Stückauswahl (auswendiglernen)

Musicanne

Musicanne

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21. Apr. 2011
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Hallo zusammen,

hab da so ein kleines Problem:
von meiner KL hab ich einige Stücke zum auswendiglernen aufbekommen für die Ferien. Selber hab ich aber keinen Urlaub. Auf jeden Fall nicht soviel Zeit, um alle auswendig zu lernen. U. a. ist da auch eins bei, was ich so garnicht mag. Habe ihr das auch schon so einige male gesagt, dass ein Stück, was ich nicht mag, auch nicht klappt. Dann kam von ihr das Argument, dass ich nicht nur die leichten schönen Stücke (1-3 aus EasyPop1 von Daniel Hellbach) sondern auch das etwas schwerere Stück (Ein Tänzchen - Nr.78 aus "Der Junge Pianist") üben sollte, am besten auch auswendiglernen. Üben geht ja vielleicht noch - aber auswendiglernen?

Nu hab ich mir aber nochmal ein Stück hervorgeholt, was ich schon mal angefangen hatte, dann aber wieder beiseite gelegt habe. Und zwar "Melodie" von Robert Schumann. Nach den Ferien möchte ihr dies als fertiges Stück anstatt des Tänzchens präsentieren.

Kann ich als Erwachsene Schülerin nicht Stücke ablehnen? Möchte die Zeit lieber für andere Stücke nutzen, die mir auch gefallen. Welche klassischen Stücke würden dem Stück aus dem jungen Pianisten entsprechen?


Viele Grüße
Musicanne
 
Hallo,

leider kenne ich "Ein Tänzchen" nicht. Mich wundert, dass Dich das Auswendiglernen so stört. Bei mir war es immer so, dass ich ein Stück auswendig konnte, wenn ich es soweit geübt hatte, dass ich es vortragen kann. Ich denke aber, damit sich das automatisch ergibt, sollten die Abschnitte, die man übt nicht zu groß gewählt werden. Wenn Du Dir immer so 2 - 4 Takte vornimmst und die sagen wir mal 20 x hintereinander spielst - je nachdem wie gut es klappt -, dabei möglichst paar Noten vom zuletzt gelernten Abschnitt in den neuen übernehmen. Schau dann ab und zu auf die Finger, statt in die Noten, vielleicht klappt der Abschnitt ja schon ohne Noten. Wenn Du das eine Zeit lang machst, sollte sich das Auswendig kennen bei Dir auch einstellen.

Wenn Du Dir sicher bist, dass Du das Stück gar nicht magst, würde ich auch ein anderes lernen wollen. Jedes Stück hat seine individuellen Herausforderungen. Das was man an diesem Stück lernen kann, solltest Du dannn anhand anderer Stücke erlernen können. An der Stelle kann ich Dir leider nicht weiter helfen, weil ich es wie gesagt nicht kenne. Aber vielleicht kannst dem Stück doch was abgewinnen, wenn Du es ein paar mal gespielt hast, es geübt hast und dabei auch die Art des Vortrags ausgearbeitet hast. Und denke nicht: "Auch noch auswendig lernen!". Denn das kommt dann vielleicht von alleine.

Gruß
Bassplayer
 
Kann ich als Erwachsene Schülerin nicht Stücke ablehnen?
Grundsätzlich natürlich JA, a b e r

stecken oft in den ablehnenden Stücken Knüller drin, die man intuitiv ablehnt. Irgendetwas stößt ab. Aber dieses Irgendetwas ist auch eine Herausforderung. "Da der Lehrer mich besser kennt, als ich mich selbst", vertraue ich ihm und der Absicht, die dahinter steckt. Am Ende der Strapaze bin ich zufrieden, daß ich "selbst darauf gekommen bin", und die Hürde gemeistert habe. Sollte mir das Stück aber immer noch quer im Magen, weiß ich wenigstens warum und habe einiges dazugelernt.
Daher würde ich den Lehrer fragen, was das Besondere bzw. die Absicht an dem Stück ist, das er gerade dieses und nicht jenes Dir emphiehlt
Stur ein Stück auswenglernen um des Auswendiglernes würde ich nicht - wozu auch?

Kulimanauke
 
@Bassplayer

An Auswendiglernen an sich stört mich nichts, sondern nur das Stück. Bei dem Stück Melodie geh ich bei der linken Hand auch sehr langsam vor. Und wenn es dann damit klappt kommt die rechte Hand dazu.

@Kulimanauke

So hab ich das noch nicht gesehen - Danke. Werde mir das Stück mal unter die Lupe nehmen, um zu schauen, was sich da so findet. Aber es ist das nächste Stück in dem Buch. Sie geht fast nach der Reihenfolge, wenn eins zu schwierig erscheint (Ländler aus besagtem Buch) wird es erstmal übersprungen.

Das Stück "Melodie" hab ich zwischendurch weggelegt, weil mir die linke Hand zu schwierig ausschaute. Meine Lehrerin hat mir irgendwie die Lust daran genommen, an dem Stück weiter zu arbeiten. Nu hab ich es als Herausforderung gesehen und die nötige Motivation ist da. Hab es mir vorher genau angeschaut auf versch. Muster und Intervalle, sowie den Aufbau des Stückes. Gestern habe ich mal etwas nach Akkorden geschaut (aber nicht notiert). Es macht Spass da so einiges zu entdecken. So bin ich bisher noch an keinem Stück herangegangen. Aber ein halbfertiges Stück, was ich für mich auswendig lernen möchte, spiel ich erst vor wenn es super klappt. Dann macht mir das Klavierspielen auch wieder mehr Spaß :) .

Viele Grüße
Musicanne
 
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Kann ich als Erwachsene Schülerin nicht Stücke ablehnen? Möchte die Zeit lieber für andere Stücke nutzen, die mir auch gefallen.

in der Fahrschule: kam es jemals vor, dass ein Führerscheinaspirant dem Fahrlehrer mitteilte, dass er nichts von Halteverbot und rückwärts einparken wissen möchte, sondern lieber anderes lernen will? ;)

für den Fall, dass die Auswahl deiner Lehrerin zielführend ist, solltest du besser nicht zu leichtfertig ablehnen - lass dir doch erklären, warum und wozu dies oder jenes gemacht werden soll
 
Also ich finde schon, dass man keine Stücke lernen muss, die man nicht mag. Die Auto-Analogie ist auch nicht ganz richtig: Man könnte seinem Fahrlehrer bestimmt sagen, dass man nicht gerne in einer Gegend einparken üben möchte, die nach Gülle (beliebige andere Gerüche einsetzbar) stinkt...

Wenn man länger etwas übt, das man nicht mag, wird das Üben negativ besetzt und man muss sich immer mehr zwingen, verkrampft dabei etc.
 
Hab den Grund meiner Abneigung sofort gesehen, als ich mir das Stück angeschaut hab: Punktierte Viertel. Da muss ich durch. Werd mir das Stück aber so vornehmen, wie bei der Blockflöte (toller Lehrer): Erst den Rhythmus und dann die Tonhöhen. Mal schauen, wie es klappt.

Hab gerad gesehen, dass das nächste Stück auch noch in den Ferien angegangen werden sollte, sowie noch 2 aus dem anderen Notenbuch. Beim vorigen Lehrer hab ich nie was für die Ferien aufbekommen (das war teilweise sowas von langweilig und war froh, dass die Ferien vorbei waren). Langweile kommt nu nicht mehr auf, da ich ja zusätzlich Blockflöte lerne. Da habe ich wieder Unterricht seit Anfang August. Klavier erst Ende August.

Noch was: Die KLin hab ich noch nicht ganz ein Jahr. Hatte vorher einen anderen Lehrer, der andere Schwerpunkte gesetzt hat (viele Lieder in kurzer Zeit)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Also ich finde schon, dass man keine Stücke lernen muss, die man nicht mag. Die Auto-Analogie ist auch nicht ganz richtig: Man könnte seinem Fahrlehrer bestimmt sagen, dass man nicht gerne in einer Gegend einparken üben möchte, die nach Gülle (beliebige andere Gerüche einsetzbar) stinkt...
und rückwärts einparken?
und buhu ich mag die vielen Kreuze nicht?

sicher gibt es, wenn es daum geht, bestimmte Spielfiguren zu erlernen, allerlei Alternativen - anstelle gleich abzulehnen, wäre sinnvoller, zu fragen was an dem nicht gemochten Stück eben lehrreich oder sinnvoll ist und dann nach entsprechenden Alternativen zu fragen
 
Hab den Grund meiner Abneigung sofort gesehen, als ich mir das Stück angeschaut hab: Punktierte Viertel.

Ach so! Na dann stimme ich Rolf zu, das musst Du trotzdem üben. Ich dachte, es geht um eine Geschmacksfrage, und da bleibe ich dabei, dass man nichts üben muss, was man sich nicht freiwillig anhören würde.

Zitat von rolf:
und rückwärts einparken?
und buhu ich mag die vielen Kreuze nicht?

Na das sind ja Schwierigkeiten und keine Geschmacksfragen. Ich bleibe dabei, dass ich rückwärts einparken nicht in einer Gegend üben möchte, die in Diskolautstärke beschallt wird oder nach irgendwas stinkt. Und wenn mir ein Stück nun mal nicht gefällt, dann übe ich eben lieber ein anderes mit vielen Kreuzen ;)
 
Wenn man länger etwas übt, das man nicht mag, wird das Üben negativ besetzt und man muss sich immer mehr zwingen, verkrampft dabei etc.
ich mähe nicht gern Rasen, aber meinen Garten mag ich trotzdem -- es ist nicht immer gleich sooo schlimm, dass einem was verleidet wird und man Krämpfe bekommt, nur weil man mal paar Sachen machen soll, die nicht vor immanenten Spaßfaktoren überschäumen ;):):)
 
@Bassplayer

An Auswendiglernen an sich stört mich nichts, sondern nur das Stück.

Hallo Musicanne,

da hatte ich Dich wegen
Üben geht ja vielleicht noch - aber auswendiglernen?
falsch verstanden und wollte halt sagen, dass der Aufwand, etwas auswendig zu lernen, ggf. gering ist, wenn man ein Stück erst mal geübt hat und spielen kann, besonderes, wenn die Stücke noch eher kurz sind. Das ist aber bei jedem natürlich ein bisschen anders und hat halt auch mit der Art zu üben zu tun.



Um punktierte Viertel wirst Du langfristig wahrscheinlich nicht drum rumkommen :-)

Ich konnte es nicht so schön ausdrücken wie Kilimanauke, aber wenn Du von dieser Schwierigkeit absiehst, kannst Du dem Stück ja doch was abgewinnen.

Und wie schon gesagt wurde, Kommunikation mit der Lehrerin kann hier auch weiterhelfen. Wenn Du ihr sagst, was Dir nicht passt, oder was Dir zu schwierig erscheint, kann sie Dir vielleicht Ratschläge dazu geben, wie Du entspannter an die Herausforderungen wie punktierte Viertel herangehen kannst, ohne gleich das Stück abzulehnen oder Dir ein anderes Stück mit punktierten Vierteln geben, z. B. aus dem Pop-Bereich, wenn Dir diese Stilistik besser gefällt und Du daran gleiches lernen kannst.

Gruß
viel Spaß beim Üben
Bassplayer
 
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Wenn ich das Stück während des Unterrichts gespielt habe, war es vom Blatt, da ich es zuhause nicht geübt hab. Also klappte es natürlich nicht so wie es sollte, zwar von mal zu mal besser. Aber nicht befriedigend. Hab eben mal den ersten Teil des Liedes geübt, klappt schon besser und es hat etwas von seinen Schrecken verloren!

Gleich aber wieder zu "Melodie" und die Lieder aus EasyPop um die Motivation zu erhalten :)
 
Tja, wollte heute mit meiner KL drüber reden, dass mir alles zuviel wird. Und dann kam mal wieder alles anders :
Sie war spät dran, machte aber nichts. Sie fragte ob wir Gymnastik ??? machen sollen - klar. So brauchte ich zumindest nichts vorzuspielen ;). Dann ging es an die Bearbeitung des optimalen Klangs. Worum es dann in der ganzen Unterrichtsstunde ging. Dann hab ich ne Tonleiter gespielt und dann sie. Bekomm es irgendwie noch nicht so richtig hin. Deswegen wohl noch mal ne Unterrichtseinheit*. Im Laufe der Unterrichtseinheit hat sie ein russisches Stück gespielt und ich sollte auf ihre Hände und Arme achten (Haltung) - hätte lleber die Augen geschlossen und ganz der schönen Musik gelauscht.

Am Ende noch mal aus dem jungen Pianisten das von mir (nicht mehr) unbeliebte Stück mit den Händen einzeln gespielt, klappte, dann ich die linke Hand und sie die rechte - klappte auch. Ich mit beiden Händen und es klappte nicht. Dann das Stück durchklopfen (linke Hand auf linken Oberschenkel und rechte Hand auf rechten Oberschenkel) - klappte überhaupt nicht. Mich wundert nur, dass ihr das nach ca 1 Jahr erst auffällt, mit meinem Rhythmusproblem. Meinem Flötenlehrer ist es schon in den ersten Unterrichtsstunden aufgefallen. Übe ja auch dran. Bei der Blockflöte mach ich es mit Rhythmussprache und durchklatschen, sowie mehrmaligen Anhören (Stück in Finale eingegeben und abspielen lassen).

Viele Grüße
Musicanne

* Mein voriger KL hat da kein Wert drauf gelegt, und sie hat es mir in den ersten Unterrichtseinheiten gezeigt. Hab selber den Eindruck, dass es besser war als vorher. Aber anscheinend noch nicht gut genug.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wie bekomme ich den Rhythmus für das Zusammenspiel beider Hände hin?
Besagtes Stück ist im 3/4 Takt
Rechte Hand: eine punktierte Viertel, 3 Achtel
Linke Hand: 3 Viertel.

Mit Rhythmussprache:
ta - rechte und linke Hand
ti - linke Hand
ti - rechte Hand
ti- rechte und linke Hand
ti- rechte Hand

bei den anderen Takten ist z.B im Violinschlüssel eine Viertel und 4 Achtel (mal ist die Viertel vorne mal hinten - im Beispiel ist sie vorne). Mit der anderen Hand werden 3 mal Viertel gespielt:

ta - beide Hände
ti- beide Hände
ti- rechte Hand
ti- beide Hände
ti- rechte Hand

Viele Grüße
Musicanne
 
Ich habe den Verdacht, dass Du Dir das Leben unnötig schwer machst. Wenn es mit dem Zusammenspielen beider Hände Probleme gibt, dann würde ich sie erst einmal getrennt üben, bis Du die einzelnen Stimmen sicher kannst. Wenn es dann immer noch schwierig ist die Hände zusammen zu spielen, dann könntest Du mit einem Bleistift einzeichnen wo genau die einzelnen Viertelschläge das Taktes hinkommen. Am besten zwischen den beiden Zeilen für rechte und linke Hand die entsprechenden Töne mit einem senkrechten Strich verbinden. Wenn Du diese Töne, also diejenigen auf die der Viertelschlag fällt, zusammen spielst, musst Du nur noch die Achtel dawzischen spielen. Du könntest auch den Rhythmus zur Übung auf dem Tisch klopfen.
 
Wie bekomme ich den Rhythmus für das Zusammenspiel beider Hände hin?

Hallo Musicanne,

So wie ich deine Frage verstehe, bereiten dir die Hände einzeln kein Problem. Das ist schon einmal gut!
Um sie zusammenzufügen könntest du (vorausgesetzt, du knackst noch immer an diesen beiden Takten):

Im gemütlichen Tempo die Viertel der linken Hand stabil spielen - nur links, um dann nach enigen Takten, die rechte Hand dazuzunehmen. Deine Aufmerksamkeit kannst du dann zuerst auf die stabilen Viertel der linken Hand richten,

im nächsten Schritt nur links weiterspielen, aber Melodie und Rhythmus der rechten Hand dazu denken (oder singen), um die Aufmerksamkeit schon jetzt auf die rechte Hand zu lenken,

dann mit der rechten Hand mitspielen. Vermutlich läuft links ganz automatisch gleichmäßig weiter mit.

- Anders herum kannst du es auch probieren: Stell das Metronom auf Viertel und spiel den Takt der rechten Hand gegen das Metronom - quasi als Endlosschleife den Takt immer wieder. Wenn das ohne Probleme funktioniert, nimmst du die linke Hand dazu - die spielt dann rhythmisch zusammen mit dem Metronom, während die rechte Hand weiterspielt.

Alternativ kannst du auch die Takte Stück für Stück von hinten nach vorne zusammensetzen: (bei dieser Variante würde ich zunächst Achtel denken)
für Takt 1 zum Beispiel
- auf der letzten Viertel des Taktes "drei" beginnen (langsames Tempo wählen und 2-3x wiederholen), also mit beiden Händen gleichzeitig
- auf "zwei und" beginnen (also mit rechts beginnen, dann das schon geübte Stück anhängen). Nächsten Schritt erst machen wenn diese Minieinheit ohne Probleme läuft.
- auf "zwei" beginnen (also mit links beginnen, dann das schon geübte Stück anhängen)
- auf "eins" beginnen (also mit beiden Händen), wie zuvor das schon gübte Stück anhängen
Fertig!
(Tipps aus meinen eigenen Übestrategien ...)

Viele Grüße,
Dilettantja
 
Heute beim Unterrichts hat es geklappt :) Zuerst hab ich wieder die linke Hand gespielt und meine KL die rechte, dann ich beide und es klappte :). Die (Rhythmus)Trockenübungen haben geholfen. War wohl wieder zu ungeduldig :floet: Vielen Dank auch für eure Tipps.

Viele Grüße
Musicanne
 

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