Schumann: Symphonische Etüden

S

stw

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Ich versuche mich gerade am letzten Satz von Schumanns Symphonischen Etüden und wollte hier mal um einen Ratschlag ersuchen. Beim Nebenthema musste ich feststellen, dass, wenn man es so spielt wie notiert, d.h. mit der linken Hand das untere System und mit der rechten das obere, sich beide Hände überkreuzen, was ich nicht sehr ergonomisch finde. Außerdem "klappert" der zum großen Teil synchron vom jeweiligen linken Teil beider Hände gespielte punktierte Rhythmus leicht. Ich tendiere deshalb zu einer anderen Verteilung der Noten auf die Hände: rechts die vollen Zeiten, also, wenn man so will, die zweistimmige Melodie und links alle Noten des punktierten Rhythmus auf die nicht-vollen Zeiten inklusive der Vorschläge.
Allerdings denke ich mir wiederum, wenn es Schumann so notiert hat, wird er sich schon etwas dabei gedacht haben. So suche ich nun nach fachmännischem Rat, um mir zu erklären, was es mit dieser Notation auf sich hat und ob ich guten Gewissens die Noten wie angeführt anders auf beide Hände verteilen kann.
Falls sich also Profis unter den Lesern befinden bzw. jemand Profis kennt, die mir bei der Lösung dieses Problems weiterhelfen könnten, würde ich mich über eine Antwort freuen.

beste Grüße
Stephan
 
Um es vorweg zu sagen: Ich bin ein bequemer Mensch und finde, das Leben ist eh' schwer genug. Warum es sich also noch schwerer machen? Deswegen lege ich mir ales so, wie es musikalisch und ergonomisch am sinnvolslten ist - egal, wie es der Komponist notiert hat. (Jetzt schnell den Kopf einziehen, damit ich keine Prügel bekomme. :floet:)

Bei den Takten 98-105 handelt es sich ja wohl um zwei Melodiestimmen (die klanglich zu differenzieren sind) und den pochenden Begleitakkorden. Wenn Du beide Melodiestimmen mit der rechten Hand differenziert darstellen kannst, spricht nichts gegen Deine Aufteilung. Die Schumannsche Aufteilung ist hakeliger, aber ich finde es einfacher, in der linken und rechten Hand die Melodielinien getrennt zu führen und die Begleitakkorde entsprechend aufzuteilen. Oder: Melodielinie getrennt halten und die Begleitung komplett (samt unterer Melodielinie) der linken Hand zuteilen. Ob es funktioniert, kann ich gerade nicht ausprobieren, da meine Instrumente belegt sind.

Wie sehr es hakelt, ist natürlich auch eine Frage des Tempos. Manches läßt sich im Tempo eben nicht darstellen, und dann stellt sich die Frage: Worauf verzichten? auf musikalischen Ausdruck oder auf Speed?

Viel Erfolg!
 
Die unterschiedlichen Systeme dienen vor allem dem Zweck, die Lesbarkeit erleichtern. Man braucht weniger Hilfslinien. Die Verteilung der Hände – oberes System rechte Hand, unteres System linke Hand – ist zwar üblich, aber keineswegs bindend.

Zur Verdeutlichung des Stimmenverlaufs schreiben Komponisten allerdings oft Noten in ein System, obwohl manche davon im anderen leichter zu lesen wären.

Die beste Handverteilung ist immer die, die dich dem angestrebten klanglichen Ergebnis am nächsten bringt.

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Ich versuche mich gerade am letzten Satz von Schumanns Symphonischen Etüden

Mir ist nicht ganz klar, welcher "letzte Satz" der Symph.Etüden gemeint ist und welche Takte genau.
Geht es im Finale um die Takte 17-24 und Parallelstellen? Dort würde ich die Handverteilung genau so nehmen wie von Schumann notiert. Wer "bequeme" Stücke spielen will, darf eben keinen Schumann spielen 8)
 
Vielen Dank an alle für die raschen Antworten.
A propos Tempo: gerade der punktierte Begleitrhythmus scheint mir mit jeweils nur den Außenfingern beider Hände schwieriger zu bewerkstelligen zu sein als mittels einer Handgelenksbewegung nach Vereinigung in der linken Hand. Außerdem kann ich dann die beiden Melodien besser binden. Ansonsten müsste ich das halt mittels Pedal erledigen, wobei ich mich allerdings frage, ob man nach dem offensichtlich sehr "pedalierten" Hauptthema das Nebenthema nicht deutlich kontrastiert dazu spielen sollte.
Mich würden möglichst viele Erfahrungsberichte von Leuten interessieren, die das Stück auf die eine oder andere Art realisiert haben, und würde mich über weitere Postings freuen.

beste Grüße
Stephan

P.S.: Übrigens habe ich Profis die Akkordläufe vom Anfang von Schuberts Wandererphantasie auf beide Hände verteilen sehen, was ich wiederum nicht so recht nachvollziehen kann.
 

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