Stück von Beethoven gesucht

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lumberjack

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21. März 2007
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Hallo Gleichgesinnte,

mein Thread wird euch höchstwahrscheinlich zuerst verwundern. Auf http://de.encarta.msn.com/medias_761551951/Beethoven_Ludwig_van.html
findet man einen Ausschnitt von Beethovens Klaviersonate c-moll, op.111.
Ich finde dieses Stück auf musikalisch absolutem Hochniveau und muss es unbedingt haben. Nun habe ich die Noten auf der umfangreichen Site imslp.org gefunden, allerdings finde ich wirklich nirgends den Ausschnitt, der auf encarta gespielt wird. Welcher Abschnitt ist es?
Ich hoffe, dass meine Erwartung nicht zu hoch ist und bedanke mich fürs Antworten im Vorraus,

Grüße,
 
op.111

das ist irgendwo am anfang des zweiten Satzes, die Taktnummer kann ich dir jetzt nicht sagen, weil ich die Noten zu Hause nicht habe.
 
Hallo,
ich glaube sogar, es ist der Anfang des 2. Satzes Arietta.

Beethovens letzte Sonaten sind auf einem sehr hohen Niveau. Besonders diese letzte Sonate. Da ich sie gerade durchgehe, zu spielen versuche und verschiedene Interpreten schon angehört habe, kann ich nur die Hinweise auf anderen Seiten hier nochmals wiederholen: Vieles bleibt geheimnisvoll und ändert sich ständig in der Empfindung, je öfter man sie spielt.

Gruß Hartwig
 
Ist richtig!

Anfang des 2. Satzes "Arietta"
 
Ja, es stimmt; danke dafür.

Auf welchem Schwierigkeitsgrad schätzt ihr dieses Stück in einem Bewertungssystem mit 10 Punkten (= das beste) ein?
Ist es technisch oder in Hinsicht auf die Interpretation schwierig?
 
Ich denke gerade der 1. Satz ist auch technisch ausgesprochen anspruchsvoll (der späte Beethoven nimmt meiner Einsicht nach nur noch wenig Rücksicht auf den Auszuführenden in puncto Technik), die wahre Schwierigkeit dürfte allerdings im Musikalischen liegen.
 
10!

Und jetzt bitte keine Diskussionen wie "Aber La Campanella ist schwerer" oder "Was ist denn so schwer daran?" etc.
Jeder, der wirklich was von Klavierspielen und Musik versteht, wird auch "10" sagen.
Weil er weiss warum. ;)
 
Eine Verständnishilfe: Mich interessiert nur der zweite Satz.
Ändert sich dann etwas an euren Bewertungen?
 
Ich denke gerade der 1. Satz ist auch technisch ausgesprochen anspruchsvoll (der späte Beethoven nimmt meiner Einsicht nach nur noch wenig Rücksicht auf den Auszuführenden in puncto Technik), die wahre Schwierigkeit dürfte allerdings im Musikalischen liegen.

Es geht - mal losgelöst von Technik, Klang, Musikalität - ums Verstehen.

Das kann man nur sehr gedingt üben.

Man muss sehr viel Reife, Erfahrung, etc etc haben, viel erlebt, gelebt, etc was halt so alles dazu gehört... ;)

Das kommt mit der Zeit.
 
So kann mans auch formulieren... (und das gilt dann besonders für den 2. Satz) - wobei den späten Beethoven wahrscheinlich niemand richtig versteht ;)
 

Beethovens letzte Sonaten verstehen?

Hallo,
ich gebe euch beiden Recht.
Darum traue ich mich vielleicht auch jetzt erst daran, etwas diese späten, und besonders die letzte der Sonaten zu verstehen und ein wenig auch selbst spielen zu können. Meine Unzulänglichkeit, das gesamte Stück beherrschen zu können, ist mir dabei wohl bewußt. Aber ich möchte dennoch Teile davon wiedergeben und darin etwas versinken.

Gruß Hartwig
 
Reife

Es geht - mal losgelöst von Technik, Klang, Musikalität - ums Verstehen.

Das kann man nur sehr gedingt üben.

Man muss sehr viel Reife, Erfahrung, etc etc haben, viel erlebt, gelebt, etc was halt so alles dazu gehört... ;)

Das kommt mit der Zeit.

Wobei ich allerdings auch noch junge Leute erlebt habe, die ancheinend die reife haben, solche Werke zu verstehen. Woher die das haben und warum das möglich ist kann ich nicht erklären. Jedenfalls kenne ich 15y, die an Reife locker 50y. übertreffen.

Und zu Thepianist73 statement: Das kann man nur sehr bedingt üben. Genau das ist es. Üben langt da nicht. Durchdringen und Durchdenken also eigentlich eine philosophische Arbeit.
Und, bevor man das inAngriff nimmt, sollte man bereits viel anders von Beethoven intensiv kennengelernt haben.
 
lange Erfahrung mit Beethoven

Hallo Klavigen,

da stimme ich dir zu, und darum versuche ja nun nach ca. 60 Jahren auch einiges von den späten Sonaten zu begreifen (auch auf dem Klavier).

Gruß Hartwig
 
Schon allein die Form von den späten is vollkommen merkwürdig....
wieso tauchen in der nun wirlkcih nicht mehr klassischen sonaten form barocke fugen auf etc. :confused: also viel spaß beim begreifen ;)
ich würd erstmal mit den frühen sonaten anfangen, op 2 no 3 ist eine sehr schöne,oder auch op 10 no 1.
op 111 ist mein momentanes zielstück. aber meine lehrerin hat sich geweigert das zj unterrichten, wie ich glaub zu recht!
 
Supermarkt

Eine Verständnishilfe: Mich interessiert nur der zweite Satz.
Ändert sich dann etwas an euren Bewertungen?

hi Lumberjack,

ich will es mal ganz vorsichtig formulieren. Wir leben in einem LAnd, in dem man sicher die freie Wahl hat, sich für alles oder auch nichts zu interessieren.

Bei einem Werk wie op.111 solltest du aber bedenken, dass diese 2 sätze zusammengehören. Grob gesagt symbolisiert der 1. Satz resümierend den Kampf des Lebens, das Aufbegehren, die Hoffnung, die Niederlagen während der 2. Satz bedeutet, den Frieden mit Allem gefunden zu haben. Denke bitte darüber nach.
 
Das find ich interessant Klavigen. Werde mich damit später auseinandersetzen.
Was mich aber auch interessiert... Woher kommt dieses Wissen? Sind das Assoziationen von dir? Oder wie hast du gelernt Beethoven so zu interpretieren?
 
Wie üblich bin ich ja wieder mal völlig anderer Meinung ;)

Thomas Mann und T.W.Adorno haben aus Beethoven einen Intellektuellen gemacht, der er nach meinem Verständnis nie war. Man kann Beethoven intuitiv verstehen, und dafür spielt das Alter keine Rolle. Sogar Pogorelich hat bereits in seiner Schnösel-Zeit eine hervorragende Plattenaufnahme von op.111 eingespielt. Entweder man versteht die Musik oder man versteht sie nicht. "Altersweisheit" wird dafür nicht benötigt.

Persönlich ist für mich Beethovens Musik heute schwerer zu verstehen als vor 30 Jahren. Durch die ganze (pseudo-) intellektuelle Beschäftigung mit Musik kann man sich den Zugang zu ihr offensichtlich auch versperren.

Ich würd sagen: wer die Musik gerne und mit Begeisterung hört, der ist auch in der Lage, sie mit Begeisterung zu spielen. Und das ist doch das Entscheidende.

Haydnspaß
 
Hmm abe rich kann mich definitv für Musik mehr begeistern wenn ich weiss aus welcher Perspektive man zuhören soll!
Tschaikowsky Pathetique klingt komplett anders, wenn man die Hintergrundsgeschichte weiss ;) Oder man hört zum Beispiel den dritten Satz der Sturmsonate auf einen vollkommen andere Art und EWeise, wenn man weiss, dass Beethoven sich von einem Reiter inspieriert haben lassen soll [ob das jetz wahr ist oder nicht, da kann amn sihcer drüber streiten].
Das eine setzt das andere in meinen Augen vorraus.
 
Altersweishei

@Haydnspaß,

von Altersweisheit hat hier ja keiner gesprochen und der junge Pogorelich ist eben ein Ausnahmetalent neben anderen, die es auch gibt. Dies zeigt nur, dass er in jugendlichem Alter bereits eine erstaunliche Reife des Denkens hatte. Gerade das habe ich ja ausdrücklich auch besonders jungen Leuten zugestanden.

Viele bekannte Stücke haben einen biographischen bzw. historischen Hintergrund. dies scheint auch verbürgt zu sein. Manche von Chopins stücken sind direkt aus Bestürzung über das polnische Schicksal entstanden.

Dass der Kampf mit den Widrigkeiten des Lebens bei Beethoven auch Spuren in seiner Musik hinterlassen haben, scheint mir naheliegend.

Genauso beschäftigen wir uns mit dem religiösen Bezug bei den Werken Bachs.

Oder sollte Beethovens Neunte nicht einen deutlichen Bezug dazu haben, dass der Komponist die Vision der französischen Revolution: Alle Menschen werden Brüder" als klingendes Fanal verstanden haben wollte ?
 

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