Stücke für beerdigung

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Feminin

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17. Sep. 2009
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Hey Hallo (:
Wurde vom Pfarrer gefragt, ob ich an Beerdigungen spielen könnte...
Mit der Orgel bzw mit dem E-Piano.
Frage an euch: Könntet ihr mir helfen, Stücke für eine Beerdigung zu finden?

Habe noch nie an einer Beerdigung gespielt.. Vielleicht könntet ihr mir außerdem noch hilfreiche Tipps oder soo geben ;)
danke schonmal im Vorraus
Liebe Grüße,
Fem
 
Unterschiedlich... Kommt immer darauf an, was die hinterblieben auch wollen... Ein fröhliches Halleluja passt da eher schlecht.
Ich spreche immer mit den Angehörigen. Evtl. Gab es ja sogar ein Lieblingslied des Verstorbenen...

Ansonsten gibts schon mal solche Titel:

Bleib bei mir, Herr
Eine feste Burg
Nun ruhen alle Wälder
So nimm denn meine Hände

Aber es gab auch schon sowas, da ist ein junger Mensch gestorben:

Time To Say Goodbye
Yesterday
Letzte Rose
I Am Sailing

Das war dann z.B. was die Angehörigen gerne wollten...

Zum Auszug oder zum Abschluss dann sowas, ohne Gesang:
Sag zum Abschied leise Servus

Ich spreche es in so einem Fall immer ab... Was nie einfach ist, weil die Leute sich einfach nicht damit abfinden können... Ob ich das könnte, keine Ahnung.

Viele Grüße,
Ben

Ps: Grundsätzlich halte es in so einem Fall auch nicht für richtig, ganz tiefe trauer Musik zu spielen... Die Leute haben einen Verlust erlitten, aber sollen nicht in ein Loch fallen. Deshalb ist auch die richtige Registrierung da wichtig.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich würde schon unterscheiden zwischen E-Piano und Orgel. Mit dem E-Piano kann ich mir gut einige Sachen aus dem WTK von Bach vorstellen. Choräle klingen mit Klaviersound immer merkwürdig.

Ich habe mir für solche Zwecke eine Mappe zusammengestellt mit passenden Stücken, die dann auch schon mal gewünscht werden: Bach, Air; Händel, Largo und die d-moll Sarabande; Mozart, Ave verum; Faure, Pie Jesu. Auch aus einschlägigen Choralvorspielsammlungen Sachen zu "O Welt ich muss dich lassen" oder "Christus der ist mein Leben". Man sollte bedenken, dass auf vielen Friedhöfen nur unzureichende Instrumente stehen, also lieber ohne Pedal.

Bei Bärenreiter gibt es ein Sammelalbum Musik zu Trauerfeiern (hg. Göttsche), dass ich empfehlen kann.

Viele Grüße
Axel
 
Bei Trauerfeiern spiele ich mehrmals wöchentlich und solange die Todesumstände nicht außergewöhnlich tragisch sind, unterscheiden die sich atmosphärisch nicht sonderlich von einem normalen Gottesdienst, würde also kein Drama drum machen.

Bei den Stücken gibt es einige ganz klare Favoriten bei den Angehörigen:

Bach/Gounod: Ave Maria
Händel: Largo
Bach: Jesu bleibet meine Freude
Bach: Air
Mozart: Ave verum corpus
Schubert: Ave Maria


Kirchenlieder:

So nimm denn meine Hände
Großer Gott, wir loben dich
Wir sind nur Gast auf Erden
Von guten Mächten
Befiehl du deine Wege

Modernes:

My way
Yesterday
Amazing grace


Also mit den Stücken kann man eigentlich nichts falsch machen.
 
Was ich morgen auf einer Beerdigung spielen werde:
J. Pachelbel: Ciacona (Das sind Variationen, von denen ich immer ein paar herausnehme. Tonart: f-moll aber sonst recht einfach.)
J.G. Walther: O Welt, ich muss die lassen (auch nicht schwer mit cantus firmus im Pedal)
J.S. Bach: WTK I: Fuge XXI (...auf der Orgel in B-Dur; ich nehms ein bisschen langsamer dass es nicht allzu lustig und heiter wirkt, aber ein bisschen Dur kann auch nicht schaden.)
 
Frédéric Chopin - Marche Funèbre - Funeral March
http://www.youtube.com/watch?v=Hgw_RD_1_5I
... Moderne Songs wie Yesterday machen die ganze Messe kaputt !!!, außerdem kitschig....:rolleyes:

Stoppt modernen Aktivismus in der Kirche, welcher immer alles kaputt macht.
Wieso glaubt man immer, alles modern machen zu müssen. Finde das immer grauenhaft :(
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wie warum?
Zeiten ändern sich nunmal, KBK...

Wieso macht moderne alles kaputt?
Man muss das nur ordentlich aufziehen.

Selbst unsere älteren Gemeindemitglieder sind der Meinung, das gute Orgelmusik nicht immer GL u.ä. in der Kirche sein muss...

Also ich baue gerne auch mal Stücke ein, die aktuell sind...
Demnächst z.B. auch, vermutlich zur Kommunion von Train Hey Soul Sister...
Ist so gut wie fertig das Stück... Die Leute freuts, weil sie es wiedererkennen.

Außerdem verändern wir auch immer Dinge...

Also man kann das so nicht sagen finde ich... Veränderungen gehören dazu.
Ist meine Meinung... ;) :)

In dem Sinne,
Ben
 
Hallo KBK

Beispiel 1:
Als meine Mutter vor zwei Jahren beerdigt wurde, habe ich für sie "Let it be" gewünscht. Weil sie diesen Song so mochte und Beatles Fan war. Der Pfarrer las einen Rückblick vor, den sie vor einiger Zeit geschrieben hatte, in dem sie sich auch an ihre unbeschwerte Kindheit zurückerinnerte. Später hatte sie (wir) schwere Zeiten, als mein Vater viel zu früh starb. Als der Pfarrer den Text fertig gelesen hatte, spielte die Organistin "Yesterday". Das hat mich sehr berührt (und nicht nur mich) weil es so gut passte...

Beispiel 2:
Meine Kinder haben letztes Jahr bei einem Weihnachtsspiel in der Kirche mitgemacht. Sie haben viele Lieder einstudiert. Es war ein selbstgeschriebenes Stück von zwei unserer Pfarrpersonen. Ein Junge (der schon jahrelang in einem Chor singt) hatte ein Solo: "Gestern noch" (in schweizer Mundart) ebenfalls getextet von einem Pfarrer und mit der Melodie von Yesterday. Volle Kirche, die klare Kinderstimme füllte den Raum. Ich bekam Gänsehaut.

Ich weiss nicht, wie oft Du in der Kirche bist, welcher Kirche Du angehörst und wie Deine Einstellung zur "modernen" Musik allgemein ist (wo fängt "modern" an?).

Mein Mann arbeitet für die Kirche und ich leiste Freiwilligenarbeit.
Ich sehe, wie immer weniger Menschen zu den "normalen" Gottesdiensten kommen. Wenn wir in der Kirche nur noch Deinen Standpunkt vertreten würden, könnten wir bald zumachen.

Und Worte wie "kitschig", "kaputtmachen" und "grauenhaft" finde ich hier unangebracht und verletzend.

Lg, Nessie
 
Wenn ich das richtig verstanden habe, ing es hier ja um quasi private Trauerfeiern und auch nicht unbedingt um eine Messe.

Nun gut, wenn Angehörige in der Friedhofshalle unbedingt "Yesterday" hören wollen, kann ich das auf einem E-Piano spielen. Ich sage immer ganz klar, dass ich eine Orgel nicht für ein geeignetes Medium halte. Pop auf der Orgel wird selten überzeugend. Diese Musik lebt von dem Arrangement, Schlagzeug, E-Gitarre etc. Das bringe ich auf einer Orgel nicht her. Manches geht eher auf einem Klavier.

Das andere ist der Inhalt. Wenn es um eine kirchliche Feier geht, sollte der religiöse Inhalt im Vordergrund stehen, nicht der subjektiv persönliche. Ähnliches gilt für Hochzeiten. Auf die Gefahr, dass es jetzt OT wird: Gerade in der letzten Zeit habe ich einige Hochzeiten erlebt, die eine säkulare Telebration der gegenseitigen Liebe im sakralen Raum waren. Popsongs von der CD und alle Bibeltexte durch Ausschnitte aus "Der kleine Prinz" ersetzt. Das verfehlt die Grundintention der Veranstaltung. Ebenso hat der Lieblingssong eines Verstorbenen eben - bei allem Respekt - nur persönlichen Erinnerungswert, keine religiöse Aussage, jedenfalls in den meisten Fällen.

Schöne Grüße
Axel
 
Wie warum?
Zeiten ändern sich nunmal, KBK...

Wieso macht moderne alles kaputt?
Man muss das nur ordentlich aufziehen.

Also ich baue gerne auch mal Stücke ein, die aktuell sind...
Demnächst z.B. auch, vermutlich zur Kommunion von Train Hey Soul Sister...
Ist so gut wie fertig das Stück... Die Leute freuts, weil sie es wiedererkennen.

Also man kann das so nicht sagen finde ich... Veränderungen gehören dazu.

Weil meiner Meinung nach eine kirchliche Organisation von ihrem Ritus lebt.
Ich empfinde die aktuelle Entwicklung der Kirche als lächerlich: Wie Kirchenratsmütter versuchen mit irgendwelchen Spielen die Messen aufzuheitern, was meinerseits nur Gelächter verdient.

Als Kirche hat man die Pflicht Tradition zu wahren, genauso wie ein Pfarrer als geistiger Führer solche Sachen stärker unterbinden müsste.
(Und Nein...politisch bin ich nicht konserativ gesinnt)

Ich sage nicht, dass ein "Let it be" nicht auch bewegend sein kann, aber es gehört einfach meiner Meinung nach nicht in die Kirche.


Wenn die Kirche ihre Mitglieder verliert, dann sollte sie doch bitte nicht glauben, ihren ganzen Laden verzweifelt umkrempeln zu müssen, um auf einmal moderner zu sein,.... weil auf diese Weise mehr verloren geht, als gewonnen wird.
(Meine Meinung)


„Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.“ - Thomas Morus (1478 geboren; † 6. Juli 1535)
 
Wenn ich das richtig verstanden habe, ing es hier ja um quasi private Trauerfeiern und auch nicht unbedingt um eine Messe.

Nun gut, wenn Angehörige in der Friedhofshalle unbedingt "Yesterday" hören wollen, kann ich das auf einem E-Piano spielen. Ich sage immer ganz klar, dass ich eine Orgel nicht für ein geeignetes Medium halte.

Genau, absolut RICHTIG.

Das andere ist der Inhalt. Wenn es um eine kirchliche Feier geht, sollte der religiöse Inhalt im Vordergrund stehen, nicht der subjektiv persönliche. Ähnliches gilt für Hochzeiten. Auf die Gefahr, dass es jetzt OT wird: Gerade in der letzten Zeit habe ich einige Hochzeiten erlebt, die eine säkulare Telebration der gegenseitigen Liebe im sakralen Raum waren. Popsongs von der CD und alle Bibeltexte durch Ausschnitte aus "Der kleine Prinz" ersetzt. Das verfehlt die Grundintention der Veranstaltung. Ebenso hat der Lieblingssong eines Verstorbenen eben - bei allem Respekt - nur persönlichen Erinnerungswert, keine religiöse Aussage, jedenfalls in den meisten Fällen.

Wiederum richtig. Es geht in der Kirche um eine relgiöse Zeremonie.
Wenn Menschen die Kirche diesbezüglich verändert haben wollen, dass sie Popmusik zur Hochzeit wünschen, und Bibeltexte moderner gestalten, dann ging es ihnen nie um die religöse Bedeutung der eigentlichen Zeremonie und somit ist ihr Glaube sowieso fragwürdig.
 

Nun gut, wenn Angehörige in der Friedhofshalle unbedingt "Yesterday" hören wollen, kann ich das auf einem E-Piano spielen. Ich sage immer ganz klar, dass ich eine Orgel nicht für ein geeignetes Medium halte.
...

Auf die Gefahr, dass es jetzt OT wird:
...

Ebenso hat der Lieblingssong eines Verstorbenen eben - bei allem Respekt - nur persönlichen Erinnerungswert, keine religiöse Aussage, jedenfalls in den meisten Fällen.


Na, da man von der TE sowieso nichts mehr hört, kann ich ja hier OT weitermachen.

Ich selbst spiele schon seit Jahren keine Hochzeiten mehr, u. a. eben, weil mir die musikalische (und textliche) Sülzerei auf die Nerven geht. Bei Trauerfeiern, die ich ja ständig spiele, macht mir 5x "Ave Maria" in der Woche dagegen gar nichts aus. Letzte Woche habe ich auch "Yesterday" auf dem Harmonium:D gespielt, klang recht bescheiden, aber wenn die Leute es unbedingt wollen, dann habe ich auch schon die "Zillertaler Schürzenjäger" runtergeladen und per CD eingespielt (auf der Orgel ist das dann doch zu heftig).

Ich denke halt immer, dass nicht Trauerfeiern, sondern Hochzeiten eine zu ernste Angelegenheit sind, als dass man dafür Schmonsens ins Programm aufnehmen dürfte, schließlich beginnt hier ein verantwortungsvoller Lebensabschnitt. Bei der Beerdigung geht es dagegen oft einfach um die Erfüllung eines letzten Wunsches und alles andere liegt sozusagen in Gottes Hand. Deshalb denke ich, sollen die Hinterbliebenen das Wenige, das sie noch machen können, dann auch machen. Der transzendente Aspekt kommt schon allein durch die Faktizität des Todes nicht zu kurz. (Verständlich?)
 
Ich denke halt immer, dass nicht Trauerfeiern, sondern Hochzeiten eine zu ernste Angelegenheit sind, als dass man dafür Schmonsens ins Programm aufnehmen dürfte, schließlich beginnt hier ein verantwortungsvoller Lebensabschnitt.

Sehr richtig.

Bei der Beerdigung geht es dagegen oft einfach um die Erfüllung eines letzten Wunsches und alles andere liegt sozusagen in Gottes Hand

Dann doch den persönlichen Wunsch bitte nach der Kirche bei familärer Zusammenkunft, aber nicht in der Kirche !!!
 
Hallo KBK

Dann doch den persönlichen Wunsch bitte nach der Kirche bei familärer Zusammenkunft, aber nicht in der Kirche !!!

Warst Du denn schon bei vielen Beerdigungen? Welcher Religion gehörst Du an?

Wir sind protestantisch, ich weiss nicht, wie es in römisch-katholischen Kirchen Brauch ist. Bei der Beerdigung meiner Mutter wurde ich vom Pfarrer ausdrücklich nach persönlichen Wünschen betr. Musik etc. gefragt! (Sie war übrigens nicht religiös und hörte auch kaum klassische Musik).

Anschliessend an die Abdankung gingen wir im kleinen Kreis in einem Restaurant essen. Dort ab CD Musik zu hören wäre unpassend gewesen (Gespräche, Essen). Ich war schon an vielen Beerdigungen und sie laufen immer etwa in diesem Schema ab. Musik hören NACH der Beerdigung kam dabei nie vor.

Anders als bei einer Hochzeit, die man auch nur standesamtlich durchführen kann, hat man bei einer Beerdigung keine Wahl - die Abdankung wird sowieso durch die Kirche veranlasst. Von Pfarrpersonen, Organisten und anderen Mitarbeitern der Kirche ist deshalb auch ein Mindestmass an Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl gegenüber den Hinterbliebenen gefragt.

Lg, Nessie
 
Hallo KBK

Ich spreche hier aber nicht von einer Messe, sondern von einer Abdankung (So nennt man die Trauerfeier bei uns in der Schweiz). Text aus Wikipedia: "...ist eine würdig gestaltete, ritualisierte Zeremonie zur Erinnerung an den Verstorbenen. Hierbei wird mittels Musik oder Redner die Erinnerung an den Verstorbenen wahrgenommen."

In der Heiligen Messe der römisch-katholischen Kirche ist die Musik (nehme ich an?) ein wesentlicher Bestandteil derselben, aber das kannst Du so nicht direkt vergleichen.

Lg, Nessie
 
Dann doch den persönlichen Wunsch bitte nach der Kirche bei familärer Zusammenkunft, aber nicht in der Kirche !!!

Bei uns in der Stadt finden die Trauer(Abdankungs-)Feiern auch in aller Regel nicht in der Kirche, sondern in den städtischen Einsegnungshallen statt. Und das ist auch die einzige Gelegenheit für Musik, schließlich findet hier die Abschiednahme statt, nicht beim Leichenschmaus.
 

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