Technik ja--Haydn lieber nicht

Haben wir gerade Vollmond?

Noch was zur Mozartliebe: Die kann man wohl nicht verordnen, auch wenn der Patient Hanon hat. Wer behauptet, Geschmack muß sich in bestimmte Richtungen entwickeln, hat meiner Meinung nach etwas falsch verstanden. Man kann Musik auch achten, ohne sie zu mögen. Ich will nicht bezweifeln, daß manch ein grotesker Glaspalast in einer "zivilisierten" Innenstadt eine großartige architektonische Leistung ist, deswegen mag ich ihn dann trotzdem nicht! Dieser Vergleich hat übrigens nichts damit zu tun, wie mir die Musik von Mozart gefällt.
 
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Noch was zur Mozartliebe: Die kann man wohl nicht verordnen, auch wenn der Patient Hanon hat. Wer behauptet, Geschmack muß sich in bestimmte Richtungen entwickeln, hat meiner Meinung nach etwas falsch verstanden. Man kann Musik auch achten, ohne sie zu mögen.

Ich achte Mozart sehr. Er ist für mich ein Genie. Und ich liebe seine musik- wie sollte das auch nicht so sein? Ich war in meienr Kindheit und bin heute, beeidnruckt von seiner Orchestermusik, seinen Opern usw....- aber ich liebe seine Klaviermusik nicht (zumindest vieles nicht)

Also. Ich werde aufjedenfall das spielen was man mir gibt, auch haydn und Mozart. Mit einem Lächeln im Gesicht und in Gedanken nur die Hoffnung dadurch zu Musik zu kommen die mir mehr gefällt. Ich hasse sie ja nicht. ist nur nicht ganz mein Geschmack.
Ich muss die Musik ja nicht lieben. Spielen werd ich alles was mich weiterbringt, sonst erreich ich ja nie was ich erreichen will.


oli
 
Mozartliebe

Haben wir gerade Vollmond?

Noch was zur Mozartliebe: Die kann man wohl nicht verordnen, auch wenn der Patient Hanon hat.

gute diagnose, muss ins Pianistenhospital - lol - lol

Es ist bestimmt das Vorrecht der Jugend, Mozart und Haydns Klaviermusik eher umgehen zu wollen. Verordnen will ich ohnehin nichts, ich bin ja ein Freidenker, der anderen auch keine Schranken aufzeigen will. Ich hoffe eben, dass mit der Zeit auch diese jungen erkennen, wie genial das ganze ist.
 
hanon und ander Grausamkeiten

Soso, man nehme irgendeine Hanon-Übung, linke Hand wahlweise z.B. in Cis-dur, rechte z.B. in F-Dur, mit der linken Hand wahlweise mal ein Viertel, oder 8tel oder 16tel früher anfangen. Das alles beherrschst du im Tempo Viertel 132. Oh, ich vergaß die Attribute "meisterlich" und "selbstverständlich".

Entschuldige, sowas glaube ich erst wenn ich das mit eigenen Augen und Ohren gesehen und gehört habe.

Allem anderen, was du zu Amfortas gesagt hast, stimme ich voll und ganz zu. Jedoch dreht sich mir der Magen um, wenn jemand gar zu dick aufträgt...

Nun, vielleicht sollte ich mich besser ausdrücken, damit keine Missverständnisse aufkommen: Diese Vorschläge, Hanon zu spielen stehen mit Verlaub auch so etwa in den Übeanweisungen bei Hanon selbst, oder irre ich mich da? Möglicherweise fehlen die Anweisungen für das bitonale spiel, das ist aber egal. NAtürlich muss man da immer eine Auswahl treffen. Wenn man alle Möglichkeiten durchüben würdem kann einem der Mathematiker leicht ausrechnen, dass man nie ! fertig würde. Das ist eben das ganze Menü, woraus man das eine oder andere auswählen kann.
Auch ein Virtuose kann aber nicht alle! möglichen Übungen sofort umsetzen, das war doch auch garnicht gemeint. Sondern: Man nimmt sich eine Übung vor z.b. F-dur und cis dur Viertelversetzt und übt das dann und versucht es auf die erfoderliche Geschwindigkeit zu bringen. Aus dem Stegreif und sofort kann das in allen Variationen natürlich niemand. Und Pianisten haben auch anderes zu tun, weil ähnliche Stellen ja genügend in der Literatur vorkommen.
Z. B. in Beethovens KLaviersonaten sind immer wieder Stellen, in der rechts und links zugleich schwierige Sechzehntelpassagen zu spielen sind. Und auch diese müssen ja in einem ähnlichen tempo gespielt werden. Eben ungefähr Viertel 132. Und ich wagte eben zu behauptenm, dass ich solche Übungen, selbstverständlich nach dem Üben in diesem Tempo spielen kann und werde auch demnächst ein Video davon reinstellen.

Und der liebe Amfortas soll sich auch eine oder die andere Übung aussuchen und die Meisterlich, was heissen soll, genau und ordentlich spielen.

Auch die oft hier schon genannte Etude von Chopin op 10/4 hat ja so schöne Passagen mit Sechzehnteln in beiden Händen und da muss man noch schneller sein. Ich hoffe, ich habe zur Klärung beigetragen.
 
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Ich spiele diese Etüde ja bekanntermaßen und ich habe nie Hanon, Czerny o. Ä. geübt ;) ich glaube nicht, dass so etwas nötig ist. Man kann die Technik auch an richtigen Werken üben.
 
@ Klavigen: Ok, bin einigermaßen beruhigt, dass du die Kombinationen mit verschiedenen Tonarten rechts links, verbunden mit rhythmusversetztem Spiel rechts/links nicht spontan, sondern als Übeaufgabe siehst.
Wenn du was meisterliches auf Video zeigen möchtest, würden mich (andere sehen es ggfs. anders) "normale" musikalische Schätzchen mehr interessieren als solche Etüden, weil es für mich mehr über den Klavierspieler aussagt.

Meine Klavierlehrerin hatte mich zwar auch mit ein paar Hanon-Etüden, auch Czerny, gequält (kann auch sein, dass ich eine Hanon-Etüde in anderer Tonart üben mußte, habe dies erfolgreich verdrängen könnnen). Heute jedoch ziehe ich es vor, technische Herausforderungen mit musikalischen zu verbinden. Z.B. als Geläufigkeitstraining für die linke Hand das wunderschöne G-Dur Prelude 28/3 von Chopin, oder für Unabhängigkeit der Finger von Bach WTK-Stücke. Glaube nicht daran, dass man separat Etüden üben muß anstatt an konkreten Musikstücken zu arbeiten.
 
spezialetüden

@ rappy
@Mindenblues

Nichts anderes sag ich die ganze Zeit, man sollte die "Technik" beim Studium der Stücke üben.

Hier geht es um einen Spezialfall, wo ein Schüler anscheinend doch lieber Hanion spielt als Mozart und genau für diesen Fall empfahl ich dann, dies etwas intensiver zu betreiben.

Glücklich ist der, welcher erkennt, dass alle Technik bereits in der Musik steckt und dass man letzendlich nur Ausdruck üben muss. Ich sagte auch schon mal an früherer Stelle in einem anderen Thread, dass meine Mutter anscheinend nie sogenannte Technik pur übt, habe ich jedenfalls seit meiner Kindheit nie gehört, sondern ausschliesslich in den Stücken übt.

Und das bezaubernde Prelüde in g-dur von chopin ist ein wunderbares Beispiel, wie man Eleganz mit der linken Hand studieren kann.
 
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Hier geht es um einen Spezialfall, wo ein Schüler anscheinend doch lieber Hanion spielt als Mozart und genau für diesen Fall empfahl ich dann, dies etwas intensiver zu betreiben.

Und lieber als Hanon spiel ich Czerny und lieber als Czerny sehr sehr viele andere Sachen.
Übrigens hab ich nicht gesagt dass ich Hanon lieber spiele. Ich habe nur gesagt, dass er mir besser klingt als dieser Haydn den ich gerade spiele. Vll. deswegen, weil bei Hanon drauf steht dass es zum üben ist. Da erwarte ich nicht so viel Klang wie bei einem Stück das zum spielen ist. Es ging jetzt dabei aber NUR um dieses eine Stück. Ich kenne auch welche die nicht schlecht klingen, millionen mal besser als hanon je klingen könnte- (außer wenn ich ihn auf der Klara spiel)- aber die sind halt einfach nicht mein Geschmack.

Immer werd ich falsch verstanden wenns um meinen Geschmack geht....

oli


P.S.: Jetzt bitte nicht sagen, dass Hanon keine Übung sondern Mittel zur Vernichtung der Spielfreude und der Technik ist. Ich kanns scho nimma hören.
 

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