiki)
Schließlich verkaufte Mozart, wie wir ja alle im Film gesehen haben, seine Kompositionen "am Stück". Was der Erwerber mit seinen Noten anstellte, ging ihn nichts mehr an.

U.s.w, u.s.w., Urheberrechte, die geschützt und ggf. eingeklagt werden konnten, entwickelten sich erst nach Mozart. Sie sind im Wesentlichen ein Produkt der letzten zwei Jahrhunderte.

CW
 

Zurück
Oben Unten