Umstieg (Abstieg?) vom akustischen zum digitalen Piano?

  • Ersteller des Themas StefanL89
  • Erstellungsdatum

Es hat einen Grund, dass kreative Musiker meistens mehrere Instrumente daheim stehen haben, denn die eierlegende Wollmilchsau des Instrumentenbaus gibt es einfach nicht. Das akustische Instrument wird immer eine besondere Spielemotion haben und das Digitalinstrument immer mehr Möglichkeiten der Klangerzeugung und -weiterverarbeitung. Selbst wenn Du ein Instrument finden solltest, das beides kann, könnten sich gerade beim digitalen Teil die Anforderungen schnell ändern, während sie beim akustischen Instrument über Jahrzehnte gleich bleiben. Denk mal an die E-Pianos aus den 1990ern mit 3.5" Diskettenlaufwerk - heute in ihrem Nutzwert deutlich eingeschränkt.

Wenn Dein Interesse an der digitalen Herumspielerei (die mich übrigens auch jahrelang fasziniert hat) langfristig erhalten bleibt, würde ich deshalb zwei Instrumente empfehlen. Ein gutes akustisches und ein digitales, welches genau Deinen Anforderungen entspricht. Wenn es nicht bei den Spielereien bleibt, wirst Du das digitale wahrscheinlich alle paar Jahre austauschen, das akustische nicht.

Bedenke auch, dass beim digitalen mit der Zeit Peripheriegeräte dazukommen könnten - Aufnahmetechnik, Kopfhörer, externe Lautsprecher, Weiterverarbeitungshardware, ein Arbeitsplatz etc. Sowas will man doch eh nicht im Wohnzimmer stehen haben.

Wenn Dein Hoffmann Klavier dröhnt, würde ich erstmal die Ausstattung des Raumes überdenken, dann die Spielweise überprüfen und erst am Ende dem Instrument die Schuld geben.
 
Ich glaube nicht, das dir hier einer deine Entscheidung abnehmen kann.
Im Grunde hast du dich ja schon entschieden.
Du willst ein EPiano aber eigentlich auch ein Klavier besitzen.
Beides geht aber nicht.
Jedes Instrument hat seine Vor- und Nachteile.
Eine Marke hast du aber schon im Kopf und das ist Yamaha.
Ein Silent- oder akustisches Klavier wird nie die Funktionsvielfalt eines EPianos haben und ein EPiano wird nie an einem akustischen Klavier herankommen.
Ein Verkauf deines Hoffmanns wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit früher oder später bereuen, weil dir die Vorteile eines akustischen Klaviers fehlen wird.
Da du hier zwischen zwei Stühlen stehen wirst, wirst du nicht drumherum kommen, beide Instrumente dein Eigen zu nennen oder du machst halt Abstriche, mit dem du aber wohl nie richtig klarkommen wirst. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es leider nicht.
Ich habe mich damals für beide entschieden, damit ich auch alles ausschöpfen kann und es bis heute nicht bereut, obwohl mein Gewicht immer beim akustischen Klavier stehen bleiben wird.
 
Das verlinkte Kawai kenne ich gar nicht. Ich würde aber aus Sympathie und guter Erfahrungen bei Yamaha bleiben wollen. Ein CVP805 oder 809, vielleicht sogar das N1X, könnte ich mir sehr gut vorstellen.
Ich würde dir wirklich wirklich wirklich das Anspielen des Kawai Novus 5 (oder 10, das hat dann eine Flügelmechanik verbaut) ans Herz legen. Im Digitalpianomarkt sind sowohl Yamaha als auch Kawai oft die präferierten Marken und das nicht ohne Grund. Mehr als dich nicht überzeugen kann das Novus dich ja schlecht 🙂
Das N1x ist bestimmt auch nicht schlecht, aber auf dem neusten technischen Stand ist es allemal nicht. Und es hat 15 Klänge. Das Novus hat 90. Außerdem hat es im Vergleich beispielsweise ein Display mit Touchoberfläche, um die ganzen Sounds anzusteuern. Und eine App haben sie dafür auch. Vllt schaust du es dir zumindest mal bei Youtube an. :)

 
Zuletzt bearbeitet:
Meine persönliche Präferenz: Ich komme mit Digis nicht klar. Soll heißen: Ich kriege zwar aus einem N1X schöne Musik, aber sogar mit der kompletten Flügelmechanik fühlt es sich für mich 'falsch' an.
Also für mich wäre ein echtes, akustisches Instrument Pflicht.

Wenn zwei Instrumente absolut ausgeschlossen sind, musst du eben schauen, was du mit externer Elektronik aus dem MIDI-Ausgang holen kannst. Das ist weniger benutzerfreundlich als am Keyboard, aber für mich das mit Abstand kleinere Übel.
 
Also ich würde dir auch dazu raten das Kawai nv5s anzuspielen.
Mir gefallen die Tastaturen von Kawai besser als von Yamaha und Roland.
Das mit dem Keyboard kann ich gut nachvollziehen, ich habe auch früher Keyboard gespielt und die Spielereien fehlen mir auch. Ich hatte das Yamaha PSR s900. Und gab es in Zahlung als ich mir das Kawai CA97 gekauft habe.
Das bereue ich sehr oft.
Ich würde mir wünschen, dass es ein Digitalpiano mit ordentlicher Tastatur wie z.b. das CA99 gibt mit eingebautem Keyboard und all seinen Vorzügen und dann auch ordentliche Lautsprecher verbaut sind und optisch wie ein Klavier aussieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Eure Ratschläge und Meinungen. Wie gesagt, ich bin mir selber noch nicht schlüssig und überlege noch hin und her. Der Entscheidungsprozess wird auch sicher noch eine Weile Zeit in Anspruch nehmen. Ich schlage daher vor ich melde mich sobald es was zu verkünden gibt.

VG
 
Ich spiele immer sehr viel mit Kopfhörern, daher war die Silent Funktion Pflicht. Mein altes Yamaha ... Spaß haben mir immer mal wieder die verschiedenen Klänge gemacht... Stücke in vielen verschiedenen Klängen gespielt.. verschiedene Styles das Üben hin und wieder aufgelockert. Verkauft habe ich es dann wegen dem Gedanken „wenn du richtig Klavier spielen willst, brauchst du auch ein richtiges Klavier.“ .... aber das ist sehr limitiert. Auch mit der App kann man nicht viel mehr rausholen ...
Mir fehlen aber irgendwie manchmal die technischen Spielereien... Das ich das zumindest etwas vermissen würde war mir im Vorfeld gar nicht so bewusst.

Was meint ihr denn? Ist der Schritt von einem akustischen Klavier zurück zu einem digitalen gangbar? Oder grenzt das bereits an Dummheit?
Hallo Stefan,
nein, aus meiner Sicht grenzt es ganz und gar nicht nicht an Dummheit, sich zu fragen... Im Gegenteil, finde ich es sinnvoll, den - wie du selbst schreibst - Eindruck von "limitiert zu sein" und die fehlende "Auflockerung" ernstzunehmen und sich ggf. auch zu trauen, dann eine erneute Suche zu starten.

Du hattest offenbar eine Vorstellung, hast dir Gedanken gemacht, wie etwas sein "sollte" hast dich aufgrund dessen für etwas entschieden und jetzt hat sich gezeigt, dass dies aber nicht ganz deinen individuellen Vorstellungen und deinem Bedürfnis entspricht. Ich finde das in Ordnung, wenn man eine Entscheidung rückgängig macht und eben dann nochmal ein anderes Instrument ausprobiert...
Ob es dir hilft, keine Ahnung, aber ich habe mein 130 cm Sauter mit Silent-Funktion aus verschiedenen rationalen und auch nichtrationalen Gründen verkauft, habe mir stattdessen ein Kawai CA79 gekauft und bin seitdem viel zufriedener mit meinem Instrument als davor.
 
@141122
Kann ich gut verstehen, dass du dein Silent nicht mehr wolltest.
Daran fehlt, dass man nicht leise spielen kann, sondern entweder laut oder mit Kopfhörer. Für mich ein sehr grosses Plus für digital.
Mein CA97 steht der Lautstärkeregler immer bei 3/4, damit lässt sich gut ppp und fff spiele. Für „laut„ brauche ich kein akustisches Klavier und Klangfülle ist dann auch genug vorhanden im Raum.
Welches war dein Argument zum Kauf / Verkauf ?
 
@Robinson Ich fand, das Silentsystem hatte keinen schönen Klang und das Klavier hat mich in der neuen Wohnung (kleines WZ) optisch wie klanglich quasi erschlagen (und es bekam einen schönen neuen Platz bei einer Dame). Auch noch andere Gründe gab es, aber diese v.a. - so kurz u. knapp gesagt, um nicht off topic zu werden. Mit meinem jetzigen Instrument passt alles wieder, fühle mich damit einfach wohler.
 
Dann wünsche ich dir weiterhin viel Freude an den Tasten :026:

und Glückwunsch zum neuen Instrument
 

Umstieg? - Hier ist noch eine andere Option: Schaff dir beides an. Ich selber kann in meiner Mietwohnung nicht unbegrenzt Lärm machen, daher verwende ich beides. Das E-Piano bietet einige Dinge, die das Analogklavier nicht kann. Z. B. kann man es auf leise stellen, wenn man Playalongs nebenbei laufen lässt, was am Anfang zur Synchronisation sehr hilfreich ist. Als ich mir den ersten Satz aus dem f-moll Konzert von Chopin eingeübt hatte, habe ich den Ton abgestellt und stumm zu anderen Aufnahmen gespielt. Da bekommt man dann die Erkenntnis, dass die MMO-Aufnahme doch relativ langsam ist. Bei der Zimerman-Aufnahme bemerkt man z.B. Tempiwechsel, die gar nicht in den Noten stehen etc.
Beides zu haben schafft mehr Freiheiten.
 
Umstieg? - Hier ist noch eine andere Option: Schaff dir beides an. Ich selber kann in meiner Mietwohnung nicht unbegrenzt Lärm machen, daher verwende ich beides. Das E-Piano bietet einige Dinge, die das Analogklavier nicht kann. Z. B. kann man es auf leise stellen, wenn man Playalongs nebenbei laufen lässt, was am Anfang zur Synchronisation sehr hilfreich ist. Als ich mir den ersten Satz aus dem f-moll Konzert von Chopin eingeübt hatte, habe ich den Ton abgestellt und stumm zu anderen Aufnahmen gespielt. Da bekommt man dann die Erkenntnis, dass die MMO-Aufnahme doch relativ langsam ist. Bei der Zimerman-Aufnahme bemerkt man z.B. Tempiwechsel, die gar nicht in den Noten stehen etc.
Beides zu haben schafft mehr Freiheiten.
Wenn Du den 1. Beitrag gelesen hättest dann wüsstest Du daß @StefanL89 ein Klavier mit Silent-Technik hat.
 
Und wenn Triangulum den letzten Beitrag gelesen hätte, wüsste er/sie, dass die Entscheidung gefallen ist... ;)
Das wirft die Frage auf: Was hat Triangulum gelesen?? :teufel:
 
Ich glaube nicht, das dir hier einer deine Entscheidung abnehmen kann.
Im Grunde hast du dich ja schon entschieden.
Du willst ein EPiano aber eigentlich auch ein Klavier besitzen.
Beides geht aber nicht.
Jedes Instrument hat seine Vor- und Nachteile.
Eine Marke hast du aber schon im Kopf und das ist Yamaha.
Ein Silent- oder akustisches Klavier wird nie die Funktionsvielfalt eines EPianos haben und ein EPiano wird nie an einem akustischen Klavier herankommen.
Ein Verkauf deines Hoffmanns wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit früher oder später bereuen, weil dir die Vorteile eines akustischen Klaviers fehlen wird.
Da du hier zwischen zwei Stühlen stehen wirst, wirst du nicht drumherum kommen, beide Instrumente dein Eigen zu nennen oder du machst halt Abstriche, mit dem du aber wohl nie richtig klarkommen wirst. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es leider nicht.
Ich habe mich damals für beide entschieden, damit ich auch alles ausschöpfen kann und es bis heute nicht bereut, obwohl mein Gewicht immer beim akustischen Klavier stehen bleiben wird.
Hier ist die Empfehlung, die ich u.a. gelesen hatte und habe noch einmal zusätzliche Vorteile aufgeführt und meine Erfahrungen damit. Wo ist das Problem?
 
Übrigens, Wurlitzer, Rhodes, Clavinet nennt man E-Pianos; die üblichen Kawais, Rolands, Yamahas, um die es hier fast immer geht, sind Digitalpianos.
 

Zurück
Top Bottom