Tag der offenen Tür

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Coralcdo

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25. Mai 2011
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Ich soll eine 20-minütige Klavier-schnupperstunde geben. Voraussetzungen: Das Kind ist 6 Jahre alt, ist motiviert, hat aber keine Vorkenntnisse. Es ist in der 1. Klasse und kann daher noch nicht richtig lesen und schreiben. Die Stunde soll den Schüler in seiner Absicht, das Klavierspielen zu lernen, bestärken.
Die Stunde muss dem Kind also Spaß machen, es muss schnelle Erfolge geben. Ich hatte bis jetzt die Idee, eine kleine Improvisation oder ein bekanntes Kinderlied im 3-5-Tonbereich zu machen. Hat jemand weitere Ideen für Sachen, die Spaß machen?

Danke schon im Voraus
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich würde nicht nur spielen, sondern das Klavier selbst zum Abenteuer machen. Kinder in dem Alter finden alles spannend, was man spannend verpackt, wollen alles wissen, ausprobieren, kennenlernen, sind neugierig. Also, was ist das für ein komischer Kasten? Wie siehts da drin aus? Wo kommen überall Geräusche und Klänge her? (Deckel, Tasten, Saiten, Resonanzräume, gegen die man Klopfen kann, Pedal usw.)
Was ist an den Tasten rechts anders als an denen links? Wie schlägt der Hammer gegen die Saiten?

Improvisation ist sehr gut, denn da gibts keine Fehler und alles ist erlaubt. Ich empfehle eine Improvisation auf den schwarzen Tasten, denn durch die automatisch vorhandene Pentatonik klingt das nie dissonant. Du als Lehrer kannst das mit einem einfachen Begleitmotiv in Fis/Ges-Dur begleiten, überleg dir einfach eine kurze Harmoniefolge.
Das Kind darf dann experimentieren - aber nur auf schwarz! Kleine Hilfestellungen geben - z.B. nur mit rechts, nur mit links, nebeneinanderliegende Töne, Töne wiederholen, gleich klingende Töne suchen, mehrere Töne anschlagen, laut spielen, leise spielen... Je konkreter die Hinweise, desto besser gelingt eine Improvisation.

Spaß machen auch kleine Rhythmusspiele, z.B. einfache Klatsch-Imitationen.
Du könntest auch ein einfaches, hübsches Kinderstück vorspielen und dem Kind sagen, dass es das bald spielen wird, wenn es möchte.

viel Erfolg
Stilblüte
 
Dann achte aber auch darauf, daß der Unterricht, sofern er denn tatsächlich startet, auch genau so motivierend, lustig, abwechslungsreich und erfolgserlebnisdurchsetzt ist!

Sonst ist diese Probestunde ja eine Mogelpackung, und das wird das Kind sofort bemerken! Du hast dann nämlich hohe Erwartungen geweckt, und die werden enttäuscht! Das heißt, die Aufhör-Gefahr steigt rapide!

Ich mache beim Tag der offenen Tür bewußt keine extra lustigen / spannenden Demo-Stunden, sondern mache z.B. mit denen Flohwalzer, einfache Boogies vierhändig und so was, aber ohne aufgesetzte Absicht, den Schüler zu locken. Einfach nur netten Unterricht, an dessen Ende man ein kleines Fetzchen aus einem Stück klimpern kann. Wenn es vom Schüler gewünscht wird (nur dann!), spiele ich was vor, auch um zu zeigen, was auf Klavier so möglich ist.

LG,
Hasenbein
 
Mir fällt hierbei übrigens auch folgender Witz ein:

Nach einem reich erfüllten Leben stand Bill Gates vor der Eingangstür
von Petrus. Dieser sagte: “Nun Bill, ich weiss nicht ob ich Dich in den
Himmel oder in die Hölle schicken soll. Eigentlich hast du Millionen von
Menschen durch die Installation von Computern geholfen. Auf der anderen
Seite erfandest du das schreckliche Windows 2000. “Ich glaube, ich lasse
dich entscheiden wohin du gehen willst, aber um dir eine Meinung bilden
zu können, kannst du vorher beide Orte besuchen”. Alsdann ging Bill in
die Hölle, wo er märchenhafte Sandstrände mit toll aussehenden Frauen
und wunderschönen Wetter vorfand. Außer sich vor Freude sagte er:
“Wenn dies die Hölle ist, wie sieht es dann erst im Himmel aus!”

Der Himmel entpuppte sich als Ort, hoch in den Wolken, in einer warmen,
angenehmen Umgebung mit dahinschwebenden, harfespielenden Engeln.
Nichtsdestotrotz befand Bill die Hölle als wesentlich verlockender und
machte sich auf den Weg. Zwei Wochen später, begab sich Petrus in die
Hölle um nach Bill zu sehen und fand ihn an eine Wand gefesselt und
von bösen Dämonen gepeinigt. “Hier ist es schrecklich,” schrie Bill,
“diese Hölle hat nichts mit der zu tun, die ich noch vor kurzem besuchte.
Was geschah um Gottes Willen mit dem vorhergehenden Ort?” Sichtlich erheitert
sagte Petrus: “Aber das war doch nur die Demo-Version!”
 
Es geht hier auf keinen Fall darum, jemanden übers Ohr zu hauen. Die Schnupperstunde soll dem Kind zeigen, dass Klavierspielen Spaß macht und es muss ein Erfolgserlebnis geben.
Danke für eure schnellen Antworten.
 
Wenn es denn ums Spielen geht, so lasse ich ein Kind in einer solchen Situation mit schwarzen Tasten beginnen, ich erkläre ihm, daß es "Zwillinge" und "Drillinge" unter den schwarzen Tasten gibt. Dann sage, ich daß jeder Finger beim Klavier eine Nummer hat und wir spielen "Old macDonald had a farm" nur auf schwarzen Tasten, dazu gibt es Noten ohne Linien, aber mit Fingersatz und Notenwerten, für die rechte und für die Linke, und wo welcher Finger ist von vorne rein draufmuß, das wir dann auf einem Bild gezeigt (Tasten mit Fingersatz drauf), so lernt das Kind, wo welcher Finger ist, wo seine rechte und linke Hände sind, und das Lied kommt auch immer gut an. Klar, man kann etwas Spannendes zum Instrument selbst erzählen, zeigen, wie die Hammer und die Seiten sich verhalten, was die Pedale bewirken, viele Kinder zählen eigenständig die 88 Tasten nach. Ach, da kann man sehr viel machen.
 

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