Unterricht

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Amfortas

Guest
Es gab hier schon vor kurzem was der Art, aber es ist ja von Person zu Person anders, drum frag ich das hier, wenn es auch vll. an ein paar Stellen schon da war:

Ich spiele seit 3 Jahren Klavier. Vor kurzem haben mich zwei Mädchen gefragt ob ich ihnen Unterricht geben könnte (die beiden haben kein Interesse an mir, ihr Interesse ist wirklich an der Musik). Jetzt weiß ich nicht ob ich das machen soll oder nicht. Die beiden können vom musikalischen ehr gesehen nichts, schon beim Notenlesen haben sie große Probleme.
Ich spiel selber noch andere Instrumente und kenn mich mit Harmonielehre sehr gut aus. Notenlesen hab ich schon ein paar Leuten bei gebracht.
Was meint ihr? Soll ichs probieren? Wenn ja, wie viel darf ich verlangen? Beide gleichzeitig unterrichten (was sie vorgeschlagen haben) oder lieber einzeln? Und haben die, die selber bereits Unterricht geben Tipps für mich?

oli
 
naja, is immer so ein Ding. Man kanns probieren, aber nach 3 Jahren schon Rhytmusgefühl zu haben, wie ein diplomierter Klavierlehrer. Ne das gleub ich nicht. ich denke wenn man 6..8 Jahre gespielt hat ist die Erfahrng groß genug mit lehren anzufangen, denn die Schüler wollen ein Resultat...


und ich denke vonn daher ist es nicht sinnvoll. Nur Zeitverschwendung.
 
Was meint ihr? Soll ichs probieren? Wenn ja, wie viel darf ich verlangen? Beide gleichzeitig unterrichten (was sie vorgeschlagen haben) oder lieber einzeln? Und haben die, die selber bereits Unterricht geben Tipps für mich?
Damit gibst Du Dir bereits selbst die Antwort. Mit solchen Fragen scheinst Du mir überfordert.
 
Nein, Du solltest auf keinen Fall unterrichten. Du könntest den beiden zwar das eine oder andere zeigen. Aber wie sieht es aus mit dem Erkennen von Fehlern, die die beiden machen oder mit Hinweisen, wie sie - und das ist ja oft bei jedem von uns anders - zum Beispiel mit einer schwierigen Stelle umgehen.

Die ersten 1 1/2 Jahre hatte ich bei einem schlechten Klavierlehrer Unterricht - wie ich jetzt weiß, hätte ich mir Zeit und Geld sparen können. Das wenige, das ich gelernt habe, habe ich im Anschluss zeitlich gesehen mindestens bei meinem derzeitigen Lehrer wieder zum Ausbügeln der Fehler gebraucht.
 
Was hattest du denn für einen Lehrer, sowas passiert doch nicht mal im selbststudium, dass man 1,5 ahre ehlerausbügeln muss...
 
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die beiden haben kein Interesse an mir, ihr Interesse ist wirklich an der Musik
;-)
halte auch 3 Jahre aus den schon genannten Gründen für ein bisschen früh um wirklich Unterricht zu geben.
Aber um mal ein bisschen bei Klavier reinzuschnuppern kannst du denen ja ein bisschen was gratis Zeigen und wenn sie dann Lust haben, an einen Lehrer vermitteln - der natürlich dafür blechen muss, dass du ihm zwei zusätzliche Einkommensquellen gebracht hast. Es ist selbstverständlich an den Lehrer zu vermitteln, der die höchsten Gagen zahlt.[/FONT]
 
Was hattest du denn für einen Lehrer, sowas passiert doch nicht mal im selbststudium, dass man 1,5 ahre ehlerausbügeln muss...

Ich glaube, ich wäre im konsequenten Selbststudium weiter gekommen ...

Gemessen an den Fortschritten, die ich jetzt bei meinem Lehrer mache, hätte ich bei ihm höchstens 3 - 4 Monate gebraucht, um das wenige zu lernen, was ich bei dem ersten gelernt habe (und Noten, ein wenig Background und Selbststudium ist dem auch schon vorausgegangen, so dass ich nicht bei Null angefangen hatte). Gleichzeitig hat es nach dem Lehrerwechsel immer mal wieder so Kleinigkeiten gegeben, die ich aus dem Unterricht davor mitgebracht hatte, die einfach ausgebügelt werden mussten, den Zeitverlust schätze ich auf gut und gerne 3 - 4 Monate ein.

Es reicht eben nicht, wenn ein Lehrer immer wieder Stücke ähnlicher Herausforderung und "Leichtigkeit" zum üben aufgibt, um sich dann wenig oder gar nicht mit Technik, Anschlag etc des Schülers auseinander zu setzen und bei Bedarf zu korrigieren. Was mir alles nicht korrigiert wurde, habe ich zu dem Zeitpunkt ja nicht einmal bemerkt.

Aber Selbststudium ist auch alles andere als ideal, eben weil die Korrekturen und der konstruktive Austausch fehlen.
 
was hat er denn so schlimmes so mit dir dir gemacht...

??

ich kann mir nicht vorstellen, dass man solch miserablen Unterricht geben kann.
Ich meine was habt ihr denn für Fingerübungen gemacht, dass man so misratenen Klavierspielt. Hat er etwa dir zuviel aufgegeben, sodass du gar nichts mehr richtig vertieft machen konntest? oder hat er etwa einfach nur dir nichts gezeigt im weitesten Sinne,
 
Piano-Player,

nimm's zunächst einmal als Fakt: er war absolut miserabel! Zumindest in dem Unterricht, den ich bei ihm hatte. Es macht nämlich keinen Spaß zweimal gefragt zu werden, ob man sich nicht vielleicht getäuscht hätte, denn so schlecht könne ein Lehrer doch nicht sein. Und da die Musikschule seinen Vertrag nicht verlängert hat, gab es vielleicht auch noch ein paar andere Schwächen.

Was dieser Lehrer gemacht hat: nichts, was ich nicht auch im Selbststudium hätte machen können, nämlich als sehr leicht und leicht bearbeitete Stücke herausgesucht, auf die er dann auch bestanden hat obwohl sie mir nicht gefallen haben, sie mich dann spielen lassen und sie sich beim nächsten Mal angehört. Und wenn ich die richtigen Tasten mit den richtigen Fingern in passendem Rhythmus und Geschwindigkeit gespielt habe, ging's zum nächsten Stück.

Was mir, als ich in der Situation drin war, nicht klar war, was aber gefehlt hat: jeglicher Hinweis und Korrektur der Handstellung, Anschlag, irgendwelche Feinarbeiten an den Stücken, und natürlich hat er alles was mit TL, Übungen etc. zu tun hatte, auch als überflüssig abgetan. Mein derzeitiger Lehrer musste bei diesen Sachen fast bei Null anfangen mit mir.

Ich habe jetzt erheblich mehr Stücke, an denen ich arbeite - und wenn's zu viel wird, wird eben nicht alles bis zur nächsten Stunde fertig, lässt sich ja mit dem Lehrer besprechen, und ich kann auch erkennen, wie sich die Dinge verändern. Natürlich gibt es auch jetzt Plateaus, wo etwas mehr Ausdauer gefordert ist, aber das ist denke ich völlig normal.
 
und wieso hast du mit dem lehrer nicht darüber gesprochen, ich meine ich hääte da sicherlich einen ton gehustet....
 
Ich habe immer einmal wieder vorgefühlt, so bei Kleinigkeiten, wo er aber immer eine Begründung hatte, die sich für mich damals passabel angehört hat. In den Sommerferien hatte ich mir dann überlegt, dass ich so nicht weitermachen wollte und schon genau zurecht gelegt, was ich mit ihm bespreche, habe dann aber am Ende der Ferien die Nachricht von der Musikschule erhalten, dass er nicht mehr da ist - ohne dass ich mich über ihn beschwert hätte, das hätte ich erst nach einem ergebnislosen Gespräch mit ihm als letzte Möglichkeit gemacht. Und da ich mich ohnehin nicht so super mit ihm verstanden hatte, habe ich sein Angebot, privat bei ihm weiter Unterricht zu nehmen, nicht angenommen, sondern bin bei der Musikschule geblieben, wo ich jetzt auch super zufrieden bin mit dem Lehrer.

Wobei ich zu dem Zeitpunkt aber die Kritik auch nicht wirklich formulieren konnte. Ich habe nur gemerkt, es passt nicht, ich komme nicht voran, es machte dann auch keinen Spaß mehr, ich musste mich fast zum Üben zwingen, und hatte einfach das Gefühl, dass ich mich im Kreis drehe. Daher wäre ein Gespräch mit ihm für mich fast auch nicht führbar gewesen, wie ich jetzt meine.

Bezüglich TL, Übungen etc. gehen ja ohnehin die Meinungen auseinander, da schwört einer drauf, ein anderer meint, es sei Zeitverschwendung, da könnte man ja noch sagen, er gehört halt zur einen Gruppe dazu.

Die Versäumnisse meines ersten Klavierlehrers im Hinblick auf Korrekturen, Genauigkeit usw. habe ich erst nach längerer Zeit des Unterrichts bei meinem derzeitigen Lehrer so richtig festgestellt, dadurch dass er es auch recht pingelig korrigiert; ich merke aber auch, was das beim Spielen für einen Unterschied macht.

Es ist meines Erachtens das Fatale daran, wenn ein Klavierschüler an einen nicht qualifizierten Lehrer gerät, dass ein Anfänger das so schlecht oder überhaupt nicht einschätzenkann. Ok, wenn jemand musikalisch absolut unbedarft ist und auch keine Noten und nichts weiteres beherrscht, dann muss schon einiges rüber kommen. Aber auch dann kommt ein Punkt, wo vielleicht Sinnvolles mit Unsinn vermischt sind. Wobei ich natürlich auch weiß, kein Mensch und damit auch kein Klavierlehrer ist perfekt. Hinzu kommen noch unterschiedliche Erwartungen der Schüler. Und auch der beste Schüler wird sich nicht mit jedem exzellenten Lehrer verstehen.

Ich könnte natürlich auch schon einem Anfänger eine ganze Menge zeigen am Klavier - aber ich würde mir nicht zutrauen, diese Person sicher zu korrigieren, wenn sie etwas falsch macht. Und auch nicht abschätzen, was ich selbst vielleicht auf die eine Art machen sollte, was aber für jemand anderes ganz anders aussähe, eben weil ja jeder Mensch anders ist.
 

@pp: Woher sollte denn Siggi wissen, worauf er sich einlässt? Er hatte ja noch keinen Vergleich. Manchmal merkt man eben zu spät, was eigentlich gefehlt hat, z.B. wenn man mit anderen Schülern Austausch betreibt, was bei Erwachsenen nicht die so Regel ist.

Aber ich glaube, wir schweifen schon wieder vom Thema ab, oder?

Klavirus

PS: Siggi hat derweil schon zeitgleich geantwortet...
 
ja eigentlich geht es ja um amfortas, aber klar ist mi nicht, warum hast du nicht selbst stücken ausgewählt??
ich habe mir selbst immer stücken ausgewählt, weil mein lehrer der meinung is man sollte sich ausprobieren und wenns nichts wird, dann eben pech...

aber Klavirus, was heißt keinen Vergleich, man kommt doch immer mal an Leute die Klavierspielen und da frgt an doch bestimmt mal so was macht denn ihr

oder liege ich da falsch?
 
@pp: Ich zum Beispiel kannte zu Anfang wenig Leute, die mir da hätten helfen können, jedenfalls niemanden, der grade Unterricht hatte. Das kommt dann so mit der Zeit und wenn man dann halt so ein Pech mit dem Lehrer hat wie Siggi...
Wenn ich ein neues Stück bekommen soll, fragt meine Lehrerin erst mal, ob ich mir schon was heraus gesucht habe, und wenn nicht, suchen wir aus 3-4 Stücken, die sie für angemessen hält, zusammen eins raus. Und wenn ich mal was ganz anderes spielen will, geht das auch. Neuerdings verkneift sie sich auch das "zu schwer", weil solche Kommentare mich erst recht anstacheln...
Bei uns an der Musikschule gibt es wirklich wenig erwachsene Klavier-Schüler, so dass man dort keinen Vergleich anstellen kann, die meisten hören wahrscheinlich auch nach 2-3 Jahren wieder auf.

Klavirus
 
piano-player,

Der Lehrer hat darauf bestanden, nach einer bestimmten Klavierschule vorzugehen und eben die Stücke behandeln, die er vorgeschlagen hat. Ist schwer, anfangs etwas dagegen zu sagen, vor allem, wo ich ihm ja nicht von vornherein mit Skepsis begegnet bin, sondern sich das so nach und nach herausgestellt hat. Und zunächst habe ich seinen Erklärungen geglaubt, hat sich aber im weiteren als falsch herausgestellt.
Aber grundsätzlich ist dieser Lehrer eher ein Frustthema für mich, und da sich das lange erledigt hat - wenn's Dir nichts ausmacht, würde ich das Thema gerne abschließen.

Bezüglich Kontakt zu anderen Klavierspielern: ich kannte tatsächlich zu gut wie niemanden, der/die ebenfalls Klavier begonnen hat, das hat sich im Laufe der Zeit über Foren wie dieses geändert. In der Musikschule sind zwar noch andere erwachsene Schüler, aber wenn ich abends komme, ist die Musikschule schon reichlich leer.

Klavirus,

mittlerweile kann ich mir meine Stücke auch selbst aussuchen, bzw. wir haben zu Beginn des Unterrichts einmal über die Richtung gesprochen, und die meisten Stücke, die mein Lehrer vorschlägt, finde ich ganz ok. Wobei ich bei der Stückauswahl meines Lehrers auch sehr deutlich erkenne, dass er dabei auf unterschiedliche Dinge achtet, so dass jedes Stück nicht einfach nur mehr Übematerial, sondern ich wirklich anhand dessen etwas Neues lerne. Und sogesehen finde ich es schon sinnvoll, wenn mein Lehrer die Stücke vorschlägt.
 
Unterrichten ist eine Kunst für sich. In allererster Linie sollte man Freude daran haben, Kindern etwas vermitteln zu wollen und überhaupt Freude am Umgang mit Menschen haben. Wem nützt ein Lehrer, der zwar ein großer Künstler am Klavier ist, aber kein Einfühlungsvermögen hat und das kleine musikalische ABC nicht vermitteln kann - oder auch einfach nicht die Geduld dafür hat.
Fürs Unterrichten sind zwei Sachen wichtig - Zum einen sollte man selbst auf einem soliden pianistischen Stand sein (und auch zeitlebens darum bemüht sein, ihn weiter zu entwickeln), zum anderen gehört dazu auch pädagogisches Geschick (einschließlich Können und Wissen). Das Unterrichten ist eine Kunst für sich, und auch jeder Klavierlehrer entwickelt sich mit der Zeit (natürlich nur dann, wenn er offen für Neues ist und sich weiterentwickeln will). Kein Klavierlehrer ist von Anfang an richtig gut. Selbst unser Klavierprofessor sprach von einigen "Kellerleichen" - aller Anfang ist nunmal schwer. Doch zumindest sollte man sich stets der großen Verantwortung bewusst sein, die man trägt, wenn man einen kleinen Schüler aufnimmt.

Mein erster Schüler ist mir quasi zugelaufen. Steckte noch im ersten Studienjahr und wollte ihn erst an meine Dozentin weitergeben, weil ich mich einfach noch nicht bereit gefühlt habe - bis dato hatte ich schon etwa 11 Jahre Unterricht. Ich habe ihn doch genommen - und er ist immer noch bei mir - aber ich merke, dass sich allein in den letzten 4 Jahren mein Unterrichten verändert hat. Fehler macht man immer, natürlich auch als Lehrer (letzten Endes sind Lehrer auch nur Menschen) - doch wichtig ist, dass man aus den Fehlern lernt und sie als Chance sieht, um sich weiter entwickeln zu können.

Ein guter Lehrer ist für mich jemand, der stets an sich arbeitet, sich selbst und seine Methoden von Zeit zu Zeit hinterfragt (auch beliebt: Hospitation durch einen anderen Lehrer) und offen für neue Impulse (z.B. in Form von Weiterbildung, Seminaren etc.) ist.


Eines darf man nicht vergessen: Besonders die Grundlagen entscheiden über die weitere pianistische Entwicklung - gerade im "Anfängerstadium" kann man unglaublich viel "versauen", was schwer wieder auszubügeln ist. Zudem: Umlernen ist schwerer als Neulernen!
 

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