Mag sein, dass das bei vielen „Songs“ nicht sehr ergiebig ist. Aber wirklich gute Musik wird um so interessanter, je mehr man versteht, was genau der Komponist dort gewollt hat und mit welchen Mitteln er das erreicht hat. Eine Arie von Bach, ein Opernfinale von Mozart, den Kopfsatz einer Beethoven-Sinfonie oder eine Mazurka von Chopin kann man gar nicht totanalysieren, weil jeder Aspekt, den man verstanden hat, weitere Fragen aufwirft und das ganze Gebilde immer geheimnisvoller erscheinen lässt.
Wäre es anders, dürfte sich eine Interpretation solcher Werke im Laufe der Zeit nicht mehr ändern. Das Gegenteil ist aber der Fall - zumindest bei neugierigen Künstlern, die das inneres Bedürfnis haben, ein Werk immer besser kennenzulernen.
Kopfsatz