Sind hier auch echte Klavierneulinge?

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Freme

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27. März 2006
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Hallo zusammen,

seit einiger Zeit lese ich hier mit größstem Interesse mit. Im Februar diesen Jahres habe ich (43) begonnen, Klavierspielen zu lernen.

Ich habe schon an mehreren Stellen hier gelesen, dass Leute nach drei Monaten schon Für Elise spielen können. Zu dieser begnadeten Gruppe gehöre ich leider nicht.

Mit machen zur Zeit noch so Sachen wie der Anschlag eines einfachen Akkordes etwas Mühe. Die Kombination von locker und kraftvoll will mir nicht so recht gelingen. Ich soll eigentlich nur die Finger anheben und dann anschlagen. Aber ich kann eine Bewegung aus dem Handgelenk nicht verhindern.

Habt Ihr Profis Ideen, wie ich das besser hinbekommen könnte?

Lesen hier noch andere Neulinge wie ich mit? Wie klappt es denn bei Euch? Was findet Ihr schwer? Hattet Ihr auch in den ersten paar Stunden das Gefühl, Bleigewichte an den Fingern zu haben, weil sie sich einfach nicht unabhängig voneinander anheben ließen?

Ich hoffe, dass ich mit meiner Frage hier richtig bin. Ansonsten komme ich in fünf Jahren nochmal vorbei *lach*.

Herzliche Grüße
Gaby
 
Hallo Freme(Gaby)

Laß Dich bloß nicht einschüchtern, was andere wohl alles schon spielen.
Anfänger gibt es hier mehrere und auch etliche, die über 30 sind.

Irgendwann wirst Du nicht drumherum kommen und wirst auch chromatische Tonleitern üben. Ich könnte mir denken, daß es Deine Finger gelenkiger machen könnte.

Hast Du denn Unterricht?

Du wirst sicher schon vor Ablauf von 5 Jahren berichten können, daß es besser läuft.

Gruß Hartwig
 
Warum soll denn beim Akkordanschlag eine Bewegung im Handgelenk verhindert werden?

(Sich) Wu(nder) Wei
 
Ich (22) "spiele" seit genau einem Monat... auf einem Keyboard mit Hilfe einer Klavierschule...

Ich nehme keinen Unterricht, arbeite mich aber fleißig Seite für Seite vor und habe natürlich auch öfters Lust in die Tischplatte zu beißen, wenn ich an meine Grenzen gerate...

Zur Zeit sitze ich noch an "Übungen im Fünftonraum" vom f bis zum g', bin aber doch ganz froh, da die kurzen Übungsstücke eigentlich ganz gut sitzen und ich relativ schnell vorankomme.
Es hapert natürlich manchmal an der Koordination der Finger und manchmal sind gleichzeitige Anschläge mit mehreren Fingern nicht ganz so gleichzeitig wie sie sein sollten...

Auf jeden Fall habe ich großen Spaß am Mitlesen der Beiträge, auch wenn sie recht "respekteinflößend" sind und manchmal auch frustrierend, wenn andere über richtige Stücke quatschen und man selbst seit einigen Tagen an der x-ten "Volksweise" sitzt...

Aber ich übe fleißig weiter... vielleicht klappt's ja irgendwann...
 
Hallo Angelica,

jeder Klavierspieler fängt damit an kleine Brötchen zu backen und da du gerade (nach einem Monat) erst in den Startlöchern steckst ist das doch verständlich :)

Wenn ich mir erlauben darf was zu deinen Problemen zu sagen.
Es ist sehr schwer auf einem Keyboard (falls es keine gewichteten Tasten hat) anzufangen da kaum Widerstand beim Anschlag vorhanden ist vorallem wenn man noch nicht auf einem echten Klavier geübt/spielt hat. Ich kann mir gut vorstellen das dein Instrument mit Ursache für den unregelmässigen Anschlag eines Akkords (wahrscheinlich 3-Klang) ist da nicht wirklich gespürt werden kann wann der Ton erzeugt wird oder nicht. Hast du bereits auf einem echten Klavier üben können um das ggf mal zu testen?

Gruß
 
Hallo Gaby,

ja, hier lesen auch andere Neulinge begeistert mit :) Ich habe seit Mitte April mein Klavier und seit Ende April habe ich einmal die Woche Unterricht.

Was ich total schwierig finde und was mir auch partout nicht gelingen will, ist die Anschlagtechnik, wie sie mein Lehrer von mir verlangt. Er will, dass ich den Anschlag mit den Fingern (außer dem Daumen) folgendermaßen mache: Finger rund, vor, hoch, runtersausen lassen. Das ist ein Zitat aus meinem Aufgabenheft. Ich meine, das klappt mit dem 2. und dem 3., mit dem 4. fast gar nicht und der 5. ist bei mir alles andere als rund, der ist eckig. Daran könnte ich verzweifeln. Und vor allem geht diese Technik vielleicht ja noch mit ganz viel Anstrengung wenn man ganz langsam spielt, aber wenn es dann etwas schneller sein soll, dann fehlt mir einfach die Zeit, um erst diese ausholenden Bewegungen zu machen. Aber er sagt ich soll es üben und üben...ich tue es... es wird nicht besser... Morgen bekomme ich bestimmt wieder einen Anpfiff :oops:

Was mir auch schwer fällt, ist die richtige Lautstärke von Melodie und Begleitung. D. h., wenn die Melodie rechts gespielt wird und die Begleitung links, dann ist das noch ok, aber wenn es anders herum ist, dann spiele ich die Begleitung viel zu dominant und die Melodie hört man kaum. Tja, da arbeite ich auch ständig dran, aber auch das will mir einfach nicht gelingen.

Aber gut, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und ich denke, wenn wir beide fleißig weiter üben, werden wir unsere anfänglichen Hürden auch überwinden können. Das hoffe ich jedenfalls! :wink:

Ich gebe jedenfalls nicht auf, denn es macht einfach viel zu viel Spaß :-D

Liebe Grüße
Moonlight
 
Hallo,

@Hartwig

Danke für die netten Worte. Ja, ich habe Unterricht, mein Lehrer sagt mir immer, ich soll mehr Geduld haben. Aber das ist nicht so leicht ....

@ Wu Wei

ja, da hab ich wohl Quatsch geschrieben. Ich meinte natürlich nicht die Bewegung aus dem Handgelenk soll verhindert werden, sondern die Bewegung mit dem ganzen Unterarm.

@ Angelica

Hallo "Leidensgenossin", schön zu wissen, dass es nicht nur mir so ergeht. Ich benutze Wohlfahrts Elementare Klavierschule und erst am Ende des ersten Heftes. Die Übungsstücke umfassen ebenfalls nur den 5-Ton-Raum. Was schon schwierig genug ist für den Anfang.

Meinen Unterricht bekomme ich auch auf einem Keyboard und an dem fällt es mir schwerer als an meinem Clavinova. Welche Klavierschule benutzt Du denn?

LG
Gaby
 
Hallo Freme, hallo Angelica,
ein herzliches Hallo auch an alle anderen Mitlesenden,

ich bin 36 und spiele auch seit Februar. Mein Anfängertipp wäre, langsam in kleinen Schritten vorzugehen: In meinem Klavierunterricht bekam ich zunächst ein, dann zwei kleine Stücke aus der Klavierschule von Heumann als Hausaufgabe. Ich habe dann, abgesehen von Lockerungsübungen, eine Woche lang nichts als meine Hausaufgaben gespielt. Erst jetzt habe ich alleine mit einem Anfängerstückchen angefangen, nämlich mit einem Menuett von Bach. Aber auch dieses Stückchen werde ich noch einmal meiner Lehrerin vorspielen.

Also erst einmal gaaaaaaaaaanz kleine Brötchen backen!
 
@ Moonlight:

Ich bekomme genau die gleichen Sachen von meiner Klavierlehrerin zu hören wie du!
 
Hallo an alle Anfänger und Anfängerinnen
Schön zu lesen, dass ich nicht alleine bin neben all den erfahrenen Klavierspieler/innen. Ja das grösste Problem ist bei mir die fehlende Geduld. Mein Klavierlehrer sagt dann immer, ich solle nicht zuviel auf einmal von mir verlangen. Also das mit den "kleinen Brötchen" am Anfang muss wohl sein. Ich glaube, es bleibt uns halt wirklich nichts anderes übrig als Geduld mit uns zu haben. Und da ist es doch schön, wenn wir wissen, dass wir nicht alleine sind :)
 
heh jo, ich fang jetz schon heimlich an stücken zu üben die ich eigentlich net üben soll aber naja :>
 

Hallo Freme,

ich habe gefragt, nicht weil ich's unbedingt besser weiß, sondern – da auch noch ziemlich am Anfang – weil ich mir selbst nicht so ganz sicher über die optimalen Bewegungsabläufe bin. Allerdings habe ich mittlerweile einen eher intuitiven Ansatz für mich gefunden, bei dem jeder Tasten"druck" durch einen mehr oder weniger starken Impuls aus dem Körperzentrum ausgelöst wird, der sich dann durch eine elastisch gespannte Muskelkette über Schulter, Ober- und Unterarm auf die Hand überträgt. Dabei ist eigentlich alles in leichter Bewegung, mal mehr Rotation (Pro- und Supination), mal mehr Flexion- oder Extension in den einzelnen Gelenken. Es gibt sicher nur ganz wenige Anschlagssituationen, in denen da etwas völlig still halten muss. Aber wie gesagt, das ist mehr mein aus diverser Literatur und anderen Bereichen zusammengereimtes Körperverständnis. Vielleicht sagen ja mal die Fortgeschrittenen was dazu. Hartmut zum Beispiel, der das Thema doch auch sicher schon besonders systematisch angegangen ist :wink: .

Wu Wei
 
Will mich hier einer auf den Arm nehmen?

:wink:

Der Hartmut
 
Nee, wieso denn :shock: , das war mein Ernst! Ich wollte wirklich deine Meinung zu meiner Darstellung hören.

Wu Wei
 
Hallo Freme,

ich habe auch erst mit über 40 angefangen - und bin am schnellsten vorangekommen, als ich mir die ersten Dinge im Selbstunterricht mit Alfred's Klavierschule "beigebracht" habe.

Aber man kann so oder so Klavier spielen. Wenn Du es richtig lernen möchtest, braucht es seine Zeit - nach meiner Erfahrung meist viel länger als es mir lieb ist! - Und bei den allzu frühen, schnellen Fortschritten, von denen ich hier lese, bezweifel ich, dass das Spiel bei meinem Klavierlehrer durchginge. Denn auch den Genies unter den Pianisten ist ihr Können nicht zugeflogen. Hatte letzthin das Vergnügen, das bisher beste Klavierkonzert meines Lebens zu hören (und da gab es schon etliche vorher!). Es hieß (frag mich jetzt nicht, ob ich das von der Website habe oder woher auch immer), dass die Frau regelmäßig 8 Stunden täglich übt. Und ob die sich nun leichter getan hat als wir oder nicht, so ganz automatisch sind ihr sicher auch die Anfänge nicht zugeflogen!

Es gibt auch unendlich viele Auszüge und "Leichtbearbeitung" aller möglichen Stücke. Mir ich einmal so eine Leichtbearbeitung von "Für Elise" untergekommen, da war außer einer Grundahnung nicht viel vom Original, vor allem nichts von dem, was das Original nicht bereits im ersten Monat spielen können lässt.

Und wenn etwas zunächst schwerfällt: weitermachen! Hast Du schon einmal ein Kind gesehen, dass aufsteht und auf Anhieb läuft? Ich nicht, alle die ich gesehen habe, hatten mehr oder weniger lange Phasen, wo sie erst mal - unsicher - stehen konnten und dann immer wieder hingefallen sind ... Erinnerst Du Dich daran, wie lange es gedauert hat, bis die Buchstaben auch so aussahen wie Buchstaben? Bis Du Dich im Ausland in der Fremdsprache unterhalten konntest?

Ich habe irgendwo einmal gelesen, dass der größte Unterschied zwischen einem Erwachsenen und einem Kind, die ein Instrument lernen, darin liegt, dass der Erwachsene Anspruchsvolles hört und das möglichst bald spielen möchte und bezüglich seinen Fortschritten eher ungeduldigt ist, während das Kind spielerisch eins nach dem anderen lernt, um dann ganz stolz zu sein, wenn es nach monatelangem Üben "schon" einen kurzen Tanz spielt.
 
Hallo an alle,

@Karl: auf einem richtigen Klavier habe ich es noch nicht versucht, habe aber schon ein paar Mal an einem uralten Harmonium gesessen... das erleichtert die Sache wegen des ständigen Tretens auch nicht gerade, das einen a) ablenkt und b) die Sache mit den Anschlägen insofern erschwert, als dass sich die Töne durchs Treten verlängern und das Raushören der Tonerzeugung noch schwerer ist... klingt aber trotzdem schön, das Harmonium...

@Gaby: ich benutze die "Klavierschule für Erwachsene" von Schaper/Meister. Bin jetzt mit den Übungen im Fünftonraum durch, weiß aber nicht, ob die paar kurzen Stücke reichen, um wirklich im Fünftonraum sicher zu sein... ich habe dadurch, dass ich es allein lerne, immer etwas Angst etwas "nicht richtig" zu lernen, oder nicht intensiv genug... ich habe schon überlegt mir vielleicht einfach eine zweite Klavierschule dazuzukaufen, nur zur Sicherheit. Ob das Sinn macht?

An alle anderen: danke für die Ermutigungen...
 
Hallo zusammen, hallo Gabi,

ich bin auch noch eine ziemliche Anfängerin, ich spiele so ca. seit einem Jahr.

Zuerst habe ich mir auch eine Klavierschule gekauft und dachte, das lerne ich ganz alleine.
Aber so wie es Siggi schon gesagt hat: die Erwachsenen wollen irgendwie viel schneller vorankommen, um dann bald etwas anspruchsvolles spielen zu können.

Das erste, was ich dann zu meiner Klavierlehrerin gesagt habe ist: ich möchte die Mondscheinsonate spielen!
Da hat sie nur abgewunken :lol:

Frühestens in einem Jahr, hat sie gesagt. Tja, nun ist dieses Jahr ja um, aber ich habe mir die Noten mal angesehen und ich traue es mir noch nicht so richtig zu.....

Mir hilft die Klavierlehrerin auch dadurch, dass sie mir ein bisschen Druck macht, weil es ja peinlich ist (und auch unnötig Geld kostet), wenn ich zu ihr gehe und nicht geübt habe.
Nur mit der Klavierschule zuhause, wäre ich glaube ich jetzt noch lange nicht so weit, wie ich es bin.

Liebe Grüsse und noch viel Spass beim üben!
Astrid
 
Auch wenn mich einige Klavierlehrer dafür schlagen werden:

ich stehe auf dem Standpunkt, dass man jedes Stück lernen kann, das man gerne spielen will (in gewissen Grenzen natürlich...).
Ich habe zum Beispiel meiner Freundin als erstes das Präludium in C Dur beigebracht (neben dem Heumann und anderen Sachen, die sie mit ihrer Lehrerin gemacht hat). Man könnte denken, das ist für einen absoluten Anfänger zu schwer, aber sie hat's gepackt. Das wichtige dabei: Stücke, die ich gerne höre und auch gerne selbst spielen will, motivieren unheimlich! Es ist mir gleich, ob das gut ist oder nicht; wenn mir ein Stück sehr gefällt, dann nehme ich es in Angriff, auch wenn es sehr schwer ist. Angefangen habe ich damit, als ich mir mein elektronisches Klavier kaufte und die Stücke, die dort gespeichert sind, angehört habe. Ich fand das so unglaublich und wollte das unbedingt selbst spielen; dabei habe ich gar keinen Gedanken daran verschwendet, ob das meinem Schwierigkeitsgrad entspricht. Natürlich habe ich das eine oder andere auch mal wieder zur Seite gelegt :wink: weil die Ohren besser waren als die Finger, aber Stücke wie die FI habe ich so gelernt, und das hat mich unheimlich motiviert!

Indem man ein paar der wirklich wichtigen Regeln beherzigt (Hände einzeln auswändig auf Geschwindigkeit, usw.) geht oft viel mehr als man vermutet!
Von daher rate ich dir: wenn die Mondschein- Sonate dein absoluter Favorit ist, gehe sie einfach mal an. Wenn es wirklich keinen Wert hat, wirst du das merken, aber man wächst mit der Herausforderung!

Der Hartmut
 
Hartmut,

natürlich kann ich mich im ersten Jahr Französisch-Untericht daran setzen, Proust zu übersetzen. Ob die Vielfalt des Neuen aber eine gute Übersetzung erlauben?
 
nein, vermutlich nicht.
Wenn aber Proust mein ein und alles ist, und mein Lehrer von mir verlangt, dass ich Sätze aus dem Schulbuch, mit deren Inhalt ich rein gar nichts anfangen kann, übersetze, ist das Risiko hoch, dass ich aufhöre mit Französisch. Obwohl das vielleicht ganz meine Sprache gewesen wäre. Und vielleicht wäre ich sogar total talentiert gewesen.
So ähnlich ging mir das mit dem Klavierspiel. Ich habe mit 14 aufgehört, weil mich das, was ich gespielt habe, einfach nicht interessiert hat.

Wieder angefangen habe ich genau unter dieser Prämisse: ich spiele, was mir gefällt und achte dabei (zumindest nicht besonders) auf die Schwierigkeit. Wie bereits gesagt, ich habe einige Sachen wieder beiseite gelegt, weil sie letztlich doch zu schwer waren - ist das schlimm?
Nein, ich habe trotzdem viele Technik- Übungen draus gemacht, es ist halt am Ende kein fertiges Stück geworden. Später werde ich es wieder aufnehmen und fertig machen. So ging es mir z. B. mit der Etüde 10-5, bei der ich zwei Anläufe gebraucht habe.

Aber ich gebe dir Recht: ich berichte hier lediglich meine eigenen Erfahrungen und Ansichten und respektiere jede andere Meinung!

Der Hartmut
 

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