Stücke Fehlerfrei spielen, welche Strategien habt ihr?

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violetta

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Guten Abend,

ich bin auf der suche nach der richigen Strategie um ein Stück konzentriert und somit ohne Fehler spielen zu können. Ich weiß mittlerweile das es meine Konzentration ist, die Schuld dran ist immer wieder Fehler zu haben. Erwische mich oft dabei das sich irgendwelche Gedanken während des Spieles einschleichen, die noch nicht mal was damit zu tun haben...:dizzy:
Wie kann ich am besten dagegen angehen?

Lieben Dank im Vorraus für eure Tipps

lg Violetta
 
Hallo,
Kann Stilblütes Übetipps nur unterstützen. :super:
Viele kannte ich, durch das Übeexperiment habe ich sie aber mal konsequent angewendet.

Als ich bei dem (letzten) Schritt war, mich beim Spielen innerlich auf die nächste Einstiegsstelle vorzubereiten,... es war das erstemal, dass ich ohne abzusetzen mein Stück durchspielen konnte.
Wenn ich jetzt die Arietta spiele, mein Stilblüte-Übetipps-Pilot, denke ich automatisch an die nächste Stelle, aber immer mehr im Sinne des ganzen musikalischen "Bogens". Mit der Zeit reduzieren sich die gedanklichen Einstiegsstellen :-).
Ich glaube, dadurch, dass man im Kopf eine klarere (persönliche) Struktur vom Stück hat, ist es einfacher die Konzentration zu behalten. Man denkt nicht dauernd an Stellen, die noch kommen, sondern spielt konzentriert auf eine zu, dann ist man in der Detaillierung dieser Takte und spielt auf den nächsten Punkt zu. Also Informationen einfach reduzieren, dann schweift man wahrscheinlicher weniger ab.
Klingt jetzt sehr mechanisch, aber nur weil ich die Struktur beschreibe. Man hat viel mehr Zeit und innere Ruhe, sich auf das Spielen zu konzentrieren.
Seitdem schaffe ich es, meine kleinen Repertoirestückchen durchzuspielen.
Fehlte im anderen Thread: Ein dickes Dankeschön an @Stilblüte :party:

Liebe Violetta, viel Erfolg beim Ausprobieren
Cordula
 
Erwische mich oft dabei das sich irgendwelche Gedanken während des Spieles einschleichen, die noch nicht mal was damit zu tun haben...:dizzy:
Du bist nicht allein, glaub mir. @Stilblüte 's Methode ist ne Menge Erleichterung, wobei es auch nicht mehr hilft, wenn sich das Gehirn gedanklich wo anders befindet. :-D Das merke ich besonders bei der Sonate, die ich gerade übe, dass ich in verschiedenen Teilen, die ich normal hinbekomme, zwar nicht immer, aber immer wieder Fehler mache.

Einstiegstakte habe ich schon immer in Stücken, die ich übe. Da erwische ich mich aber auch gedanklich ganz woanders. Leute wie du und ich brauchen eine Methode zum Erhalt der Konzentration während des Spielens/Übens.

Wenn man dafür eine Lösung finden könnte... des warat a super Sach! :blöd:
 
@Stilblüte s Ratschlaege v.a. in langsamem Tempo anwenden, immer auch den Klang und die Bequemlichkeit der Bewegungen fuer die Haende kontrollieren. Alles soll sich leicht und natuerlich anfuehlen. Ich kontrolliere auch, ob meine Finger die richtige Balance auf der Taste haben, also nicht nur "ob ich den richtigen Ton gerade noch erwischt habe", sondern ob sich das gut und sicher anfuehlt.
Dabei habe ich so viel zu tun, dasz ich nicht an anderes denken kann.
Jannis
 
Du bist nicht allein, glaub mir. @Stilblüte 's Methode ist ne Menge Erleichterung, wobei es auch nicht mehr hilft, wenn sich das Gehirn gedanklich wo anders befindet. :-D
Wenn man dafür eine Lösung finden könnte... des warat a super Sach! :blöd:

Dem schließe ich mich gleich an! Es liegt einfach daran, dass Otto Normalverbraucher, der das Klavierspiel nicht beruflich betreibt, x andere Sachen um die Ohren hat, die sich dann - durch die Ohren ;-) oder wie auch immer wieder ins Gehirn schleichen ...
 
Also ich habe für mich herausgefunden, dass es zumindest bei mir früher daran lag, dass mein Gehirn während des Spielens nicht ausreichend beschäftigt war. Im Sinne von (zugegebenermaßen etwas provokant formuliert) "Wenn man Latein nicht versteht und einen lateinischen Text vorliest ist es ganz klar, dass das Gehirn währenddessen abschweift".

Was ich damit aussagen will, wenn Teile von deinem Gehirn beim Spielen abschweifen, kann es auch an mangelndem musikalischen Verständnis liegen, zumindest war/ist dies bei mir der Fall.

Mir hat es in dem Kontext geholfen, mich mit Musiktheorie und Gehörbildung zu beschäftigen, sodass nun mittlerweile "jede Gehirnzelle" meines Gehirns mit Musikmachen beschäftigt ist. Der rationale Teil denkt "ah, schön verminderte Akkorde, hier wird moduliert, ah eine sequenz, ah hier ein tritonus, oh nun wird er aufgelöst, hübsch", der akustische Teil stellt sich die nächsten Takte vor und vergleicht das mit dem was gehört wird. Mittlerweile schweift mein Gehirn tatsächlich nur noch dann ins außermusikalische ab, wenn ich irgendwas nicht begreife, weil die Harmonien zu komplex sind, oder der Bogen mir (noch nicht) klar ist, etc.

Ich hoffe du nimmst mir meine etwas provokantere Formulierung nicht übel,

Alles Liebe,

Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab zu einigen genannten bzw. gefragten Dingen noch Ideen für weitere Übeexperimente. Gerade habe ich leider noch fünfzig andere Dinge im Kopf, die ich vorher erledigen muss... Aber wenn ich wieder etwas mehr Zeit habe, schreibe ich vielleicht noch etwas dazu :super:Vor ein paar Jahren hab ich auch schonmal was geschrieben, damals im Clavio-Blog. Keine Ahnung, wo das hin ist. Irgendjemand hat es nochmal verlinkt, aber auch das finde ich leider nicht mehr...
 
@Stilblüte danke, ich habe dein post bezüglich übe-experiment schon damals gelesen und mir teile davon rausgeholt, wie z.b. das mit den einstiegspunkten, und von rückwärts nach vorwärts zu spielen. alleine das hat mir geholfen. irgentwo ganz mittendrin zu beginnen ist eine schwierige übung, dafür war ich bis jetzt noch zu faul und das mit dem vordenken zum nächsten einstiegspunkt ist ja noch etwas komplizierter und demnach wollte ich es, hab ich es ganz ausgelassen.... aber nachdem ich ja nichts unversucht lassen will hab ich es heute doch mal versucht, und siehe da, es geht um einiges besser wenn man an den nächsten einstiegspunkt denkt als an die einkaufsliste oder was man sonst noch erledigen muss...:lol:
danke, ich werde da definitiv mal dran bleiben :kuscheln:

@alibiphysiker, ich nehm dir gar nichts übel, danke auch für deinen hinweis, aber das ist für mein gehirn noch zu hoch :dizzy:
;-)

lg violetta
 
Ohne das jetzt nur konkret auf dich zu beziehen. Beim Üben gibt es meiner Meinung nach nur zwei bis drei Aspekte, von denen der Erfolg / das Ergebnis abhängt:

1. Wie üben? (Sehr wichtig. Da hängt vieles vom guten Lehrer ab, von Erfahrung und eigener Kreativität)
2. Zu faul (Man vergisst allzu leicht, dass Üben anstrengend sein kann. Manchmal physisch, und oft eben mental. Man könnte auch sagen: Innerer Antrieb und Wille)
3. Talent, Veranlagung, Auffassungsgabe, wie auch immer man es nennen mag.

Ich denke, das auch dies zunächst die Reihenfolge der Wichtigkeit ist. Sobald 1) gegeben ist, wird 3) wichtiger, denn sobald 1) und 2) wegfallen (wegen Erfahrung und Motivation) bleibt nur noch 3) übrig.
 

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