ungewohnte Interpretationen

Hallo Pianovirus,

wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat auch Maria Yudina den ersten Satz ziemlich langsam gespielt. Vielleicht gibt es da irgendeine russische Tradition.

Grüße,
Kristian

Hallo Kristian,

ich wollte gerade schreiben, dass dieses Video Deine These von der russischen Tradition unterstützen könnte, aber nun sehe ich, dass Du Dich ja genau hierauf bezogen hast. Die brutalen Ausbrüche finde ich verstörender als das langsame Anfangstempo (das später deutlich anzieht) - vielleicht klingt es aber auch nur auf dieser Aufnahme so brutal (übersteuert).

Viele Grüsse,
pianovirus
 
Hallo Pianovirus,

die Aufnahmequalität ist bei Maria Yudina auf YT nicht so schön, das Aufnahmedatum ist wahrscheinlich 1947. Ihre Aufnahme dürfte die vielleicht "individuellste" sein, die ich je gehört habe. Ich hatte eingangs in diesem Faden ja schon auf ihre Baba Yaga hingewiesen, da gab es bei mir auch erst mal Stirnrunzeln. Aber das spiegelt wohl ihren Charakter wieder, von dem wohl auch Stalin fasziniert gewesen sein muss, sonst hätte er bei ihrem Verhalten möglicherweise anders reagiert. Die Geschichte von der Einspielung des Klavierkonzertes A-Dur (KV 488 ) ist ja auch nicht ganz unspektakulär ( http://www.youtube.com/watch?v=riRK7P_ynfc&feature=related , die Geschichte der Aufnahme steht im Begleittext).
Den Mittelsatz des Italienischen Konzerts spielt sie herrlich ( http://www.youtube.com/watch?v=CY_RxtSj86o ).

Viele Grüße,
Kristian
 
Kennt einer von euch vielleicht Tzimon Barto's neue Aufnahme des b-moll Klavierkonzerts von Tschaikowsky, die auch im Moment wg. ihrer Ungewöhnlichkeit durch die Medien geistert? Ich habe sie im Radio gehört und fand sie sensationell. Unglaublich langsam, aber durchgehört bis ins Letzte. Ich habe da Sachen gehört ........

Wirklich besonders!

Liebe Grüße

chiarina
 
Kennt einer von euch vielleicht Tzimon Barto's neue Aufnahme des b-moll Klavierkonzerts von Tschaikowsky, die auch im Moment wg. ihrer Ungewöhnlichkeit durch die Medien geistert? Ich habe sie im Radio gehört und fand sie sensationell. Unglaublich langsam, aber durchgehört bis ins Letzte. Ich habe da Sachen gehört ........

Interessant...wo gibt's die? Weder bei amazon noch auf seiner Homepage konnte ich was finden? War das vielleicht ein Live-Mitschnitt, der im Radio ausgestrahlt wurde.

Ich habe Barto noch nie spielen gehört, habe nur mal ein paar Fotos gesehen und mich gefragt, ob man so Klavier spielen kann...aber Deiner Beschreibung nach scheint das zu gehen.....
 
Ich habe Barto vor langer Zeit spielen gehört. Ein seltsamer Eindruck, zuerst der optische, da kommt ein Zehnkämpfer auf die Bühne und dann spielt der einen sehr zarten Schumann, daß man die Augen schließen muss, um das zu glauben.
Dann "spielte" er John Cage 4´33´´... und kam auch nicht ins Schwitzen, war eben austrainiert:D. Aber das Publikum kam ins Schwitzen, weil es nicht wußte, wie es sich verhalten sollte.

Gruß
Manfred
 
Interessant...wo gibt's die? Weder bei amazon noch auf seiner Homepage konnte ich was finden? War das vielleicht ein Live-Mitschnitt, der im Radio ausgestrahlt wurde.

Ich habe Barto noch nie spielen gehört, habe nur mal ein paar Fotos gesehen und mich gefragt, ob man so Klavier spielen kann...aber Deiner Beschreibung nach scheint das zu gehen.....


Lieber pianovirus,

das stimmt, es war ein live-Mitschnitt, der aber viel Aufsehen erregt hat. Ich glaube, Christoph Eschenbach hat dirigiert. Bestimmt gibt es irgendwann eine Aufnahme davon. Nächstes Jahr spielt er es ja auch noch einmal, wie auf seiner Homepage zu lesen war.

Ich habe ihn schon öfter live gehört. Auffällig ist sein z.T. sogar extrem leises Spiel - er hat sehr, sehr viele p,pp,ppp ..... - Klangstufen im Repertoire. Manchmal ist es für mich zu leise - man muss dermaßen horchen, um überhaupt noch etwas zu hören, dass es schon ganz schön anstrengend ist. :p

Er beeindruckt mich auch mit seiner umfassenden Bildung etc..

Früher galt er bei uns eher als ein Draufgänger. :D So wie er da mit recht weit geöffnetem weißem Hemd (Ärmel hochgekrempelt) lässig saß, lag ihm die Frauenwelt zu Füßen :D . War natürlich, wie so oft, ein Vorurteil. :D

Liebe Grüße

chiarina
 
Lieber pianovirus,

das stimmt, es war ein live-Mitschnitt, der aber viel Aufsehen erregt hat. Ich glaube, Christoph Eschenbach hat dirigiert. Bestimmt gibt es irgendwann eine Aufnahme davon. Nächstes Jahr spielt er es ja auch noch einmal, wie auf seiner Homepage zu lesen war.

Danke, chiarina! Hmmm, falls jemand den Mitschnitt hat, würde ich ihn sehr gerne hören. Aber vielleicht kommt ja wirklich noch eine CD davon.

Ich habe ihn schon öfter live gehört. Auffällig ist sein z.T. sogar extrem leises Spiel - er hat sehr, sehr viele p,pp,ppp ..... - Klangstufen im Repertoire. Manchmal ist es für mich zu leise - man muss dermaßen horchen, um überhaupt noch etwas zu hören, dass es schon ganz schön anstrengend ist.

So etwas ist sicher besser in einem kleinen Saal zu würdigen!

Früher galt er bei uns eher als ein Draufgänger. :D So wie er da mit recht weit geöffnetem weißem Hemd (Ärmel hochgekrempelt) lässig saß, lag ihm die Frauenwelt zu Füßen :D

Ojeoje ich bin erschüttert... Das waren also die Pinups der jungen Klavierladies :razz:
1281465252_1besc3b.jpeg
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Danke, chiarina! Hmmm, falls jemand den Mitschnitt hat, würde ich ihn sehr gerne hören. Aber vielleicht kommt ja wirklich noch eine CD davon.
.......

Ojeoje ich bin erschüttert... Das waren also die Pinups der jungen Klavierladies :razz:
1281465252_1besc3b.jpeg


Hilfe!!!! :D Mein Sohn liegt mit Durchfall etc. im Bett - soll ich mich gleich dazulegen??! :D

Wenn ich mal was von einer Aufnahme höre, sage ich dir Bescheid!!!

Liebe Grüße

chiarina
 
Wenn wir anderswo schon über Bach diskutieren, möchte ich hier mal auf die Aufnahme der ersten Partita von Bach durch Claudio Arrau hinweisen, die er kurz vor seinem Tod mit 88 gemacht hat. Ungewohnt langsame Tempi, und in der Courante passt er die Punktierungen nicht triolisch an.
Arrau hat um 1936 mal das gesamte Bach'sche Klavierwerk aufgeführt, dann aber gegen 1950 unter dem Eindruck von Wanda Landowska Bach aus seinem Konzertrepertoire genommen, und nur noch für sich daheim gespielt.
 
Es ist zwar recht gewagt, mit einer eigenen Aufnahme hier anzukommen, aber diese Version von "Eine Träne" von Mussorgsky wurde einerseits heftig kritisiert - bis hin zu "hast die Noten falsch verstanden", aber von anderer Seite auch viel gelobt. Eigentlich hatte ich mich nur über jemanden geärgert, der in Bezug auf Bindungen schrieb, daß das ja eh mit Haltepedal gespielt werde, und deswegen komplett ohne Haltepedal gespielt, was mir dann aber ziemlich gut gefiel:

[MP3="http://www.guendola-productions.de/Eine_Traene_02.mp3"]Parameter[/MP3]

Der Klang ist etwas ungewöhnlich, es handelt sich um ein Digitalpiano. Darum geht es nicht, auch nicht um das kurze Intermezzo, als ich den Faden kurz vor Schluß verloren habe.
 

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