Unterrichten nur "Ausweg" fuer "schlechte" Konzertpianisten?

Ich glaube nicht, dass die Miete von 10.000,-€ annähernd kostendeckend ist. Das müsste vermutl. erheblich mehr. Die Stadt München, bzw. Bayern kann sich das halt leisten, weil viele Firmen ordentlich die Kasse füllen.

Glaub', was du willst. Die Residenz steht nun mal seit ein paar hundert Jahren da herum und kostet sowieso Geld – ob die Säle vermietet werden oder nicht. Man kann nicht mehr Miete verlangen, als der Markt hergibt, sonst veranstalten die Leute ihre Konzerte woanders.

Kostendeckend wäre es, die Residenz abzureißen und das Grundstück an einen chinesischen Investor zu verkaufen. Irgendwie will das aber keiner. Wir Bayern sind halt nostalgisch.

Grüße, Jörg
 
Kostendeckend wäre es, die Residenz abzureißen und das Grundstück an einen chinesischen Investor zu verkaufen. Irgendwie will das aber keiner. Wir Bayern sind halt nostalgisch.

Grüße, Jörg

Apropos Residenz: bei dir ist was im Profil nicht ganz richtig eingestellt, Jörg. Wenn man nämlich auf "Da, wo Bayern am schönsten ist" klickt, landet man im tiefsten Süden, obwohl ja ganz offensichtlich Unterfranken gemeint sein muss :D :)
 
Apropos Residenz: bei dir ist was im Profil nicht ganz richtig eingestellt, Jörg. Wenn man nämlich auf "Da, wo Bayern am schönsten ist" klickt, landet man im tiefsten Süden, obwohl ja ganz offensichtlich Unterfranken gemeint sein muss :D :)

Wie der Link im Profil entstanden ist, weiß ich nicht. Das bleibt wohl ein Geheimnis der Forensoftware. Ich wohne zwar in Oberbayern, aber nicht auf der Allgäuer Seite von München, sondern auf der Chiemgauer Seite. Und dort ist es tatsächlich und unbestreitbar am schönsten! ;-)

Grüße, Jörg
 
Wie der Link im Profil entstanden ist, weiß ich nicht. Das bleibt wohl ein Geheimnis der Forensoftware. Ich wohne zwar in Oberbayern, aber nicht auf der Allgäuer Seite von München, sondern auf der Chiemgauer Seite. Und dort ist es tatsächlich und unbestreitbar am schönsten! ;-)

Grüße, Jörg
Na allenfalls, wenn man ein Auge zudrückt und Franken nicht zu Bayern rechnet. Etwa so: ;-)
 
Nix da, as Regental g'head a no zu Bayern!
 
Ich glaube hier wird ein Aspekt, Konzertpianist zu werden, nicht beachtet: nämlich den Rausch, den manche Konzertpianisten bei einer Vorstellung vor Publikum erleben und sie zu Höchstleistungen antreibt. Wie jeder Rausch, muss dieser aber immer wieder neu erlebt werden. Der Frontmann von Nirwana gab sich den goldenen Schuss - sozusagen-, nachdem er erkannte, dass die Befriedigung die ein Freddy Mercury aus einem Konzert erlebte, ihm nicht zuteil wurde.

Deswegen ist für einen Konzertpianisten mit voller Hingabe das profane Unterrichten von minderbegabten überhaupt kein Ausgleich - oder kann sich jemand etwa Anne-Sophie Mutter als Lehrerin vorstellen? Ich hab nur mal eine kleine Sequenz gesehen mit einem "Patenkind", etwas derart Rechthaberisches bei einem kleinem Stück ist nicht positiv wertbar.Für Mutter gab es nur ihre Ausführung - keine Diskussion.

In der Vergangenheit war das Unterrichten von hochgestellten Persönlichkeiten durch bekannte Solonvirtuosen eine finanzielle, wie auch gesellschaftliche Sache. Das kann man unmöglich mit dem Unterrichten an einer profanen Musikschule oder mit Hinz und Kunz im Privatunterricht vergleichen.

Die enthuisastischen Klaviervirtuosen haben eher ein 2. Standbein in der Komposition, im Dirigieren höchstens noch der Meisterunterricht an einer Musikhochschule kann erfüllend sein.

Aber ein Vollblutvirtuose ist kein Lehrer für die breite Masse.Dem echten Mathegenie wäre auch niemals der profane Unterricht an einer Schule Befriedigung, der Austausch im Seminar über Forschungsprojekte mit begabten Studenten schon....
 
Ich glaube hier wird ein Aspekt, Konzertpianist zu werden, nicht beachtet: nämlich den Rausch, den manche Konzertpianisten bei einer Vorstellung vor Publikum erleben und sie zu Höchstleistungen antreibt. Wie jeder Rausch, muss dieser aber immer wieder neu erlebt werden.

Weit öfter dürfte es umgekehrt sein: Der Musiker braucht nicht das Publikum, um sich daran zu berauschen, sondern er braucht den Rausch, um seine Angst vor dem Publikum zu überwinden. Dafür gibt es zahlreiche traurige Beispiele.

LG, Mick
 
Weit öfter dürfte es umgekehrt sein: Der Musiker braucht nicht das Publikum, um sich daran zu berauschen, sondern er braucht den Rausch, um seine Angst vor dem Publikum zu überwinden. Dafür gibt es zahlreiche traurige Beispiele.

LG, Mick
Allerdings ist dann zu fragen, warum solche Musiker unbedingt die Konzertkarriere wollen. Wer Angst vor dem Publikum hat, statt es zu lieben und mitzureißen ist halt fehl am Platz. Das Konzert Geschäft lebt vom Entertainer, ständiges Lampenfieber trotz Berufserfahrung ist eben Ausschluss Kriterium. Der Virtuose stellt sich über das Publikum, nur das gibt die Sicherheit für Höchstleistung und Erfüllung des Pianisten, genauso wie souverän selbst Verspieler gemeistert und die Persönlichkeit unangefochten bleibt. Für Sensibelchen ist kein Platz auf der Rampe - zur eigenen Schadens Begrenzung.

Publikum muss von Musiker Seite nicht als Gegner begriffen werden, sondern als emotional zu bewegendes Wachs in den Händen eines Meisters.Dafür wird er geliebt.
 

Für Sensibelchen ist kein Platz auf der Rampe - zur eigenen Schadens Begrenzung.

Es ist doch bekannt, dass z.B. Horowitz, Michelangeli, Argerich, Sokolov, Carlos Kleiber und zahllose andere Ausnahmekünstler geradezu Panikanfälle vor Auftritten haben (bzw. hatten). Sokolov hat mal in einem Interview gesagt, dass ihm alles zuwider ist, was nicht unmittelbar mit der Musik zu tun hat, ganz beonders auch der Rausch des Beifalls. Und wer ihn einmal erlebt hat, weiß, dass das keine Koketterie ist.

Ich jedenfalls bin froh, dass Du nicht darüber zu bestimmen hattest, ob diese Künstler einen Platz auf der Rampe bekommen oder nicht. Mir sind sie unendlich viel lieber als Entertainer à la Lang Lang.

Grüße, Jörg

Edit: Troubadix war schneller!
 
Aber ein Vollblutvirtuose ist kein Lehrer für die breite Masse.Dem echten Mathegenie wäre auch niemals der profane Unterricht an einer Schule Befriedigung, der Austausch im Seminar über Forschungsprojekte mit begabten Studenten schon....
Wo ist das Problem? Dann spezialisiert man sich eben auf die pädagogische Arbeit mit entsprechend ambitionierten Schülern respektive Studenten, wie es an den renommierten Musikhochschulen vielfach stattfindet - um einen Bezug zur pianistischen Praxis herzustellen.

Das Konzert Geschäft lebt vom Entertainer, ständiges Lampenfieber trotz Berufserfahrung ist eben Ausschluss Kriterium.
Es gibt ein gesundes Maß an Anspannung, das künstlerische Höchstleistungen erst möglich macht, und zwar unabhängig von der An- oder Abwesenheit eines Publikums. Nicht vergessen darf man das Phänomen einer künstlerischen Ausstrahlung und Persönlichkeit, das man nicht im Sinne des "Entertainments" in Szene setzen muss - das also einfach da ist.

Es ist doch bekannt, dass z.B. Horowitz, Michelangeli, Argerich, Sokolov, Carlos Kleiber und zahllose andere Ausnahmekünstler geradezu Panikanfälle vor Auftritten haben (bzw. hatten). Sokolov hat mal in einem Interview gesagt, dass ihm alles zuwider ist, was nicht unmittelbar mit der Musik zu tun hat, ganz besonders auch der Rausch des Beifalls. Und wer ihn einmal erlebt hat, weiß, dass das keine Koketterie ist.
Die genannten Ausnahmekünstler haben miteinander gemeinsam, nicht vor dem Hintergrund unzulänglicher Vorbereitung und ungenügender Leistungen vor der Situation des Auftritts Angst zu haben. Vielmehr störte sie die Vorherrschaft von Äußerlichkeiten, wie sie für inszeniertes "Entertainment" charakteristisch sind - und die von künstlerischen Inhalten ablenken, die also mit einer kongenialen Interpretation der dargebotenen Literatur nichts zu tun haben.

LG von Rheinkultur
 
Es ist doch bekannt, dass z.B. Horowitz, Michelangeli, Argerich, Sokolov, Carlos Kleiber und zahllose andere Ausnahmekünstler geradezu Panikanfälle vor Auftritten haben (bzw. hatten). Sokolov hat mal in einem Interview gesagt, dass ihm alles zuwider ist, was nicht unmittelbar mit der Musik zu tun hat, ganz beonders auch der Rausch des Beifalls. Und wer ihn einmal erlebt hat, weiß, dass das keine Koketterie ist.

Ich jedenfalls bin froh, dass Du nicht darüber zu bestimmen hattest, ob diese Künstler einen Platz auf der Rampe bekommen oder nicht. Mir sind sie unendlich viel lieber als Entertainer à la Lang Lang.

Grüße, Jörg

Edit: Troubadix war schneller!
Ich jedenfalls empfinde keinen Genuss, wenn die Panik des Solisten und der Unwille vor mir zu spielen krankhaft ist.

Leute die trotz Lampenfieber Konzerte bestreiten, kokettieren vielleicht auch mit diesem. Und wer gar sich selbst so überhöht, dass es gar nicht mehr um das Publikum und die Veranstaltung geht, sondern nur um das Kunstwerk selbst und das dumme Publikum eher stört beim Vortrag, der muss ja nicht Konzertpianist werden, er kann das auch in seinem Kämmerchen tun.

Nur gut, dass endlich das CD-Verticke als Künstlereinkommen durch den Fortschritt der Technik "brotlos" geworden ist, und endlich der Sinn der Musik verstanden wird, nämlich zu kommunizieren und Konzerte erschwinglich zu bestreiten.

Wenn einem Sokolov die Wirkung seiner Interpretation auf sein Publikum lästig ist, so ist das einfach eine Beleidigung des Publikums.
 
Die Relation zwischen Interpret und Publikum ist immer schwierig. "Vergoetterung" des Interpreten bedeutet auch Erwartung an denselben, vor der sich der Interpret fuerchten kann. Kuenstler sind auch nur Menschen. Deswegen kann ich einen Sokolov auch verstehen.
Viele Gruesze,
Jannis.
 
Richtig! Mit Stock im Arsch hat man weder auf einem Klavierhocker, noch auf der Bühne was verloren.
Achtung, gespielter Witzzzz, viel Vergnügen:
Was hat unten vier Beine und das Arschloch oben?
Richtig - eine Klavierbank!!!
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LG von Rheinkultur
 

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