Steinway Glocke

Ging mir anfangs auch so.
Für mich war mein Klavier 29 Jahre lang einfach nur irgend so eine Holzkiste mit paar Drähten drin....
Dann lungerte da draußen ein uralter riesiger Flügel herum, und ich brauchte blitzschnell irgednein Konzept, how to test and check solch ein Biest....

...bevor man sich mit seinen kleinen bzw. einmaligen ... Möglichkeiten uU. völlig verzockt hätte und irgendeinen Mist eingekauft hätte, der sich technisch als Desaster entpuppen könnte...

Ich hab Glück gehabt damals, das Ding war taff und in Ordnung, und mit dem Klaviermacher Michael damals fand ich hier wen, der kompetent beriet. Der irgendwann sogar mal geradeaus bekannte, hätte ich damals das Ding nicht eingefangen, dann hätte er...

Unkundig zu sein...
Das allerdings ließe sich ändern.
Es kostet Zeit zu lesen, kostet Zeit und Armschmalz, zu machen, wenn man das will.
Irgendwann kommt man dahin, dass man zu Teilen ein wenig beurteilungsfähig wird. MACHEN kann ich immer noch nicht. Aber SEHEN kann ich.

Ich sehe teils mittlerweile Dinge, die manche Klavierbauer nicht sehen, nicht kennen, nicht wissen...
 
Ich kann aus erster Hand bestätigen, dass die richtige Positionierung der Stellschraube für die Glocke an einem uralten (1886) B den Stegdruck so erheblich verändern kann, dass Decay und Sustain dramatisch hörbar besser werden.
 
Und wie es scheint, hat Fazioli jetzt auch diese "Glocke" eingeführt. Ab dem F212. Jedenfalls war die auf den Fotos auf deren Website vor ein paar Wochen/Tagen noch nicht zu sehen. Die neuen Fotos von unten sind auch ohne Beine photographiert, die alten waren noch mit. Beim F156 und F183 haben sie die alten Photos mit Beinen belassen. Ab dem F212 jetzt neu und mit Glocke. Oder was ist das goldene da unten?
Oder ist nur die Platzierung der Glocke anders? Täusche ich mich?
Weiß jemand mehr dazu?

Edit: auf der Website von Piano Fischer sieht man noch die Bilder ohne diese Glocke. Auch sonst wurden auch erstaunliche Änderungen vorgenommen....:idee:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ein Steinway A1 von 1889, nr. 65741, mit Glocke.
 
Diese "Glocke" wurde 1883/84 noch ganz kurz vor Toresschluss bei den allerletzten wenigen D-Vormodellen ("Centennial D") mit 50.000er Seriennummern vor dem "heutigen" D (seit 1884) eingeführt, es gab davon vielleicht nur 5 oder 10 Stück...

Der tatsächliche Vorläufer vom heutigen "D" basiert weder auf dem Centennial oder dem Model 3, sondern ist eine Entwicklung, die auf der Mensurierung von Theodore Steinway basiert. Im Auslieferungsbuch von Steinway wird er schon als "D" geführt, obwohl es den offiziellen D erst seit 1892 gibt.

Dieses Modell, von dem ich spreche, hat zwei fundamentale Unterschied im Vergleich zu den anderen genannten Konzertflügeln:
  • Capo d'Astro in drei Feldern, beginnend mit Ton 36
  • Stegstifte, die nicht parallel zum Capo gesetzt sind, sondern um jeweils ca. 30°, so dass jede Saite innerhalb eines Chores eine andere Länge hat.
Ja, auch dieses Modell hat eine Glocke.

signal-2022-08-19-17-36-21-549-17.jpgsignal-2022-08-19-17-37-16-854-1.jpg
 

Zurück
Top Bottom