Suite bergamasque - Pedal

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chopin92

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Hallo,
leider kann ich zur Zeit nicht meine Professorin fragen weil ich Ferien hab, deswegen wollte ich euch um eure Meinung und Rat bitten.

Es geht um den Pedaleinsatz in der Suite bergamasque, Debussy selbst hat ja keine Angaben in den Noten gemacht.

I. Prelude
viele Pianisten halten in Aufnahmen das Pedal gedrückt während der Sechzehntelfigur in Takt 2 und und auch in den folgenden Takten wird immer nur auf den Akkordwechseln gewechselt. In Takt 2 steht zum Beispiel eigentlich eine Pause über der Sechzehntelfigur... klingt aber mit Pedal besser...
Und bei den Läufen ab Takt 78 mit Pedal oder ganz klar ohne?
was meint ihr?

IV. Passepied
Das wiederum spielen viele komplett ohne Pedal, ich finde wenigstens bei der 4-gegen-3-Stelle sollte ein bisschen Pedal dabei sein, dann klingt es wirklich himmlisch, aber ist das von Debussy denn gewollt? Was meint ihr?

Habt ihr sonst noch irgendwelche Tipps zum Pedal im zweiten oder dritten Satz? Da scheint mir aber sonst alles klarer.

Vielen Dank im Vorraus!
 
Lieber chopin92,

es ist doch super, dass du dir um die Pedalisierung Gedanken machst und du wirst so auch deine eigene Vorstellung finden. Es gibt nicht immer "richtig" und "falsch". Die einen haben eine eher klarere Klangvorstellung von Debussy mit weniger Pedal, die anderen möchten lieber Klangteppiche zaubern, die dritten ...... .

Offensichtlich gefällt es dir besser, wenn du das Pedal in Takt 2 des Preludes nicht durchhältst. Wenn du bei guten Pianisten zuhörst, machen die das auch nicht (das gibt eine ganz schöne Sauce), sondern heben langsam das Pedal während des Taktes hoch. Die einen sind dann schon auf der dritten Zählzeit mit dem Pedal oben, die nächsten erst später und andere lassen gar keine oder kaum eine Lücke zum nächsten Takt. Wieso man in der Regel nicht pünktlich auf der zweiten Zählzeit hoch geht mit dem Pedal liegt daran, dass der sf-Akkord vorher lang ist und daher automatisch leiser wird. Die schöne Linie, die quasi aus dem Akkord heraus fließt, der einen großen Umfang (Kontra-F bis g'' ) zeichnet, mündet in einen engeren Tonraum, vom forte zum piano mit einem decrescendo. Diese musikalische Entwicklung wird m.E. unterstützt, in dem man auch das Pedal allmählich wegnimmt und nicht abrupt.

Ich nehme an, du meinst mit T. 78 die Schlusspassagen. Dort sind den Läufen aber immer Akkorde über den ganzen Takt unterlegt und deshalb sollte man dort unbedingt Pedal nehmen, damit die Akkorde auch die ganze Zeit hörbar sind. Natürlich kann man mehr oder weniger Pedal treten, bis unten oder nur bis zum Druckpunkt (Achtelpedal ö.ä.), man kann das Pedal so wechseln, indem man nicht immer bis oben kommt .................. . Dein Ohr wird dies entscheiden und es wird auch je nach Instrument und Raum verschieden sein.

Was den vierten Satz angeht, so ist der Passepied ja ein Tanz (Rundtanz) und da würde es gar nicht passen, anfangs (viel) Pedal zu nehmen. Aber hör mal genau hin: auf vielen Aufnahmen wird immer mal wieder Pedal eingesetzt, u.a. auch bei der von dir genannten Stelle. Es gibt kein Dogma, wann Pedal einzusetzen ist oder wann nicht. Trau deinem Ohr!

Liebe Grüße

chiarina
 
Oh wieder was gefunden :D

Ich spiele gerade das Prelude, mir bereitet da Schwierigkeiten wie unterschiedlich man das gut klingend pedalisieren kann... Schwer da eine Auswahl zu treffen. Hat mich zumindest auch anfangs etwas zum Bleifuß verleitet, aber im Nachhinein glaube ich dass es sich bei mir besser anhört wenn ich das Pedal möglichst weniger nehme.

Btw verstehe ich die Henle-Einstufung nicht so wirklich, das Prelude soll da mit 7 am schwersten sein, der Rest 6 und Clair de lune 5, bis auf Clair de lune würde ich die anderen beiden Sätze sehr viel schwerer einschätzen als das Prelude.
 

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