Synästheten und das Klavier

  • Ersteller des Themas Yannick
  • Erstellungsdatum

Nur wird im Schulunterricht nicht der Schönberg durchgenommen,
den ich verehre, sondern der effektreiche Revoluzzer,
der mich mit meiner Begabung an meine Grenzen stoßen läßt!

Sorry, Yannick, ich hoffe, Du siehst mir zweierlei nach:
daß ich aus Deinem Text nicht korrekt, sondern
in einer mir optisch angenehmeren Version zitiere -
und daß ich den Thread kapere.

Wer stößt bei Schönberg nicht an die Grenzen seiner Begabung?
Das ist normal - und es ist heilsam, wie seine Schüler berichten.
Er lehrte sie durchs Medium seines Unterrichts hindurch vorallem eines:
ehrlich zu sein, egal ob als Komponisten oder Interpreten,
ehrlich sich selbst gegenüber, anderen gegenüber, gegenüber der Musik.

Und wie kannst Du den "verehrungswürdigen" Schönberg vom Revoluzzer trennen?
Willst Du damit sagen, daß Dir nur der frühe, noch tonal komponierende Schönberg nahesteht?
Mal davon abgesehen, daß Schönberg seinem Selbstverständnis nach kein Revolutionär gewesen ist.
Er empfand seine Musik als eine ganz natürliche Weiterentwicklung von Tendenzen,
die er aus Brahms' und Wagners Musik herausgehört hatte.

Über den Revoluzzer gibt es zwei schöne Apercus,
die ich Dir nicht ersparen möchte.
Von Hanns Eisler:
"Schönberg ist der wahre Reaktionär.
Er schuf sich sogar eine Revolution, um Reaktionär sein zu können."
Von Tucholsky:
"Wegen schlechten Wetters fand die deutsche Revolution in der Musik statt."

Dies auch als kleiner Nachtrag zu Deiner Frage,
wo die Aufklärung in der Musik geblieben ist.

Gruß, Gomez
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Insofern, also die Wortwahl betreffend, meine ich, dass hier kein echter Grund zum eingreifen vorlag. Niemand hat hier ein böses oder kritisches Wort in Richtung Homosexualität geäußert. Man kann die Flöhe husten hören, wenn man sie partout husten hören will - aber man muss nicht :)

Als Zugehörige zu genannter (abnormer) Gruppe würde ich gerne etwas dazu beitragen. Grundsätzlich ist es mir egal, was andere Menschen von meinen sexuellen Vorlieben halten. Wäre auch schwierig wenn mir das nicht egal wäre. Dennoch: so eine Betitelung fühlt sich komisch an.
Ich hatte einen merkwürdigen Stich in der Magengegend als ich es las.
So. Das wars eigentlich.
Danke.
 
Lieber Gomez so gerne ich auch würde, aber meine "begabung" lässt mir kaum zu verünftig zu sein und nicht in jenen und diesen unterscheiden. etwas es fügt sich ein schmerzendes sinneschaos( was wirklich heftig sien kann) oder eben nciht, sogardas gegenteil unddas gibt es solche stücke und solche.

:(


Und danke für das allerliebste tucholsky zitat :)

mich stört auch nicht dein editieren, das kapernkitzelt mich aber schon ;) vielleicht doch wieder zum thema? auch , wenn sich gerne noch ein paar homosexuelle äußern würden
 
off-topic: wegen der Wortwahl

Als Zugehörige zu genannter (abnormer) Gruppe würde ich gerne etwas dazu beitragen. Grundsätzlich ist es mir egal, was andere Menschen von meinen sexuellen Vorlieben halten. Wäre auch schwierig wenn mir das nicht egal wäre. Dennoch: so eine Betitelung fühlt sich komisch an.
Ich hatte einen merkwürdigen Stich in der Magengegend als ich es las.
So. Das wars eigentlich.

hallo,

geschickter wäre es gewesen, statt des umgangssprachlich gemeinten Gebrauchs von "abnorm" besser irgendwas a la "nicht unerhebliche Minorität" zu verwenden. Ich hab mir den Stein des Anstoßes extra noch mal angeschaut:
#7 von xXpianOmanXx
ob es nun ne krankheit ist oder nicht sei dahingestellt.
aber abnorm ist sowas schon ein wenig (vergleichbar mit homosexualität).
mit "es" meint er synästhetische Wahrnehmungen, er bezeichnet diese als "schon ein wenig abnorm", eine etwas laxe umgangssprachliche Ausdrucksweise für "ungewöhnlich, eher selten als häufig". Der ungeschickte Vergleich in Klammern wird ja später erklärt:
#12
abnorm ist etwas was von der norm abweicht.
"norm" mag schwer zu definieren sein; ich definiere norm mit "mehrheit".
demzufolge ist homosexualität ab-norm (denn die norm ist heterosexuell)
als krankheit hat es NIEMAND bezeichnet.
...so ist das halt mit ungeschickten und wohl auch schnell getippten Formulierungen: man muss sie bei Widerspruch erklären.

Er hat es zahlenmäßig/statistisch bzw. "demografisch" gemeint - für mich war das in dieser Weise verständlich, sodass ich der Meinung bin, dass man schwere Geschütze ruhig noch im Arsenal lassen kann.

Dieser laxe Umgang mit dem Adjektiv "abnorm": ich find´s harmlos. Ich habe von Schülern und Studis schon ulkigste Wortkombinationen gehört wie "abartig geil" (bezogen auf eine Chopinetüde :), geil meint prima und abartig ist verstärkend gemeint), "abnorm schwierig" (bezogen auf eine Stelle in Prokovevs Suggestion) - - so lange niemand mit Kutte und Heiligenschein von der Kanzel strafpredigt und wettert, dies oder jenes sei abnorm, finde ich ansonsten diesen umgangssprachlichen Gebrauch harmlos.

In diesem Sinne habe ich auch keine Probleme damit, zu einer weitaus abnormeren Gruppe bzw. weitaus kleineren Minorität zu zählen: zu denen, die mit 4-5 richtig schnell trillern können :)

...die heiligen Männer, welche das Neue Testament redigierten sowie die heiligen Männer, welche später dessen Auslegung zu monopolisieren trachteten (und sich dabei doch auffallend mehr für die Körper als die Seelen ihrer Schäflein interessierten), die kommen mir da etwas heftiger vor - aber das ist ja teils schon lange her, ist Geschichte...

Ich hoffe, ich hab meine Auffassung verständlich rüberbringen können,

Gruß, Rolf
 
Was man heutzutage alles so serviert bekommt und für was man sich erklären muß, weil man ja niemanden weh tun möchte. Nicht mal im clavioForum ist man von solchen Auswüchsen gefeit.

Danke Rolf: "In diesem Sinne habe ich auch keine Probleme damit, zu einer weitaus abnormeren Gruppe bzw. weitaus kleineren Minorität zu zählen: zu denen, die mit 4-5 richtig schnell trillern können." Du kannst es wenigstens durch die Blume sagen.

Ich bin nur sprachlos!
 
Was man heutzutage alles so serviert bekommt und für was man sich erklären muß, weil man ja niemanden weh tun möchte. Nicht mal im clavioForum ist man von solchen Auswüchsen gefeit.

Hey, ich wollte nicht, dass jemand sich dafür erklären muss. Ich hab ja nur gesagt, wie es sich für mich anfühlt.
Kann euch ja egal sein, wie ich mich fühle.

Nur finde ich persönlich eben aufgrund jener Gefühle Fabians Einwand sehr berechtigt.

Das war alles, ich wollte keinen großen Streit vom Zaun brechen. Wenn ich jemandem mit meinem Beitrag gegens Bein gepinkelt hab, tut es mir ehrlich leid, das war keineswegs meine Absicht.

Von mir aus kann ich ihn auch gerne löschen. Sagt, wenn ich das machen soll, dann mach ich es.
 
Nee, auf keinen Fall löschen, tapirkönigin.
Wer sich von so was Vernünftigen und Mutigem ans Bein pinkeln lässt (man muss erst einmal vor ein öffentliches Forum treten und sich outen. Davor habe ich großen Respekt, weil es eben doch noch genug homophobe Leute gibt), der ist doch selbst Schuld dran.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
abnorm ist etwas was von der norm abweicht.
"norm" mag schwer zu definieren sein; ich definiere norm mit "mehrheit".

demzufolge ist homosexualität ab-norm (denn die norm ist heterosexuell)

als krankheit hat es NIEMAND bezeichnet.

Ob nun heterosexuelles Verhalten tatsächlich die Norm ist müsste noch bewiesen werden.

Folgenden Wikipedia Artikel kann ich empfehlen, wenn man sich ein wenig schlau machen will.

Es geht hier um Spanien, was insofern geeignet ist, ein breites Spektrum aufzuzeigen, weil dort alle möglichen Kulturen vertreten waren.

http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualität_in_Spanien


Ansonsten finde ich den Vergleich des Synästheten mit dem Homosexuellen nicht so verkehrt, denn hier wie dort wird es unzählige Varianten geben. Von quasi kaum vorhanden bis überwiegend.

Ich glaube, dass fast jeder Musiker Anteile von Synästhetismus wie auch von Homosexualität in sich entdecken mag.

In welchen Anteilen ist wohl eher Privatsache und soll eben nur zum Nachdenken anregen.

Ich frage mich wie wohl geniale Denker und Komponisten das gesehen haben.
 

sagen wir so: demografisch ist es nicht ganz irrelevant :D

sorry für den Jokus, aber der bot sich an - Gruß, Rolf

Richtig - nicht ganz irrelevant - soweit könnte ich zustimmen- aber auch das ist immer ein Frage des point of view- denn im Rahmen der Evolution könnte es sich auch um einen side-effect handeln, solange die Arten sich weiter fortpflanzen sollen.

Und hier etwas OT eine ganz gute Erklärung zur griechischen Staatskrise. Das Lesen lohnt sich - garantiert.


http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=15091
 
Richtig - nicht ganz irrelevant - soweit könnte ich zustimmen- aber auch das ist immer ein Frage des point of view- denn im Rahmen der Evolution könnte es sich auch um einen side-effect handeln, solange die Arten sich weiter fortpflanzen sollen.

...die Säugetiere haben bislang noch nicht erfolgreich mit anderen Möglichkeiten der Fortpflanzung experimentiert... also von einem bestäubten und danach erst blühenden, schließlich Früchte tragenden Nashorn, dessen abgeworfene Früchte dann zu kleinen Nashörnern hernagedeihen, ist noch nichts bekannt geworden :)
 
Ich hab mal einen film gesehen, wo eine russische putzfrau ein Ei legt, aber ob das so seriös war :D
 
...die Säugetiere haben bislang noch nicht erfolgreich mit anderen Möglichkeiten der Fortpflanzung experimentiert... also von einem bestäubten und danach erst blühenden, schließlich Früchte tragenden Nashorn, dessen abgeworfene Früchte dann zu kleinen Nashörnern hernagedeihen, ist noch nichts bekannt geworden :)

Dieses kann ich mir wunderbar in einem 3D Film vorstellen -

" Im Land der blühenden Rhinos" -
 

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