Technik ja--Haydn lieber nicht

A

Amfortas

Guest
Ich suche Noten/Stücke, die mich technisch gut weiterbringen und gleichzeitig gut klingen. Bin momentan im Klavierunterricht bei einer klinen Haydn Sonate und...sie gefällt mir (wie übrigens das meiste aus der Klassik) ganz und gar nicht. Meine Lehrerin sagt dann immer wieder dass ich das machen muss weil ich sonst keinen Mozart spielen kann und ich sonst viel länger für alles brauch (sie mag Klassik, und ich will keinen mozart spielen, die meisten KLavierwerke von Mozart gefallen mir bisher noch nicht wirklich)

Gibt es Stücke, in der ich techniken wie Triller und all das andere was in solchen Haydnstücken vermittelt wird auf gut klingende Weise lernen kann?


Danke schonmal für die Antworten

oli
 
Hallo Amfortas,

hast du eventuell mal daran gedacht, daß die Tatsache, daß dir Mozart und Haydn nicht "gefällt" vielleicht damit zusammenhängen könnte, daß du die Stücke dieser Komponisten einfach noch nicht gut spielen kannst? Ich meine: in dem Moment, wo du sie besser spielen kannst, gefallen sie dir auch besser. Und deshalb wärs doch gerade gut, wenn du solche Stücke spielst, weil da ein ziemliches Defizit zu sein scheint.

Welche Haydn-Sonate sollst du denn spielen?

Gruß
Haydnspaß
 
Mich würde auch mal interessieren, welche Haydnsonate du spielst. Die meisten sind nämlich wirklich schön und auch oft sehr originell.
 
Sie gefallen mir klanglich nicht. Das ist mein Problem. Und ich spiele Stücke die ich klanglich nicht mag sehr unbegeistert (was man merkt)

Ich mag soviel. Ich liebe Bach und so gut wie alles aus dem Barock, liebe so gut wie alle Romantiker, moderne mag ich auch oft. Wieso muss ich dann gerade das was ich ganz und gar nicht mag spielen. Kann man das nicht anders lernen?

Des is ein Anfänger-Sonätchen. http://imslp.net/images/8/8b/Piano_Sonata_No_9_in_F.pdf

oli
 
Also ich finde die Sonate da gar nich soo schlecht, besonders das Scherzo nicht, aber schau dir doch mal die C-Dur Sonate von Haydn an:

http://imslp.org/wiki/Piano_Sonata_No.35_(Haydn,_Joseph)

Vielleicht gefällt dir die ja besser. Ansonsten, fürchte ich, führt an der Wiener Klassik eigentlich kein Weg vorbei...
 
Also wenn deine Aversion gegen Haydn so groß ist, dann würde ich Scarlatti Sonaten als Alternative vorschlagen. Da gibts auch viele Tonleitern und Triller, und es ist Barock :p
 
Stimmt. oder Chimerosa.

Aber irgendwie erscheint mir das paradox... du spielst Hanon-Etüden, aber Technik durch Haydn willst du dir nicht aneignen? ;-)
 
Hanon klingt dagegen richtig gut (für mich)
Ist halt mein komischer Geschmack


oli
 
Ich würde auch sagen:

SCARLATTI


dort lernst du auch Klavierspielen, und wie!!!
Und die meisten sind absolut geniale Musik!

Und wenn du die 555 Sonaten durch hast meldest du dich wieder :D
 
haydn klingt schlecht

Hanon klingt dagegen richtig gut (für mich)
Ist halt mein komischer Geschmack


oli

Echt Oli, komisch und unüblich zugleich. Das kommt mir bischen vor wie eine kleine Trotzreaktion. Aber ich verstehe dich auch, du brauchst Sachen mit mehr Äkschn und mehr Gefühl, ist es so ? Du bist aber sonst ein kluges Kerlchen und dir mag schon schwanen, dass hinter der Klassik mehr steckt, als du momentan heraushörst. Eigentlich braucht man für Mozart und Haydn erheblich mehr reife als für manche Romantiker.

Die Russen und andere, die Weltstars hervorbringen machen es ja auch oft genau andersrum wie wir. Bei den Begabten und das gilt natürlich nur für die, die ordentlich arbeiten) fangen die im UNterricht mit den schweren Kalibern an, Rachmaninoff, Mussorgski, Liszt usw. und wenn die das können, dürfen sie sich an Mozart wagen (Für Zweifler: Ist so auch bei dem berühmten Heinrich Neuhaus zu lesen) - Die Kunst des KLavierspiels.

Du könntest deine Lehrerin auch ganz leicht davon überzeugen, etwas anderes spielen zu können, indem du diese Sonate und Ähnliches einfach mal super lernst und vorträgst

Für den umgekehrten Weg, gleich die KLavierhämmer zu spielen, bist du wohl noch nicht reif genug. So musst du wohl dein Studiertempo etwas erhöhen und wenn du schon Hanon spielst, dann hoffe ich, dass du diese Übungen nach allen Regeln der variation und Kunst ausschlachtest. Selbstverständlich in allen Tonarten auch in moll, bitonal und Phasenversetzt. t.b.
Spiele eine Nummer links inCis-dur rechts in F-dur und beginne mit der linken Hand ein Viertel früher, aber auch ein Achtel, 1 Sechzehntel usw. und schreibe mir, in welchem Tempo du das meisterlich beherrschst.

Dann würde mich schwer interessieren, welche werke von Mozart du denn richtig kennst. Tu dies bitte auch kund. Welche Symphonien, welche Klavierkonzerte usw. 1 maliges Hören gilt nicht, sondern eine richtige Beschäftigung mit den Werken.

Viel Spass beim studium wünscht dir aufrichtig

Klavigen
 
Möchte nicht ein Nonsense-Post schreiben, aber ich bin 100% derselben Meinung wie Klavigen.
 

So musst du wohl dein Studiertempo etwas erhöhen und wenn du schon Hanon spielst, dann hoffe ich, dass du diese Übungen nach allen Regeln der variation und Kunst ausschlachtest. Selbstverständlich in allen Tonarten auch in moll, bitonal und Phasenversetzt. t.b.
Spiele eine Nummer links inCis-dur rechts in F-dur und beginne mit der linken Hand ein Viertel früher, aber auch ein Achtel, 1 Sechzehntel usw. und schreibe mir, in welchem Tempo du das meisterlich beherrschst.

Mit Verlaub, das halte ich für total überzogen - Stücke in allen Tonarten und moll, bitonal, verschiedene Tonarten links/rechts ... Das mag das Programm für Prodigies zu sein, aber nicht für normalsterbliche Klavierspieler. Schreib du doch mal auf, "in welchem Tempo du das meisterlich beherrschst", um deine Worte zu gebrauchen. Auch noch "meisterlich" beherrschst, also ehrlich, etwas über das Ziel hinausgeschossen ...

Meine Meinung ist, man spielt die Stücke am überzeugensten, die man am meisten mag. Mir geht es übrigens wie Amfortas, ich mag vor allem Stücke aus dem Barock und der Romantik und nicht so sehr aus der Wiener Klassik. Sehe es überhaupt nicht ein, mich zu Haydn oder Mozart zu zwingen, wenn ich es eigentlich nicht so mag. Muss aber dazu sagen, dass ich in meinem Klavierunterricht (der 30 Jahre her ist) mehr oder weniger von jedem namhaften Komponisten ein bzw. mehrere Stücke aufbekommen hatte.

Vom Ergebnis her ist sicher mehr zu erwarten bei Stücken, an denen das ganze Herzblut dranhängt, an denen man unzählige Stunden zugebracht hatte mit dem Bestreben, es zu perfektionieren und immer überzeugender zu spielen. Statt sich zu Stücken/Komponisten zu zwingen, die man nicht wirklich liebt.

Gleichwohl sollte man natürlich offen sein für Kompositionsstile von Komponisten, die man noch nicht kennengelernt hat.
 
Also.

Ich weiß nicht wieso ich Mozart und Haydn nicht wirklich mag, aber das ist so. Das ist schon lange so.
Ich bin sehr willig den Haydn zu spielen. und ich werde ihn und alles spielen was mich weiterbringt. Ich wollte eigentlich nur wissen, ob es nichts anderes gibt was mehr mein Geschmack sein könnte aber trotzdem die selbe Wikrung erzielt.

Eine Diskussion über meinen Geschmack will ich hier nicht weiterführen, weil ich ihn selbst nicht ganz verstehe. Es gibt durchaus Stücke für Klavier von moazrt und Haydn die mir sehr gut gefallen, aber es sind, von denen die ich kenne, nicht unheimlich viele. (Bitte keine Stücke erfragen. Ich könnte welche aufzählen, aber am Ende versuchen nur wieder alle mir meinen Geschmack auszureden mit Argumenten wie "Wenn du es spielen kannst, dann magst du es". Aber mein Geschmack ändert sich denk ich nicht wenn ichs kann, weil es mir schon bevor ich damit angefangen hab nicht gefallen hat)



oli


P.S.: Werde natürlich das machen was klavigen gesagt hat, und das Stück meienr Lehrerin gut vorspielen. Hatte auch nie etwas anderes im Sinn. Und ich werd mich einfach um einen Kompromiss bemühen (z.B.: ein wenig Abwechslung und nicht gleich den nächsten Haydn)
 
langweilige Klassik

@ Mindenblues,

ich gehe davon aus, dass der junge amfortas schon bestrebt ist, voranzukommen und dass er sich in den ALter eben einiges sagen lassen muss, wozu er ja auch bereit scheint. Aber eine aussage wie, ich mag Mozart und Haydn nicht besonders, sondern ich spiele lieber Hanon, kann so nicht stehen bleiben. Da mache ich mir einfach Sorgen um die weitere Entwicklung. Geschmack und Stil entwickeln sich im Lauf des Lebens und wenn er jetzt noch nicht die Liebe zu Mozart entdeckt hat, so sollte er sie aber zumindest erahnen und für möglich halten. Das beharren auf einem persönlichen Geschmack ist nicht der Weisheit letzter Schluss.

Zu den Hanon Verschlimmbesserungen: Ich beherrsche das selbstverständlich in einem Tempo, welches für ein Allegro in der Klassik gilt z.b. Viertel 132. Die Hanonübungen immer nur, wie notiert, in C dur zu spielen, halte ich für geisttötend. gute Schüler "quäle" ich gern mal mit solchen Variationen und die sind dann dankbar, weil sie etwas einüben können, was sie vorher eben nicht konnten. Den braven Normalmusikschüler muss ich damit nicht befassen, die haben andere Ziele, aber die werden ja auch meist keine Musiker.

@Amfortas,

ich verstehe deine momentane Lage wirklich, aber frage dich mal, warum alle Musiker von Rang grösste Hochachtung vor Mozart haben und warum es für Martha Argerich eine grössere Herausforderung ist, ein Mozart als ein Rachmaninoff Klavier Konzert zu spielen.

Ich vertraue auf deinen sich entwickelnden freien Willen, den eigenen Horizint immer weiter hinaus zu schieben. viel Freude an der Musik wünscht dir

Klavigen
 
Zu den Hanon Verschlimmbesserungen: Ich beherrsche das selbstverständlich in einem Tempo, welches für ein Allegro in der Klassik gilt z.b. Viertel 132.

Soso, man nehme irgendeine Hanon-Übung, linke Hand wahlweise z.B. in Cis-dur, rechte z.B. in F-Dur, mit der linken Hand wahlweise mal ein Viertel, oder 8tel oder 16tel früher anfangen. Das alles beherrschst du im Tempo Viertel 132. Oh, ich vergaß die Attribute "meisterlich" und "selbstverständlich".

Entschuldige, sowas glaube ich erst wenn ich das mit eigenen Augen und Ohren gesehen und gehört habe.

Allem anderen, was du zu Amfortas gesagt hast, stimme ich voll und ganz zu. Jedoch dreht sich mir der Magen um, wenn jemand gar zu dick aufträgt...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das kann ich mir auch nicht so ganz vorstellen... nehm´s doch mal auf und stell´s in´s forum
 
und warum es für Martha Argerich eine grössere Herausforderung ist, ein Mozart als ein Rachmaninoff Klavier Konzert zu spielen.

Klavigen

Hi Klavigen, ich interessiere mich sehr für diese großartige Künstlerin. Hast du diese Aussage aus einem Interview/Buch o.ä.? Ich suche nämlich zur Zeit Bücher, Videos, etc. , die sich mit ihr befassen und wenn du da was gutes weißt... ;)

Zum Hanon: Meine Lehrerin hat mir diese Übungen auch aufgegeben, allerdings ohne die Variation der Tonart, versetzt spielen etc. Aber vlt kommt sowas noch.
Was genau soll das trainieren?

marcus
 
Hanon

@ Mindenblues,

ich kauf mir bald ne videokamera und dann stell ich es rein

Was denkst du eigentlich, was man als Klavierlehrer, der Studenten unterrichtet, können muss. Das ist da absolut üblich. Wenn man sowas nicht kann, langt es auch nicht z.b. die appasionata zu spielen oder Mozart letzte d-dur Sonate, die mti dem schönen Jahdmotiv.
 
Hanon

@ Mindenblues,

ich kauf mir bald ne videokamera und dann stell ich es rein

Was denkst du eigentlich, was man als Klavierlehrer, der Studenten unterrichtet, können muss. Das ist da absolut üblich. Wenn man sowas nicht kann, langt es auch nicht z.b. die appasionata zu spielen oder Mozart letzte d-dur Sonate, die mti dem schönen Jagdmotiv.
 

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