selbstzweifel

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tastenkind

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24. Dez. 2012
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Hi,
weiß das klingt jetzt viell. etwas komisch..
aber jedes Mal, wenn ich klavier spiele,
hab ich das gefühl alles falsch zu machen
und muss teilweise abbrechen.
Will aber auch nicht Klavierspielen aufhören..
 
Da hatte wohl jemand heute Abend ein Vorspiel und hats verhauen :) ...
 
Ich rate dazu, als erstes das Problem möglichst tief zu hängen. Also, ehe man sich in die endlosen Tiefen des Mentalen etc. begibt, ist es besser, sich die Fakten anzuschauen und entsprechende Fragen zu stellen und zu beantworten:

1. Wie lange spielst Du schon?
2. Welche Stücke spielst Du?
3. Wie, d.h. auf welchem Level, spielst Du Dein Programm?

Die dritte Frage könntest Du evtl. mit einer kurzen Einspielung beantworten.

Ich sage jetzt schon einmal, dass wenn die drei Antworten in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen, die Katastrophe wohl weit weg ist. Absolut sicher ist sich niemand der Klavierspieler, schon gar nicht ein Amateur.

Don't panic!

CW
 
Alles ok

Ja, da muss man wohl durch. Irgendwann kommt wohl jeder einmal an den Punkt,
dass sich das Spiel nicht mehr anhört, man sich verspielt, etc. - Dies mag auch ein
Grund dafür sein, dass Viele abbrechen oder die Lust verlieren. Ich hatte auch gerade
wieder diesen Punkt erreicht.
Bei mir hilft es, wenn ich mich IN RUHE mit viel Spass einspiele - auch wenn ich dann nicht mehr zum Hauptthema komme - Später (nach ein paar Tagen) klappt alles wieder viel besser ...
Wenn Du nur selten die Gelegenheit hast, jemanden etwas vorzuspielen, kannst Du auch etwas regelmäßig Aufzunehmen (Handy, Recorder, etc.) - So hast Du die Kontrolle, in wie weit Du Dich verbessert hast und wie, wann und wo Du Dich gern verspielst. ABER ÜBE NICHT ZU VERBISSEN!
 
Gegenfrage: War das schon immer so?

a) Nein, es gab auch schon "Höhen"
b) Ja, schon immer

Falls a) >>> ruhig bleiben, weitermachen, evtl. mal was ganz anderes (Tonleitern, Akkorde). Wäre ganz normal ...
Falls b) >>> Klavierlehrer. Falls nicht vorhanden >>> organisieren! Falls vorhanden >>> offenes Gespräch.
 
Und schon hört man nix mehr vom Threadersteller.

Nicht, dass er am Ende noch Hand an sich gelegt hat...

CW
 
1. Wie lange spielst Du schon?
2. Welche Stücke spielst Du?
3. Wie, d.h. auf welchem Level, spielst Du Dein Programm?
spiele so um die 7 jahre..
chopin Revolution,beethoven Pathetique (grad angefangen),
Bach wohltemperiertes Klavier...
Die dritte Frage könntest Du evtl. mit einer kurzen Einspielung beantworten.
folgt noch...

fisherman

Gegenfrage: War das schon immer so?

a) Nein, es gab auch schon "Höhen"
b) Ja, schon immer

Falls a) >>> ruhig bleiben, weitermachen, evtl. mal was ganz anderes (Tonleitern, Akkorde). Wäre ganz normal ...
Falls b) >>> Klavierlehrer. Falls nicht vorhanden >>> organisieren! Falls vorhanden >>> offenes Gespräch.
eher b)..
es ist sehr sehr häufig so.
chiarina Liebes tastenkind,

hast du einen Lehrer?

Liebe Grüße

chiarina
ja..
sogar zwei.
beide sind sehr unterschiedlich..
der eine ist ein perfektionist, bei ihm darf man nur das spielen,
was man perfekt beherrschen kann..
und dem anderen geht es auch um den Menschen dahinter..
bei ihm geht es mehr darum, sich beim spielen wohl zu fühlen etc.
 
Hallo tastenkind,

aus diesen Angaben (sieben Jahre Unterricht, in denen auch das Selbstwertgefühl offensichtlich gelitten hat) ergeben sich weitere Gegenfragen, die Du zunächst für Dich beantworten kannst:
  • Erlebst Du dieses Gefühl des Scheiterns nur beim Klavierspiel oder auch in anderen Lebensbereichen? Mit der Antwort wäre etwas Klarheit geschaffen, ob es am Klavierlehrer und seinem Unterricht liegt.
  • Gibt es Möglichkeiten, Mißerfolge anderweitig zu kompensieren - z.B. durch kompositorische Tätigkeit oder kammermusikalische Praxis? Gibt es bestimmte Stärken und Schwächen?
  • Ist das Musizieren auf ein besonders ambitioniertes Ziel ausgerichtet, bei dem ein Scheitern schon eine gewisse existentielle Unsicherheit bedeuten würde, z.B. der Wille, später Musik zu studieren? Angesichts des schon recht anspruchsvollen Solorepertoires ist das keinesfalls unrealistisch.
  • Spielst Du überwiegend für Dich selbst oder dominiert der Vorsatz, fremden Erwartungen gerecht zu werden?
  • Wenn künstlerische Dinge nicht gelingen: Dominiert der ganz persönliche Eindruck, einfach nicht gut genug zu sein? Oder reagiert die Umgebung (Lehrer, Eltern, Mitschüler) unangemessen heftig und womöglich persönlich verletzend?
  • Selbstbesinnung: Irgendein positiver Stimulus dürfte einst den Wunsch geweckt haben, gut Klavierspielen zu lernen. Wenn schon längerfristig negative Eindrücke überwiegen, muss auf jeden Fall einiges künftig anders werden. Deine Lehrer erhalten ihr Honorar nicht nur dafür, Dich während des Unterrichts musikalisch zu beschäftigen, sondern auch dafür, sich für Deine künstlerische Entwicklung einzusetzen. Ein offener und ehrlicher Dialog sollte hier möglich sein.
  • Letztlich entscheidend ist auch ein realistisches Verhältnis zwischen Lebensalter, Ausbildungsdauer und künstlerischen Resultaten. Mit wieviel Jahren hast Du begonnen - und wie alt bist Du heute? Mit diesen Angaben kann man auch bis zu einem gewissen Grade einschätzen, wie viel Zeit für das Erkennen und Entwickeln von Alternativen verbleibt!
Mißerfolge, Niederlagen und Rückschläge gehören auf den steinigen Weg zum Erfolg dazu, das wissen alle, die Erfolg haben und/oder hatten - nicht nur hier in diesem Forum!

Alles Gute und viel Erfolg wünscht Dir
Rheinkultur (der in seinen Lernjahren vergleichbare Existenzkrisen durchgemacht hat)
 
spiele so um die 7 jahre..
chopin Revolution,beethoven Pathetique (grad angefangen),
Bach wohltemperiertes Klavier...
Die ziterten Stücke passen zu den sieben Jahren KLavierspiel. Damit wäre das schon ´mal geklärt, du hängst nicht "hintendran" mit Deinem Repertoire. Der Klavierunterricht hat sich in dieser Hinsicht jedenfalls gelohnt.
Wie, d.h. auf welchem Level, spielst Du Dein Programm?
Dein Programm - Beethovensonate, WTK - ist durchaus ziemlich anspruchsvoll. Das sind Stücke, die sich für das große Konzertpublikum eignen. In jedem Fall bieten die Sonaten und das WTK Stoff für das ganze Leben und ehe ein Amateurspieler die so hinkriegt, dass sie wie bei Itunes gekauft klingen, fließt eine Menge Wasser den Rhein hinunter. Ich bin mir sehr sicher, dass fast alle Amateure mit so einem Programm immer ihre Schwierigkeiten haben werden. Die profimäßige Darbietung bleibt eben leider den Professionals vorbehalten, da kann man sich drehen und wenden, wie man will. Wenn Du nicht mit dem Talent von Gulda oder Schiff ausgestattet bist, und ich unterstelle ´mal, dass das nicht der Fall ist, gibt es eben Grenzen.

Klavierspielen macht nur Spaß, wenn es nicht in selbstgebastelten und dazu noch von gleich zwei (!) Lehrern befeuerten Stress ausartet. Wenn Du da nicht irgendwann selbst dahinterkommst, wäre vielleicht das Engagement von Lehrer Nr. 3 und Nr. 4 naheliegend..... Ich fürchte nur, damit spielst Du die Pathetique auch nicht schöner.

Dennoch: Viel Erfolg!

CW
 

Liebes tastenkind,

warum hast du denn zwei Lehrer?

Liebe Grüße

chiarina
Problematische Konstellation, vor allem, wenn beide unterschiedliche Schwerpunkte setzen und womöglich nichts von dem jeweils anderen Unterrichtsverhältnis erfahren dürfen. Mir sind eine recht große Anzahl von Kommilitonen aus meiner Studienzeit in Erinnerung, die hochschulextern "fremdgegangen" sind, auffallend oft im Fachbereich Gesang! Ich kann mich an praktisch keinen Fall erinnern, wo eine solche Doppelstrategie zu überdurchschnittlichen Erfolgen geführt hätte.

LG von Rheinkultur
 
Die zitierten Stücke passen zu den sieben Jahren KLavierspiel. Damit wäre das schon ´mal geklärt, du hängst nicht "hintendran" mit Deinem Repertoire. Der Klavierunterricht hat sich in dieser Hinsicht jedenfalls gelohnt.

Dein Programm - Beethovensonate, WTK - ist durchaus ziemlich anspruchsvoll. Das sind Stücke, die sich für das große Konzertpublikum eignen.
Das sind Stücke (ich sage nur: Chopin op. 10), mit denen man teilweise bereits zur Aufnahmeprüfung mit Hauptfach Klavier an einer Musikhochschule vorstellig werden dürfte - vorausgesetzt, die Interpretation wird musikalisch und technisch den Vorgaben gerecht. Ist das die Zielvorstellung?
 
Beim Musizieren geht es darum, daß ich mit dem Hörer über Schallwellen eine Kommunikation herstelle. (Der Hörer kann auch ich selbst sein.) Es ist also völlig egal, ob dies durch ein eigenes Werk oder eine Improvisation geschieht oder über die Vorlage "Beethovensonate" - immer findet hier und jetzt eine Kommunikation statt, die von MIR ausgeht.

Es handelt sich um eine unmittelbar körperlich-emotionale Kommunikation (wobei "Emotion" NICHT gleich "Gefühl" ist!), nicht aber um etwas, wo Rationalität und Bewerten eine Rolle spielt.

Rationalität und Bewerten kommen nur an zweckmäßigen Punkten im Lern- und Übeprozeß zum Einsatz, wo sie natürlich auch sehr wichtig und notwendig sind.

Tastenkind, es besteht gar keine Notwendigkeit, groß rumzugrübeln oder rumzupsychologisieren, Du mußt einfach nur Dich erinnern, warum Du überhaupt Musik machst (nämlich wegen der obigen, ganz rationalitäts- und bewertungsfreien Kommunikation, die mit Musik möglich ist), und auf diese Weise musizieren!

Das heißt vermutlich, nicht die Stücke zu spielen, an denen Du gerade arbeitest, sondern irgendwelche, die Du schon lange kannst und einfach so mit Spaß zu spielen vermagst. Oder Du improvisierst.

Du spielst nicht Klavier, um irgendwelche Lehrer zufriedenzustellen. Und auch nicht, um Deinen bewertenden, perfektionistischen Verstand zufriedenzustellen (möglicherweise ist Deine Illusion, Du seist dieser Verstand, aber dies ist unwahr).

Mach Dir das immer wieder klar, bis Du irgendwann merkst, daß es für Dich selbstverständlich geworden ist.

Die 2 Lehrer behalte ruhig; denn daß jeder was anderes sagt und eine andere Einstellung und Art hat, zeigt Dir immer wieder sehr schön plastisch, daß es nicht darum geht, einem Lehrer zu gehorchen oder zu gefallen, sondern DEINEN ganz individuellen Weg zu gehen, Dir und anderen mit Musik Freude zu bereiten!

LG,
Hasenbein
 
Problematische Konstellation, vor allem, wenn beide unterschiedliche Schwerpunkte setzen und womöglich nichts von dem jeweils anderen Unterrichtsverhältnis erfahren dürfen. Mir sind eine recht große Anzahl von Kommilitonen aus meiner Studienzeit in Erinnerung, die hochschulextern "fremdgegangen" sind, auffallend oft im Fachbereich Gesang! Ich kann mich an praktisch keinen Fall erinnern, wo eine solche Doppelstrategie zu überdurchschnittlichen Erfolgen geführt hätte.
Sie wissen beide voneinander (und kennen sich sogar flüchtig).da sie beide an unterschiedlichen "ecken" arbeiten,
und sich der andere an festgesetzten "pflichtstücken" (ist so in meiner Schule) orientiern muss,
während der andere "frei" ist, ist das in Ordnung.
(hoffe man versteht das etwas.. )

danke :)

Das sind Stücke (ich sage nur: Chopin op. 10), mit denen man teilweise bereits zur Aufnahmeprüfung mit Hauptfach Klavier an einer Musikhochschule vorstellig werden dürfte - vorausgesetzt, die Interpretation wird musikalisch und technisch den Vorgaben gerecht. Ist das die Zielvorstellung?
ja.

Es handelt sich um eine unmittelbar körperlich-emotionale Kommunikation (wobei "Emotion" NICHT gleich "Gefühl" ist!), nicht aber um etwas, wo Rationalität und Bewerten eine Rolle spielt.
kurze frage: warum ist Emotion nicht gleich gefühl? Was ist der unterschied?

Tastenkind, es besteht gar keine Notwendigkeit, groß rumzugrübeln oder rumzupsychologisieren, Du mußt einfach nur Dich erinnern, warum Du überhaupt Musik machst (nämlich wegen der obigen, ganz rationalitäts- und bewertungsfreien Kommunikation, die mit Musik möglich ist), und auf diese Weise musizieren!
danke, werd i.

danke für die Kommentare..
 
Gefühle hat man, Emotionen zeigt man. Du kannst sehr fröhlich/glücklich sein (Gefühl) aber gleichzeitig ein sehr trauriges Stück spielen und es entsprechend ausdrücken (emotionale Kommunikation).
 
...
kurze frage: warum ist Emotion nicht gleich gefühl? Was ist der unterschied?

Eine Emotion ist nicht so detailiert wie ein Gefühl.
Emotionen sind Gemütszustände oder -bewegungen.
Eine negative Emotion kann durch Angst vor Spinnen genauso ausgelöst werden wie durch den Anblick von Leid. Die Emotion gibt dabei die Richtung vor und wird von vielen Menschen im groben gleich empfunden.
Die Gefühle die man dabei hat, sind viel individueller und bilden bei verschiedenen Menschen verschiedene Details aus. Das wiederum kann die empfundene Emotion verstärken oder abschwächen.

Wäre ein Garten eine Emotion, so könnten die Pflanzen im Garten die Gefühle sein, wobei der eine die Disteln und der andere die Blumen stärker wahrnimmt. Beide sehen jedoch ein schönes Stück Natur.

Gruß cm

PS:
Gefühle sind beides, Emotionen und Gefühle. Aber man kann das in gewisser Weise abgrenzen:
Es gibt sechs Emotionen
  • Angst
  • Hass
  • Trauer
  • Freude
  • Sicherheit
  • Liebe / Sexuelle Anziehung
die man als Grundgefühle bezeichnen könnte, bei deren Empfindung abgegrenzte Regionen im Gehirn aktiv sind.

Alle anderen Gefühle (Sekundärgefühle) sind Mischformen aus den Grundgefühlen, die individuell verschieden ausgeprägt sind.

Vielleicht wäre das vergleichbar mit Grundfarben (Emotionen) und Mischfarben (Gefühle).
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
kurze frage: warum ist Emotion nicht gleich gefühl? Was ist der unterschied?

Kurze Antwort: Der Unterschied ist das, was jeder für sich persönlich als Unterschied definiert (sieht man auch schön an den bisherigen zwei Antworten...). In diesem Fall müsstest Du also Hasenbein fragen, wie er es gemeint hat. Es gibt jedenfalls keinen allgemein gültigen Unterschied. Meistens werden beide Begriffe synonym verwendet.

Es gibt sechs Emotionen [...] die man als Grundgefühle bezeichnen könnte, bei deren Empfindung abgegrenzte Regionen im Gehirn aktiv sind.

Alle anderen Gefühle (Sekundärgefühle) sind Mischformen aus den Grundgefühlen, die individuell verschieden ausgeprägt sind.

Vielleicht wäre das vergleichbar mit Grundfarben (Emotionen) und Mischfarben (Gefühle).

Nee, das stimmt so nicht. Es gibt viel mehr Emotionen. Selbst diejenigen, die daran glauben, dass es "Basisemotionen" gibt, sind sich absolut nicht einig, wieviele und welche, und sie sind sich genauso uneins darüber, ob die anderen Emotionen dann Mischformen sind oder was ganz anderes. Und das mit dem Hirn ist natürlich auch keine sinnvolle Aussage. Bei allem sind immer komplette Netzwerke aktiv, die sich genauso selbstverständlich bei allem unterscheiden. Das Hirn eignet sich nicht besonders gut als Basis für rein psychologische Aussagen wie hier.

Die einzige Antwort ist wirklich: Es gibt keine Antwort.
 

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