Spielmechanik entfernen.. Hilfe

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Hallo,
Mein Name ist Andreas und ich habe ein Problem mit meinem alten Schätzchen.

Ich habe ein sehr sehr altes Klavier vom Hoflieferanten Hartmann welches mit Teilgussrahmen versehen ist .
Da ich Mechaniker bin habe ich mir fest vorgenommen das Gerät wieder fit zu machen.
Leider habe ich noch nicht verstanden wie genau ich die Spielmechanik ausgebaut bekomme. Rechts und links sind zwei Verschlüsse aber sie geht dennoch nicht raus. Zieht man evtl das ganze ohne Tastatur nach vorne raus? Ich finde leider keine Schrauben.

Ich habe nicht vor dieses Klavier aufzugeben. Bitte helft mir hier mal weiter.
Ich möchte nichts kaputt machen.
 

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Die Mechanik steht auf so Dreiecke rechts und links und ist dort fest verschraubt. Das kann man auch nicht lösen da die Schrauben seitlich verdeckt sind.
Ich habe in einem Video gesehen das es Mechaniken gibt die man samt Halterung der Klaviertastatur nach vorne ziehen muss. Aber das geht auch nicht. 🤔
 
Ich habe nicht vor dieses Klavier aufzugeben. Bitte helft mir hier mal weiter.
Ich möchte nichts kaputt machen.
Hallo Andreas, ehrenwertes Unterfangen...

Vielleicht fängst du damit an, erstmal denn Staubsauger zu schwingen, das sieht ja gruselig aus :blöd:

Deine "Mechanik" (so nennt man übrigens den Teil mit den Hämmern der eindeutig schon ausgebaut ist....) besteht aus einem Klaviaturrahmen auf dem die Tasten liegen, dieser ist auf dem Stuhlboden befestigt. Der Stuhlboden kann von "unten" am Gehäuse festgeschraubt sein, wahrscheinlich durch die Konsolen (vordere Beine) verdeckt, so das diese als erstes ausgebaut werden müssen (Klavier auf den Rücken legen ist da von Vorteil)

Nix mit Gewalt ziehen oder brechen, kaputt wäre schade nach geschätzen 120 Jahren...
 
Teil mit den Hämmern der eindeutig schon ausgebaut ist
Also ich sehe da auf dem ersten Foto noch alle Hämmer drin.

Aber es ist jedenfalls eine spannende Konstruktion. Irgendein Mittelteil ist schon ausgebaut - die Tasten und die Hämmer sind nicht mehr verbunden.

Sachdienliche Hinweise kann ich leider keine geben. Mit Geradsaitern habe ich selber noch nie zu tun gehabt und so alte Instrumente sind oft nicht standardisiert. Da heißt es wohl: Schrauben und sonstige Verbindungsteile bzw. -stellen suchen.
 
Huhu,
Die Mechanik ist noch drin. Ich habe lediglich die 8mm Holzstangen die die Tastatur mit der Mechanik verbinden entfernt. Da waren schon etliche ab. Denke der Knochenleim oder was auch immer da benutzt wurde hatte sich gelöst. Das Instrument ist übrigens laut Seriennummer von 1839..aslo wirklich alt. Ich dachte erst das dieser Rahmen aus Stein ist da ich Guss aus meinem Beruf eigentlich ganz gut kenne.

Ist auf alle Fälle spannend.
 
Ich habe nicht vor dieses Klavier aufzugeben. Bitte helft mir hier mal weiter.
Ich möchte nichts kaputt machen.
Saug erst ein mal den Klaviaturrahmen aus, dort findest Du auch Schrauben die mit dem Stuhlboden verbunden sind.

Diese müssen rausgeschraubt werden, und vorn die Tastenleiste muß auch abgeschraubt werden.

Dann kannst Du die ganze Mechanik mit dem Tastaturrahmen rausziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Huhu,
Die Mechanik ist noch drin. Ich habe lediglich die 8mm Holzstangen die die Tastatur mit der Mechanik verbinden entfernt. Da waren schon etliche ab. Denke der Knochenleim oder was auch immer da benutzt wurde hatte sich gelöst. Das Instrument ist übrigens laut Seriennummer von 1839..aslo wirklich alt. Ich dachte erst das dieser Rahmen aus Stein ist da ich Guss aus meinem Beruf eigentlich ganz gut kenne.

Ist auf alle Fälle spannend.

Es ist natürlich eine (minimale) Graugußplatte, schau daß die kein Riß irgendwo hat, ansonsten ist das Instrument so gut wie nicht mehr stimmbar.

Die Tangenten leimst am besten an den Hebegliedern! wieder fest, wenn die Tastatur drinnen ist.

Allerdings besteht zunächst einmal erst Erneuerungsbedarf der Waagebalkengarnierungen.

Auch den Vorderdruckfilz würde ich durch Vorderdruckscheiben ersetzen.

Hast Du diese Schritte getätigt und der Leim an den Tangenten ist abgebunden, stellst Du erst mal unter, das heißt; Du drehst die Schraube in der Taste so weit nach oben, daß sogut wie keine Luft mehr zwischen Stoßzunge und Hammernuß besteht.

Ist dieses geschehen, mußt die Tastatur erst einmal geradelegen - hier zu nimmst Du dünne Papierwaagebalkenscheiben, di Du unter den Filz oder Kasimierwaagebalkenscheiben legst, bis die Ungleichheit der Tastenhöhe ausgeglichen ist.

Wenn Du so weit bist, sag Bescheid, dann geht es weiter.
 

Zu erwähnen wäre noch das das Klavier 1963 und 1987 von einem Klavierbauer überarbeitet wurde. Dazu gibt es Papiere. Es ist also 2x spielfähig gemacht worden in der langen Zeit.
Den Gussrahmen habe ich gesäubert und geprüft. Schein io zu sein.
 
Zieht man evtl das ganze ohne Tastatur nach vorne raus? Ich finde leider keine Schrauben.
Im Gegenteil. Die Mechanik muss mitsamt Klaviatur (bzw. Klaviaturrahmen) herausgezogen werden. Irgendwo ist mindestens eine Schraube (wahrscheinlich aber 2 oder 3), die diesen Rahmen mit dem Stuhlboden verbindet. Stuhlboden ist der Teil, auf dem der Klaviaturrahmen aufliegt.
 
1963 restauriert und 3x gestimmt
1987 2 Tasten repariert und gestimmt

Seit her wurde nichts mehr gemacht.
Am Wochenende werde ich das Klavier erstmal gründlich reinigen und dann nach weiteren Schrauben suchen.
 
Hobbys und Liebhaberei sind so gut wie immer unwirtschaftlich. Das ist noch kein Grund, sich nicht damit zu beschäftigen... ;)
 
Wie gesagt ob unwirtschaftlich oder nicht. Ich bringe das Klavier wieder in Ordnung. Es wäre eine Schande nur weil es Geld kostet oder schwierig ist das Instrument zu verschrotten. Man stelle sich vor man würde in allen Bereichen so handeln. Ne ne.

Ich bin mir sicher für den Otto Normalverbraucher wird es wieder spielbar.
 
Nun ja, warum sollte man sich nicht einem alten Instrument widmen - des passt scho.

Nur die Kosten welche dabei bei einem Klavierbauer anfallen, sind das Instrument einfach nicht wert.

Zum basteln und experimentieren, ist das hingegen völlig in Ordnung.

Meine Kollegen und ich können da sicherlich ein paar Tips geben.

Aber bittschön ned entäuscht sein, wenn nach sehr viel Arbeit immer noch kein Steinwayflügel bei rauskommt ;-)
 

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