Schumann op. 68 Nr. 5 und der „passende“ Flügel (?)

  • Ersteller des Themas Marlene
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Liebe Marlene,
spiel dieses „Stückchen“ : https://www.youtube.com/watch?v=0Hu-uhdbYyQ doch einfach mal zum Üben auf dem Bösi zunächst eine Oktave tiefer. Auch ich übe es derzeit und ich finde es klingt in dieser Lage aus meinen Anfängerhänden viel schöner - Herr Schumann und der KL mögen mir verzeihen.

OT
Übrigens würde auch ich mein allerletztes Hemd für (m)einen absoluten Traumflügel hergeben und dafür auf andere Annehmlichkeiten oder grellen sichtbaren Luxus verzichten. Dieses sehr wohl wissend, dass ich ihm pianistisch niemals gerecht werden könnte, geschweige denn bin. Na und, wem schadet es?

Einen oder auch zwei Flügel zu haben ist nicht unbedingt eine Sache mieser Gesinnung und politischer Verantwortungslosigkeit, sondern oft nur eine Frage der Prioritäten. Auch mein Herz schlägt links. Meine Feinbilder sind jedoch eher dort, wo politisch die Weichen falsch gestellt werden, wo globale Macht- bzw. Wirtschaftskräfte unser aller Leben auf diesem schönen Planeten langfristig bedrohen. Für mich bestünde absolut keine Notwendigkeit, mich an einer mir völlig unbekannten Anfängerin am Klavier aufzureiben, die offensichtlich einer Art Pianomania verfallen ist und diese einfach nur leben möchte.

Wohl dem, der in dieser Welt überhaupt noch Träume hat und Mut genug, diese für sich zu verwirklichen!
 
... wie überhaupt viele Stücke in engen Lagen und mit transparentem Arrangement eine Oktave tiefer interessant klingen. Ich mach das auch gerne. Brummbrumm. Gerade Barockstücke rutschen da "vom Cembalo-Zirpzirp ins sonore Orgelgedröhn" ;-)
 
Liebe Seniora,

Herr Schumann und der KL mögen mir verzeihen.

die notierte Oktave werde ich beibehalten – ich würde es mir bei Schumann selber nicht verzeihen. Ich nummeriere alle Stücke durch weil ich Klaviertagebuch führe um meine Fortschritte zu notieren oder was mein Klavierlehrer mir zu den Stücken (und zu anderen wichtigen Dingen) an Tipps mit auf den Weg gibt. Aber ich habe nicht gewagt die Nr. 47 in das Notenbuch von op. 68 Nr. 5 zu schreiben weil ich die Noten damit nicht entehren wollte. Daher spiele ich brav was Schumann notiert hat obwohl es meinem linken Handgelenk eine Oktave tiefer besser gehen würde (es wird sich schon dran gewöhnen).

Ich übe es jetzt hauptsächlich am Bösendorfer weil ich dort noch immer nicht so gut klarkomme wie am Bechstein. Schumann und mein Klavierlehrer mögen es mir verzeihen: ich habe es gestern beidhändig versucht, schön langsam. Wäre ja zu einfach es dort (an K.u.K.) zu spielen wo es besser klappt. Es wird auch am Wiener bald besser laufen. Wenn nur meine Bude nicht so kalt wäre und ich immer kalte Hände hätte (von den Füßen ganz zu schweigen aber die brauche ich für diesen Schumann ja nicht). Heizkörper aus, Flügel gestimmt und ich wage nicht die Heizkörper aufzudrehen weil die Stimmung dann vielleicht hin ist. Aber: die Ventas sind wegen der geringen Raumtemperatur aus und nerven nicht.


dass ich ihm pianistisch niemals gerecht werden könnte,

Ihm werde ich wahrscheinlich niemals gerecht werden aber die Glücksgefühle die ich habe wenn ich ihn nur ansehe sind unbezahlbar. Und bei jedem Blick auf das gute Stück kann ich es noch immer nicht richtig glauben dass ich nicht träume obwohl er nächsten Donnerstag ein Jahr bei mir ist. Seit 10 Jahren war ich nicht im Urlaub und ich werde die nächsten Jahre auch nicht in Urlaub fahren können. Will ich inzwischen auch nicht mehr. Ich könnte keine zwei oder drei Wochen auf das Klavierspielen verzichten, dazu bin ich viel zu süchtig nach den Tasten.


Genau! Es wurde auch Zeit!

Und jetzt gehe ich in den Keller und lege das Kettenhemd an weil hier ja noch jemand süchtig nach den Tasten ist und vielleicht wieder Zeit hat sich über mich aufzuregen. ;)

Liebe Grüße
Marlene
 
...ich wage nicht die Heizkörper aufzudrehen weil die Stimmung dann vielleicht hin ist...
Ich weiß, KuK und Bösi machen sich schon schwere Vorwürfe: "Die arme Marlene friert wegen uns, das ist doch gar nicht nötig. Auf eine etwas höhere Raumtemperatur würden wir doch nur mit einer klitzekleinen aber gaaaaanz gleichmäßigen Tonhöhenänderung reagieren. Wir würden das "Stückchen" auch genau so schön klingen lassen. Hat Marlene etwa ein absolutes Gehör?"
 
Marlene: Es ist feucht! Stell die Heizung an!!!! Und wenn es wirklich zu trocken werden würde - was ich bezweifle: Venta an!
Mach Dich nicht zum Sklaven deiner zwei Schwarzen.

Was machst Du im Sommer wenns richtig warm wird? - runterkühlen?
Dann hat es 30+ Grad und vielleicht 70% rF! Was zeigt, dass Temperatur und rF nicht DIREKT aneinander gekoppelt sind. Nicht die Temp. ist entscheidend, sondern die rF!!!
 
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70 % habe ich bei mir noch nicht gesehen. Im Sommer war es letztes Jahr maximal um die 60 %, jetzt 47 %. Aber kaum dass ich das oben geschrieben habe hingen meine Finger am Thermostat und ich habe den weit entfernten Heizkörper aufgedreht. Was nutzt es wenn ich krank werde... Mir fehlen halt die wärmenden Fettpölsterchen...

Also runter kühlen werde ich nicht. Keine Klimaanlage!

Nachtrag: Es geht doch bei der Stimmung auch um die Heizungsluft. Nach/vor Heizperiode soll gestimmt werden. Also dachte ich, dass Heizungsluft (direkt) nach der Stimmung kontraproduktiv ist.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nach/vor Heizperiode soll gestimmt werden
ETWA zum Ende/Beginn der Heizperiode SOLLTE gestimmt werden, damit man das OPTIMUM aus der Stimmung rausholt. Wenn Du jetzt heizt, sinkt die GESAMTE Stimmung GLEICHMÄSSIG minimal ab. Und geht auch wieder gleichmässig nach oben, wenn es kühler wird. Ob Du das hörst? Moderato hats ja bereits bezweifelt ;-)

Bei mir läuft die Heizungsautomatik das ganze Jahr. Also wird auch an sehr kalten Sommertagen geheizt. Davon merke ich am Instrument aber nichts. Im Gegensatz zum wirklichen dauerhaften Wechsel - da spinnen die Instrumente plötzlich. Vor ca. 3-4 Wochen wars soweit. Beide Instrumente (2km entfernt!) klangen plötzlich "krank". Da kamen Nebentöne, insgesamt klang es leicht schräg - aber nach etwa 10-14 Tagen war das dann wieder vorbei und stabil. Dann zu stimmen, bedeutet einfach optimale Haltbarkeit für die Stimmung. Sollte ich das falsch sehen, freue ich mich über Aufklärung!
 
Weil ich's grad sehe, nochmal ein paar Fragen:

Dann zu stimmen, bedeutet einfach optimale Haltbarkeit für die Stimmung.

Das sich-Verstimmen von Klavier und Flügel: kommt das daher, daß

a) sich die Saiten dehnen (bei sehr heftigem Bespielen vermutlich?)
b) daß die Stimmwirbel sich mit der Zeit "zurückdrehen"?
c) alles beide?
d) noch andere Gründe?

Daß Temperaturänderungen auch Verstimmung bewirken, ist mir praktisch klar. Das merkt man schon, wenn man eine Gitarre einer Temperaturschwankung aussetzt.

Aber wieso verstimmen sich Instrumente bei schwankender Luftfeuchte? Das hab' ich physikalisch betrachtet noch nicht ganz kapiert. Weil der Stimmstock (Holz) arbeitet, aufquillt, sich wieder zusammenzieht, und die Stimmwirbel sich dann zurückdrehen können?

Merci für Antworten.
 
Daß Temperaturänderungen auch Verstimmung bewirken, ist mir praktisch klar. Das merkt man schon, wenn man eine Gitarre einer Temperaturschwankung aussetzt.

Aber wieso verstimmen sich Instrumente bei schwankender Luftfeuchte? Das hab' ich physikalisch betrachtet noch nicht ganz kapiert. Weil der Stimmstock (Holz) arbeitet, aufquillt, sich wieder zusammenzieht, und die Stimmwirbel sich dann zurückdrehen können?

Merci für Antworten.

Dreiklang, es scheint so, als bliebest Du besser bei Deinem V-Piano. :D
Oder lies hier unter "Das Holz arbeitet":

Klavierstimmer Berlin

LG
BP
 

Aber wieso verstimmen sich Instrumente bei schwankender Luftfeuchte? Das hab' ich physikalisch betrachtet noch nicht ganz kapiert. Weil der Stimmstock (Holz) arbeitet, aufquillt, sich wieder zusammenzieht, und die Stimmwirbel sich dann zurückdrehen können?
Samma, ich dachte, Du bist Inschniör od er sowas, oder? Da sollte es doch mit phyiklaischem Grundlagenwissen nicht so ganz schlecht aussehen, oder? Die Frequenz der Saitenschwingung ist ein Funktion von Länge, Masse und Spannung der Saite. Die Spannung (=Zugkraft) braucht nach Newton 3 eine Gegenkraft. Diese liegt nur z.T im Rahmen, außerdem aber auch in Raste, Resonanzboden und Stimstock. Letztere werden üblicherweise aus Holz gefertigt, was bekanntermaßen bei Feuchtigkeitsschwankungen "arbeitet" sprich seine Ausdehnung und seine inneren Kraftverhältnisse ändert. Daraus ergibt sich eine andere Gegenkraft, woraus wiederum eine andere Saitenspannugn und damit ander Töne resultieren. Das sollte doch einem Intscheiniör nicht zu schwör sein, oder?

LG,
HöHü.
 
Vielen herzlichen Dank, an BP und an HöHü...! Nun wird es brainmäßig von dem Bereich "Halbwissen/Vermutungen" in den Bereich "Sicheres Wissen" verschoben (markieren, dann ctrl-X drücken, dann ctrl-V... ;))

(...) aus Holz (...) Das sollte doch einem Intscheiniör nicht zu schwör sein, oder?

meinst Du damit den Dipl.-Ing. der Forstwirtschaft...? :D:D:D
 
Wenn Du jetzt heizt, sinkt die GESAMTE Stimmung GLEICHMÄSSIG minimal ab. Und geht auch wieder gleichmässig nach oben, wenn es kühler wird. Ob Du das hörst? Moderato hats ja bereits bezweifelt ;-)

Nö! Ich höre ja gerade so wenn ich in der falschen Oktave spiele...

Scherz beiseite! Ich höre etwas (anderes als vorher) seit sie gestimmt worden sind und was ich davon zu halten habe und ob es mit den Gegebenheiten des Raumes zusammenhängt werde ich bald erfahren.

a) sich die Saiten dehnen (bei sehr heftigem Bespielen vermutlich?)

Heftiges Bespielen gibt es bei mir noch nicht, ich taste mich ja noch heran. Aber bei einem neuen Flügel ist es definiv so, dass sich die Saiten noch dehnen. Daher verlieren neue Flügel schneller die Stimmung.
 
Aber bei einem neuen Flügel ist es definiv so, dass sich die Saiten noch dehnen. Daher verlieren neue Flügel schneller die Stimmung.

Stimmt, jetzt fällt's mir auch wieder ein... ich glaube, im Produktionsprozeß beim Flügel gibt's so eine Art "Vordehnung" oder "leichte Überdehnung" - damit die Eigendehnung später nicht ganz so krass ausfällt (habe ich das richtig in Erinnerung...?)
 
"Einpauken"...? Nein, das war wieder etwas anderes (?)

Zitat von Internet:
Einpauken ist ein Arbeitsgang, der in der Klavierfabrik von Maschinen erledigt wird, die so etwas wie einen klavierspielenden Roboter darstellen: Sie spielen die Instrumente ein, so daß sich alle Filze und Leder schon einmal zusammendrücken. Danach wird das Klavier endreguliert, und die Mechanik dürfte sich zu Hause beim Käufer nicht schon in den ersten Monaten wieder verändern.
 

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