Sollte ein Organist beim Gottesdienst manche Stücke nicht spielen ?

Was hat jetzt das Spielen einer Nationalhymne mit dem Glauben zu tun? Worauf möchtest du mit diesem Hinweis hinaus, @burton ?

Ich halte den Satz von Maurizio Marchella nicht für so "klavierig", dass ich mir die Mühe des Umschreibens machen würde, aber so hat halt jede*r ein anderes Hobby.
 

Maurizio Machella​

ist ein anerkannter Komponist und Musiker. Er hat den Orgelsatz zur Hymne der Ukraine gesetzt. In einem anderen Forum gibt es hochkarätige Organisten, die den Satz zur Hymne bislang nicht angezweifelt haben. Ich habe heute die Hymne gespielt und vorab nach der dazu passenden Registrierung gesucht. Zur Verfügung stehen mir 23 Register von Eule. Damit kannst du in dem zur Verfügung stehenden Raum Gänsehaut erzeugen.
Auf die von dir entdeckten Fehler im Satz von Machella bin nicht nur ich gespannt.
:017:
Kein Problem: vom drittletzten Takt auf den vorletzten gibt es einen doppelten Leitton und eine daraus resultierende Oktavparallele zwischen B und A. Kommt ein paar Takte früher schon mal vor.
 
Es gibt so unglaublich viel gute Orgelliteratur, dass man tatsächlich auf manchen Kram verzichten kann und sollte. Ich finde schlecht klingende und ungeschickte Bearbeitungen nicht sinnvoll. Vieles an Popmusik lässt sich nicht befriedigend realisieren. Auf der anderen Seite ist die Musik zweckgebunden. Wenn das Zeug keinen Bezug zum Gottesdienst hat, muss man auch gut überlegen, ob es an dieser Stelle Sinn macht.
 
Ein Freund von mir hatte für die Trauung seiner Schwester, ein Medley von Stücken aus den Lieblingsbands, des Paares ausgearbeitet. Da es sich um Hardrock Bands handelte hat er dabei darauf geachtet, dass nur Menschen die die Stücke kennen merken, dass es keine normale Orgelmusik war. Das Paar hat sich sehr darüber gefreut.
Kurz darauf kam das Werk nochmal zum Einsatz... Nachdem der Pastor eine Predigt gehalten hatte, indem er Hardrock als Musik des Teufels bezeichnete, hat er es aus Protest zum Auszug gespielt. Danach kamen Kirchgänger auf ihn zu um sich zu bedanken.
Ich war stolz auf ihn.
 
Ein Freund von mir hatte für die Trauung seiner Schwester, ein Medley von Stücken aus den Lieblingsbands, des Paares ausgearbeitet. Da es sich um Hardrock Bands handelte hat er dabei darauf geachtet, dass nur Menschen die die Stücke kennen merken, dass es keine normale Orgelmusik war. Das Paar hat sich sehr darüber gefreut.
Kurz darauf kam das Werk nochmal zum Einsatz... Nachdem der Pastor eine Predigt gehalten hatte, indem er Hardrock als Musik des Teufels bezeichnete, hat er es aus Protest zum Auszug gespielt. Danach kamen Kirchgänger auf ihn zu um sich zu bedanken.
Ich war stolz auf ihn.
Ich brauche mehr Details :017:
 
Kein Problem: vom drittletzten Takt auf den vorletzten gibt es einen doppelten Leitton und eine daraus resultierende Oktavparallele zwischen B und A. Kommt ein paar Takte früher schon mal vor.
Dann bearbeite den Notensatz, entferne die dir aufgefallenen Fehler und teile uns dein Ergebnis in Form von einem von dir unterschriebenen Notensatz mit.
:017:
Was nützt uns ein fehlerfreier Satz momentan? Nix!
Hauptsache ist doch, dass wir mit Leidenschaft die Ukraine unterstützen.
 
Ich habe dagegen schon Gemeinden erlebt, die davon irritiert waren, wenn man den Rhythmus richtig spielt, weil die an falschen Rhythmus offensichtlich gewöhnt waren. Gutes Beispiel: Wunderbarer König.
 

Was auch gut falsch ist: Jesu, geh voran auf Deiner Lebensbahn.

In einem alten Gesangbuch hatte ich dieses Lied allerdings mit Taktwechseln(!) vorgefunden: 3+2+3+2.
 
Wie fehlerhaft beurteilst du den von mir als Link eingestellten Orgelsatz zur Hyhmne?

Ich habe mir ihn nicht angesehen, wenn dann müsste ich das auferksam und intensiv und nicht um 10 Uhr abends nach dem Sport. Wenn da die zwei Oktavparallelen drin sind, die @Axel erwähnt hat, dann sollte es erheblich Schlimmeres geben. Ich habe bestimmt in meinen Sätzen immer jede Menge verdeckte Oktav- und Quintparallelen (und manchmal auch offene). Merkt aber keiner. Die Zeit, die ich brauche, um einen guten Satz auszutüfteln und den zu spielen, würde mit Sicherheit vom Aufwand her zu einem Gottesdienst mit Bezahlung von 45-60€ in keiner Relation stehen (und wahrscheinlich würde es kein Mensch merken).
Ich muss gestehen, wenn ich nicht extrem aufmerksam bin, merke ich auch nur, wenn die Sätze besonders dilettantisch sind, dass sie sehr dilettantisch sind.
 
Dann bearbeite den Notensatz, entferne die dir aufgefallenen Fehler und teile uns dein Ergebnis in Form von einem von dir unterschriebenen Notensatz mit.
:017:
Was nützt uns ein fehlerfreier Satz momentan? Nix!
Hauptsache ist doch, dass wir mit Leidenschaft die Ukraine unterstützen.
Naja, Du hattest gefragt, ob da Fehler drin sind. Sonst hätte ich auch nicht gemäkelt.
 
Ich hab in einer Tonsatzprüfung (kann mich grad nicht erinnern, ob es die Zwischen- oder die Abschlussprüfung war) bei einem vorbereiteten Satz eine Quintparallele entdeckt, die mir die ganze Zeit nicht aufgefallen war. Gleichzeitig zeigte der Prüfer drauf und sagte, na? Dann mussten wir beide lachen.
Satzfehler passieren. Ich vermute, dass die genannten im Marchella-Satz beim Hören kaum auffallen. Gleichzeitig vermute ich aber auch, dass viele Menschen die Hymne gar nicht (er-)kennen, so dass man, um darauf hinzuweisen, dass das Stück aus Solidarität gespielt wird, wohl ankündigen müsste, wie es heißt.

Alternativ könnte man, wenn einem das wichtig wäre, Stücke von ukrainischen Komponistinnen und Komponisten einstudieren oder halt, wie jemand schon schrieb, ein bekanntes Friedenslied spielen. Aber auch da kommt es wieder auf die Gemeinde an, was passt und was die Leute ohne einleitende Worte tatsächlich kennen und erkennen.
 
Noch eleganter würde ich finden, etwas zu improvisieren und dabei die ukrainische Hymne und irgendein Friedenslied darin zu verarbeiten, wenn man es kann.
 
Dieses dämliche Leyla darf man sich gerne schenken (gleichwohl schon manche Orgel damit im unermüdlichen Freiheitskampf alter, weißer Männer traktiert wurde, das ganze wäre noch mit einem Deutschlandfähnchen auf dem Orgelpult auszubauen). Und da die ganze Diskussion darum noch dämlicher ist als das Lied selbst, hör ich mal schön auf, den Käse auch noch weiter zu reproduzieren.

Aber auch bei Stücken mit biblischer Thematik sollte man es mit der Länge nicht übertreiben, 17 Minuten sind zu viel für die Gemeinde ;) Klassiker.



Als Rausschmeißer beim Auszug biedert sich das Motiv der Vertreibung aus dem Paradies natürlich an ;)


Fetzt schon auf der Orgel ;)

Da es auch um Beerdigungsmusik ging, bei der meinigen bräucht ich keine Orgel; nein, mir würde ein einfacher Geiger reichen, der Dvořáks Humoreske spielt, während der Abspann läuft und ein Kahn mich im Mondenschein zu meiner von zwölf Zypressen umstandenen Rousseau-Insel bringt :003: Da bin ich ganz bescheiden und bodenständig, auch wenn ich eine kleine klassizistische Pyramide einem Sarkophag vorziehen würde. Aber machts euch keine Umstände, der Trauerzug mit den sechs schwarzen Rappen und der Leichenkutsche will auch noch bezahlt werden, gleichwohl ich mir da noch nicht sicher bin, wie die musikalische Untermalung aussehen soll. Sicher, das Läuten von allen Türmen der Stadt und das Schluchzen des den Trauerzug säumenden Volks mag Musik genug sein, aber eine Jazz-Funeral hätte auch was für sich ;) Ich mag die dahinterstehende Philosophie sehr, neben der Trauer das Leben des verschieden Menschen zu feiern; zu feiern, dass es diesen einen tollen Menschen gegeben hat, dass man mit ihm lachen, leben, lieben, weinen und streiten durfte. Man lebt doch nicht dafür, dass am Ende alle traurige Schnuten ziehen und die nachgeborene Brut sich noch mit dem Leberwurstbrot vom Totenschmaus im Mund anfängt, ums Erbe zu streiten.



Hach, eine Beerdigung ist fast zu wenig, schade, dass die meisten Menschen nur einmal sterben ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
"The show must go on" von Queen beim Familiengottesdienst gespielt!
 

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