Suche "mainstream" Aufnahmen

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17. Aug. 2009
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Hallo liebe "Tschesser", :)

Ich würde gerne meine Sammlung an Jazz-CDs erweitern, und hätte gerne einige Vorschläge, bei welchen Darstellern/Spielern/Interpreten/Bands etc. ich mal suchen sollte.

Dave Brubeck (Live in the USA / Live in the UK, Ballads, Best of usw.) ist wohl mein Favorit. Aber auch Art Blakey and the Jazz Messengers (z.B. live mit Wynton Marsalis in Bubba's Jazz Restaurant) gefällt mir gut.

Dann habe ich einige Sammlungen (Best of Jazz, Black Box of Jazz usw.), wo mir oft einzelne Stücke besonders gefallen, andere eher nicht.

Was mir z.B. nicht so sehr zusagt:
Alles, was zum traditionellen Ur-Jazz neigt, also Afro-amerikanische Sklavengesänge, working songs, Spirituals, Ur-Blues, usw.
Big-band und Swing (ich mochte als Kind z.B. sehr gern Goodman, Miller und auch Bert Kaempfert, aber fühle mich da irgendwie herausgewachsen)
Avantgarde- und Cool Jazz, wenn er aus dem "Schema" sprengt - so empfinde ich z.B. Miles Davis - ich frage mich oft, was der Mann geraucht hat...
Bebop, aus dem man (wiederum: ist nur meine Meinung) kaum noch Melodie, Harmonie oder jegliche Struktur entnehmen kann.

Einiges von Joe Sample mag ich ganz gern - allerdings ist mir sein Funk (nicht Rundfunk ist gemeint, sondern engl. "funk") manchmal etwas "corny", also etwas "ungelenk", "unsmooth". Ähnliches empfinde ich bei Fourplay, wenn sie in ihre Riffs geraten.

Allgemein mag ich Instrumentaljazz sehr gern, insbesondere das typische Jazzquartett, gesungenen Jazz dahingegen nicht so gern. Stücke, die im harmonischen Song-Schema bleiben, gefallen mir eher als solche, die frei "dahinschweben".

Ich würde meinen Geschmack schlicht als "mainstream" bezeichnen - hoffentlich ist euch das ein Begriff. Als Auslandsdeutscher fällt es mir ziemlich schwer, das alles zu beschreiben...

So, was meint ihr, wonach bzw. nach wem soll ich mich mal umschauen?

Ciao,
Mark
 
mccoy tyner: guitars
tyner, großartiger pianist, mit 3 großartigen gitarristen (john scofield, bill frisell, derek trucks) und dem weltbesten banjospieler bela fleck, interpretieren werke von tyner und ihnen selbst. schlagzeug: jack dejohnette, bass: ron carter. alle diese herren gibts natürlich auch solo und/oder in anderen formationen. hier ein trailer zum cd/dvd pack.


alan pasqua: the anti-social club
pasqua, pianist und keyboarder, mit ein paar bekannten, spielt eigenkompositionen an der grenze jazz/pop.


jeff beal: alternate routes
beal, eigentlich filmmusikkomponist spielt mit zwei verschiedenen orchestern acht stücke orchestralen jazz ein, er selbst trompete und trombone


ansonsten:

barbara dennerlein und/oder rhoda scott: zwei geniale organistinnen mit coolem fußpedalspiel. hier beide mit scotts komposition "nova"

esbjörn svensson trio (anspieltipp: spunky sprawl): gern als power-jazz bezeichnet, was es eigentlich nicht trifft, klassische formation piano-schlagzeug-bass.

esbjörn svensson himself mit viktoria tolstoy als sängerin: white russian
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Coleman Hawkins Encounters Ben Webster. Eines meiner absoluten Favouriten.
 
Meinen herzlichen Dank euch beiden!

Das Gute ist: von keinem dieser Namen hatte ich bisher gehört. Also kommt wirklich mal was Neues ins Haus. Werde es natürlich vorher probehören (mein Musik-Stammladen ist da sehr zuvorkommend), und wenn's mir gefällt, bestimmt besorgen.

Ciao,
Mark
 
Mark, in die Stücke reinhören kannst du auch bei iTunes. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Musikladen so alte Jazzaufnahmen auf Lager hat. Ist ja schon eher recht speziell.
Coleman Hawkins und Ben Webster gehören zu meinen absoluten lieblings Saxophonisten. Sie haben die Gabe, mit ihren Instrumenten Geschichten zu erzählen.

Art Pepper ist auch noch ein wunderbarer Saxophonist.
 
Hallo, Klimperer; der Martin Major ist mir zuvorgekommen: Babs:mrgreen: Dennerlein und E.S.T hätte ich auch genannt.

Eines meiner dezidierten Lieblingsstücke befindet sich auf der CD von Keith Jarret "The Cure" - Things ain't what they used to be.

Gib mal Rückmeldung an alle.

Grüße nach SA
 
Hallo,

Ich habe mir mal das Video von Babs ;) und Rhoda angeschaut, obwohl ich eigentlich kein großer Hammond-Fan bin. Mein erster Eindruck: Rhoda hat Groove, Babs (wie fisherman sie nennt) spielt eher "corny".

Ich sage das nicht leichtfertig, zumal ich selber so gar nicht spielen kann. Ich versuche mal ein kleines Beispiel, was ich damit meine: Das Stück pendelt die ganze Zeit zwischen Cm7(9) und F7(13). Rhoda trennt diese Akkorde in ihrer Improvisation ganz deutlich - mir ist kein einziges Mal aufgefallen, dass sie z.B. ein längeres F auf einem Cm7 Akkord spielt (wenn, dann nur ganz kurz, z.B. als Vorhalt zum Es, z.B. 5:19-20). Barbara dahingegen gleich mehrere Male (1:02, 1:14, 1:20, 1:37, 2:37, 5:25, usw.). Ich finde, das passt einfach nicht...

Das ist für mich einer von vielen kleinen Unterschieden, die in der Summe entweder "smooth" und "groovy" ergeben, oder halt "corny" und "germanic".

(Letzteren Begriff nehmt mir bitte nicht krumm, zumal das z.T. sicher einfach Geschmackssache ist.)

Ciao,
Mark
 
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Richtung: Fusion, Rock und Funk.
 
Da leg ich doch glatt noch ne Scheibe nach::tuba:

Medeski, Martin & Wood

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@Klimperer: Mit Babs hast Du recht. Bei der zweiten Platte nervts. Live ist sie besser. Aber immer noch "german".:D
Richtig dick die Scheibe! Muss ich mir besorgen, schon alleine wegen dem Stück: Uninvisible! Was für ein netter Name. invisible = unsichtbar. uninvisible = wieder sichtbar? Gute Frage. Zweimal negativ gibt doch wieder positiv oder wie war das damals im Fach Mathematik? :-) (hehe)
 

Schön, Heglandio, freut mich. Ich das gehofft. Mein Lieblingsstück ist "Ten dollars high" (o.ä.??). Musste meine protestierende Familie ziemlich oft auf US-Highways anhören:cool: - meine Rache für John Denver:trompete:
 
gibt es denn sowas wie den "mainstream"?......................

Ich frage nur, weil verschiedene Leute verschiedene Arten von Musik mögen. Und "Medeski, Martin & Wood" ist nun mal absolut nicht mainstream!

Und ich hätte auch nicht E.S.T genannt, weil ich ihre Musik zu einem gewissen Teil nicht leiden kann...
Meinetwegen kann hier jeder seine Lieblingsmusiker aufzählen, ich weiß aber nicht, wohin das führen soll. (Ganz ehrlich jetzt.)

@mos: wollte dich schon immer mal wegen Saxophon-Musikern anfragen, kommt wahrscheinlich irgendwann mal noch...
 
gibt es denn sowas wie den "mainstream"?......................

Ich frage nur, weil verschiedene Leute verschiedene Arten von Musik mögen. Und "Medeski, Martin & Wood" ist nun mal absolut nicht mainstream!

Und ich hätte auch nicht E.S.T genannt, weil ich ihre Musik zu einem gewissen Teil nicht leiden kann...
Meinetwegen kann hier jeder seine Lieblingsmusiker aufzählen, ich weiß aber nicht, wohin das führen soll. (Ganz ehrlich jetzt.)

@mos: wollte dich schon immer mal wegen Saxophon-Musikern anfragen, kommt wahrscheinlich irgendwann mal noch...
Das ist wieder alles Definitionssache. Jeder hat seine eigene Definition von was ist Mainstream oder nicht. Kannst du das jemandem verübeln? Ganz ehrlich? Ich finde nicht.

Ausserdem kann man auch so argumentieren, dass alles früher oder später Mainstream wird. Jeder einzelne trägt mit dem Hören von Medeski, Martin & Wood früher oder später dazu bei, dass sie ein Teil Mainstream werden. In wie weit, ist eine andere Frage. Wenn man es aber als eine Art "Prozess" sieht.

Ausserdem was ist Mainstream bitteschön dann genau nach deiner Definition (?), die ja den Anspruch erhebt, zu wissen was es genau ist? Nur weil jemand genau 1'000'000 Platten verkauft hat, ist etwas Mainstream? Nur weil etwas auf MTV kommt, soll es Mainstream sein?

Das sind alles dehnbare Begriffe ... reden wir doch zuerst über die Definition.

Anmerkung: Ausserdem beschreibt er, dass er auf den ganzen alten Kram nicht steht. Ergo kannst du ihm auch keinen alten Kram in neuem Gewand verkaufen. Da bleiben also nur noch moderne Fusion, Funk, Ethno, was weiss ich für Sachen übrig. Ich glaube sowieso, dass er mehr auf diese Schiene abfährt. Das lese ich zumindest zwischen seinen Zeilen heraus.
 
Und ich hätte auch nicht E.S.T genannt, weil ich ihre Musik zu einem gewissen Teil nicht leiden kann...
das ist genauso subjektiv wie meine Empfehlung. So what?

Und "Medeski, Martin & Wood" ist nun mal absolut nicht mainstream!
Sorry, da haste recht. Das war eigentlich ein privater Post für Heglandio. Dachte nur, vielleicht ist es auch für andere Inspiration. Etwas OT, zugegeben.
 
Anmerkung: Ausserdem beschreibt er, dass er auf den ganzen alten Kram nicht steht. Ergo kannst du ihm auch keinen alten Kram in neuem Gewand verkaufen. Da bleiben also nur noch moderne Fusion, Funk, Ethno, was weiss ich für Sachen übrig. Ich glaube sowieso, dass er mehr auf diese Schiene abfährt. Das lese ich zumindest zwischen seinen Zeilen heraus.

Bedaure, da hast du falsch gelesen. Ich schrieb, auf den Ur-jazz, der im Grunde aus verarbeiteten Negro-Spirituals und Arbeitergesängen besteht, stehe ich nicht. Auch nur begrenzt auf Big Band und Swing. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich Funk, Ethno, Acid usw. mag...

Hmmm, wie soll ich es bloß beschreiben? Ich dachte, zwischen den 50er und 70er Jahren habe es Jazz gegeben, auch bis in die 80er und 90er, der sich nicht mit anderen Strömungen / Tendenzen / Stilen vermischt hat - sozusagen der "basic Jazz", der übrigbleibt, wenn man die ganzen Alternativen wie Cool, Fusion, Acid, Funk, Avantgarde, usw. wegnimmt. Die ganzen Standards in klassischer Besetzung - was man z.B. halt als Hintergrundsmusik bei vielen Empfängen in Hotels hört, auch in amerikanischen Filmen, wenn die Reichen ihre Dinnerparties haben... Ich dachte bisher, so einen "Kern" gäbe es im Jazz. War das ein Irrtum meinerseits?

Vielleicht muss ich mal aus meiner Sammlung die Stücke und Künstler aufschreiben, die mir gefallen, und hier einstellen, damit ihr besser versteht, wonach ich suche?

Ciao,
Mark
 
was man z.B. halt als Hintergrundsmusik bei vielen Empfängen in Hotels hört, auch in amerikanischen Filmen, wenn die Reichen ihre Dinnerparties haben...

OKidokey: Guck mal nach Diana Krall. Die lege ich immer auf, wenn zu mir die Reichen und Schönen kommen:-P. Für den Morgen danach >>> Keith Jarrett: The Melody at Night with you.

Tasten wir uns in die richtige Ecke?
 
Ja, ich denke, das tastet sich ganz gut vor. Diana Krall kenne ich (genauer, ihre Musik ;) ), habe auch gerade neulich eine ihrer CDs gekauft. Abgesehen davon, dass vocal jazz wiegesagt nicht wirklich mein Favorit ist - ich stehe eher auf instrumental jazz - so stimmt die Geschmacksrichtung schon ganz gut! Allerdings geht sie oft in eine fast über-smoothe Richtung, die ich dann schon ziemlich schmalzig finde (ähnlich wie Natalie Cole in ihren Balladen). Natalie, übrigens, mag ich auch recht gern, gerade ihre Songs mit etwas mehr Zack, z.B. Route 66.

Über Keith Jarrett habe ich schon viel Gutes gehört, aber VON ihm leider noch nichts. Muss ich mal an-testen.

Und du, Fishi, bringst ganze Nächte mit den Reichen und Schönen zu? Glückspilz, du... :rolleyes:
 
Über Keith Jarrett habe ich schon viel Gutes gehört, aber VON ihm leider noch nichts. Muss ich mal an-testen.

Na, dann wirds Zeit:

1) The Köln Concert
2) s. Post unten
3) The Cure (Da sollte "Things ain't what they used to be" drauf sein)
4) gerade erstanden: Facing You


Zu den Reichen & Schönen: Die hocken genauso auf dem Klo wie Du und ich, werden von Hühneraugen und auch von Geldsorgen (nur eben anders) geplagt. Soviel zum Zauber ...
 
Und dann gibts noch von der ZEIT einen kleinen Schuber mit 5 CDs: ZEIT Musikedition "Die großen Jazz-Pianisten". Die haben auch einen www-Shop und versenden evtl. auch nach SA.

Außerdem gibt es Zweitausendeins & Co immer wieder Riesenkartons ähnlicher Ausrichtung mit 80, gar 160 CDs für kleines Geld. Musste einfach mal hinsurfen.
 

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