Spätanfänger (ca. 2. Jahr) & ihre aktuellen Stücke

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Habe ich eigentlich "große Hände"?

Einfach als Frage in die Runde.

Meine Rechte hat ganz entspannt gespreizt (ohne Gegendruck) eine Spannweite von ca. 21cm. Die Linke kommt durch eine fehlende Sehne am Daumen nur auf ca. 20 (doofer Schnitz-Unfall mit 10).

Ich frage, weil ich mit Oktaven irgendwie nie Probleme hatte.
Ich habe mal nachgemessen und mir war nicht bewußt, dass ich unterschiedliche Spannweiten in den Händen habe. Bei mir ist die linke mit 25cm um 1cm größer größer als die Rechte. Dezime geht noch ganz gut von oben, UnDezime von außen.
Wahrscheinlich hat sich die Linke etwas gestreckt als ich ein Stück mit "Dezimbegleitung" eingeübt habe, den eigentlich bin ich Rechtshänder.
 
Ein Stück, mit dem ich mich jetzt schon lange rumärgere und das ich jetzt im Urlaub eigentlich nur noch schnell "vervollkommnen" wollte, ist Forrest Gump. Meine Lehrerin hatte mir das vorgelegt und bei den ersten paar Zeilen dachte ich noch, wie übersichtlich, das kann ich nächste Woche... was für eine Fehleinschätzung! ein Stück, das so simpel klingt, viele Wiederholungen, irgendwie immer das gleiche, leicht auswendig zu lernen und doch so tricky für mich... :dizzy:

ich hab zwar endlich die Sexten zielsicher im Griff (gemeinerweise kommen die in zwei Tonarten drin vor, das Stück ist fast eine Etüde für Sexten für mich gewesen...), aber die Lautstärkebalance zwischen Oberstimme im Vordergrund, Mittelstimme rausarbeiten, linke Hand nicht zu dominant, ärgert mich, die Übergänge stocken... das ist echt noch so fern von gut gespielt, da bin ich vermutlich noch ewig mit beschäftigt.

Und ärgere mich permanent über mich selbst, weil ich dann doch immer wieder denke, dass das doch kein schweres Stück ist. Wer hat nochmal gesagt geschrieben, man müsse ein Stück von Anfang an musikalisch üben? Ha, leichter gesagt als getan.... hab ich so brav versucht, aber so echt unmusikalisch wirds dann doch im Zusammenspiel von allen Stimmen und Takten...:-((
 
@Viva la musica

Zitat meines KLs: Wenn ich der Meinung wäre, dass das Stück für dich keine Herausforderung wäre, hätte ich ein anderes rausgesucht...

Beim Marsch (BWV 122) habe ich gelernt, dass ich eigentlich nicht Noten lesen kann, sondern nur Intervalle und blöderweise auch nur Ungerade. Das Stück wimmelt vor Quarten und Sexten, ich konnte sie nicht vernünftig lesen, meine Finger nicht spielen und es hat ewig gedauert, obwohl das Stück nicht schwierig aussieht und vom Aufbau auch nicht ist.
 
Hier ist gerade etwas Klavierpause, der Kopf ist noch zu voll mit anderen Eindrücken. Meine beste aller Gesangslehrerinnen hat ziemlich kurzfristig einen mehrtägigen Workshop veranstaltet mit der LKL als Korrepetitiorin. Am Austragungsort befindet sich ein alter Bösendorfer-Flügel den die LKL sehr schätzt und sie hatte mir angeboten in den Pausen das aktuelle vierhändige Stück zu probieren. Der dreitägige Workshop war allerdings so vollgepackt, dass an nichts anderes zu denken war und selbst am Tag danach mag ich mich nach gesungen verinnerlichtem Bach und Händel nicht auf Ravel einlassen.
 
Hier mein Fazit von meinem Klavierurlaub:
- anstrengend
- und noch Mal anstrengend

Ich habe ganz viele neue Ideen und Erkenntnisse mit nach Hause genommen. Es war der erste Urlaub meines Lebens, in dem ich (im Anschluss an 3 Stunden Unterricht) glücklich war, meine Kinder beim Planschen zu beobachten- eine Woche lang, ohne das Bedürfnis, etwas anderes zu sehen.
Anstrengend war vor allen Dingen das Aufrechterhalten einer sehr hohen Konzentration über Stunden.
Normalerweise ist nach 45 Minuten Schluss und ich habe Zeit, dass Gehörte zu Überdenken. Jetzt konnten wir jede Schwierigkeit gnadenlos so lange behandeln, bis sie entweder als zu schwer enttarnt wurde oder gelöst war.

Das schwierigste beim Improvisieren für mich ist, mir während des Spielens schon Gedanken über das "wohin" zu machen. Die Situation, dass es einfach fließt, hatte ich bisher nicht.
Das Schöne: Dieses vorausschauende, aktivere Spiel hilft mir gerade sehr beim Spiel nach Noten.

Fazit: Toller Urlaub!
 
@Hekse, der Urlaub hört sich wirklich toll an. :chr01:
 
In den letzten Tagen kann ich mich kaum vom Klavier trennen, es macht so viel Spaß mit den Tönen am richtigen Klavier zu spielen. Wenn ich 1,5-2 h Stunden am Klavier sitze arbeite ich ca. die Hälfte der Zeit an meinen Stücken und die andere Zeit bastel ich mir kleine Übungen für das Legato, NonLegato, Staccato, übe das Fingerpedal zu nutzen, crescendi, decrescendi, schnelle Arpeggien und Triller und versuche etwas zu improvisieren.
Auf dem richtigen Piano ist klanglich jetzt so viel mehr möglich, aber es entlarvt bisherige Mängel auch gnadenlos.
 
Wir sind heute mit dem Pachelbel Kanon angefangen, von dem es ja unzählige Varianten gibt. Und da in dieser Version nachher schöne viele Terzläufe vorkommen, darf ich als Übung Burgmüllers Op.100/4 La petit réunion noch einmal wieder Auffrischen.
Das ist aber schon so lange her, dass wir das mal gemacht haben und damals auch nicht in besonders ausführlicher Weise, so dass ich es wohl eher noch mal fast neu lernen darf.:blöd:

Na mal schauen, wie schnell ich das Stück wieder in die Finger bekomme.

Der Kanon wird uns jedenfalls erst einmal ein paar Wochen beschäftigen.:angst:;-)
 
Das macht mich neugierig: bitte wo war das und welcher Veranstalter? Klingt ja wirklich super!
Der Veranstalter war eine öffentliche Jugendherberge mit Kinderbespaßung am Vormittag und mein Haus und Hof KL, bei dem ich 10 Stunden Unterricht innerhalb einer Woche gebucht habe.
(In seinen Ferien)

Und da es Ferienprogramm war, haben wir nicht mit dem regulären Unterricht weiter gemacht, sondern einen Anfängerimprovisationskurs.
 

Und da in dieser Version nachher schöne viele Terzläufe vorkommen, darf ich als Übung Burgmüllers Op.100/4 La petit réunion noch einmal wieder Auffrischen.
Oh, das ist toll! Das Stück will ich mir von der KL als nächstes wünschen, wenn ich brav meine Czerny Terz-Übung gemacht habe! Es sieht eigentlich nicht so schwer aus, aber vermutlich unterschätze ich das wieder mal! :blöd:
 
Ich hoffe, dass ganz viele KL hier den Beitrag von @Hekse mitlesen, sich davon inspirieren lassen und es so ein Ferienangebot bald irgendwo zu buchen gibt!!! Klavierferien, da wäre ich sofort dabei! :musik032::musik064:
 
Veranstalter gibt es natürlich. Darf ich hier was verlinken oder fällt das unter unterlaubte Werbung? Meine ersten Klavierstunden waren anlässlich eines Wochenendkurses (DO bis SO) von musica-viva.de.

Meine Gesangslehrerin macht sowas immer mal wieder, dann allerdings nur für Stamm- oder ehemalige Schüler. Ich hatte jetzt ziemlich kurzfristig ein sehr kreatives Wochenende mit Gesang, Bühnen- bzw. Schauspieltraining und einer kleinen Abschlussperformance. Drei Tage an denenen ich auf besondere Art ausgepowert war und sehr viel mitnehmen konnte.

Hekse hat ja "nur" ihren normalen Lehrer für eine Unterrichtseinheit an mehreren Tagen in Folge gebucht. Und ich denke, das war komplett privat organisiert. Also Übernachtung in einer Juhe, die Kinder zur vormittäglichen Kinderbespaßung geschickt und abgedüst zum Klavierlehrer. Oder so ähnlich.
 
Ja, ich hab da grad tolle Angebote entdeckt. Meine Kinder haben beim Abendessen sicherheitshalber schon mal ihre Klavierurlaubsverweigerung angedroht, also werde ich mir da wohl mal allein was gönnen müssen.... :musik064:
 
Für Kinder ist das auch - schon allein preislich - nix. Die richten sich eher an gediegenes, zahlungskräftiges Publikum. Wenn deine Kinder Lust haben, könntest du sie auf Chor- oder Orchesterwochen schicken. Jeunesse Musicales, AMJ oder IAM sind da gängige Veranstalter.
 
Hekse hat ja "nur" ihren normalen Lehrer für eine Unterrichtseinheit an mehreren Tagen in Folge gebucht. Und ich denke, das war komplett privat organisiert. Also Übernachtung in einer Juhe, die Kinder zur vormittäglichen Kinderbespaßung geschickt und abgedüst zum Klavierlehrer
Das trifft es ziemlich genau. 😁 Da mein KL eine knappe Autostunde weg wohnt, habe ich viel Online Unterricht. Irgendwann hat er etwas flapsig gesagt, dass ich ja Präsenz Unterricht in den Ferien nehmen könnte. 2 Tage später habe ich in der Juhe bei ihm im Dorf ein Zimmer für uns drei gebucht und das morgendliche Kinderbespaßungsprogramm als göttliche Fügung betrachtet...
Die Idee mit Impro kam von ihm.
Und es war wirklich toll!!! Für Kinder ist das zu intensiv, glaube ich. Zumindestens für meinen Großen wäre das (noch) nichts.
Teuer war es auch, das stimmt. Aber durch die Juhe insgesamt bezahlbar. Die Kinder hatten mit dem riesen Haufen anderer Kinder sehr viel Spaß und haben sich über fehlende Tischdecken oder zu kurzen Anfahrtsweg auch nicht beklagt.

Wie sind denn deine Erfahrungen mit musica VIVA? Macht das Spaß? Kann man sich als Anfänger so schnell auf einen anderen Lehrer einstellen?
Loswerden will ich meinen KL nicht, aber vielleicht nächstes Jahr mit etwas moderneren Stücken "Fremdgehen".
 
Gibt es. Jede Menge sogar (also zumindest, als Urlaub noch problemlos möglich war). Einfach mal googeln. Ich meine sogar, dass unsere @Stilblüte sowas mal veranstaltet hat und einige Clavioten dabei waren.
Das hatten @KrautundRueben und ich vor Corona organisiert, einmal sogar in Griechenland. Hat viel Spaß gemacht! Es war auch ein (musizierendes) Kind dabei :-)
 

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