Tonart und Tonleiter Unterschied

  • Ersteller des Themas aichi337
  • Erstellungsdatum

aichi337

aichi337

Dabei seit
8. Juli 2019
Beiträge
33
Reaktionen
11
Kann mir jemand den unterschied zwischen Tonarten und Tonleitern leicht verständlich erklären?
 
Eine Tonleiter ist eine Tonfolge, die nach einer bestimmten Regel (dem Bildungsgesetz) aufgestellt wird. Aus Konventionsgründen wird sie in der Regel von unten nach oben notiert und bewegt sich normalerweise innerhalb einer Oktave. In höheren und tieferen Oktaven wird diese Tonfolge gleich gebildet. So ergeben sich Tonleitern über mehrere Oktaven.
Diese Tonfolgen bestehen aus 5 bis 12 Tönen.
Beispiele: die 5 schwarzen Tasten auf dem Klavier bilden die pentatonische Leiter. Das Bildungsgesetz ist (ausgehend vom Fis):
Ganzton, Ganzton, kleine Terz, Ganzton.
Die chromatische Tonleiter besteht aus den 12 Halbtonschritten, Bildungsgesetz: nächste Taste !
Der Modus2 von Messiaen hat das Bildungsgesetz Halbton, Ganzton abwechselnd
Die Durtonleiter hat das Bildungsgesetz lauter Ganztöne, außer zwischen 3. und 4. Ton. Der Halbtonschritt zwischen dem 7. und dem 8. Ton ergibt sich durch die Oktave des Ausgangstons.
Man kann auch Tonleitern erfinden, die sich erst nach 2 oder mehr Oktaven wiederholen. (Bildungsgesetz z. B. Große Terz, 3 mal kleine Terz, ...) Aber dergleichen ist wenig gebräuchlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, das erklärt, was eine Tonleiter ist. Und was ist eine Tonart?
 
Tonarten gibt es nur in der tonalen Musik. Die Tonart eines Stückes ist gleichsam die 'Heimat'. Ein Werk in As-Dur wird also immer wieder und besonders am Schluss Töne und Akkorde bevorzugen, die der As-Dur Tonleiter angehören. Das wichtigste Mittel, mit dem dies jahrhundertelang erreicht wurde ist die Kadenz. Die harmonische Kadenz IV V I und ihre vielen Varianten und Variationen ist/sind insbesondere zwischen Bach und Schostakowitsch Garant/en für die Tonalität. Man kann das schön an vielen Präludien aus dem WtC sehen, die mit einer Kadenz beginnen, bevor sie sich ins harmonische Abenteuer stürzen (WtC I C-Dur, c-Moll, ...)
Ein Wechsel der Tonart, also ein Wechsel dieses Heimatgefühls wird durch Modulation erreicht. Im 19. Jahrhundert ist das Offenhalten der Tonalität (Wagner, Liszt) eine immer häufiger zu beobachtende Erscheinung.
Tonarten in der alten Musik sind nach anderen Regeln gestaltet (Kirchentonarten, antike Tonarten, .. ).
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurz gesagt:
Tonart = Tonleiter plus bestimmter Startton
 
Startton? Den Begriff lese ich mit der Bedeutung zum ersten Mal. Du könntest den Grundton der Tonika meinen, oder die Prim. Kinderlieder, Schlager und manche Popsongs beginnen damit. Dass Musikstücke nicht immer damit beginnen, aber grundsätzlich darauf enden, das ist bei mir Stand der Theorie.
 
:
Tonart = Tonleiter plus bestimmter Startton
Eigentlich nein!
Die Tonart in einem Stück oder die Streckentonart in einem Abschnitt des Werks ist schon etwas komplexer, obwohl der Grundton (die Tonika) an der sich alles ausrichtet tatsächlich die entscheidende Rolle spielt.
Im tonalen Dur-Moll System spielt außerdem noch der Leitton (oft in Verbindung mit dem finalen Quintfall der Kadenz) eine größere Rolle.
Interessant ist in diesem Zusammenhang sich mal die Modulation von c-Moll nach Es-Dur in der zweiten Invention von Bach (einem Kanon!) anzusehen!
 
Eigentlich nein!
Die Tonart in einem Stück oder die Streckentonart in einem Abschnitt des Werks ist schon etwas komplexer, obwohl der Grundton (die Tonika) an der sich alles ausrichtet tatsächlich die entscheidende Rolle spielt.
Im tonalen Dur-Moll System spielt außerdem noch der Leitton (oft in Verbindung mit dem finalen Quintfall der Kadenz) eine größere Rolle.
Interessant ist in diesem Zusammenhang sich mal die Modulation von c-Moll nach Es-Dur in der zweiten Invention von Bach (einem Kanon!) anzusehen!

Naja, ich wollte es nur in einem Satz ausdrücken, für Leute die sich alle Dreiklänge der Welt aufmalen wollen, die vielleicht erstmal Wissen wollen, ob "Ungarisch Zigeuner" nun eine Tonart oder eine Tonleiter ist, oder ob C-Dur vielleicht schon eine Tonart ist oder nur eine Tonleiter, ohne auf sämtliche Spitzfindigkeiten einzugehen.
 
Ich würde mir wünschen, dass alle*, die im Forum eine Frage stellen, so aufschlussreiche und gut erklärte Erläuterungen bekommen wie die, die @Alter Tastendrücker hier in diesem Faden gegeben hat (und das ohne Arroganz und Herablassung).

Ich dachte, dass ich selbstverständlich den Unterschied zwischen Tonart und Tonleiter kenne, aber durch die Ausführungen habe ich durchaus noch was dazu gelernt.

(*Ja, ich weiß, dass es Trolle gibt. Man erkennt sie häufig aber doch sehr schnell.)
 

@HbMuth
Kann es sein, dass du den letzten Basston meinst? Dann hast du grundsätzlich (!) Recht.
 
Eine Tonart ist ein musikalisches Konzept, das die Auswahl und Organisation von Tönen in einem Stück oder einer Passage bestimmt. Es gibt verschiedene Tonarten, die sich durch ihre Grundtonart und ihr Tonmaterial unterscheiden. Die Grundtonart, auch Tonika genannt, ist der zentrale Ton, auf den sich das musikalische Stück bezieht und um den herum sich die anderen Töne gruppieren. Die Tonart bestimmt, welche Töne als Tonika, Subdominante, Dominante und andere Funktionen innerhalb des Stücks verwendet werden.

Eine Tonleiter hingegen ist eine geordnete Abfolge von Tönen, die nach einem bestimmten Muster aufsteigend oder absteigend angeordnet sind. Tonleitern dienen als Grundlage für die melodische und harmonische Struktur in der Musik. Sie helfen dabei, Töne in einem bestimmten Tonraum zu organisieren und Beziehungen zwischen ihnen herzustellen.

Die gebräuchlichste Tonleiter ist die diatonische Tonleiter, die aus sieben aufeinanderfolgenden Tönen besteht. In der westlichen Musik werden verschiedene Arten von diatonischen Tonleitern verwendet, darunter die Dur-Tonleiter und die Moll-Tonleiter. Die Dur-Tonleiter hat eine fröhliche und helle Klangqualität, während die Moll-Tonleiter eher melancholisch und dunkel klingt.

Tonarten und Tonleitern sind grundlegende Elemente der musikalischen Struktur und werden verwendet, um Melodien zu komponieren, Harmonien aufzubauen und musikalische Stücke zu analysieren.
 
Tonarten und Tonleitern sind grundlegende Elemente der musikalischen Struktur und werden verwendet, um Melodien zu komponieren, Harmonien aufzubauen und musikalische Stücke zu analysieren.
Dazu mal eine absolute Anfängerfrage: Kann ein Stück Töne enthalten die nicht in der Tonleiter der Tonart sind? Also zum Beispiel bei G-Dur ein F? Und wenn ja, wie wird das notiert? Mit einem Auflösungszeichen?
 
Ja, ein Stück kann Töne enthalten, die nicht in der Tonleiter der Tonart vorkommen. Solche Töne werden als "veränderte Töne" oder "chromatische Töne" bezeichnet. Sie werden verwendet, um bestimmte harmonische oder melodische Effekte zu erzielen, wie z.B. Spannungen, Wendungen oder Modulationen.

Im Fall von G-Dur besteht die Tonleiter aus den Tönen G, A, H, C, D, E und F#. Wenn ein F in einem Stück vorkommen soll, obwohl die Tonart G-Dur ist, würde man das F als "veränderten Ton" oder "chromatischen Ton" bezeichnen, da es nicht in der G-Dur-Tonleiter enthalten ist.

Um solche Töne zu notieren, verwendet man in der Regel Vorzeichen (sogenannte Kreuze oder b's). In diesem Fall müsste das F in der Notation mit einem Vorzeichen versehen werden, um anzuzeigen, dass es erhöht (F#) oder erniedrigt (F♭) werden soll. In G-Dur würde man das F als F# notieren.

Es ist auch möglich, zusätzliche Zeichen wie das Auflösungszeichen (♮) zu verwenden, um anzuzeigen, dass ein Ton wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückkehren soll, nachdem er zuvor verändert wurde. Dies wird oft in Notationen verwendet, um temporäre Veränderungen darzustellen.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Verwendung von veränderten Tönen außerhalb der Tonleiter der Tonart ein fortgeschrittenes harmonisches und melodisches Konzept ist und nicht unbedingt in einfachen musikalischen Stücken vorkommt. In komplexeren Kompositionen und Stilen wie Jazz oder klassischer Musik finden sich jedoch häufig solche veränderten Töne.
 
In G-Dur würde man das F als F# notieren.
Zumindest wenn sich das # nicht schon aus der Vorzeichnung ergibt, oder? Will man in einem G-Dur/(A-Dorisch etc./)E-Moll-vorgezeichneten System ein F notieren, etwa um dann nach C-Dur zu modulieren, würde man das mit dem schon erwähnten Auflösungszeichen setzen.
Nur wenn man die Vorzeichnung im Blick behält, ergeben Auflösungszeichen Sinn, wenn keine alterierte Note auf derselben Höhe im Takt vorausgeht.
 
Sorry, in G-Dur wäre das F mit Auflösungszeichen (♮) zu schreiben.
 
Eine Tonart ist ein musikalisches Konzept, das die Auswahl und Organisation von Tönen in einem Stück oder einer Passage bestimmt. Es gibt verschiedene Tonarten, die sich durch ihre Grundtonart und ihr Tonmaterial unterscheiden. Die Grundtonart, auch Tonika genannt, ist der zentrale Ton, auf den sich das musikalische Stück bezieht und um den herum sich die anderen Töne gruppieren. Die Tonart bestimmt, welche Töne als Tonika, Subdominante, Dominante und andere Funktionen innerhalb des Stücks verwendet werden.

Eine Tonleiter hingegen ist eine geordnete Abfolge von Tönen, die nach einem bestimmten Muster aufsteigend oder absteigend angeordnet sind. Tonleitern dienen als Grundlage für die melodische und harmonische Struktur in der Musik. Sie helfen dabei, Töne in einem bestimmten Tonraum zu organisieren und Beziehungen zwischen ihnen herzustellen.

Die gebräuchlichste Tonleiter ist die diatonische Tonleiter, die aus sieben aufeinanderfolgenden Tönen besteht. In der westlichen Musik werden verschiedene Arten von diatonischen Tonleitern verwendet, darunter die Dur-Tonleiter und die Moll-Tonleiter. Die Dur-Tonleiter hat eine fröhliche und helle Klangqualität, während die Moll-Tonleiter eher melancholisch und dunkel klingt.

Tonarten und Tonleitern sind grundlegende Elemente der musikalischen Struktur und werden verwendet, um Melodien zu komponieren, Harmonien aufzubauen und musikalische Stücke zu analysieren.
Verstehe ich richtig, dass eine Tonart also eine Gruppe von Tönen meint, und man es Tonleiter nennt, wenn diese nacheinander aufgereiht sind?
 
Versuche doch mal bitte, Tonart und Tonleiter als zwei unterschiedliche, voneinander unabhängige Konzepte zu betrachten. Das sind sie nämlich. Du versuchst ja auch nicht, einen Bilderrahmen und die Farbe gelb auf einen Nenner zu bringen. Dein zwanghaftes Verlangen nach Begriffsübereinstimmung macht dich nämlich unfrei im Denken.

Eine Tonart beinhaltet einen zentralen Dreiklang auf der ersten Stufe der Tonart, dessen tiefster Ton der Grundton der Tonart ist. Z.B. mit den Tönen f-a-c wäre das ein F-Dur-Dreiklang, also ist die Tonart F-Dur. Mit den Tönen f-as-c wäre die Tonart f-moll. Auf dem Ton f liegt an dieser Stelle in dur die F-Dur-Tonleiter, in f-moll eine Molltonleiter auf f. Diese jeweilige Tonleiter versteht sich als ein Tonvorrat. Je nach Grundton und Tongeschlecht gehören ganz bestimmte Töne zu diesem Tonvorrat. Auf jedem dieser Töne lassen sich mit dem Tonvorrat der jeweiligen Tonart (= Tonvorrat der ersten Stufe) ebenfalls Akkorde und Tonleitern bilden.

Ganz wichtig: Die Tonleitern sind nichts weiter als ein sortierter Tonvorrat, aus dem sich Melodien bilden lassen, vergleichbar mit einem Farbkasten, bei dem die Farben geordnet nebeneinanderliegen und noch nicht wie im Bild miteinander unterschiedlich kombiniert und gemischt sind. Bei der Melodiebildung wird die Reihenfolge der Töne aus der Tonleiter nach ganz bestimmten Kriterien verändert. Aber natürlich kann eine Tonleiter oder ein Ausschnitt daraus auch mal Bestandteil einer Melodie sein.
 

Zurück
Top Bottom