Schubert Impromptu 142.2

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Pianika

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19. Feb. 2007
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Hallo,

spielt ihr das Thema und den Triolenteil im gleichen Tempo? Ich würde am liebsten das Thema in Tempo 80 spielen und Teil B in Tempo 104. Wenn ich das Tema schneller spiele, verliert es meinem Empfinden nach seinen "pathetisch-lyrischen" -Charakter und wenn ich die Triolen in diesem Tempo spiele, verstehe ich Teil B musikalisch irgendwie nicht mehr und schlafe innerlich ein. Den richtigen Fluss bekommen die Triolen bei mir erst im schnelleren Tempo.

Wie spielt ihr das Stück? Ich kann doch nicht so stark von A nach B zurück zu A das Tempo variieren, oder? Habt ihr einen Vorschlag?

Viele Grüße,
Pianika
:klavier:
 
Hallo Pianika!
Meiner Meinung nach ist dein Tempovorschlag im Grunde mit 80 und 104 gar nicht so schlecht. Hab`s grad ausprobiert. Du darfst halt nicht stur und plötzlich direkt von einem Tempo zum anderen übergehen, sondern eher fließende Übergänge machen.
Will damit sagen, dass du die ganze Triolenstelle im Tempo immer etwas variieren kannst. Du beginnst langsamer, noch den 80er Tempo angeglichen und steigerst das Tempo, weil hier ja ein neuer, interessanter Teil kommt.
Wenn der Db-Moll-Teil kommt kannst du das Tempo noch ein wenig steigern, es ist zusätzlich ja auch noch forte zu spielen. Dieser ganze Teil strebt eigentlich sehr nach vorne und du kannst hier mit dem Tempo ruhig noch etwas Gas geben. Das geht bis zur Stelle wo die A-Dur Zerlegungen beginnen und sich mit einem decrescendo wieder alles zu beruhigen beginnt.
Der Übergang wieder zum Teil A mit dem 80er Tempo ist eh sehr schön komponiert mit den Viertelnoten "es" bei denen du ein großes Ritardando einbauen kannst damit du wieder zurück kommst zum alten Tempo.

Ist ein wunderschönes Stück! :)
 
Hallo Toccata,
im Grunde kann ich Dir beipflichten, außer daß Tempo 80 mir eine Idee zu langsam vorkommt, ich habe mich gerade kontrolliert und mehr Tempo 85 beim 1. Teil, wie ja auch am Ende wieder. Steigerung dann auf ca. 90-95 im 2. Teil (1. Teil des Trios) um im Forteteil dann auf 105 zu steigern.
Den melodischen Charakter aus dem 1. Teil kann man doch mit entsprechend ausgefeilter Anschlagdynamik dennoch gut zum Klingen bringen. Auch der Hinweis auf die Ritardando-Stelle scheint mir wichtig.
Das Stück war eines der Lieblingstücke meiner Mutter und ich habe es schon vor ca. 50 jahren gespielt und immer noch gern zwischendurch.

Gruß Hartwig
 
Hallo Toccata und Hartwig,

da ich ein kleines metrisches Problem habe, versuchte ich bisher Temposteigerungen nicht so gerne, weil ich darauf achtete, dass mein Mikro und Makrotiming stimmten und die "Eins" dementsprechend an der richtigen Stelle war. Dieses Stück klingt ohne Tempoveränderungen aber nun mal nicht und die Triolen laden ja gerade dazu ein, Tempi zu variieren. Ich habe mir nun mal ein paar Stellen rausgesucht, in denen sich eine "unauffällige" Temposteigerung anbietet.
Da ich zur Zeit mein Aufnahmequipment zusammen spare (Mikros habe ich schon bestellt) und irgendwann bestimmt auch dieses Stück mal aufnehmen werde, dürft ihr dann beurteilen, ob meine Tempovariationen angemessen sind. Wird aber bestimmt noch ein Weilchen dauern, bis ich alles zusammen habe und ein Klavier gut abnehmen kann. In der Zwischenzeit wird halt noch fleißig weiter geübt.
Meinen Eltern gefällt dieses Stück auch sehr und mein Vater meinte, es gibt davon eine Vertonung mit Gesang? Stimmt das? Kann ich mir nur schwer vorstellen...

Wünsche Euch allen hier ein frohes und gesegnetes Osterfest!

LG,
Pianika
 
metrisches Problem?

Hallo Pianika,
mußt Du denn stur nach bestimmter Metronom-Vorgabe ein Stück beherrschen?
Ich finde viel wichtiger, daß man ein zufriedenes Gefühl beim Spielen und Hören des Gespielten hat, als sich stur nach Vorgaben zu richten.
Bei diesem Impromptu ist doch gerade der Reiz daran, sich von unterschiedlicher Empfindung der eizelnen Phrasen leiten und den gefühlten Ausdruck dann auch einfließen zu lassen. Das gilt dann für die Accellerandi genauso wie für die Ritardandie und auch die Unterschiede im pp, p, f oder ff.

Gruß Hartwig

PS: an alle Schöne Ostertage
 
Hallo Hartwig,

eigentlich hast du recht. Ich lasse mich auch gerne vom Stück leiten. Nur wie gesagt, mein metrisches Problem zwingt mich oft dazu, erst einmal ganz genau im Metrum zu spielen. Erst dann kann ich mich davon lösen. Ich habe aber mittlerweile keinen Unterricht mehr und werde es nun bei diesem Stück einmal anders machen!

Vielen Dank, dass ihr mich hier auf diesen "freien" Weg bringt. Von ganz allein würde ich es mir noch nicht zutrauen...

LG,
Pianika
 
Hm... hab's auch grad mal ausprobiert. Beim ersten Teil habe ich so etwa 90 drauf und beim Trio fahre ich 120. Bin ich zu schnell unterwegs? :confused:

Gruß
Tosca
 
Nein, Tosca, bist du nicht! :)
Man kann ein Stück sowieso nicht stur von vorn bis hinten in einem bestimmten Tempo durchspielen, weil man doch innerhalb des Stückes vom Gefühl her immer etwas variiert. Oder variieren sollte.
Man soll sich in dem Tempo wohlfühlen, das man spielt und bei Pianika ist es eben das langsamere.
Wichtig ist, dass man sich in etwa an die Tempoangabe des Komponisten hält und ein Stück, das mit Andante bezeichnet wurde, nicht gerade Presto durchhämmert.

Aber "Allegretto" - wie in diesem Stück - bedeutet ja "mäßig, bewegt" und läßt dadurch mit Sicherheit einige Freiheiten zum etwas schnelleren Tempo zu.
Wie schon gesagt: man selbst sollte sich in dem gespielten Tempo wohlfühlen.
 

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