Sinn oder Unsinn einer aufrollbaren Tastatur

Beaufort

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Liebe Freunde,

ich werde am 24.6. für 16 Tage auf dem Jakobsweg wandern (camino frances). Mein KL hat mir eingebleut, jeden Tag zu üben; denn in einem Monat ohne Üben wäre alles futsch. Ich habe das bisher strikt eingehalten und mir würde es nichts ausmachen, bei Amazon eine aufrollbare Tastatur zu erstehen, um wenigstens eine Stunde pro Tag "trocken" zu üben. Hat jemand von Euch Erfahrung damit, und ist es vor allem sinnvoll?

Nach meiner Rückkehr haben hier bereits die Ferien eingesetzt und der Unterricht beginnt erst Anfang Oktober wieder. Welche Aufgaben sollte mir mein KL stellen, die auch ohne seine Hilfe zu lösen sind.?
 
Du veralberst uns oder?
 
hört sich tatsächlich ein wenig albern an, ich meine es trotzdem ernst. Mein KL würde wahrscheinlich begeistert sein von der Idee, oder mir eben den Vogel zeigen
 
Ich hab mir das Teil besorgt, um mit dem vorhandenen Midi-Ausgang einen Tastendrückapparat anzusteuern, wenn ich alleine an einer Orgel arbeiten muß.
Dafür taugt es, zum Klavierspielen/Üben leider nicht.
@fisherman kann Dir sicher dazu auch noch was sagen. :-)
Toni
 
@fisherman kann Dir sicher dazu auch noch was sagen. :-)
Kann er:

Man kann damit GAR NIX üben!!! Kennste noch die alten Folientastaturen an Maschinen etc? Wo man manchmal zweimal drücken muss, damit das Gerät reagiert? So sind die Dinger. Ich hab mir mal eine gekauft - und auch wenns billig war, so habe ich mich selten über einen Kauf so geärgert wie über diesen. 5 Minuten probiert - und mit Wut in die Tonne getreten. Das ist die Mega-Verarsche! Wobei man sich mit ein wenig Hirn das hätte ausrechnen können ;-)
 
Jakobswege gibt's ja mittlerweile wie Sand am Meer. In Frankreich ist fast jeder markierte Wanderweg auch Teil des Jakobswegs. Da werden sich sicher auch einige Herbergen mit Tasteninstrumenten finden. Ansonsten teile ich die Meinung, dass Folien zum Üben gar nix taugen. Da ist es besser die Augen zu schließen und mental zu trainieren.
 
Mein KL hat mir eingebleut, jeden Tag zu üben; denn in einem Monat ohne Üben wäre alles futsch. Ich habe das bisher strikt eingehalten und mir würde es nichts ausmachen, bei Amazon eine aufrollbare Tastatur zu erstehen, um wenigstens eine Stunde pro Tag "trocken" zu üben.
Da stellt sich eher die Frage, ob man mit täglichem "Falschüben" nicht sogar noch viel mehr kaputt macht. Die Übungsinstrumente sollten einen gewissen technischen Mindeststandard hinsichtlich der Ausstattung und Verarbeitung erreichen - und diese Rollendinger taugen nicht einmal als Spielzeug für anspruchsloseste Zwecke. Begründung? Gerade in jenen Ausbildungszeiten, in denen wichtige Grundlagen gelegt und eine differenzierte Klangvorstellung kultiviert werden, muss vernünftiges Handwerkszeug zur Verfügung stehen. Wer unterwegs musizieren möchte, ist daher besser bedient, wenn er Orte ausfindig macht, an denen sich einigermaßen brauchbare Klaviere befinden. Kirchengemeinden oder Privathaushalte kommen in Frankreich ebenso in Frage wie in Deutschland.

Mir gefallen auch Formulierungen wie "eingebleut", "(sonst) alles futsch" oder "strikt eingehalten" nicht sonderlich: Disziplin und Beständigkeit dürfen nicht zum Selbstzweck werden, bis man beim Glaubenssatz "Hauptsache geübt, egal ob richtig oder falsch" angelangt ist, mit dem man sein schlechtes Gewissen beruhigt. Mit dieser Spielart der "deutschen Gründlichkeit" richtet man im schlimmsten Fall mehr Schaden als Nutzen an. Musikinstrumente sind für den Musiker da und nicht umgekehrt.

In die gleiche Kategorie namens "für die meisten Anwendungen untaugliche Übehilfen" gehören auch "stumme Klaviaturen", bei der ein differenzierendes Arbeiten an der Klangvorstellung ebenfalls unmöglich ist. Robert Schumann äußerte sich dazu folgendermaßen: Man hat so genannte "stumme Klaviaturen" erfunden; versuche sie eine Weile lang, um zu sehen, dass sie zu nichts taugen. Von Stummen kann man nicht sprechen lernen. Nun könnte man einwenden, dass große Künstler wie Franz Liszt ebenfalls eine solche besessen hätten, also könnten die Dinger ja wohl nicht so schlecht sein. Dazu ist allerdings zu sagen, dass diese Persönlichkeiten durch langjährige musikalische Praxis eine sehr differenzierte Klangvorstellung bereits entwickelt haben und so die fehlende akustische Wahrnehmung kompensieren können.

Ein gesunder Ehrgeiz ist was wert - aber eine gute Portion Gelassenheit auch.

LG von Rheinkultur
 
Eine aufrollbare Tastatur kann man zum Abtrocknen nach dem Duschen betimmt gut gebrauchen.

Aber nur dann, wenn sie aus Frottee ist.

CW
 

Jakobswege gibt's ja mittlerweile wie Sand am Meer. In Frankreich ist fast jeder markierte Wanderweg auch Teil des Jakobswegs. Da werden sich sicher auch einige Herbergen mit Tasteninstrumenten finden.
Ein Bekannter lief neulich so einen Jacobs-Weg. Da gab's noch nicht mal Kaffee, geschweige denn ein Klavier. Jetzt will er den Tchibo-Weg versuchen.
 
Sänger benutzen so ein Teil um sich warm zu singen, das war es auch schon. Völlig unbrauchbar zum üben, so eine Gummimatte...
 
Sänger benutzen so ein Teil um sich warm zu singen, das war es auch schon. Völlig unbrauchbar zum üben, so eine Gummimatte...
Diejenigen Kollegen, die so etwas benutzen, nehmen sich davon ihren Einsatzton beim Aufwärmen und Ansingen ihres Gesangsparts ab, sofern kein Klavier in der Nähe ist, mehr nicht. Nicht jeder ist Absoluthörer - muss man auch nicht sein.

Neuer Denkanstoß: Das allerletzte, was mir auf dem Jakobsweg einfallen würde, wäre, Klavier zu üben. Wenn du unbedingt Musik machen willst, singe. Das wird dich mehr weiterbringen als 16 Tage üben. Ganz im Ernst!
Ginge mir genauso. Pilgert man denn nicht gerade, um sich einmal eine Auszeit aus dem Alltagsleben zu nehmen, zu dem auch die pflichtbewusst am Instrument absolvierte Übungsstunde gehört? Da machen sich ein paar Taizé-Gesänge zur Gitarre besser, wenn man schon Musik und Glaube miteinander verbinden will. Vielleicht hat auch einer der Mitstreiter aus der Pilgergruppe seine Klampfe im Handgepäck. Näheres zur Fähigkeit, mal loslassen zu können, ist beim Prediger Salomo im dritten Kapitel nachzulesen.

LG von Rheinkultur
 
Ich glaube kaum, dass nach der Zeit alles futsch ist.
Wenn ich nur 3-4 Tage nicht üben kann, merke ich das danach zwar deutlich und muss erst mal wieder warm werden, nehme das inzwischen aber eher locker. Es gibt eben Zeiten, in denen man sich anderen Dingen widmet.
 
Die haben wohl noch nie etwas von einer Stimmgabel gehört - und ein Smartphone haben sie auch nicht?
wenn dir auf einer Jakobsweg Pilgerreise von bösen Heiden die Kleider geraubt werden, dann genügen Stimmgabel und Smartphone nicht, um alle Blößen züchtig zu bedecken - in diesem Moment erweist sich die wahre Größe und der Nutzen einer aufrollbaren Klaviatur
:lol::lol::drink::heilig::drink:
 

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