Schlüssel zur Orgel immer ein Problem?

  • Ersteller des Themas Sebi087
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als sei es neutral gemeint, eine Kirche oder eine Kirchenorgel als Vereinsanlage zu bezeichnen, finde ich nicht so glaubhaft

Ich finde es überhaupt nicht glaubhaft, dass das @Tastatula (im Gegensatz zu mir) irgendwie anders als neutral gemeint haben könnte.
Aus einem Tipp für den Erhalt eines Orgelschlüssels eine Beleidigung für ne ganze Glaubensgemeinschaft zu konstruieren, dazu gehört schon viel Phantasie. :-D
 
Das sind jetzt nicht so nette Unterstellungen. Nein, ich hab die Empore nicht vermüllt! Warum ich den Schlüssel damals nicht zurück gegeben habe: keine Ahnung. Kann sein, dass ihn der Orgellehrer nicht wieder wollte weil er meinte ich soll so spielen und überleg es mir dann anders. Kann sein, dass es da schon zu der Verwechslung meines Bruders kam und der Schlüssel weg war. Kann sein dass der Organist jetzt unseren Hausschlüssel hat. Wie gesagt, ist 25 Jahre her. Wenn ich mal wieder bei meinen Eltern bin mach ich mich auf Schlüsselsuche
Egal. Wer so mit Schlüsseln umgeht, sollte auch keinen Schlüssel erhalten. Einen Orgelschlüssel auf gar keinen Fall.
 
"...
Der Verein (etymologisch aus vereinen ‚eins werden‘ und etwas ‚zusammenbringen‘) bezeichnet eine freiwillige und auf Dauer angelegte Vereinigung von natürlichen und/oder juristischen Personen zur Verfolgung eines bestimmten Zwecks, die in ihrem Bestand vom Wechsel ihrer Mitglieder unabhängig ist.
..."

Meines Erachtens passen da ganz viele Punkte. Worüber Leute sich aufregen ...

Grüße
Häretiker
 
Mal wieder zum Thema Schlüssel: hängt am jeweiligen Kirchort und den Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker. Am besten letztere fragen, die haben meistens einen Schlüssel oder sagen im Pfarrbüro Bescheid und die rücken dann bei einer lockeren Gemeinde auch den Schlüssel raus. Hab da noch keine Probleme erlebt (hier im katholischen Rheinland), es hilft aber sicher, wenn der Organist vor Ort auch der Lehrer ist.
 
Ein Verein ist etwas ganz anderes; und jetzt so zu tun, als sei es neutral gemeint, eine Kirche oder eine Kirchenorgel als Vereinsanlage zu bezeichnen, finde ich nicht so glaubhaft und eigentlich beleidigend für gläubige Menschen
Genauso war es gemeint: neutral.
Mehr kann ich dazu nicht sagen. Es liegt mir fern, Menschen wegen ihres Glaubens zu beleidigen.
 
sind christliche Glaubensgemeinschaften, rechtliche Form ist die Körperschaft des Öffentlichen Rechts.
Richtig, und (eingetragene) Vereine sind Körperschaften des Privatrechts. Was genau ist an der Bezeichnung als Körperschaft des Privatrechts despektierlich? Das von Tastatula verwendete Bild, wem die Orgel als Vereinsvermögen sinnbildlich „gehört“ trifft es doch ganz gut.
 
@Sebi087
Vielleicht magst du noch schreiben, welchen Bezug du zu der Gemeine hast, außer dass du dort gerne Orgel üben würdest. Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass niemand so gerne einen Schlüssel an "irgendwen" rausrücken möchte, schon gar nicht dauerhaft. Eventuell könntest du anbieten, den Schlüssel vor der jeweiligen Übeheinheit bei jemandem (dem Organisten / deinem Lehrer) abzuholen und danach wieder zurückzubringen?
 
Das Interesse am Schlüssel ist vermutlich nicht mehr vorhanden :konfus:
 
Hallo Zusammen,
sorry, das ich längere Zeit keine Antwort von mir gegeben habe. Manchmal bin ich beruflich sehr in Projekte eingespannt. Da habe ich dann Abends noch Zeit ein bisschen Sport zu machen und was am Klavier und dann fall ich müde ins Bett. Ich weiß, das kommt sicher total unhöflich rüber, aber so ist das nicht gemeint.

Also ich habe mich wegen des Schlüssels an den zuständigen Kreiskantor gewandt, der von der Sache gar nicht begeistert war. Er sagte, die Gemeinden sollen den Zugang schon ermöglichen. Für Schlüssel gibt es eine Liste, das Problem kann er nicht erkennen. Nach einigen Telefonaten wird nun ein Schlüssel bereitgestellt. Allerdings kann sich das noch einige Wochen hinziehen. Ich bin gespannt.
 
Ach das hat unterschiedliche Gründe. Meist ist´s Wichtigtuerei. Die "Zuständigen" sind total wichtig. Es ist ein hohes Amt so einen Kirchen- / Orgelschlüssel zu verwalten. Da geht denen schon mal einer ab und man muss, so man denn auf die Orgel will, zu Kreuze kriechen. Wer verwest denn solche Mittel? Meist menopausierende, Die-Kinder-sind-grad-aus-dem-Hausler. Das ist der rettende Markt auf dem das Fleisch noch wertbringend feilgeboten werden kann. Das finden die geil. Also einfach Bücklinge machen, hofieren, Bauchpinseln, tausend erzplausible Gründe nennen und es läuft.
 

Ach das hat unterschiedliche Gründe. Meist ist´s Wichtigtuerei. Die "Zuständigen" sind total wichtig. Es ist ein hohes Amt so einen Kirchen- / Orgelschlüssel zu verwalten. Da geht denen schon mal einer ab und man muss, so man denn auf die Orgel will, zu Kreuze kriechen. Wer verwest denn solche Mittel? Meist menopausierende, Die-Kinder-sind-grad-aus-dem-Hausler. Das ist der rettende Markt auf dem das Fleisch noch wertbringend feilgeboten werden kann. Das finden die geil. Also einfach Bücklinge machen, hofieren, Bauchpinseln, tausend erzplausible Gründe nennen und es läuft.
Krawehl :017:
 
Interessant, wie unterschiedlich das gehandhabt wird. Bei sehr gefragten Orgeln ist es sicher nicht immer einfach, aber die Begründung mit dem Gottesdienst ist ja mal total doof.

Ich hatte erst bei der großen evangelischen Kirche hier in der Gemeinde angefragt, da kam von der Kantorin zurück, dass sie selbst gerne und viel übe und es da wenig Gelegenheiten für mich geben würde.

Dann ging ich zur katholischen Kirche meines Stadtteils und direkt ins Pfarrbüro mit meinem Anliegen. Dort wollte man nur hören, dass ich auch katholisch sei, die Pfarrsekretärin fragte dann Pfarrer und Organist, und die freuten sich über eine neue Organistin. Erst übte ich ein paar Wochen während der "offenen Kirche", dann hatte ich meinen eigenen Kirchenschlüssel. Die haben aber auch echt Organisten-Not, es gibt kaum Leute, die mal Vertretung spielen und es sind sogar Stellen unbesetzt. Hätte ich bei einer fast 350.000 Einwohner Stadt nicht gedacht :015: Der Organist übt übrigens nie, höchstens einmal die Woche, in der Kirche. Ich habe sie also mehr oder weniger für mich. Alles in Allem also echt Glück gehabt!

Dafür kann man die Orgelbank, die ein wenig zu hoch für mich ist, nicht verstellen und es ist immer bitterkalt, weil die Gemeinde NUR kurz vor einem Gottesdienst die Kirche heizt.
 
Also ich habe mich wegen des Schlüssels an den zuständigen Kreiskantor gewandt, der von der Sache gar nicht begeistert war. Er sagte, die Gemeinden sollen den Zugang schon ermöglichen. Für Schlüssel gibt es eine Liste, das Problem kann er nicht erkennen. Nach einigen Telefonaten wird nun ein Schlüssel bereitgestellt. Allerdings kann sich das noch einige Wochen hinziehen. Ich bin gespannt.

Du meinst mit Gemeinde die Pfarrei/Pfarramt oder? Weil du am Anfang auch mal von "Gemeindeamt" geschrieben hast und das wär bei uns das Rathaus ;-)

Ich orgel in zwei unterschiedlichen Pfarreien und hatte nie das Problem einen Schlüssel zu bekommen.

In meiner Heimatpfarrei hat man mich gekannt, ich hab damals nach der Übemöglichkeit gefragt und den Schlüssel bekommen. Irgendwann hat mir der Pfarrer sogar den Kirchenschlüssel ausgefertigt, damit ich auch nach absperren der Kirche Abends noch üben kann.
Irgendwann bin ich dann umgezogen (nur einige Kilometer entfernt) und hab in der neuen Heimatpfarrei angefragt, ob ich hier ebenfalls üben kann um nicht immer fahren zu müssen. War kein Thema, ich hab Orgel- und Kirchenschlüssel bekommen, da man für die Empore den Kirchenschlüssel benötigt.
Ärger gabs hier nur mit dem alten Organisten, der wohl Angst hatte ihm nimmt jemand was weg.
Hab ich nur nicht, weil ich zu dem Zeitpunkt ja nur üben wollte und keinen Anspruch auf spielen im Gottesdienst erhoben hab. Mein Angebot hat lediglich für Übernahme von Gottesdiensten gegolten, wenn er keine Zeit hat.
Nach ungefähr nem Jahr hat dann der Pfarrer gewechselt, es kam ein jüngerer - er hat mich zum Gespräch eingeladen und hatte bezüglich Üben an der Orgel nur die Bedingung, dass ich auch mal Gottesdienste übernehme. Hab ich ihm zugesagt, er hat sich um das Problem mit dem bisherigen Organisten gekümmert (der mit 88 Jahren dann auch zu bewegen war, endlich in Rente zu gehen) und seitdem orgel ich in einem Pool von 8 Musikern auf 12 Filialkirchen im Pfarrverband.

Den Schlüssel der Heimatpfarrei durfte ich übrigens behalten - ich spring hier gelegentlich bei Gottesdiensten ein und übe in der Mittagspause, da die Kirche nur wenige Meter Fußmarsch vom Büro weg ist.

Aus Erzählungen vom Orgellehrer weiß ich, dass hier (Niederbayern - überwiegend Katholisch) die Pfarrer nicht das Problem sind, die hätten gerne mehr Organisten - schwierig ists oft mit schon länger ansässigen Organisten, die einfach Angst haben, dass ihnen jemand was wegnehmen will. Hier muss man sich halt vorsichtig rantasten, Hilfe anbieten und anfangs im Hintergrund bissl agieren. Irgendwann merken sie schon, wie angenehm es ist, wenn ne Vertretung da ist.

Ich drück dir die Daumen, dass du eine gute Übemöglichkeit findest :-)
 
Das kenne ich zur Genüge. War der alte Organist pinnelig?
Gastüber, oder so, gehen in der Regel liederlich mit dem Instrument um.
Es wird mit Straßenschuhen gespielt., benutze Taschentücher liegen im Spielschrank, weitere Ärgernisse liste ich nach Aufforderung auf.
:017:
Eher andersrum.
Ich hab von Anfang an mit Orgelschuhen gespielt, hab das vom Orgellehrer so gelernt.
Der Organist hat mit Straßenschuhen gespielt - egal bei welchem Wetter er in die Kirche kam, die Orgelbücher lagen kreuz und quer, Zettelchaos unter der Bank, Notizzettel mit den Liednummern lagen überall rum...
Geübt hat er nie, da kamen wir uns also auch nicht in die Quere.

Pingelig in Sachen Ordnung bin da eher ich :-)))
Die Orgel wird auch regelmäßig von mir geputzt XD

Ich glaub der Organist hatte Angst, dass ihm jemand was wegnehmen könnte. Er hat es immer als "seine Orgel" bezeichnet. Er war gut über 85 Jahre - die Pfarrer hat ihn schon öfter gefragt, wann er in Rente gehen will. Die "Spielleistung" war nicht mehr so gut, die Choräle zu schnell gespielt, tw. jeden Sonntag das gleiche, er kam zu spät zum Gottesdienst und solche Vorkommnisse.
Es war lang kein Nachwuchs-Organist da, also konnte er das mit der Rente aufschieben - plötzlich ist jemand da, der zwar keinen Anspruch erhebt, aber das Organisten-Ende ist dann plötzlich doch in Nähe.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier - auch im Alter - und lässt nicht leicht von jahrelangen Gewohnheiten ab.
 
Also meine Erfahrung ist eher, dass man an renommierten Stellen immer ohne Probleme an die Orgel kommt. Schlimmer sind die Dorforganisten, die Angst haben, dass jemand besser spielt.
 

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