Sehr guter Übetipp! (Handschuhe)

S

Sabri

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Hallo!

Nach meinem Reitunfall sind 3 Finger immer noch phasenweise taub. Aber wie gesagt "nur" phasenweise und es geht nie ganz weg.
Beim Spielen habe ich mich jetzt gut daran gewöhnt (was heißt hier gut - es ist grausam) und wenn es dann wieder besser ist, merke ich, dass das Spielen viel leichter geht.

Das hat mich auf eine Idee gebracht: Mit Handschuhen üben!

Am Anfang diese normalen Strickhandschuhe, die ja auch relativ eng anliegen.
Wenn man sich schon mehr traut, kann man auch gut Fleecehandschuhe benutzen. Die sind dann noch etwas dicker und breiter. Da muss man schon ganz präzise anschlagen, damit nicht die Töne daneben mitklingen.

Vielleicht hört es sich ziemlich verrückt an, aber probiert es aus, übt 30 min. so, und ihr werdet erstaunt sein!

lG,
Sabri

PS: Das genaue Anschlagen ist ganz wichtig, da kann man auch ruhig langsamer üben und dann nach und nach das Tempo steigern.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zunächst einmal: Das mit deinem Unfall tut mir sehr leid für dich. Ich hoffe, dass dich die produktiven Phasen des Klavierspiels und Musikgenusses über alles Negative daran hinwegtrösten.

Nach meinem Reitunfall sind 3 Finger immer noch phasenweise taub. Aber wie gesagt "nur" phasenweise und es geht nie ganz weg.
Beim Spielen habe ich mich jetzt gut daran gewöhnt (was heißt hier gut - es ist grausam) und wenn es dann wieder besser ist, merke ich, dass das Spielen viel leichter geht.

Da muss ich gerade an den Übetipp aus u.A. dem Buch "Einfach Üben - 185 unübliche Überezepte für Instrumentalisten" von Gerhard Mantel denken: Das Spielen erschweren, also z.B. erst auf einem schlechten Instrument, dann auf einem guten Üben und es wird einem viel leichter vorkommen.

Wenn es sogar mit tauben Fingern klappt, wird es dann ja nur so flutschen!

Das hat mich auf eine Idee gebracht: Mit Handschuhen üben!

Das hatten wir hier schonmal angesprochen.

Mmh... ich überlege gerade, da du die Handschuhe ja recht explizit auf das Üben beziehst. Das könnte wirklich ein interessanter Versuch sein. Schließlich erschwert man sich hier auch zunächst das Spielen, um anschließend ein Gefühl von Freiheit und Einfachheit ohne Handschuhe genießen zu können. Jedenfalls, wenn es den Fingern wirklich etwas bringt, von diesen einengenenden Stofftaschen ummantelt zu werden, um Feingefühl zu entwickeln...

Mal sehen, was die anderen darüber denken... :)
 
Mir ist nicht ganz klar, was damit geschult werden soll. Geht es um die Präzision, mit der die Finger die Tasten treffen sollen?

Wenn es einem hinterher ohne Handschuhe nur leichter vorkommt, ist das ja rein subjektiv, hätte also keinen tatsächlichen Effekt auf die Fähigkeiten.

Da leuchtet mir z.B. wesentlich mehr ein, mit verbundenen Augen zu spielen, um mehr Sicherheit auf den Tasten zu gewinnen.
 
Bei mir bringt es einen präziseren Anschlag.

Aber probiert es einfach mal aus.
 
Sabri, ist ja eine schöne Idee. Ich mache das manchmal mit richtig dicken Handschuhen. Ich denke, das bessere Spielen wird durch eine trockenere hand verursacht. ich denke nicht das ein Handschuh dazu dient.
Wenn meine Vermutung falsch ist, dann schreib' ein Buch drüber, über eine neue Übetechnik, und verdien' viel Geld :).
 
Hast du einmal beobachtet: Nachdem man Handschuhe angezogen hat, ist die Hand viel trockener. Ich denke, daran liegt es.

Lg
 
Ich finds ne gute Idee und werds auf jeden Fall ausprobieren. Schon allein das Gefühl der Freiheit und Leichtigkeit danach muss es doch wert sein:p
 
Naja.

Dann könnte man ja auch mal mit Fäustlingen üben.
Oder mit einer Socke über den Fingern.
Mir erschließt sich der Sinn der Übung auch nicht
ganz.
 
Mir erschließt sich der Sinn der Übung auch nicht
ganz.

Spiele einmal so den Minutenwalzer, dann spielst du solange mit Handschuhen, bis er sich "normal" anhört und dann spielst du ihn nochmal ohne Handschuhe. Danach können wir weiterdiskutieren ;)

Nein, wirklich: Das bringt was!

Das ist doch ganz logisch: Wenn man unter erschwerten Bedingungen übt und am Ende trotzdem sauber spielen kann. Dann geht es unter normalen Bedingungen natürlich noch viel einfacher.

Eine andere Methode ist z.B. alles im doppelten Tempo üben, danach gehts im normalen Tempo auch besser :rolleyes:
 
Eine andere Methode ist z.B. alles im doppelten Tempo üben, danach gehts im normalen Tempo auch besser
Wie willst du ein Stück bitte schnell spielen, wenn du es langsam noch nicht kannst? In diesem Falle schleichen sich beim schnell spielen eher Fehler ein. Ich finde diese Aussage irgendwie sinnlos.
 

Eine andere Methode ist z.B. alles im doppelten Tempo üben, danach gehts im normalen Tempo auch besser
Wie willst du ein Stück bitte schnell spielen, wenn du es langsam noch nicht kannst? In diesem Falle schleichen sich beim schnell spielen eher Fehler ein. Ich finde diese Aussage irgendwie sinnlos.
 
Also früher hatte ich immer die Hanon Übungen, ich weiß nicht wie man das sagt, auf die Viertel 124 eingestellt, und bei Tonleitern ca. 160-180. Am Ende habe ich da unsauber gespielt und konnte in langsamen Tempo nicht einmal die C Dur Tonleiter exakt. Also habe ich es langsamer eingestellt, so bei 136, die Tonleitern und 108 den Hanon. Ich finde, dass bewirkt mehr.
Also schneller Einüben heißt nicht imemr, dass man es dann langsam sauber kann.:)
 
Ich werds auch gleich mal ausprobieren.
Bin mal gespannt wie das mit den Akkorden bei Rachmaninoffs Moment Musicaux no.3 klappen wird...

5 Minuten später

Erstaunlich gut. Grade bei den komplexen Akkorden muss man sich dann sehr genau darüber im Klaren werden, was man eigentlich mit welchen Fingern spielen will.
Gar nicht schlecht.
Danke für den Tipp!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ein bischen OT, aber zu genanntem Thema: Es macht durchaus Sinn, Passagen eines Stückes mal im doppelten Tempo zu spielen, natürlich nicht umbedingt beidhändig. Die Passagen sollte man aber schon einigermaßen können, die Noten müssen sitzen. Der Effekt ist der, daß man Schwachstellen viel einfacher findet (plötzlich hakt ein Finger, eine Hand spielt aufwärts statt abwärts, etc. - sehr interessant!). Üben tut man natürlich nicht in diesem Tempo, es ist nur ein Test.
 
Mich interessiert vor allem, warum Handschuhe etwas bringen. Aber ich habe mir gerade überlegt, dass man durch das völlig fremde Gefühl die Fingerpositionen bei den Tasten quasi nochmal erarbeitet und wohl auch wesentlich bewusster wahrnimmt. Könnte das in etwa hinkommen? Mehr bewusste Gehirnarbeit durch das eingeschränkte Empfinden (kommt auch immer auf den Handschuh an, wie sehr er das Gefühl einschränkt, denke ich)? ;)

Wie willst du ein Stück bitte schnell spielen, wenn du es langsam noch nicht kannst? In diesem Falle schleichen sich beim schnell spielen eher Fehler ein. Ich finde diese Aussage irgendwie sinnlos.

Ein Stück, bei dem die Noten noch nicht in die Finger übergegangen sind, schnell üben zu wollen, ist wohl nicht Sinn der Sache. Aber wenn man sich auf kleine Abschnitte konzentriert, die schnell in den Fingern und im Kopf liegen, kann man diese testweise auf maximalem Tempo, das noch unter der Kontrolle liegt, üben. Wenn man es da hinbekommt, ist das "normale" schnelle Spiel bei einer solchen Stelle ja noch entspannter.

Wobei ich mir manchmal überlege, was noch als Höchsttempo gelten sollte - wo es nur manchmal mit etwas Glück klappt, oder wo man sich sicher ist, noch überall die Kontrolle zu haben. Wobei man schon bei etwas schnelleren Sachen auf seine Fähigkeiten vertrauen muss und seine Aufmerksamkeit nicht mehr auf jeden Ton legen kann...
 
Wie willst du ein Stück bitte schnell spielen, wenn du es langsam noch nicht kannst? In diesem Falle schleichen sich beim schnell spielen eher Fehler ein. Ich finde diese Aussage irgendwie sinnlos.

Die Aussage ist nicht sinnlos. Sie war ein Beispiel für Übemethoden, bei denen das Üben erschwert wird. Natürlich musst du das Tempo langsam steigern und musst es sauber spielen.
Dann kann man das tatsächlich als Übemethode nutzen (Technik).


@killmymatrix: Die Überlegung mit dem "fremden Gefühl" finde ich gut, das könnte passen. Im Prinzip hat mich ja auch dieses "fremde Gefühl" (es ist zwar kein wirkliches Gefühl, aber es ist einfach ekelig) auf die Idee gebracht.
Wenn man sich dadurch bewusster mit den Noten beschäftigt, könnte es ja evtl. auch zum auswendiglernen hilfreich sein!?

lg,
Sabri
 
Das Gute beim schneller Einüben als Originaltempo ist, dass man das Originaltempo dann wirklich beherrscht und auch gut mit dem Gehirn nachkommt. Wenn man aber nur bis zu dem Originaltempo übt, dann kann man es gerade mal so noch.
 
Na, das mit dem schnellen Tempo ist denke ich, so wie Guendola gesagt hat, vor allem dazu nützlich, um zu erkennen, an welchen Stellen es noch hackt.
 

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