Steinway & Sons oder Yamaha?

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DennisT2303

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13. Dez. 2020
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Hallo zusammen,

ich spiele zwar selber noch nicht so lange Klavier aber ich höre mir seit geraumer Zeit immer mal wieder aufnahmen von verschiedensten Klavieren an. Für mich gibt es Klanglich 2 Favoriten: YAMAHA und Steinway & Sons. Nun eine Frage an euch: welche Erfahrungen habt ihr gesammelt? Würdet ihr eher einen YAMAHA Flügel oder einen Steinway & Sons Flügel kaufen wenn ihr das Geld dazu hättet? Und welches Klangbild gefällt euch persönlich besser? (Natürlich von Instrument zu Instrument anders aber ein Herstellerspezifischer Klang lässt sich meistens ausmachen)
Ich freue mich auf eure Antworten!

Liebe Grüße.
 
Was gefällt Dir am Yamaha, und was am Steinway?
 
Ich kann nur mal weitergeben, was ich schon öfter von Fachleuten gehört habe, dass nämlich Yamahaflügel im Vergleich zu Steinways durch schnelleres Altern an Klangqualität einbüßen.
Ich vermute, dass sich das, so es denn wahr ist, auf das Holz der Resonanzböden bezieht.
Vergliche man Neuinstrumente beider Marken miteinander, so sei der Unterschied noch zu gering, um sich nicht für den scheinbar preiswerteren Yamaha zu entscheiden.
Nach zehn Jahren bereits könne der Unterschied selbst von einem Laien nicht mehr zu überhören sein.
Demnach bekäme der Yamaha mit zunehmendem Alter Schwächen, die sich beim gleichalten Steinway eher als eigentümlicher Charme zeigten. :016:
 
Was gefällt Dir am Yamaha, und was am Steinway?
Also ich finde erstmal an beiden toll diesen klaren, schön ausgewogenen Klang. Ich bin nicht sehr gut darin das zu beschreiben. An Yamaha gefällt mir das schon sehr gut aber beim Steinway merke ich das noch mehr. Ich finde das Klangbild der Steinway Flügel sehr schön. Aber das von Yamaha halt auch. Deswegen schwierige Sache :005:
 
Ich kann nur mal weitergeben, was ich schon öfter von Fachleuten gehört habe, dass nämlich Yamahaflügel im Vergleich zu Steinways durch schnelleres Altern an Klangqualität einbüßen.
Ich vermute, dass sich das, so es denn wahr ist, auf das Holz der Resonanzböden bezieht.
Vergliche man Neuinstrumente beider Marken miteinander, so sei der Unterschied noch zu gering, um sich nicht für den scheinbar preiswerteren Yamaha zu entscheiden.
Nach zehn Jahren bereits könne der Unterschied selbst von einem Laien nicht mehr zu überhören sein.
Demnach bekäme der Yamaha mit zunehmendem Alter Schwächen, die sich beim gleichalten Steinway eher als eigentümlicher Charme zeigten. :016:
Ich meine ja auch gehört zu haben, die Steinways seien extrem Wertstabil verglichen mit manch Konkurrenten.
 
Einen Yamaha Flügel S6 als Scheinbar Preiswert zu bezeichnen ist schon etwas seltsam. Bei Yamaha ist es bei Zunehmendem Alter Schwäche bei Steinway Charme .
Etwas voreingenommen?
 
Einen Yamaha Flügel S6 als Scheinbar Preiswert zu bezeichnen ist schon etwas seltsam. Bei Yamaha ist es bei Zunehmendem Alter Schwäche bei Steinway Charme .
Etwas voreingenommen?
Ich weiß nicht ob es stimmt, halte es aber für möglich.
Ich bin nicht voreingenommener als jemand, der verständlicherweise einen Porsche für preisstabiler hält als beispielsweise einen gleichklassigen Toyota. :005:
 
Ich vermute, dass sich das, so es denn wahr ist, auf das Holz der Resonanzböden bezieht.

Das ließe sich ja nachprüfen. Gibt es irgendeine Evidenz dafür, dass Y. Resonanzholz geringerer Qualität verwendet als S.? Das werden die sich kaum erlauben können, wenn sie die mühsam erkämpfte Stellung in den großen Konzertsälen nicht verlieren wollen.

Mich erinnern derlei Aussagen sehr daran, wie man Y. noch in den 70er Jahren pauschal als minderwertig im Vergleich mit S. bezeichnet hat. Das erwies sich im Lauf der Zeit als unhaltbar, schon deswegen, weil es ja eine zunehmende Zahl von Pianisten gab, die trotz hochgezogenen Augenbrauen des Publikums Y. spielten, natürlich nicht ohne Y.s kräftiges Zutun ("Cziffra spielt Yamaha", las ich das erste Mal, optisch groß herausgestellt, in einem Konzertprogramm anno domini 1967). Nachdem also diese Position geräumt werden musste, könnte die Sache mit der schnelleren Alterung einfach die zweite narrative Verteidigungslinie in der Schlacht um Marktanteile sein. Man darf ja nicht vergessen, dass S. verglichen mit Y. eine reine Klitsche ist.

Also, ich würde gerne überprüfbare Daten zur "schnelleren Alterung" sehen; dann verspreche ich, mich immer zu bekreuzigen, wenn ich wo einen Y. auf der Bühne sehe.
 
Das ließe sich ja nachprüfen. Gibt es irgendeine Evidenz dafür, dass Y. Resonanzholz geringerer Qualität verwendet als S.? Das werden die sich kaum erlauben können, wenn sie die mühsam erkämpfte Stellung in den großen Konzertsälen nicht verlieren wollen.

Mich erinnern derlei Aussagen sehr daran, wie man Y. noch in den 70er Jahren pauschal als minderwertig im Vergleich mit S. bezeichnet hat. Das erwies sich im Lauf der Zeit als unhaltbar, schon deswegen, weil es ja eine zunehmende Zahl von Pianisten gab, die trotz hochgezogenen Augenbrauen des Publikums Y. spielten, natürlich nicht ohne Y.s kräftiges Zutun ("Cziffra spielt Yamaha", las ich das erste Mal, optisch groß herausgestellt, in einem Konzertprogramm anno domini 1967). Nachdem also diese Position geräumt werden musste, könnte die Sache mit der schnelleren Alterung einfach die zweite narrative Verteidigungslinie in der Schlacht um Marktanteile sein. Man darf ja nicht vergessen, dass S. verglichen mit Y. eine reine Klitsche ist.

Also, ich würde gerne überprüfbare Daten zur "schnelleren Alterung" sehen; dann verspreche ich, mich immer zu bekreuzigen, wenn ich wo einen Y. auf der Bühne sehe.
Deine Skepsis ist durchaus berechtigt, Friedrich. Ich gebe auch nur weiter was ich von Fachleuten gehört habe und hoffe hier auf belastbare Urteile. Was das schnellere Altern betrifft, fällt mir eine Begebenheit ein. Der frühere Kantor unserer Gemeinde, der unseren Chor leitete, erzählte uns ganz begeistert, dass ein mit ihm befreundeter Händler, der Yamaha vertrat. ihn überzeugt habe, einen neuen Yamaha bei ihm zu kaufen. Das Argument: Weniger teuer, aber nicht weniger gut.
Ich erinnere mich auch deshalb so gut daran, weil er bei diesem Kauf seinen wunderbaren "Förster" nicht mir verkauft, sondern dem Händler in Zahlung gegeben hatte.
Das war in den 70ern. Ungefähr 12 Jahre später traf ich ihn bei einem Konzert und er berichtete von einem neuen Steinway, den er jetzt habe. Als ich nach dem Yamaha fragte, meinte er, der habe sich überlebt und sei nicht mehr so gut wie zu Beginn gewesen.
Das ist natürlich auch nicht unbedingt objektiv, reiht sich aber in die von mir angeführten Fachmeinungen ein.
 

Herrliche Anreihung von anecdotal evidence in Kombination mit der angeblichen Wertbeständigkeit eines bestimmten Markenflügels; erinnert schon fast an das Meme mit der chinesischen Bechstein-Mechanik.

Wer sich mal das Logo von Yamaha anschaut, der sieht sofort, dass die den Laden nicht für Bootsmotoren und Motorräder gegründet haben, sondern für Klavierbau und zwar 1887.

Ich bin großer Fan von Konzertflügeln von Yamaha, hatte sogar mal einen CF-II, der damals weit über 10 Jahre alt war und - oh Wunder - einfach phänomenal klang und dessen Mechanik sich wie ein Traum spielte. Leider mußte ich ihn damals verkaufen, weil ich mich gerade selbständig gemacht hatte und das Geld brauchte, aber der Flügel wurde vor kurzem überholt und tut weiterhin seinen Dienst als einziger Konzertflügel in einer großen deutschen Stadthalle.

Es will sich mir überhaupt nicht erschließen, warum japanisches Holz angeblich nicht so langlebig wie europäisches oder amerikanisches Holz sein sollte. Japan verfügt seit Jahrhunderten über eine nachhaltige Forstwirtschaft, die unter den klimatischen Bedingungen in einigen Gegenden absolut großartiges Klangholz herstellt. Holz, das den Vergleich zu Fichten aus dem Val die Fieme nicht zu scheuen braucht.

Wie jeder andere große Klavierhersteller hat auch Yamaha verschiedene Modellreihen, die sich qualitativ und preislich unterscheiden, aber was an Spitzeninstrumenten wie z.B. dem CFX aus Hamamatsu kommt, kann locker mit jedem anderen Spitzenprodukt der bekannten Marken mithalten, ohne Einschränkung. Kein anderer Hersteller hat eine derartige Fertigungstiefe wie Yamaha, d.h. sie produzieren ihre Premiuminstrumente ausschließlich mit Teilen aus eigener Fertigung, also Mechanik, Klaviatur, Hammerköpfe, Saiten, Dämpfer, Gußplatten etc.

Hier einmal ein Klangbeispiel eines über 30 Jahre alten Yamaha-Konzertflügels:



Und noch einer:



Privat habe ich übrigens einen Steinway und meine Geld verdiene ich durch einen tollen Job bei Bechstein.
 
Herrliche Anreihung von anecdotal evidence in Kombination mit der angeblichen Wertbeständigkeit eines bestimmten Markenflügels; erinnert schon fast an das Meme mit der chinesischen Bechstein-Mechanik.

Wer sich mal das Lgo Yamaha anschaut, der sieht sofort, dass die den Laden nicht für Bootsmotoren und Motorräder gegründet haben, sondern für Klavierbau und zwar 1887.

Ich bin großer Fan von Konzertflügeln von Yamaha, hatte sogar mal einen CF-II, der damals weit über 10 Jahre alt war und - oh Wunder - einfach phänomenal klang und dessen Mechanik sich wie ein Traum spielte. Leider mußte ich ihn damals verkaufen, weil ich mich gerade selbständig gemacht hatte und das geld brauchte, aber der Flügel wurde vor kurzem überholt und tut weiterhin seinen Dienst als einziger Konzertflügel in einer großen deutschen Stadthalle.

Es will sich mir überhaupt nicht erschließen, warum japanisches Holz angeblich nicht so langlebig wie europäisches oder amerikanisches Holz sein sollte. Japan verfügt seit Jahrhunderten über eine nachhaltige Forstwirtschaft, die unter den klimatischen Bedingungen in einigen Gegenden absolut großartiges Klangholz herstellt. Holz, das den Vergleich zu Fichten aus dem Val die Fieme nicht zu scheuen braucht.

Wie jeder andere große Klavierhersteller hat auch Yamaha verschiedene Modellreihen, die sich qualitativ und preislich unterscheiden, aber was an Spitzeninstrumenten wie z.B. dem CFX aus Hamamatsu kommt, kann locker mit jedem anderen Spitzenprodukt der bekannten Marken mithalten, ohne Einschränkung. Kein anderer Hersteller hat eine derartige Fertigungstiefe wie Yamaha, d.h. sie produzieren ihre Premiuminstrumente ausschließlich mit Teilen aus eigener Fertigung, also Mechanik, Klaviatur, Hammerköpfe, Saiten, Dämpfer, Gußplatten etc.

Hier einmal ein Klangbeispiel eines über 30 Jahre alten Yamaha-Konzertflügels:



Privat habe ich übrigens einen Steinway und meine Geld verdiene ich durch einen tollen Job bei Bech

Hört sich echt sehr gut an der Yamaha im Video. Darf man fragen, was für ein Steinway es genau ist ? :D
 
Japan verfügt seit Jahrhunderten über eine nachhaltige Forstwirtschaft, die unter den klimatischen Bedingungen in einigen Gegenden absolut großartiges Klangholz herstellt.
Japan importiert sehr viel Holz für den Hausbau (da es in Japan keine Ziegel gibt und traditionell eh nur Holzhäuser gebaut werden, müssen sie Unmengen von Holz zB aus Europa kaufen: Meine Frau hat das mal vor 20 Jahren für ihren Chef in D zusammengekauft und Containerweise nach Japan an Baufirmen verschickt) und für die Instrumente (Kawai und Yamaha kaufen Holz aus Alaska, Rumänien usw - Evtl. haben sie sogar die gleichen Lieferanten wie Steinway)
 
Japan importiert sehr viel Holz für den Hausbau (da es in Japan keine Ziegel gibt und traditionell eh nur Holzhäuser gebaut werden, müssen sie Unmengen von Holz zB aus Europa kaufen: Meine Frau hat das mal vor 20 Jahren für ihren Chef in D zusammengekauft und Containerweise nach Japan an Baufirmen verschickt) und für die Instrumente (Kawai und Yamaha kaufen Holz aus Alaska, Rumänien usw - Evtl. haben sie sogar die gleichen Lieferanten wie Steinway)

Kawai nutzt zumindest für die Shigerus "Ezo spruce" von der Nordinsel Hokkaido, aber die Ressourcen scheinen da wohl begrenzt zu sein, was der Qualität des Holzes aber wohl kein Abbruch tut. Bei Yamaha ist es wohl in der Tat europäische Fichte höchster Qualität, womit Du mit Deiner Vermutung wohl richtig liegst, was die Lieferanten angeht. I stand corrected, danke.
 
Kawai nutzt zumindest für die Shigerus "Ezo spruce" von der Nordinsel Hokkaido, aber die Ressourcen scheinen da wohl begrenzt zu sein, was der Qualität des Holzes aber wohl kein Abbruch tut

Ja die Menge reichte am Anfang noch für alle Shigerus (wird erst seit ca 2000 produziert)

Mittlerweile ist die Nachfrage an Shigerus aber weltweit so gestiegen, dass sehr viel Holz importiert werden muss
 

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