Sonatine F- Dur - Beethoven - Analyse

M

MHBoe

Dabei seit
12. Apr. 2018
Beiträge
6
Reaktionen
1
Hallo zusammen,

Ich muss für die Schule die Sonatine F-Dur von Ludwig van Beethoven analysieren. Allerdings entspricht das nicht ganz der Sonatenhauptsatzform. Gerade in der Exposition verwirrt mich, dass Haupt (bei mir T. 1-7) - und Seitenthema (bei mir T. 8-12) in der Tonika stehen. Nach allen Lexika, die ich durchgelesen habe, und meiner Musiklehrerin dürfte das aber auf keinen Fall passieren.

Außerdem fällt in der Reprise das erste Thema weg.

Hat irgendjemand eine Ahnung zu diesem Thema oder eine Analyse vorhanden?

Schon mal vielen Dank
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die Sonatine ist - so wie übrigens viele Sonatinen! - monothematisch.
 
Und in der Reprise ist dann gar kein Themenmaterial mehr? Ist das nicht eher ungewöhnlich?
 
Das Thema ist ein Fortspinnungstypus, und in der Reprise wird nur der Nachsatz des Themas wiederholt. So ungewöhnlich ist das nicht - der Vordersatz des Themas wird ja schon in der Durchführung verarbeitet. Ein typischer Sonatenhauptsatz ist das natürlich nicht - aber wenn man eine Sonatine (= "kleine Sonate") komponieren will, muss man das Material ja in irgendeiner Form komprimieren.
 
Okay. Aber das ist ja dann auch ungewöhnlich, weil der Fortspinnungstypus hauptsächlich im (Spät-) Barock verwendet wurde, oder?
 
Die meisten Sonaten weichen an irgendeiner Stelle von der "Norm" ab. Die Regel ist die Ausnahme.
 
Ja aber ist das nicht eher der "Klassische Entwicklungstypus", den Beethoven auch gerne verwendet hat. Würde ja übereinstimmen: Motiv a und b werden verändert und es endet in Motiv c
 
Eine motivische Entwicklung ist hier aber schon weit hergeholt. Der Fortspinnungstypus wurde in der Klassik zum "Satz" , manchmal auch "Satzgefüge" genannt, weiterentwickelt. Die Grenzen zum Fortspinnungstypus sind allerdings fließend.
 
Okay. Also wenn du das jetzt mit Takten benennen würdest, was wäre das denn? (Danke wenn du das überhaupt machst:-))
 
Ist das nicht offensichtlich? Die Takte 1-8 bilden den Vordersatz und die Takte 9-18 den Nachsatz (oder auch Fortspinnung). Da im Nachsatz keine motivischen Abspaltungen des Vordersatzes erkennbar werden, handelt es sich hier eher um einen Fortspinnungstypus als um einen Entwicklungstypus. Letzteren findest du beispielsweise in der Sonate op. 2/1, bei der der Nachsatz des ersten Themas direkt aus einem Motiv des Vordersatzes gewonnen wird.
 

ich würde mir mal das stück in ruhe anhören und in mich gehen...
berührt es mich oder nicht....
ist es wirklich so schwer eine eigene Meinung zu bilden? und diese auch zu vertreten... auch wenn man alleine mit seiner Meinung steht....
 

Zurück
Top Bottom