"Such Dir was aus"

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LankaDivore

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2. Nov. 2014
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Rein aus Interesse mal eine Frage an alle Hochzeitsorgler.

Sucht das Paar aich das Eingangslied aus und ihr spielt dieses (wenn möglich) oder sucht ihr euch das Lied selbst aus. Ich kenne eigentlich Variante 1, Paar setzt sich mit mir in Verbindung und ein Lied (bevorzugt aus meinem Repertoire) wird ausgesucht.:super: Nun habe ich aber ich aber schon die 2. Anfrage erhalten, bei der es heißt, "spiel was Du willst, nur angemessen muss es sein". Kennt ihr das auch so? Kommt mir nämlich etwas merkwürdig vor oder will man damit einfach nur vermeiden, dass ständig Mendelssohn erklingt, weil das Brautpaar nicht anderes kennt und schlussendlich das gewählt hat:denken:)

Viele Grüße,
Lanka
 
Ich kenne das so, dass der Pfarrer mit dem Paar über die Lieder spricht. Ich bekomme die Lieder dann im Vorfeld zur Vorbereitung.
Für Vor- und Nachspiel kommen bei uns selten Wünsche.
Ich kenne einen Organisten, der extra mal eine CD gemacht hat mit passenden Stücken und diese über die Pfarrämter an Paare verliehen hat, so dass diese sich etwas Schönes aussuchen konnten und es trotzdem nicht immer einer der alten Ohrwürmer war.

Aber unsere Gemeinden hier sind klein, ich komme nicht oft bei Hochzeiten zum Einsatz.
 
..und dann gibt es noch die netten jungen Brautpaare, die man noch nie in der Kirche gesehen hat, und sicher auch nie wiedersehen wird, mit dem Herzenswunsch "Atemlos durch die Nacht"...bis übermorgen...und bitte als Doppelfuge...:blöd:;-)
 
Lustig, morgen bin ich mal wieder dran mit der Hochzeitsorgelei.

Dem Paar, deren Hochzeit ich morgen spielen werde, sollte ich einfach ein paar Stücke vorspielen. Aus denen suchten sie sich dann 2 Stücke aus.

In zwei Wochen das Paar, dem ist das allem Anschein nach völlig egal, man hat mir nur gesagt ich soll da spielen, gemeldet haben sie sich aber nicht bei mir ...
 
Pfarrer, 16 Stunden vor der Trauung am Telefon: "Ach ja, und die Brautleute haben noch eine Sängerin bestellt für 2 oder 3 Arien. Aber die hat sich sicher schon bei Ihnen gemeldet..", "Öh, nö, Arien?"...:blöd::cry2::bomb:
 
Organisten können doch alle vom Blatt spielen :D

Ich hatte mal Dienst bei einer Hochzeit, da hatte die Sängerin ihr Playback aufm ipad dabei.
 
Ich kenne das so, dass der Pfarrer mit dem Paar über die Lieder spricht. Ich bekomme die Lieder dann im Vorfeld zur Vorbereitung.
Für Vor- und Nachspiel kommen bei uns selten Wünsche.
Ich kenne einen Organisten, der extra mal eine CD gemacht hat mit passenden Stücken und diese über die Pfarrämter an Paare verliehen hat, so dass diese sich etwas Schönes aussuchen konnten und es trotzdem nicht immer einer der alten Ohrwürmer war.
Eine weitere Möglichkeit ist ebenfalls sehr verbreitet: Unter Stichworten wie "orgelmusik hochzeit" googeln und schauen, was so an Treffern angezeigt wird. Ich habe schon Wunschzettel erhalten, aus denen man ermitteln konnte, von welcher Webseite abgekupfert wurde. Vor knapp zwei Jahren wurde von mir "Enjoy the Silence" erwartet - die Brautleute waren glühende Depeche-Mode-Fans. In diesem Genre erhält man auf Kirchenorgeln solche Resultate wie:



Normalerweise sind Gemeindelieder und Solistenbeiträge (wenn ein Trompeter oder eine Sopranistin dazugebucht werden) stets vorgegeben und Wahlmöglichkeiten bestehen allenfalls zu Ein- und Auszug. Dann wähle ich gerne Literatur, die nicht abgedroschen daherkommt.

Literatur-Empfehlung zum Anlass:
http://kreusch-sheet-music.net/noten/KSM_CamilleSaint-Saens_Benedictio_90_57589.pdf

LG von Rheinkultur
 
Vom Blatt, selbstverständlich, und auch 1,5 Töne tiefer transponiert, wenn die gnädige Frau etwas "derangiert" ist...;-)
 
Man sollte halt keine Lieder auswählen, die an die persönliche gesangliche Leistungsgrenze gehen ;)
Aber das ist wieder ein anderes Thema. :D
 
Kommt mir nämlich etwas merkwürdig vor oder will man damit einfach nur vermeiden, dass ständig Mendelssohn erklingt, weil das Brautpaar nicht anderes kennt und schlussendlich das gewählt hat:denken:)
Am besten gefällt mir, wenn als Wunschstück im evangelischen Gottesdienst "Ave Maria" genannt wird. Und inzwischen verkneife ich mir konsequent die Gegenfrage "welches?" - wer nicht Bach/Gounod erwartet und das von Schubert ebenfalls kennt, pflegt das dann auch ausdrücklich zu präzisieren.

Oder habe ich vom Stellenwert der Immaculata Conceptio (das Dogma der unbefleckten Empfängnis der Jungfrau und Gottesmutter Maria) in der evangelischen Kirche einfach nur keine Ahnung?

LG von Rheinkultur
 
Das sind die Leute, die seit der Konfirmation nicht mehr in der Kirche waren, in der Vorbereitung zur Konfirmation nicht aufgepasst haben und nebenbei wenig Ahnung von Musik haben ;)

Früher gab es mal eine Liste von Stücken, die man als Organist nicht spielen sollte. Ave Marias gehörten dazu, und auch das Largo aus Xerxes.
Ich müsste recherchieren, ob das eine offizielle Liste war.
 

Pfarrer, 16 Stunden vor der Trauung am Telefon: "Ach ja, und die Brautleute haben noch eine Sängerin bestellt für 2 oder 3 Arien. Aber die hat sich sicher schon bei Ihnen gemeldet..", "Öh, nö, Arien?"...:blöd::cry2::bomb:
Ich habe es schon anders erlebt: Kurz vor Beginn erscheint eine Sängerin, die mal schnell ohne Probe im Gottesdienst begleitet werden soll. Sollte man mit pianistischem und kapellmeisterlichem Background zum Orgeldienst eingeteilt sein, kann das gut klappen. Erlebt habe ich das inzwischen mehrfach. Eine Zumutung für den Organisten bleibt das dennoch - und ich kann voll und ganz nachvollziehen, wenn ein Kirchenmusiker so ein Prozedere ablehnt. Mitunter macht manche Extremform von kirchenmusikalischer Ignoranz und Gleichgültigkeit einfach nur noch sprachlos - vor allem dann, wenn man sich mit ein wenig gutem Willen im Vorfeld mal hätte ein wenig informieren können.

Dabei habe ich nichts gegen Spontanes einzuwenden: Bei der Gestaltung eines ökumenischen Gottesdienstes in einem Krankenhausfoyer sprach mich eine Patientin an, die eine nicht unbekannte Konzertsängerin ist. Sie drückte mir den Klavierauszug des "Messias" in die Hand und fragte mich, ob ich sie bei zwei Altarien begleiten könnte. Die beiden Geistlichen waren sofort einverstanden und ich ebenfalls. An solche Highlights im Gottesdienst denkt man noch lange gerne zurück - am Ort werde ich heute noch gelegentlich darauf angesprochen.

LG von Rheinkultur
 
Früher gab es mal eine Liste von Stücken, die man als Organist nicht spielen sollte. Ave Marias gehörten dazu, und auch das Largo aus Xerxes.
Ich müsste recherchieren, ob das eine offizielle Liste war.
Und genau diese Stücke sind beispielsweise bei Trauerfeiern die meist gewünschten. Dazu kommen mehr oder minder unbefriedigende Transkriptionen des Bach'schen Air aus der dritten Orchestersuite (erst gestern wieder), die "Morgenstimmung" von Grieg (im letzten Monat) und das Adagio von Albinoni, das gar nicht von Albinoni ist...!

Eine Hitparade des schlechten Geschmacks dürfte auch in der Kirchenmusik kursieren. Wie offiziell diese ist, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

LG von Rheinkultur
 
Ich kann mich in meiner Hauptkirche oft damit rausreden, dass die Orgel so klein ist ;)

Damit lassen sich Orchesterstücke meist verhindern.
 
Mitunter fragt man sich, worin der Unterschied zwischen Trauungsfeier und Trauerfeier besteht. Einigen wir uns doch einfach auf "Trauerung", und schon ist das richtig, was allenthalben praktiziert wird...So nimm denn meine Hände...;-)
 
..und dann gibt es noch die netten jungen Brautpaare, die man noch nie in der Kirche gesehen hat, und sicher auch nie wiedersehen wird, mit dem Herzenswunsch "Atemlos durch die Nacht"...bis übermorgen...und bitte als Doppelfuge...:blöd:;-)

Menschen, die sich "Atemlos durch die Nacht" wünschen, wissen im allgemeinen nicht, was eine Doppelfuge ist, sie gehen damit vielleicht zum Fliesenleger.
 
Menschen, die sich "Atemlos durch die Nacht" wünschen, wissen im allgemeinen nicht, was eine Doppelfuge ist, sie gehen damit vielleicht zum Fliesenleger.
Stilblüte aus dem Munde meines alten Musiklehrers am Gymnasium:
"Eine Fuge ist ein Loch ohne Boden."

Frage an die Experten - gibt es das hier auch in klassisch?:



Vielleicht so? Thema verfehlt, ist aber egal:



LG von Rheinkultur
 

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