Stimmstock selber erneuern

Nicht überall auf der Welt kann man einfach so neue Stimmwirbel kaufen, geschweige denn einen neuen Stimmstock.
Da sind Handwerker wie der Wellpappe-Russe Gold wert!
 
Nicht überall auf der Welt kann man einfach so neue Stimmwirbel kaufen, geschweige denn einen neuen Stimmstock.
Da sind Handwerker wie der Wellpappe-Russe Gold wert!

Ich habe 28 Jahre lang das DDR Regime miterlebt - da brauchst mir nix verzählen.

Wir mußten dank Materialmangels auch sehr viel improvisieren.

Bei losen Wirbeln haben wir von Schrottklavieren die Piloten dahergenommen und sie in den Stimmstock eingeleimt.

Trotz Materialmangel haben wir stets auf sorgfältige und haltbare Arbeit geachtet.
 
Diese Art von "Smartrepair" währe eh nicht mein Ding. Wenn, dann mach ich das gescheit bzw. versuche das beste. Prinzipiell sind es ja pragmatische Problemlösungen nachdem ich mich orientiere.
Hab jetzt mal Ausschau nach neuen Stimmstöcken genommen. Da gibt es ja enorme Preisvarianten. von 184 bis fast 500 EUR! (Delignit 35mm 1500 x 240mm)...
Die nächste Frage nach den Klaviersaitenstärke. Hab mal grob gemessen und komm auf ca. 1,2mm Drahtstärke. Optisch haben alle die gleiche Stärke aber in den Shops gibt es zahlreiche verschieden Drahstärken. Wenn neu besaiten dann alle mit den gleichen Durchmesser?
 
Diese Art von "Smartrepair" währe eh nicht mein Ding. Wenn, dann mach ich das gescheit bzw. versuche das beste. Prinzipiell sind es ja pragmatische Problemlösungen nachdem ich mich orientiere.
Hab jetzt mal Ausschau nach neuen Stimmstöcken genommen. Da gibt es ja enorme Preisvarianten. von 184 bis fast 500 EUR! (Delignit 35mm 1500 x 240mm)...
Die nächste Frage nach den Klaviersaitenstärke. Hab mal grob gemessen und komm auf ca. 1,2mm Drahtstärke. Optisch haben alle die gleiche Stärke aber in den Shops gibt es zahlreiche verschieden Drahstärken. Wenn neu besaiten dann alle mit den gleichen Durchmesser?
Die Saiten haben alle verschiedene Durchmesser, da brauchst füpr den Blankbezug mehrere Rollen.

Schau mal auf den Steg, da stehen mitunter Zahlen drauf - das entspricht den Saitendicken.

kann von 13 er (ganz oben) bis zur 20iger runter gehen.

Bezüglich Baßsaiten solltest Du Dich mit der Firma Hellerbaß in Verbindung setzen - ich weiß nicht ob die Privatleute bedienen - wenn nicht, wende Dich an einen Klavierbauer, welcher Dir die Baßsaiten bestellt.

Den Baßbezug müßtest natürlich vorher ausmessen - also vom Anhangstift bis zur Kupferumspinnung und die gesamte länge der Kupferumspinnung.
 
Die Saiten haben alle verschiedene Durchmesser, da brauchst füpr den Blankbezug mehrere Rollen.

Eine Verständnisfrage zwischendurch, bitte: wieviele unterschliche Saitenstärken hat denn der gesamte Bezug? Und wie oft wechselt die Stärke innerhalb einer Oktave?

Meine Frage hat mit einem ganz anderen Thema zu tun: Bei antiken Lautensaiten (natürlich aus Schafsdarm) war immer die Frage, ob die Behauptung mancher antiker Autoren, die Stärke müsse im Ganztonschritt zunehmen, richtig oder weltfremde Theorie ist. Nun gibt es inzwischen aus Ägypten, wo so Zeug im Wüstensand nahezu ewig hält, Funde von Leier- / Saitenrelikten, die dafür sprechen, dass man mit drei unterschiedlichen Stärken pro Oktave ausgekommen ist und so ist es auch bei modernen Repliken antiker Leiern.
 
Eine Verständnisfrage zwischendurch, bitte: wieviele unterschliche Saitenstärken hat denn der gesamte Bezug? Und wie oft wechselt die Stärke innerhalb einer Oktave?

Meine Frage hat mit einem ganz anderen Thema zu tun: Bei antiken Lautensaiten (natürlich aus Schafsdarm) war immer die Frage, ob die Behauptung mancher antiker Autoren, die Stärke müsse im Ganztonschritt zunehmen, richtig oder weltfremde Theorie ist. Nun gibt es inzwischen aus Ägypten, wo so Zeug im Wüstensand nahezu ewig hält, Funde von Leier- / Saitenrelikten, die dafür sprechen, dass man mit drei unterschiedlichen Stärken pro Oktave ausgekommen ist und so ist es auch bei modernen Repliken antiker Leiern.
Das ist konstruktionsmäßig sehr unterschiedlich - wenn die Stärken nicht auf dem Steg vermerkt sind, nehme ich alle 4 Töne die nächste Stärke und messe die erste und die letzte Saite im Blankbezug aus.

Auch die Anzahl der Stärken kann variieren - gehen wir mal von der maximalen Anzahl des Blankbezuges aus, so fangen wir mal von unten nach oben an: 21,5 / 21/ 20,5 / 20 / 19,5 / 19/....................14,5 / 14 / 13,5 / 13 / 12,5

Sinnvoll ist es, wenn der TE die erste und die letzte Saite im Blakbezug mißt (Durchmesser) und dann die Saiten danach bestellt.

12,5 ist eher selten in Klavieren anzutreffen ebenso wie 21,5er.
 
Die nächste Frage nach den Klaviersaitenstärke. Hab mal grob gemessen und komm auf ca. 1,2mm Drahtstärke.
Das ist höhere Mathematik. :-D

Messen des Querschnittes macht bei so altem Draht kaum Sinn, musste ich feststellen.
Wenn Du neu besaiten willst und die Saitenstärken nicht auf dem Steg vermerkt sind, mach es so wie ich:
Messe alle Saitenlängen (klingend und nicht klingend) aus, schicke die Daten zu Hellerbass, lass die Mensur ausrechnen und die Saiten anfertigen. So gehst Du sicher, dass der Bezug dem Alter des Instrumentes und der heutigen Stimmhöhe entspricht.
Ich hatte vorher mit dem Hellerbass telefoniert. Sehr umgänglich. Für die Berechnung hat er nichts genommen.
Gekostet hat der gesamte Bezug ca. 450-500 €*, wobei der Großteil der Bassbezug war. Blankbezug kam auf ca. 70 €.

*) grob...habe es nicht mehr genau im Kopf.
 
Messe alle Saitenlängen (klingend und nicht klingend) aus, schicke die Daten zu Hellerbass, lass die Mensur ausrechnen und die Saiten anfertigen. So gehst Du sicher, dass der Bezug dem Alter des Instrumentes und der heutigen Stimmhöhe entspricht.
Ich hatte vorher mit dem Hellerbass telefoniert. Sehr umgänglich. Für die Berechnung hat er nichts genommen.
Gekostet hat der gesamte Bezug ca. 450-500 €*, wobei der Großteil der Bassbezug war. Blankbezug kam auf ca. 70 €.
Wie jetzt: Heller hat die gesamte Mensur berechnet und nicht nur den Bass? Und vor allem: er hat dir auch den Blankbezug verkauft? Wie hat er den denn geschickt?

Wenn man die einzelnen Saitenstärken als Rolle kauft, ist man ja schnell 500 Euro los und hat Saiten für mehrere Klaviere da liegen.

Tonhöhe bei dem Klavier würde ich auf keinen Fall auf 440 Hz berechnen. Eher auf 435 Hz.
 
Wie jetzt: 1)Heller hat die gesamte Mensur berechnet und nicht nur den Bass? Und vor allem: 2)er hat dir auch den Blankbezug verkauft? 3)Wie hat er den denn geschickt?
1: Ja
2: Ja
3: Mit der Post.
Das scheint Routine für ihn zu sein.
zu 3: Der Blankbezug hatte die nötigen Längen in den jeweiligen Querschnitten (also Saitenstärke x mal y Saiten = z Meter). Da waren also ca. ...uff... so 10 verschiedene gaaaanz lange Blanksaiten mit im Paket, ähnlich gewickelt und beschriftet wie der Bassbezug, nur eben am Stück und nicht einzeln pro Saite.

Habe mal eben nachgeschaut; weil die Erinnerungen verblassen:
Ich habe Hellerbass kontaktiert und gerade noch mal telefoniert. Sie werden mir die Mensur berechnen und einen kompletten Bezug anfertigen. Dabei werden sie dem Baujahr und Modell entsprechend den optimalen Stahltyp und Marke auswählen, teilweise auch als Hybrid.
Sie kannten übrigens das Modell mit dem Doppelgussrahmen, hatten es schon mal in ihren Händen. Das Klavier hatte allerdings ein unrühmliches Ende; es wurde verschrottet.
 
Zuletzt bearbeitet:

Verstehe den Zusammenhang nicht. Es geht doch nicht darum, eine auf 235 Hz berechnete Mensur auf 440 hochzuziehen sondern eine neue Mensur zu berechnen. Und die kann man dann doch gleich auf 440 berechnen mit entsprechend angepassten Saitenstärken und Saitenmaterial ohne statische Mehrbelastung?
 
Was ist eine "angestemmte" Gußplatte?
 
endet am Stimmstock.
-eine gefensterte Platte
geht über den Stimmstock, mit Ausschnitten für die Wirbelfelder, Stimmstock sichtbar, wenn keine Metalleinlagen wie bei
z.B. Blüthner vorhanden.
-eine Panzerplatte geht über den Stimmstock mit Löchern für jeden einzelnen Wirbel
bei Steinway ohne Plattendübel, die anderen Hersteller fast immer mit. Stimmstock nicht sichtbar.
 
Verstehe den Zusammenhang nicht. Es geht doch nicht darum, eine auf 235 Hz berechnete Mensur auf 440 hochzuziehen sondern eine neue Mensur zu berechnen. Und die kann man dann doch gleich auf 440 berechnen mit entsprechend angepassten Saitenstärken und Saitenmaterial ohne statische Mehrbelastung?
Eine schwächere Mensur geht zu Lasten des Klanges.

Es ist grundsätzlich empfehlenswert alte Instrumente mit der Iriginalmensur zu bestücken und die alte Tonhöhe zwischen 432 und 436 Hz beizubehalten.

440 Hz sind auch garnicht notwendig so man keine Kammermusik macht.

Auffällig wird eine tiefere Stimmung eh erst ab 427 Hz - selbst Leute mit dem sogenannten absoluten Gehör merken keinen Unteschied zwischen 445 und 442 Hz.
 
Ich kenne mich mit Mensuration überhaupt nicht aus. Aber ich hätte Bedenken, dass auch mit einer neuen Mensur die Belastung zu stark wäre. Aber vielleicht liege ich da auch falsch.
 
endet am Stimmstock.
-eine gefensterte Platte
geht über den Stimmstock, mit Ausschnitten für die Wirbelfelder, Stimmstock sichtbar, wenn keine Metalleinlagen wie bei
z.B. Blüthner vorhanden.
-eine Panzerplatte geht über den Stimmstock mit Löchern für jeden einzelnen Wirbel
bei Steinway ohne Plattendübel, die anderen Hersteller fast immer mit. Stimmstock nicht sichtbar.
ah..., verstehe. Ich kannte nur die beiden letzten. Könnte mir vorstellen, daß die Gesamtkonstrukion bei angestemmter Platte labiler ist.
 

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