Sehr guter Übetipp! (Handschuhe)

Das Gute beim schneller Einüben als Originaltempo ist, dass man das Originaltempo dann wirklich beherrscht und auch gut mit dem Gehirn nachkommt. Wenn man aber nur bis zu dem Originaltempo übt, dann kann man es gerade mal so noch.

Das würde aber einfach nur heißen, wenn man das Originaltempo schafft, noch weiter zu üben. Wenn man vorher schnell "übt", schafft das in erster Linie neue Fehler.
 
Natürlich sollte man das Tempo erst steigern, wenn man das Tempo davor beherrscht.
 
Hallo!

Nach meinem Reitunfall sind 3 Finger immer noch phasenweise taub. Aber wie gesagt "nur" phasenweise und es geht nie ganz weg.

Liebe Sabri,
mir fehlt zwar ein Stück vom Film (war eine ganze Zeit nicht da), und deshalb kenne ich die Details nicht, ich nehme aber an, dass es sich um die äußeren Finger handelt (n. ulnaris geschädigt)? Hatte ich auch, mir haben hohe Dosen B-Vitamin über längere Zeit und jede Menge Reizstrom geholfen, die Finger erst wieder in die Hosentasche stecken zu können und später auch wieder (fast) normal bewegen... nur beim Blutabnehmen wird der kleine Finger eingeklappt, da hätte ich sonst noch nach Tagen meinen "Spaß" dran. Das ist mittlerweile 25 Jahre her.

Das hat mich auf eine Idee gebracht: Mit Handschuhen üben!

Hmm, ich bin da doch skeptisch, bei Schumann war's ein Sandsack, der ihm ziemlich zügig seine Pianistenkarriere kaputtgemacht hat.
Genausogut könnte man auch gleich nach der Schneeballschlacht (die allerdings ohne Handschuhe - wie ist Deine Kältetoleranz an den bewussten Fingern?) ans Klavier gehen :shock:
 
@stephen:
Es sind die ersten drei Finger (1.,2.,3. - um es in Klaviersprache auszudrücken). Die sind auch nicht richtig taub, sonder... das kann man niht beschreiben. Auf jeden Fall komisch. Und schlimmer wirds z.B. wenn ich Zügel in der Hand habe oder ähnliche Bewegungen mache.
Aber so, wie es jetzt ist, ist es ok für mich (natürlich trotzdem blöd) und bevor ich das Risiko eingehe, dass sich da irgendwer "verschneidet", den ich nichtmal kenne, lasse ich das so.

Aber von Handschuhen kann man doch ncihts kaputtmachen!?
Mit halb "eingefrorenen" Fingern spielen ist auch eine gute Übung, das stimmt ;) .
(Meine Schmerzgrenze ist extrem hoch.)

lg,
Sabri
 
Es sind die ersten drei Finger (1.,2.,3. - um es in Klaviersprache auszudrücken).
Ich habe (jetzt erst) mal Deine älteren Beiträge durchsucht. Das hätte ich natürlich vorher tun können :(
Glück gehabt: Der Stunt ist "Superman" nicht so gelungen...
Die sind auch nicht richtig taub, sonder... das kann man niht beschreiben. Auf jeden Fall komisch.
"Aufgeblasen"?
Und schlimmer wirds z.B. wenn ich Zügel in der Hand habe oder ähnliche Bewegungen mache.
Deine HWS ist aber wieder 100% OK? und das Handgelenk ebenfalls?
(Irgendjemand hatte mal den Karpaltunnel angesprochen, das ist auch eine langwierige Geschichte, vor allem helfen Vitamingaben nicht.)
Könnte es evtl. sein, dass leichte Verspannungen da sind (Zügel in der Hand, daraus lese ich durchaus eine gewisse Anspannung...)? Locker bleiben :) Wird es bei gezielter Entkrampfung besser? (Massage, Meditation, Mg-Gabe, etc.)
bevor ich das Risiko eingehe, dass sich da irgendwer "verschneidet"
Mit dem Messer ist da wohl nicht viel zu holen, aber eine gute Physiotherapeutin findet vielleicht den Knackpunkt. Heutzutage greifen die Ärzte viel zu oft zum Skalpell :(
Keinen falschen Stolz. Bringt nix, Deine Hardware muss noch ne ganze Weile mitmachen, und Schmerzen sind i.d.R. ein Zeichen, dass was nicht stimmt.

Um wieder on-topic zu werden: ich bin mir immer noch nicht sicher, ob Handschuhe was bringen, ausser noch weniger deutliches Gefühl in den Fingerspitzen.

Gute Besserung. (Nach 10 Wochen ist noch nicht alles verloren, bei mir waren's vom Fahrradunfall gerechnet knapp 2 Jahre. Und das waren keine drei Meter.)


auch lg
S
 
theoretisch könnte man mit einem zu kleinen handschuh doch auch die kraft der finger trainieren?! - denn ein zu kleiner handschuh würde ja die finger in ihrer bewegungsfreiheit einschränken, wodurch diese mehr kraft brauchen
 
[...] auch die kraft der finger trainieren [...]
Ich lese hier immer wieder "Kraft der Finger". Wollt Ihr Body Building betreiben? Oder mit Eurem kleinen Finger Ziegelsteine zertrümmern? Etwa 55 g Masse (oder Gewicht -wie war das noch mal in der Physik?) benötigt Ihr, eine Taste niederzudrücken oder gedrückt zu halten.

Um einen Klang zu erzeugen, ist allerdings ausschlaggebend, welche Beschleunigung Ihr auf dem Tastenweg erzielen könnt. Entscheidend ist also, mit welcher Geschwindigkeit die Fingermuskeln kontrahieren und wieder entspannen können. Auch hier gilt: Weniger ist mehr. Je kräftiger der Muskel, desto Träger verrichtet er seine Arbeit (weil insgesamt mehr Masse aktiv ist).

Worum es allenfalls gehen kann: Das Schnellen der Sehne und die Unabhängigkeit der Finger zu trainieren. Bei allem Ehrgeiz sollte sollte sich allerdings immer bewußt machen, daß es hierbei individuelle Grenzen gibt (muskulärer und neurologischer Art), die es zu respektieren gilt.

Krafttraining jedenfalls ist immer auch mit einer Belastung der Gelenke verbunden, und Schädigungen, die hierbei entstehen können, zeigen sich erst im fortgeschrittenen Alter. Deshalb rate ich zur Vorsicht bei Experimenten. Der Fall Robert Schumann dürfte ja wohl jedem als abschreckendes Beispiel vor Augen sein.
 
Etwa 55 g Masse (oder Gewicht -wie war das noch mal in der Physik?) benötigt Ihr, eine Taste niederzudrücken oder gedrückt zu halten.

Gewicht bei einer Gravitation von ......

Die 55 Gramm sind aber recht unwichtig für die Kraft, die man tatsächlich aufbringen muß, denn die Kraft, die ein Gewicht von 55 Gramm ausübt, reicht eben aus, um die Taste runterzudrücken und dort zu halten. Das wäre vielleicht ein pppp, vielleicht wird überhaupt kein Ton ausgelöst. Wenn man das Gewicht zwischen die schwarzen Tasten schiebt, reicht es nicht mehr aus. Es gibt natürlich eine Obergrenze der Kraft, die sinnvoll ist, denn darüber hinaus ändert sich nur noch der Klang, bis irgendwann das Piano zusammenbricht.

Was aber viel wichtiger ist, und da stimme ich mit dir überein: Fingerkraft ist wirklich nicht der Schlüssel zum Klavierspielen. Ohne geht es zwar auch nicht aber wenn man kraftvoll spielt, leiten die Finger die Kraft des ganzen Körpers zu den Tasten weiter. Heinrich Neuhaus hat mit ironischen Unterton mal behauptet, ein Pianist müßte in der Lage sein, auf den Fingerspitzen zu stehen aber er hat nicht behauptet, er müßte sich mit den Fingern hochstemmen können.

Auf vielen Filmchen bei youtube kann man ganz gut beobachten, wie Pianisten sich gelegentlich mit dem ganzen Oberkörper in die Tasten drücken, in schnellen Passagen sogar ein bischen hüpfen. Wenn man da einen Kraftverlauf einzeichnen wollte, würde der im Extremfall wohl bei den Zehenspitzen beginnen. Die Finger müssen die ganze Kraft natürlich weiterleiten aber Haltearbeit erfordert wesentlich weniger Muskeln als Bewegungsarbeit.

Meiner Meinung nach ist "fehlende Kraft" in mindestens 99,9% aller Fälle durch "falsche Technik" zu ersetzen. Das bischen Kraft, was einem Nichtspieler dann noch fehlt, kommt meiner Meinung nach durch regelmäßiges Spielen automatisch.

PS: Ich muß es einfach mal sagen: Manchmal sieht es so aus, als ob der Pianist die Tasten wie einen Brotteig knetet und die Töne herausdrücken will (mit vollem Körpereinsatz) und manchmal sieht es eher so aus, als ob er die Töne mit leichten Fingern aus den Tasten zupft.
 
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