Spätanfänger (ca. 2. Jahr) & ihre aktuellen Stücke

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Ich übe gerade zum ersten Mal ein Stück auf Geschwindigkeit. Ich bin ja (um meine Unsicherheit zu kaschieren und über trickreiche Stellen zu mogeln ;-) ) bisher immer eine Freundin eher langsamer "Interpretationen" gewesen. Aber meine jetzige KL lässt mir weihevoll getragen tönende Engel nicht durchgehen, sondern viele kleine Engelchen sollen "trällernd flattern"... und zusätzlich hat sie mir überall extra im Notentext vermerkt, wo ich KEIN rubato, ritardando oder sonst irgendeine Verlangsamung zeigen darf, also mir auch noch die Verschnaufpausen genommen... :008:

Und dabei merke ich, dass Geschwindigkeit üben nochmal ein ganz eigenes Thema ist und die Geschwindigkeit leider doch nicht einfach irgendwie und irgendwann "von selbst" kommt, wenn man ein Stück lang genug spielt. :016:
 
Und dabei merke ich, dass Geschwindigkeit üben nochmal ein ganz eigenes Thema ist und die Geschwindigkeit leider doch nicht einfach irgendwie und irgendwann "von selbst" kommt, wenn man ein Stück lang genug spielt. :016:

Bei mir funktioniert das auch nicht. Was hingegen super funktioniert, ist das Üben mit getrennten Händen auf Tempo. Praktisch schneller als im Originaltempo. Daraufhin geht es auch zusammen schneller. Man verspielt sich auf diese Weise auch seltener.
 
Ich habe eher das entgegengesetzte Problem: Ich neige dazu schneller zu spielen und baue dann Verspieler ein, die mühsam wieder ausgebügelt werden müssen. Habe mir vorgenommen neue Sache so einzustudieren, dass ich erst weiterspiele, wenn mir der folgende Akkord / Griff klar ist. Das bringt vermutlich kurzfristig keine Lösung, hilft aber hoffenltich auf lange Sicht.

Letzte Woche war meine erste Klavierstunde nach dem Kurs und die LKL hat die offenbar deutlich hörbaren Fortschritte sehr gelobt. Auch wenn der Frühlingstraum noch nicht pferfekt ist, lege ich ihn erstmal beiseite und pausiere mit Schumann. Meine Ohren brauchen mal etwas Abwechslung. Werde mit der ersten Bach-Invention weitermachen. Dazu noch Haydn oder Mozart. Klaviersonaten von Haydn sind im Gespräch und Mozarts Londoner Skizzenbuch. Für die Weihnachtszeit muss mir noch was einfallen. Urspr. wollte ich ja mal Schumanns Knech Ruprech angehen, aktuell kann ich aber keinen Schumann (mehr) hören und außerdem brauche ich jetzt erstmal ein paar "low hanging fruits". Dem Knecht tut es sicher nicht weh, wenn ich ihn erst nächstes Jahr spiele.
 
Meine KL will, dass ich die aktuellen Stücke grundsätzlich auswendig lerne... :009: ich habe aber, was Noten angeht, ein Gedächtnis wie ein Sieb und es fällt mir total schwer was auswendig zu lernen. Letzte Stunde hat sie mich gefragt, wie ich mir die Stücke merke. Tatsächlich merke ich mir das Tastenbild.
Jetzt soll ich andere Erinnerungstechniken dazu lernen und so hat sie mir verordnet, alles zu solfeggieren also bei jeder Note den Namen laut dazuzusingen. Im stillen fluchend hab ich mich heute an diese echt etwas aufwändige Aufgabe gemacht, weil das muss man dann ja für jede Stimme machen.
Am Anfang dachte ich, das macht mich wahnsinnig, aber dann habe ich durch das Nennen der Notennamen peu a peu Muster erkannt, die ich mir tatsächlich nun teilweise besser merken kann. Vor allem erkenne ich dadurch auch Akkorde wieder bewusster, vor allem auch solche, die ich zu Beginn des Stück übens schon mal analysiert hatte, aber die ich dann durch zahlreiche andere Übeaspekte wieder überlagert und vergessen hatte. Also wirklich hilfreich! Auch ein paar Stellen, bei denen ich mich immer wieder mal verfranst habe, habe ich so in den Griff und in den Kopf bekommen.
 
Du solltest mal prüfen (auch mit Deinem KL), welcher Lerntyp bei Dir am meisten ausgeprägt ist. Frei nach https://www.scribbr.de/studium/lerntypen/ , das ist für's Klavierspiel-/Üben schon relevant. Ich bin überwiegend ein auditiver Lerntyp und hab mit auswendig lernen wenig Probleme weil ich die Melodie mit all ihren Facetten im Kopf hab aber wenn sich dann eine Unsicherheit einschleicht, weiß ich nicht mehr, wo ich in der Partitur/in den Noten weitermachen soll. Auch Sch..... :-D
 
Bin wieder bei den Kinderszenen. Chopin Preludien hatte ich einige auswendig gekonnt, sogar Nr. 15, aber dann verlor ich die Lust daran und habe alle vergessen, ausgenommen Nr. 20. Gerade will ich bei Beethoven Andante cantabile die Anfangsphrase üben, die drei Stimmen anständig zu intonieren ist wohl ein nobles Unterfangen.
 
Von fremden Ländern und Menschen sowie Träumerei gehört zum Repertoire, Kind beim Einschlummern ist neu dazu gekommen, Der Dichter spricht schon zweimal gelernt und wieder vergessen.
 
So langsam wird es Zeit, sich mal um ein weihnachtliches Stück zu kümmern. Da ohnehin Mozart auf der Agenda steht habe ich mich gestern mit Thema und 1. Variation von Mozarts "Ah! Vous dirai-je, Maman" beschäftigt. Das werde ich auf jeden Fall in die nächste KL-Stunde mitnehmen.

Meine letzte Unterrichtsstunde war eine lehrreiche Lektion im Kapitel "Schau dir deine Fortschritte langfristig an, dann siehst du sie auch". Relativ zu Anfang meiner Unterrichtszeit hatte ich mir eine der Bach'schen Inventionen vorgenommen und konnte die erste - rein mechanisch gesehen - auch leidlich flüssig spielen, war aber mit der Umsetzung einer musikalischen Gestaltung heillos überfordert. Konsequenz der LKL: Stück weglegen und erstmal einfachere Sachen machen. Gesagt, getan. Jetzt mit ca. 2 Jahren dazwischen war das ein komplett anderes Übe- und Spielerlebnis!
 

Das klingt alles gut, ich meine nicht nur die Stücke, sondern auch was du schreibst.
Die von dir erwähnten Mozart-Variationen haben es durchaus in sich.
Viel Spaß dabei!
 
Die Mozart Variationen über "Twinkle twinkle, little Star" habe ich mir gerade von der 2011 noch sehr jungen Natalie Schwamova angehört- unbedingt aufrufen, lohnt sich!
 
@klaros
Danke für dein Hörtipp! Alle Variationen ist gar nicht mein Ziel - zumindest für diese Saison. Die LKL wird mir sicher helfen, die geeignetsten (schreibt man das so?) herauszufischen.
 
Ich bin seit ein paar Wochen am kleinen Präludium in D-Dur von Bach... sehr schönes Stück, aber puh, schwierig und für mich aufwendig zum Lernen. Henle 3... Bach hat glaub's eine ganz eigene Henle-Skala. Bin aber weiter motiviert, es wird dafür auch nicht so schnell langweilig beim Üben.
 
Die sind so schön! Ich habe auf meinen Wunsch derzeit auch jeweils immer kleine Stücke von Bach aus den kleinen Präludien und dem Notenbüchlein für AMB mitlaufen. Das D-Dur kannte ich noch nicht, wirklich schön! Das 936 oder? Ja, das sieht nach etwas Arbeit aus...
 
Ich bin jetzt auch etwa im 2.Jahr, hab Ü50 angefangen. Neben der "Elise" versuch ich mich derzeit an "Passacaglia g-moll" von Händel und "Wake me up when September ends" von Greenday. Ja, ein echt weiter Bogen, aber ich mag es so und darauf kommt es mir an. Schwierigkeiten gibt es hier wie dort, aber ich hoffe, sie früher oder später zu überwinden. Was mich derzeit mehr plagt, ist die Einsamkeit vor dem Klavier nach Jahrzehnten des Chorsingens...
 
Hallo ihr SpätanfängerInnen,

ich wollte schon lange hier auch einmal was einschreiben. Habe März 2020 im Lockdown begonnen und bin Ende 40.
Ich fing mit dem Selbststudium der Russischen Klavierschule an und hatte nach einem halben Jahr den Wunsch, Unterricht zu nehmen, da ich merkte, dass ich an bestimmten Stellen alleine nicht weiterkam.
Besonders deutlich wurde mir das, wenn ich das Gespielte aufnahm. Wenn ich spielte, klang es für mich einigermaßen passabel, aber wenn ich die Aufnahme anhörte, schämte ich mich fast dafür, dass ich das beim Spielen als passabel empfand - es klang grässlich und stümperhaft. :blöd::dizzy: (Ich schätze, das ist so wie das Hören der eigenen Stimme auf Band?)


Also ich würde mich hier gerne mit euch austauschen und hätte gleich eine Frage:
Ich würde gerne etwas aus den Inventionen noch nebenher erarbeiten, nicht zu anspruchsvoll, aber reizvoll/interessant für unser Anfängerlevel. Hat jmd. einen Tipp?
Außerdem würde mich Schubert interessieren, von dem ich noch nichts gespielt habe, vielleicht einen Walzer, hat auch hier jmd. eine Empfehlung für mein/unser Level?

Aktuell beschäftige ich mich hauptsächlich mit Chopin Mazurken 17,2 und 17,4 und Schumann Wiegenliedchen 124,6.

Winterliche Grüße
Kaltstoff
 
Ein herzliches Hallo,

ich bin Ende 20 und hatte in der Vergangenheit schon viel mit Musik zu tun, allerdings sehr wenig selbst am Klavier. Ich habe Musik studiert und entsprechend eine Nebenfach Eignungsprüfung gemacht und hatte ein wenig Unterricht während des Studiums, habe aber nie geübt. Entsprechend schlecht waren/sind meine Fähigkeiten am Instrument. Basics wie Für Elise, Bach C Dur Präludium etc. habe ich trotzdem als Jugendlicher natürlich irgendwann schon einmal gespielt.

Obwohl ich jetzt in einem ganz anderen Berufsfeld tätig bin, ist die Klavierliebe in mir vor einiger Zeit entflammt und ich habe mir im August ein Klavier zugelegt.

Begonnen habe ich mit grundlegenden Technikübungen (Tonleitern, Arpeggios, Akkorde, etc.) und einfacheren Stücken wie "Von fremden Ländern und Menschen", Beethoven G-Dur Sonate OP. 49/1, Mozart Sonata facile, Chopin Nocturne Es-Dur. Ein wenig war also da, aber es ging recht schleppend voran.

Mein Plan war so nach ca. einem Jahr die Pathetique zu spielen und vielleicht nach zwei Jahren mal die Waldstein Sonate anzuschauen. Nachdem ich seit über einem Monat jetzt Beethoven op 2/1 übe (und immer noch lange nicht kann) habe ich einen Blick in die Pathetique geworfen und gesehen, dass sie eigentlich ziemlich machbar aussieht. Entsprechend fange ich jetzt nach vier Monaten an das Stück zu üben, das ich eigentlich erst nach 12 Monaten spielen wollte. Vielleicht brauche ich aber auch solange, bis ich's kann :D

Liebe Grüße an alle
 
Ich würde gerne etwas aus den Inventionen noch nebenher erarbeiten, nicht zu anspruchsvoll, aber reizvoll/interessant für unser Anfängerlevel. Hat jmd. einen Tipp?
Ich bin auch gerade mit Bach beschäftigt. An die vielfach für fortgeschrittene Anfänger empfohlenen Inventionen traue ich mich noch nicht recht ran. Ich bin aber mit seinen Präludien gerade total happy. Die kommen mir (teilweise) etwas leichter vor.
Mich würde auch mal interessieren, ob es da sowas wie eine ideale Reihenfolge zum Einstieg in Bach gibt: Erst AMB, dann die Leichteren seiner Präludien (aus den 12, den 6, den ...?), dann die leichteren Inventionen? und mit welcher fängt man da am besten an? :konfus:

Ich hab bis jetzt nur nebenbei so einzelne ganz einfache Präludien in Arbeit, die in dem von meiner KL verwendeten Sammelband auftauchen, aber für mich steht schon fest: Da müssen jetzt unbedingt Notenhefte mit seinen Präludien her! Da gefallen mir so viele so gut, die höre ich gerade bei jeder Gelegenheit!
 

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