Hallo Ihr Lieben,
eigentlich wollte ich mich nicht mehr hier äußern, doch anscheinend konnte ich nicht so richtig verdeutlichen, um was es mir ging. Wenn marcus antwortet:
Als Student der Musikwissenschaft sehe ich die Aufgabe des Musikunterrichts zumindest am Gymnasium nicht darin "jemanden zu erreichen" (tut das eigentlich die lineare Algebra??), sondern ihnen Kenntnisse zu vermitteln, die den Übergang in die Universität/Hochschule ermöglichen
dann wird das Missverständnis deutlich.
Es ist doch so: Ich denke mal, dass der Musikunterricht an Schulen von 85 % aller Schüler als schnarchlangweilig empfunden wird. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, dann wurde in Musik alles mögliche gemacht, nur nicht Musik: entspannen, Hausaufgaben erledigen, sich über den Lehrer amüsieren....
Der Musikunterricht hatte sozusagen Narrenfreiheit. Und ehrlich gesagt finde ich, das ist auch gut so. Für mich sollte der Musikunterricht zunächst mal positiv besetzt sein, es böte jedem Musiklehrer die seltene Möglichkeit, Schule lebensnah zu vermitteln. Zum Glück ist es so, das das Musikfach Inhalte vermitteln darf, ohne das ein Schüler Angst vor Noten haben muss oder das er bei Desinteresse sein Abi nicht besteht. Es wäre eine Riesenchance für Musiklehrer. Die habens schwer, aber die hätten auch Riesenchancen, den Unterricht lebensnah, lebendig und vor allem über verschiedene Sinneskanäle zu vermittlen.
Schade, das das nicht genutzt wird. Ich erinnere mich gerne an meinen Musikunterricht zurück, am meisten in Erinnerung geblieben ist mir der Schulchor, da weiss ich heute noch, was wir da gesungen haben. Und die allerorts existierenden Bläserklassen sind meines Erachtens auch ein Schritt in die richtige Richtung.
Jeder, der nachdenkt, wird merken, das ein Musikstück Ihn nur erreicht, wenn es ihn berührt. Das ist bei Bachkantaten nicht anders als bei Hipp-Hopp-Musik. Und wenn mein LImbisches System mir meldet, hey das ist erwähnenswert, dann habe ich auch Lust zu erfahren, wie das Stück aufgebaut ist, wer der Komponist was / ist und welch Känge ich da höre. Mein Interesse an Klassik ist durch meinen Musikunterricht geweckt worden.
Die Schule von heute hat heute nicht mehr das Monopol in der Informationsvermittlung. Dank Internet kann ein Kind mit einem Klick etwas über Fotographie, Biologie und Algebra erfahren. Die Kinder leben in der Welt von morgen und ein Pädagoge hat für mich die Pflicht zu versuchen, für ein paar Momente Eintritt in die Welt von morgen zu bekommen. Und wenn er das schafft, ist er für mich ein klasse Pädagoge. Das funktioniert bei jedem Fach, auch bei Mathematik und erst recht bei Musik.
Früher wie heute ist es noch so, das Interesse an einem Schulfach nicht abhängig vom Inhalt ist, sondern wie es ein Lehrer rüberbrachte / rüberbringt. Wenn einer Algebra gut erklären kann, hört der Schüler auch zu. Und in Musik ist es für mich nicht nachvollziehbar, warum das in Schule so staubrocken vermittelt werden muss, als ginge es hier um chemische Formeln. Peng Aus. :D
LG
Leonie