Übefrust

Hallo pirata,

da könnte u.a. wirklich auch ein Problem liegen. Rät dir dein KL nur dazu oder übt er die Ratschläge mit dir dann auch ganz konkret im Unterricht? Theoretisch etwas zu sagen und dann nicht sofort auch in der Stunde praktisch umzusetzen, klappt nämlich häufig nicht. Auch denken Schüler oft, dass sie nun langsamer spielen, tun es aber gar nicht oder kaum. Im Unterricht kann man solchen Problemen beim gemeinsamen Üben auf die Spur kommen. Gerade bei Anfängern nimmt das "Üben lernen" einen wichtigen und nicht kleinen Raum in meinem Unterricht ein.

Liebe Grüße und viel Erfolg in deiner Stunde!

chiarina

P.S.: Aber an allen Überlegungen siehst du doch schon, dass deine Krise für etwas gut ist! Sie wird dir die richtige Richtung weisen!

Er übt es dann mit mir ganz kurz, sprich - ich muss es dann so vormachen, kriege es aber meist nicht hin. Dann sagt er noch was dazu, ich muss es nochmal vormachen, schaffe es wieder nicht usw. Ich glaube das Problem ist, dass ich oft gar nicht so recht kapiere was er eigentlich meint. Jedenfalls bei diesem Stück was ich hier grad am Start habe. Erst jetzt wo ich die CD Einspielung habe verstehe ich worauf er hinaus will. Und das macht mich so mutlos.

Ich glaube ich weiß was ich brauche und das muss ich ihm sagen. Es hilft mir absolut nichts, wenn er das Stück in der Originalgeschwindigkeit durchdonnert und mir vorspielt. Das ist wie ein vorbeifahrender ICE. Er muss die Geschwindigkeit auch beim Vorspielen rausnehmen, damit ich ne Chance habe es zu hören und zu verstehen.

Inzwischen denke ich auch, dass dieser Anfall von *aaargh* eine gute Sache ist und mir weiterhelfen wird. Einfach, weil ich jetzt mal richtig nachdenke und nicht nur stoisch übe. Bisher hat das vermutlich gereicht, weil ich ja alles geschafft habe aber jetzt kommt wohl die Zeit, wo es nicht mehr ausreicht.

Hallo Pirata, so würde es mir gefallen, dir auch?:p

http://www.youtube.com/watch?v=GHYtv0Nj3FQ

Gruß, NewOldie

Genau die Einspielung ist es, die ich mir zum Vorbild genommen habe. Die ist sowas von wunderschön!!! Da bin ich auch noch Meilen von entfernt. Aber komischerweise stört mich das überhaupt nicht. Ich hör mir immer wieder diese Einspielung an und hoffe, dass es irgendwann klick macht und sich mein Spiel dann auch so anhört. Weit du zufällig ob der es mit Pedal spielt? Ich spiele es ohne, habe aber neulich mal eine Notierung mit Pedal gesehen.


Liebe Grüße
Tanja
 
Er übt es dann mit mir ganz kurz, sprich - ich muss es dann so vormachen, kriege es aber meist nicht hin. Dann sagt er noch was dazu, ich muss es nochmal vormachen, schaffe es wieder nicht usw. Ich glaube das Problem ist, dass ich oft gar nicht so recht kapiere was er eigentlich meint.


Liebe partita,

es ist essentiell wichtig, dass im Unterricht so geübt wird, dass du genau weisst, wie und woran du arbeiten musst!!! Im Unterricht müssen schon Erfolgserlebnisse da sein!!! Sonst stimmt was nicht! Wie willst du zu Hause auf dich allein gestellt herausfinden, wie es gehen soll, wenn das schon im Unterricht mit Anwesenheit deines KL nicht klappt?

Als KL funktioniert nie etwas bei allen Schülern gleich. Deshalb ist es so wichtig, im Unterricht Übestrategien verschiedenster Art auszuprobieren, um herauszufinden, welche für dich die richtigen sind. Außerdem muss aber auch deine Umsetzung dieser Strategien durch den KL kontrolliert werden, schon allein, um herauszufinden, ob es auch klappt. Auch wenn es erst mal sehr viel Zeit kostet - die ist allerbestens angelegt! Ohne Erfolgserlebnisse macht kein Üben Spaß!

Liebe Grüße

chiarina
 
Weit du zufällig ob der es mit Pedal spielt? Ich spiele es ohne, habe aber neulich mal eine Notierung mit Pedal gesehen.

Hallo Pirata,

ich fürchte, der spielt mit allen Tricks, E-piano, Hall und wohl auch mit Chorus oder gar (Gitarren-)Effektgerät :D
- auch mit Pedal, das sieht man ein einigen Stellen deutlich, wenn er die Hände von der Tastatur nimmt.

... glaube ich jedenfalls, (steh ja selbst noch unter Welpenschutz.:p)


Gruß, NewOldie
 
Hallo Pirata,

ich fürchte, der spielt mit allen Tricks, E-piano, Hall und wohl auch mit Chorus oder gar (Gitarren-)Effektgerät :D
- auch mit Pedal, das sieht man ein einigen Stellen deutlich, wenn er die Hände von der Tastatur nimmt.

... glaube ich jedenfalls, (steh ja selbst noch unter Welpenschutz.:p)


Gruß, NewOldie

Pah - dieser Hütchenspieler :D Da ist es kein Wunder, wenn sich unsereins rumquält und es nie so klingt wie bei ihm.

Aber macht nix. Toll ist es trotzdem und es kann sicherlich nicht schaden wenn ich versuche mit der Betonung wenigstens ein klein wenig an ihn ranzukommen. Besser als anfangs klingt mein Trällerliedchen zumindest schon.

So, jetzt muss ich mich langsam in Richtung Unterricht begeben. Bin danach noch unterwegs. Erzähle dann morgen, wie es gelaufen ist!

Vielen Dank schon mal zwischendrin an alle so lieben Antworter!
 
Hallo Pirata,



Rosie, konntest du vorher schon spielen? Ich frage deshalb, weil ich mir so gar nicht vorstellen kann wie man mit dem Spieleteil einer Klavierschule beginnen kann. Man muss doch erstmal mühevoll die Tasten suchen. Also als ich angefangen habe, da gab es kein einziges Stück was ich auch nur ansatzweise hätte spielen können. Ich wusste ja nix.

ich muss einschränkend dazu sagen, dass ich durch ein anderes jahrelang gespieltes Instrument schon einiges an theoretischen Kenntnissen (Noten, Rhythmus usw.) hatte und wusste, wo auf dem Klavier die jeweiligen Tasten zu finden sind. Und seit ein paar Wochen vor Unterrichtsbeginn hatte ich allein schon rumprobiert. Und dann ist es natürlich auch so, dass wir mit wirklich sehr einfachen Stücken (die es in dieser Spielliteratur eben gibt) angefangen haben.

Was Dein aktuelles Stück betrifft: viel ist ja schon geschrieben worden und es kam auch der Vorschlag, dass Stück fürs erste wegzulegen und ruhen zu lassen. Das wäre wohl auch meine Vorgehensweise. Viel Erfolg bei deinem heutigen Gespräch!

@chiarina: Ich glaube, dein Unterricht ähnelt dem meiner Klavierlehrerin in vielen Punkten. (Wer weiss, vielleicht kennen wir uns sogar ;)).

LG,
Rosie
 
Möchte gern mal erzählen, wie es heute in der Klavierstunde lief.

Vorweg: Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Hab ihm geschildert, wie es mir mit dem Stück ergeht und auch, dass ich keine Chance sehe es derzeit so hinzubekommen, wie es gespielt werden soll. Er meinte, er wäre grundsätzlich ziemlich dageben, sich sowas auf CD oder so anzuhören, denn das wäre von Profis gespielt und dann setzt man sich viel zu sehr unter Druck das unbedingt sofort genau so hinbekommen zu müssen. Klingt für mich nachvollziehbar, dennoch werde ich die CD weiter nutzen, denn ich möchte durchaus hören, wie es mal klingen könnte. Ich hab es ihm nochmal vorgehampelt und er meinte, dass ich es noch immer viel zu schnell versuchen würde. Auf mein Argument, dass ich wenn ich noch langsamer spielen würde Angst hätte rückwärts zu spielen, lachte er nur und meinte, dass es durchaus noch viel langsamer ginge. Ich sollte einfach versuchen so langsam es irgendwie geht unbedingt den vorgegebenen Takt zu halten, man könne 8tel auch seehr langsam spielen.

Anschließend haben wir uns darauf geeinigt, dass ich das Stück jetzt drei Wochen nicht mehr anpacken werden. Auch nicht heimlich doch mal versuchen. Und in drei Wochen solle ich es BEI IHM nochmal versuchen. Nicht allein. Und dann gucken wir mal, wie es dann läuft. Wenn es aussieht als könnte ich es dann langsam doch noch schaffen, dann machen wir an dem weiter - wenn nicht, dann wird es an die Seite gefeuert wegen doof. Aber das Stück doof und nicht ich doof ;)

Damit fühle ich mich sehr wohl und meine neuen Hausaufgaben wirken schon viel brauchbarer auf mich. Sie sind nicht einfach, sollen sie ja auch nicht sein, ich möchte ja was dran lernen und nicht immer nur auf meinem Stand weiterklimpern, aber sie sehen so aus als wären sie schaffbar. Hab eben schon mal ne Runde dran gesessen, nicht lange denn ich war heute den ganzen Tag unterwegs und bin jetzt doch recht müde aber ich sehe schon, dass ich die mit viel üben schaffen kann und werde. Und auf die hab ich auch wieder Lust. Nebenher versuche ich dann noch den Bartók etwas mehr auf Tempo zu bringen aber in homöopathischen Dosierungen :D

Jedenfalls ist mir ein Brocken von der Schulter gefallen und ich kann jetzt zufrieden schlafen gehen. Und wer weiß - vielleicht platzt in drei Wochen der Knoten und ich kann an dem fiesen Ding nochmal arbeiten und wenn nicht, dann bin ich es los. Kann mir ja einen Termin in den Kalender schreiben, dass ich dann spaßeshalber in zwei Jahren nochmal rangehe ;)

Ich finde, dass sind gute Nachrichten! Habt Dank für eure aufbauenden Worte und guten Ratschläge!
 
Nebenher versuche ich dann noch den Bartók etwas mehr auf Tempo zu bringen aber in homöopathischen Dosierungen :D

Hallo Pirata,

schön, deinen Bericht von der Front zu lesen.
Alle deine Probleme kenne ich auch. (und wahrscheinlich alle, die mitlesen:p)

Zum Schnellspielen:
Ich habe einen Superlehrer. Der sagt:
- Schnellspielen lernt man nur durch langsam spielen. Quälend langsam, aber exakt wie ein Buchhalter und mit perfekter Technik.
- Das schnell-spielen kommt dann ganz von alleine. Da braucht man sich gar nicht drauf zu konzentrieren. Vergiss es einfach.

Ich glaube ganz fest daran, was er sagt. Und es wirkt tatsächlich bei mir.
Also übe ich langsam, exakt und präzise und mach mir keinen Stress mehr.:D

Gruß, NewOldie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Aus Verzweiflung hab ich mir jetzt schon die CD zu meiner Klavierschule bestellt und mir das Stück heute angehört wie es klingen soll (ich kann es mir einfach nicht merken, wenn mein KL es mir vorspielt und da ich es jetzt schon seit gefühlen 5 Jahren falsch spiele hab ich es auch völlig falsch im Ohr). Die Stelle wird zig Mal schneller gespielt als ich sie dudele und ich mache viel zu lange Pausen, die ich aber zum umgreifen brauche

Hallo Pirata,

ich will jetzt Mal ganz kritisch sein. In diesem Falle spielst Du rein nach Gehör und nicht nach Noten. Du sollst aber z. B. das Stück auch im Rhythmus spielen können, ohne dass es Dir der Lehrer vorspielt oder ohne dass Du es zuerst auf CD hören mußt. Das gilt vor allem für neue Stücke, die Du nicht kennst. Wenn es Dir der Lehrer erst immer vorspielen muß, damit Du es spielen kannst, liegt ein Fehler im Notenlesen, bzw. Rhythmuslesen vor und ist so eigentlich nicht die richtige Art.

Zumindest fasse ich jetzt Deinen Bericht so auf, wenn Du schreibst, Du hast es völlig falsch im Ohr. Noten- und Rhytmuslehre ist aber im Klavierunterricht sehr wichtig, dass Du ja auch lernst, von Noten richtig spielen zu können, ohne dass es Dir der Lehrer erst immer vorspielen muß und Du es erst im Ohr haben mußt, um spielen zu können. Das ist dann der falsche Weg.

Dann so spielen zu können, wie auf der CD ist Quatsch. Dann versuchst Du ja wieder nur Nachzukopieren, ohne den Notentext und Rhytmus zu verstehen.

Ich rate Dir auch, es lieber wesentlich langsamer zu spielen, als auf CD. Wichtig zu Beginn ist nämlich, dass Du den Rhytmus richtig einhalten kannst und nicht es schnell auf Tempo spielen zu können, das was viele Anfänger denken.

Das Einhalten des Rhythmuses gilt allerdings auch für die Pausen.

Gleich zu Beginn im Anfängerunterricht, ist auf exakten Rhythmus zu achten. Das ist ein wichtiger Punkt, weil durch diese Nachlässigkeit im Rhythmus später Du sonst immer rhythmische Probleme haben wirst, wenn darauf nicht gleich zu Beginn im Klavierunterricht darauf geachtet wird.

Warum genau es nicht klappt, kann ich Dir aber nicht sagen, da müßte ich Dich im Unterricht beobachten, vermute aber eher, dass es am Noten- und Rhythmuslesen liegt, und Du rein nach Gehör spielen willst.

Für 7 Monate hast Du übrigens schon gute Fortschritte gemacht, wenn Du "For He's a Jolly good Fellow" bereits spielst.
Nun zu Deiner Einstellung: Natürlich hat jeder seinen Geschmack. Nur wenn Du jedes Stück zum Kotz.... findest, denke ich, ist es eine falsche Einstellung. Das Stück "For He's a Jolly..." ist gut, um einen 3/8 Takt bzw. 6/8 gut zu üben. Am Anfang ist es wichtig, dass Du musikalische Grundelemente lernst: Was ist eine punktierte Viertel, was ist ein 3/8 Takt, wie lange gilt ein Versetzungszeichen usw. Dazu werden Stücke ausgewählt, in denen das geübt wird und Du etwas lernst. Wenn der Schüler sagt: Das will ich nicht spielen, (weil ihm vieleicht die neue punktierte Viertel nicht gefällt), ist es sehr schwer für den Lehrer zu Beginn einen strukturierten Klavierunterricht zu halten.

Ich würde an Deiner Stelle schon die Stücke akzeptieren, die Dein Lehrer Dir aufgibt. Auch wenn es zu Beginn nicht gleich die schönsten Stücke sind.

In zwei Jahren sieht das anders aus: Hier kann und sollte der Schüler dann schon mitentscheiden, welche Stücke er gerne spielen will, weil er dann auch schon mehr Fundament hat.

In einem reinen Anfängerunterricht sollte aber der Lehrer die Stücke aussuchen.
Ich rate Dir zu Beginn auch zugänglicher sein zu den Spiel- und Übestücken, die zum Erlenen des Klavierspiels dienen und nicht gleich immer sagen: Igitt, ist das ein hässliches Stück! Keine Lust mehr!

Spaß ist Ok. Aber rein durch Spaß lernt man nichts. Und es ist klar, dass Anfängerstücke nunmal noch nicht so schön klingen, wie das später Mal sein wird, wenn Du Fortgeschritten bist.

Vieleicht wird Dir mein Beitrag jetzt nicht schmecken, wollte Dir aber trotzdem darauf Mal antworten, weil Dein Übefrust ja nicht von irgendwo herkommt.

Ich weiß aber auch nicht, ob es am Lehrer liegt. Du sagst er spielt Dir das Stück im schnellen Tempo vor. Hat er Dich z. B. eigentlich schon Mal beim Stück mitzählen lassen?

Du sollst es nämlich verstehen zu lernen, wie das Stück zu spielen ist, oder wie der Rhythmus ist, und nicht, der Lehrer spielst vor, damit Du es nachspielen kannst.

Liebe Grüße, Mario
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Pirata,

schön, deinen Bericht von der Front zu lesen.
Alle deine Probleme kenne ich auch. (und wahrscheinlich alle, die mitlesen:p)

Zum Schnellspielen:
Ich habe einen Superlehrer. Der sagt:
- Schnellspielen lernt man nur durch langsam spielen. Quälend langsam, aber exakt wie ein Buchhalter und mit perfekter Technik.
- Das schnell-spielen kommt dann ganz von alleine. Da braucht man sich gar nicht drauf zu konzentrieren. Vergiss es einfach.

Ich glaube ganz fest daran, was er sagt. Und es wirkt tatsächlich bei mir.
Also übe ich langsam, exakt und präzise und mach mir keinen Stress mehr.:D

Gruß, NewOldie

Genau diesen Rat kann ich gleich direkt anwenden. Bei meinen neuen Hausaufgaben ist nämlich ein Menuett bei, welches fast nur aus 8teln besteht. Ich werde mich mal zwingen die 8tel ganz langsam zu spielen aber dafür den Takt zu halten. Sonst rase ich nämlich los und stoppe dann zwangsweise wenn ich nicht mehr weiter komme und schon stimmt die Melodie nicht mehr.

Und was ich auch diesmal wirklich machen werde: Das dritte Stück der Hausaufgaben wirklich nur dann angehen, wenn ich die ersten Beiden kann. Sonst hab ich immer den Ehrgeiz, die Zusatzaufgabe in Sachen falls mir langweilig wird dann auf jeden Fall auch noch mit abzuliefern. Muss mich einfach dran gewöhnen, dass ich mir mehr Zeit lasse und nicht alles sofort kann. Bin ja kein Wunderkind :rolleyes:
 
Hallo Pirata,

Zumindest fasse ich jetzt Deinen Bericht so auf, wenn Du schreibst, Du hast es völlig falsch im Ohr. Noten- und Rhytmuslehre ist aber im Klavierunterricht sehr wichtig, dass Du ja auch lernst, von Noten richtig spielen zu können, ohne dass es Dir der Lehrer erst immer vorspielen muß und Du es erst im Ohr haben mußt, um spielen zu können. Das ist dann der falsche Weg.
Hallo Mario,

mein KL spielt mir eigentlich immer ein paar Stücke vor von denen er meint, dass sie geeignet wären aus dem Buch um weiter zu kommen und dann soll ich auswählen was ich Lust hab zu lernen. Das sind immer Stücke die vom Schwierigkeitsgrad her ähnlich sind. Ist seine Art den Schülern auch ein bisschen freie Hand zu lassen. Ich find es gut so. Es ist ja nicht so, dass ich wirklich nur spiele was mir gefällt, manchmal find ich alle blöd die er mir vorspielt und dann suche ich mir das geringste Übel aus zum lernen. Und bisher konnte ich damit auch immer gut leben. Ich hab so einige Stücke in meinem noch recht geringen Repertoire, die mir absolut nicht gefallen und die ich dennoch gelernt habe. Er macht das mit allen Schülern so, weil er der Meinung ist, das es mehr Spaß macht Stücke zu lernen, die einem wenigstens ein bisschen gefallen. Völlig falsch im Ohr habe ich es, weil ich es ständig falsch geübt habe. Klar - das Problem liegt im lesen des Rythmus.
Dann so spielen zu können, wie auf der CD ist Quatsch. Dann versuchst Du ja wieder nur Nachzukopieren, ohne den Notentext und Rhytmus zu verstehen.
Da gebe ich dir grundsätzlich Recht. Dennoch ist es zur Kontrolle nicht schlecht denke ich. Ich hab mir gestern mal ein paar Stücke angehört, die ich schon kann und mich gefreut, dass sie sich wirklich anhören wie auf der CD und ich da nicht irgendwo ne halbe Note spiele, wo ne Viertel hingehört oder so.

Ich rate Dir auch, es lieber wesentlich langsamer zu spielen, als auf CD. Wichtig zu Beginn ist nämlich, dass Du den Rhytmus richtig einhalten kannst und nicht es schnell auf Tempo spielen zu können, das was viele Anfänger denken.

Das Einhalten des Rhythmuses gilt allerdings auch für die Pausen.

Gleich zu Beginn im Anfängerunterricht, ist auf exakten Rhythmus zu achten. Das ist ein wichtiger Punkt, weil durch diese Nachlässigkeit im Rhythmus später Du sonst immer rhythmische Probleme haben wirst, wenn darauf nicht gleich zu Beginn im Klavierunterricht darauf geachtet wird.

Warum genau es nicht klappt, kann ich Dir aber nicht sagen, da müßte ich Dich im Unterricht beobachten, vermute aber eher, dass es am Noten- und Rhythmuslesen liegt, und Du rein nach Gehör spielen willst.

Exakt. Ich hudele gern ein wenig beim Rhytmuslesen. Manchmal muss ich im Unterricht auch mitzählen. Aber ich weiß, dass das eine Schwachstelle ist. Sicherlich hast du Recht, dass man es besser lernt wenn man selber zählt und so ab und an sitze ich auch hier und klatsche ein Stück mal vor. Das sollte ich öfter machen und ich werd es mir hinter die Ohren schreiben, denn da hast du einen Treffer gelandet. Wenn ich gleich losklimpere, dann schaffe ich mir die falsche Melodie ins Ohr.

Für 7 Monate hast Du übrigens schon gute Fortschritte gemacht, wenn Du "For He's a Jolly good Fellow" bereits spielst.
Nun zu Deiner Einstellung: Natürlich hat jeder seinen Geschmack. Nur wenn Du jedes Stück zum Kotz.... findest, denke ich, ist es eine falsche Einstellung. Das Stück "For He's a Jolly..." ist gut, um einen 3/8 Takt bzw. 6/8 gut zu üben. Am Anfang ist es wichtig, dass Du musikalische Grundelemente lernst: Was ist eine punktierte Viertel, was ist ein 3/8 Takt, wie lange gilt ein Versetzungszeichen usw. Dazu werden Stücke ausgewählt, in denen das geübt wird und Du etwas lernst. Wenn der Schüler sagt: Das will ich nicht spielen, (weil ihm vieleicht die neue punktierte Viertel nicht gefällt), ist es sehr schwer für den Lehrer zu Beginn einen strukturierten Klavierunterricht zu halten.

Ich find ja nicht jedes Stück so schrecklich, dass ich es ablehne. Dieses For he's a... kommt mir einfach zu den Ohren raus, es hat mich schon als Kind auf der Flöte und auf der Gitarre verfolgt und ich bin mir sicher, dass bei dem Stück der Rythmus stimmt. DEN Rythmus kann ich halt wirklich in- und auswendig. Und ich spiels sogar noch weiter wenn ich mich "warmspiele". Gutes Argument kam von meinem KL: Das kann man als Geburtstagsständchen verwenden.

Ich würde an Deiner Stelle schon die Stücke akzeptieren, die Dein Lehrer Dir aufgibt. Auch wenn es zu Beginn nicht gleich die schönsten Stücke sind.
Es ist ja nicht so, dass ich alles verweigere. Und das Stück um das es geht, da liegt es nicht am "nicht mögen". Ich KANNS einfach nicht und das frustet so sehr, dass ich nahe dran war das Klavier aus dem Fenster zu werfen. Das führt doch zu nix, wenn man so am verzweifeln ist. Da halte ich es definitiv für besser auf ein anderes Stück auszuweichen, welches ebenfalls geeignet ist einen weiter zu bringen als auf Krampf sich die Liebe am üben zu verderben.

In zwei Jahren sieht das anders aus: Hier kann und sollte der Schüler dann schon mitentscheiden, welche Stücke er gerne spielen will, weil er dann auch schon mehr Fundament hat.

In einem reinen Anfängerunterricht sollte aber der Lehrer die Stücke aussuchen.

Mach er ja - ich komme ja nicht an und sage: Das und das will ich spielen, sondern er schlägt vor und ich wähle daraus aus.

Ich rate Dir zu Beginn auch zugänglicher sein zu den Spiel- und Übestücken, die zum Erlenen des Klavierspiels dienen und nicht gleich immer sagen: Igitt, ist das ein hässliches Stück! Keine Lust mehr!
Du hälst dich jetzt an dem For he's a jolly good fellow fest oder? Das ist das einzige Stück bei dem ich bisher gesagt hab: Ich finds ätzend es kommt mir zu den Ohren raus. Ich finde nicht, dass das gleich immer sagen "igitt, keine Lust mehr" ist.

Ich hab mich durch verflixt viele Stücke durchgebissen die ich nicht mag. Eben weil ich es einsehe, dass der Krümel den Mund zu halten hat wenn der Kuchen spricht. In Band I gab es kein einziges Stück welches ich nicht durchgehalten habe. In Band II ist es For he s a... wegen find ich doof. Und das griechische Lied wegen "kann ich einfach nicht". Und wie ich oben schrieb, ich will es später sogar nochmal versuchen. Von daher glaube ich nicht, dass ich zu schnell alles hinwerfe.

Spaß ist Ok. Aber rein durch Spaß lernt man nichts. Und es ist klar, dass Anfängerstücke nunmal noch nicht so schön klingen, wie das später Mal sein wird, wenn Du Fortgeschritten bist.

Vieleicht wird Dir mein Beitrag jetzt nicht schmecken, wollte Dir aber trotzdem darauf Mal antworten, weil Dein Übefrust ja nicht von irgendwo herkommt.

Kritik ist OK und da kann ich mit umgehen. Ich denke ich gebe nicht zu schnell auf wie du glaubst - aber ich weiß wann ich kurz davor bin die Brocken zu werfen und das war mit dem griechischen Lied einfach der Fall.

Recht hast du was das genaue lesen angeht. Da versuche ich an mir zu arbeiten.

Ich weiß aber auch nicht, ob es am Lehrer liegt. Du sagst er spielt Dir das Stück im schnellen Tempo vor. Hat er Dich z. B. eigentlich schon Mal beim Stück mitzählen lassen?

Du sollst es nämlich verstehen zu lernen, wie das Stück zu spielen ist, oder wie der Rhythmus ist, und nicht, der Lehrer spielst vor, damit Du es nachspielen kannst.

Jepp, er hat mich auch schon mitzählen lassen. Bzw. mir auch den Rat gegeben beim spielen entsprechend mit dem Kopf zu nicken oder mit dem Fuß zu wippen oder was immer hilft um es mir körperlich klar zu machen wie lang eine Note grad sein muss.

Das vorspielen ist eher wegen der Stückauswahl. Bzw. wenn ich dann damit ankomme und es ihm vorgespielt hat, um mir die Stellen zu zeigen wie er es meint - nachdem er es mir erklärt hat.

Vielen Dank für deine kritischen Anmerkungen!

Liebe Grüße

Tanja
 
Nochmal ein kurzer Zwischenbericht. Mitzählen hilft wirklich. Um alte Fehler nicht zu wiederholen, hab ich eben ein neues Stück begonnen was ich auf habe und ich hab - bevor ich mich an die Tasten gesetzt habe - das Stück durchgezählt und mitgeklatscht. Ganz langsam. Und nochmal - und nochmal. Dann erst hab ich mit der rechten Hand angefangen die Noten ein Stückchen weit zu spielen. Dabei laut mitgezählt.

Klappt gut. So verliere ich hoffentlich den Melodiefaden nicht mehr so schnell, egal in welcher Geschwindigkeit ich es spiele und ich hoffe ich hab so schnell nicht wieder so ein Kampfstück. Das Gleiche dann mit links. Immer wieder rechts und links abwechselnd geübt und dann gemeinsam versucht. Ging nur viel viel langsamer, das war klar. Aber dadurch, das ich mitgezählt habe, fielen mir sofor die Stellen brutal auf, wo ich die Finger sortieren musste und daher aus dem Takt kam. Also NOCH langsamer probiert. Es funktioniert.

Laut "Eins - Eins und Zwei und Drei - Eins, Zwei Drei..." mitzählen bzw. singen klingt zwar fies (meine Singstimme ist kein Brüller) aber es nutzt. Und wenn es dann mal sitzt, kann ich ja wieder die Klappe halten denke ich.
 

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