Steinway M-Flügel aufbereiten lassen - lohnt sich das?

  • #182
Es ist in der Tat die sicherste Methode, den Steinway von Steinway selbst überholen zu lassen, als das Instrument irgend einen Schraubi oder Krämer zu überlassen, der es eh nur verschlimmbessert!

Neben den elitären Ansprüchen von Steinway und einem "Schraubi und Krämer" gibt es Klavierbauer, die ihr Handwerk gründlich gelernt haben. Auch wenn dies nicht bei Steinway geschehen ist, können diese Klavierbauer einen Steinway genauso gut in Ordnung bringen wie ein S&S-Fachmann. Im Steinway steckt doch kein Hexenwerk, das kein anderer durchdringt.

Da ich kein Experte bin lasse ich mich gerne eines Besseren belehren, falls ich mich irre.
 
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  • #186
Und was hat das mit der Frage von @Marlene zu tun?
 
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  • #187
Da ich kein Experte bin lasse ich mich gerne eines Besseren belehren, falls ich mich irre.
Originale Steinwayteile kriegst nur bei Steinway selbst.

Und die geben diese auch nur an ihnen verifizierte Klavierbauer ab.

Versuch mal als "Normalklavierbauer" an einen Steinwaystimmstock ran zu kommen.
 
  • #189
Vor 20 Jahren hatte ich meinen guten alten Steinway-O (Bj.1935) komplett akustisch aufarbeiten lassen (Resonanzbodenrisse ausspanen, in Form und Spannung bringen), komplett neue Renner-Mechanik, neue Stifte, Wirbel, neue Saiten, neue Steinway-Hammerköpfe. Soweit so gut - leider hatte aber der selbsternannte "Steinway-Experte" neue wuchtige S&S-Hammerköpfe verbaut, mit dem Ergebnis, dass sich das ursprünglich traumhaft niedrige Niederdruckgewicht von 47g auf eher 57-60g erhöht hatte. Und die Intonation - ging gerade so. In der Anschlaglinie war auch eine beträchliche unmotivierte Krümmung drin, so dass es im Diskantbereich ziemlich dünn klang.

Vor wenigen Jahren habe ich deswegen dann, aber auch weil die Hammerköpfe wieder einigermaßen abgespielt waren, mir neue Hammerköpfe einbauen lassen mit der Maßgabe, dass die passend sein sollen ohne stärker nachbleien zu müssen. Also leichtere Hammerköpfe. Hätte gerne die von Steinway genommen und von Steinway vor Ort einbauen und intonieren lassen. Hätte eine Woche Arbeitszeit nebst Hotelunterkunft vom Steinway-Mitarbeiter gekostet und hätte einer rigorosen Verdünnung der Holz- und Filze der Hammerköpfe bedurft, denn es gibt leider keine Steinway-Hammerköpfe alter und leichter Bauart.

Klangtests von intonierten S&S-Flügeln mit Abel-Hammerköpfen (in Detmold) haben mich dann veranlasst, einen anderen Weg zu gehen. Es gibt von Abel Hammerköpfe alter, leichterer Bauart, die für ältere S&S geeignet sind. Ich habe nicht bereut, die Steinway-Hammerköpfe durch welche von Abel zu ersetzen. Der Flügel hat wieder ein sehr breites Klangspektrum und kann sowohl richtig weich klingen als auch "seine Krallen ausfahren" - anders als manch andere S&S, die ich unter den Fingern hatte. Und ich komme wieder in einen Niederdruckbereich um 50g, und mit traumhaft hohem Aufgewicht, fast 30g (was ich als fast noch wichtiger empfinde, kein zähes Spielgefühl).

Meine persönliche Quintessenz: Ich glaube, dass es rel. unwichtig ist, ob S&S oder Renner oder Abel-Hammerköpfe verbaut sind, wichtig ist, dass sie vom Gewicht passend sind ohne stärker Ausbleien zu müssen (oder was für Material jetzt auch genommen wird) und - vor allem - das jemand intoniert, der sein Handwerk wirklich richtig gut versteht. Und selbst von Abel gibt es unterschiedliche Filzvarianten, die sich auch im Preis unterscheiden. Liebend gerne hätte ich die teuersten (weil dann vermeintlich auch besten) genommen, habe dann aber für die Standardvariante geopted, weil sich der Klavierbauer mit jenen am besten auskannte. Habe ich nicht bereut und würde es jederzeit wieder so machen. Mir ist wichtiger, dass das Ergebnis stimmt und nicht, ob es nun S&S-Hammerköpfe oder sonstwie andere sind. Weil es noch einige andere Parameter gibt als nur die Marke der Hammerköpfe.
 
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  • #190
damit es dann auch kostet, was es kostet...

Es gibt genug Klavierbauer, die sich auf die Restaurierung und Reparatur von Steinway-Instrumenten spezialisiert haben:
z.B. "Klavierbau Weschenfelder" in Forst (besonders für seine hervorragende Kaffeemaschine zu loben, bestimmt aber auch für seine Kompetenz in Bezug auf Steinway), Flügel&Pianos Schoke in Köln, den ich auch in Bezug auf Instrumentenbetreuung, Wartung bis hin zur Komplettrestauration als sehr fähig einschätze, auch, aber nicht nur, in Bezug auf Steinway.

Ich wiederhole mich nur Ungern: Letztlich ist es eine Vertrauenssache (und Sympathie), in wessen Hände man sein Instrument gibt Das muß nicht immer Steinway selbst sein.
 
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