Un sospiro

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dussek

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Kürzlich habe ich mir den Walzer Es-Dur op. 18 von Chopin vorgenommen und war überrascht, wie schnell der mir in die Finger lief. Frohgemut nahm ich mir daraufhin das nächste Stück vor, nämlich "un sospiro" von Liszt. Beide Stücke sind bei Wolters nämlich auf St. 13 eingeordnet, daher schien mir das machbar, da auf selbem Spielniveau.
Beim ersten Durchfingern schien mir aber die Etüde ungefähr 95mal schwieriger als der Walzer zu sein. Oder ist sie doch gar nicht so schwierig, wenn man sich erst mal etwas länger mit ihr beschäftigt?:denken:

Oder, was mir am plausibelsten erscheint, ist St. 13 für den Walzer einfach ein (Druck)Fehler und es müsste St. 10 oder so heißen? Was meint ihr?
 
Ich meine, dass solche Schwierigkeitsgrad-Angaben nur eine sehr vage Orientierung bieten (können). Der Versuch, subjektive Beurteilung zu objektivieren, ist eine kaum lösbare Aufgabe. Und deshalb schreibt Prof. Rolf Koenen, der für den Henle Verlag die Schwierigkeitsgrade angibt, auch:

"Jedwede Bewertung von Kunst und Musik bleibt selbst bei Vorgabe größter Objektivität immer subjektiv. Bei aller Sorgfalt, um die ich mich bemüht habe, bin ich mir im tiefsten Inneren durchaus der Anfechtbarkeit des Ergebnisses meiner Arbeit im Klaren, so dass ich für Anregungen jederzeit dankbar bin."
Quelle: https://www.henle.de/de/der-verlag/schwierigkeitsgrade-klaviermusik/
 
Ich meine, dass solche Schwierigkeitsgrad-Angaben nur eine sehr vage Orientierung bieten (können). Der Versuch, subjektive Beurteilung zu objektivieren, ist eine kaum lösbare Aufgabe. Und deshalb schreibt Prof. Rolf Koenen*, der für den Henle Verlag die Schwierigkeitsgrade angibt, auch:

"Jedwede Bewertung von Kunst und Musik bleibt selbst bei Vorgabe größter Objektivität immer subjektiv. Bei aller Sorgfalt, um die ich mich bemüht habe, bin ich mir im tiefsten Inneren durchaus der Anfechtbarkeit des Ergebnisses meiner Arbeit im Klaren, so dass ich für Anregungen jederzeit dankbar bin."
Quelle: https://www.henle.de/de/der-verlag/schwierigkeitsgrade-klaviermusik/

* @rolf Bist du das zufällig?:001:
Ok, danke für deine Antwort. Ich denke, bei Werken die einen ähnlichen Schwierigkeitsgrad haben kann man sicher darüber streiten, ob jetzt das eine St. 12 ist und das andere St. 13 oder andersrum, oder beide gleich. Aber bei Stücken, die meinem Eindruck nach in den Anforderungen wirklich sehr unterschiedlich sind, wie die zwei genannten, wundert es mich doch, wenn die auf dieselbe Stufe gestellt werden, bei aller Subjektivität.
 
Konzertetüden muss man erstmal verstehen, bevor man sich ins Üben stürzt. Verstehen heißt: was genau passiert hier musikalisch; und welche spieltechnischen Mittel muss man einsetzen, um das Ziel zu erreichen.

Wenn man noch nicht über einen größeren Fundus an virtuosen Spieltechniken verfügt und entsprechende Erfahrung damit gesammelt hat (wie auch, dazu sind solche Etüden ja da), kann man diese Fragen kaum beantworten. Ich vermute mal, dass die allermeisten auf sich selbst gestellten Aspiranten an Chopins oder Liszts Etüden krachend scheitern. Einfach mal drauflosüben und hoffen, dass es irgendwann klappt, ist bei solchen Stücken meist keine besonders gut Idee.

Wenn du einen guten Lehrer hast, sollte mit entsprechender Anleitung Un sospiro gut hinzukriegen sein. Es ist in der Tat eine von den leichteren Liszt-Etüden, was nicht heißt, dass sie leicht ist.

Wenn du keinen guten Lehrer hast: Viel Glück!
 
@dussek hast du mal nachgeschaut, was alles in Stufe 13 bei Wolters drin ist? Da wirst du staunen...
Und damit sollte eigentlich klar sein, dass innerhalb dieser Orientierung durchaus auch Unterschiede a la schwieriger-leichter vorkommen (man könnte sich sowas wie 13/1 - 13/2 - 13/3 etc vorstellen) - die Seufzer-Etüde, da hat @mick völlig recht, ist von den Liszt´schen Etüden eine der "leichteren", sie ist in Stufe 13 gut aufgehoben - sie verwendet zwar "virtuose Spielfiguren", aber nicht so exzessiv rasant und schwierig wie z.B. la leggerezza; das rasche Übergreifen über die rechte Hand, Oktavversetzungen (bei ff impetuoso), weiträumige rasche Arpeggien kommen vor (zypische Lisztsche Spielfiguren), aber sie sind hier sozusagen noch nicht so krass: man kann solche Spielfiguren gut an dieser klangschönen Etüde lernen - - allerdings muss man da schon einiges mitbringen (den Walzer zu können ist allein noch keine Grundlage für diese Etüde)
 
Danke für Eure Antworten. Ich hab jetzt mal bei den Henle'schen Schwierigkeitsstufen nachgeschaut. Dort ist der Walzer St. 6 und die Etüde St. 8 (von 9), also so, wie ich den Abstand der beiden auch eingeschätzt hätte. Dann werd ich erst mal noch auf dieser Stufe verharren und mich noch etwas bei den Mazurken tummeln.
 

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