Schimmel vs. Yamaha (bis 10.000)

T

Tim99

Dabei seit
27. Nov. 2006
Beiträge
111
Reaktionen
2
Ich hatte ja ursprünglich eine Diskussion Yamaha U1 oder Gebrauchtflügel gestartet. Mittlerweile ist die Sachlage aber komplett anders und ich fang besser eine neue Diskussion an, so dass die Überschrift auch passt.

Als Wieder-Einsteiger spiele ich z.Zt. noch auf einem Yamaha Clavinova, möchte das aber gegen ein richtiges Klavier tauschen. Es muss ein Silent-System sein (Nachbarn) und darf kein Flügel sein (Budget, Platz). Das Silent-System soll ab Werk verbaut sein und von Yamaha sein. Das schränkt die Auswahl auf Schimmel, Yamaha und ein paar andere ein. Da das Auge mitspielt, lege ich mich fest: Es soll ein Schimmel oder Yamaha sein, da mir die Modelle am besten gefallen.

Yamaha (PX124, U1, Radius):
Bis auf das U1 gibt es die Modelle in der Silver-Edition. Sieht toll aus. Ich finde aber, sie "hallen" irgendwie sehr. Oder kann ich da einfach nur nicht mit dem Pedal umgehen? Das U1 gefiel mir vom Klang her ganz gut, das Radius (in dem ja angeblich die selben Teile verbaut sind) fand ich härter und noch klirrender bzw. aufdringlicher. Kann das sein oder ist das einfach nur anders gestimmt? Sollte das Radius normalerweise so klingen wie das U1? Kriegt man bei Yamahas diesen Mega-Hall weg, so dass nicht gleich der ganze Boden vibriert?

Schimmel (C120I, C124):
Das genaue Gegenteil vom Klang. Überhaupt nicht aufdringlich. Fast schon zu schlicht. Zumindest in den Höhen. Ich hab das 124 gespielt (o.k.) und das C116 (hat mir überhaupt nicht gefallen). Das 120 (was eigentlich in Frage kommt) leider noch nicht. Das C120 würd ich gerne mal spielen.

Das könnte ich auch in matt ordern und mit chrom-Beschlägen. Aber dann wäre die Lieferzeit bei 4 Monaten... Das Radius hätte ich in 10 Tagen. Schwierig.

Wie würdet Ihr Euch entscheiden? Sagen wir Yamaha Radius vs. Schimmel C120 um in etwa auf den selben Preis zu kommen. Ist das wirklich nur Geschmackssache oder gibt's handfeste Gründe für oder gegen ein Modell?
 
Anhören werd ich mir das Schimmel-Modell wohl am Wochenende. Aber gibt es objektive Argumente für oder gegen eines der beiden, wie z.B. häufigere Notwendigkeit zum Stimmen oder schnellerer Wertverlust (kann gut sein, dass ich das gute Stück nach ein paar Jahren wieder verkaufe. Falls ich in eine größere Wohnung ziehe, kann es vielleicht doch ein Flügel werden.)?
 
OK, nachdem ich heute die Schimmel-Modelle gespielt habe, muss ich sagen, dass mir das C124 sehr gut gefällt, das 120 nicht so sehr. Inkl. Silent-System und Lieferung wäre ich bei ca. 10.000 Euro. --> Eigentlich über meinem ursprünglichen Budget von 8.000. Aber im Zweifelsfall lieber Qualität und dann auch über ein Klavier freuen, dass wirklich und ausnahmslos gefällt.

Von Yamaha scheidet das U1 aus Optikgründen aus. Das Radius oder o.g. Schimmel passen einfach viel besser zum restlichen Einrichtungsstil. Bleibt das Radius (ca. 9.000 Euro) und das PX124 (ca. 7500 Euro).

Außerdem könnte ich die Yamaha-Modelle in 2 Wochen kriegen, Schimmel bräuchte locker 2 Monate. Schwierig. Werd mir morgen noch mal die beiden Yamahas anhören, ne Nacht drüber schlafen und dann Anfang nächster Woche eine Entscheidung treffen.

Denke es wird Yamaha Radius vs. Schimmel C124.

Pro Radius:
- Erfordert angeblich weniger häufiges Stimmen?!?
- Kürzere Lieferzeit
- 1000 Euro günstiger

Pro Schimmel:
- Das einzige Piano, dessen Klang mir auf Anhieb voll zugesagt hat.

Nimm mir doch bitte jemand die Entscheidung ab und sag was zu einem der Modelle ;-)
 
Pro Radius:
- Erfordert angeblich weniger häufiges Stimmen?!?
- Kürzere Lieferzeit
- 1000 Euro günstiger

Pro Schimmel:
- Das einzige Piano, dessen Klang mir auf Anhieb voll zugesagt hat.


Dein Pro überstimmt doch sämtliche Kontras!
Und wer erzählt das mit dem weniger häufigen Stimmen bei Yamaha???
Der Yamaha-Händler?
 
Das mit dem Stimmen hab ich mal in nem englischsprachigen Klavierforum aufgeschnappt. Ist vielleicht auch nur ein Gerücht und stimmt nicht. Zwei Monate Wartezeit und 1000€ Ersparnis sind auch nicht komplett zu verachten.

Außerdem frag ich mich, ob es vielleicht an irgendwelchen anderen Faktoren liegen könnte: Raumakustik in den einzelnen Klavierhäusern, Intonierung der Instrumente. Die Yamahas sehen schon sehr edel aus und vielleicht ist dieser "brilliante" Klang einfach nur etwas ungewohnt für meine Ohren.

Ich hab schon mehrere Klaviere in den letzten Wochen gespielt. Meist fand ich's am Anfang nicht so doll und mit der Zeit hatte ich mich an den Klang gewöhnt und er war gar nicht mal so schlecht. Dann ging er mir doch auf den Keks. Dann war er wieder ok... ;-) Komisches Spielchen

Das C124 von Schimmel war das einzige (bezahlbare), bei dem von vorne herein alles irgendwie natürlich wirkte.

Aber wie gesagt: Viele kleine andere Vorteile sind auf Yamahas Seite. Und da frag ich mich, ob es einfach nur ne Intonierungs-Sache ist und man das Yamaha einfach auf meinen Geschmack einstellen könnte.
 
...da frag ich mich, ob es einfach nur ne Intonierungs-Sache ist und man das Yamaha einfach auf meinen Geschmack einstellen könnte.

Nee, niemals! Du kannst ja auch nicht ne Frau auf Deinen Geschmack einstellen ... das klappt vielleicht für ne Weile ganz gut aber irgendwann haste dann genug von der Guten, da sie einfach Deinen Geschmack nicht trifft.

2 Monate sind doch nicht so wild ... bei nem Jahr hätte ich das eingesehen aber so ... schau mal, irgendjemand hatte mal als Signatur sowas ähnliches wie: Es ist nicht die Erfüllung die der Mensch sucht, sondern die Sehnsucht.
Wenn Du die 2 Monate Sehnsucht aushältst, haste am Ende wesentlich mehr davon & Du freust Dir sicherlich nen Ast, wenn es dann endlich kommt.

Darfst den Freude-Ast dann bloß nicht in Richtung Klavier halten ... gibt glaube häßliche Flecken auf dem guten Stück.

Gruß
Pflaume
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
OK, hab noch mal 2 Stunden lang mehrere Yamahas durchgespielt. Das Radius werde ich streichen. Zu hart und verliert klar im direkten Vergleich gegen das Schimmel C124. Dafür bin ich aber die Hälfte der Zeit am PX124 hängen geblieben. Sieht zwar nicht ganz so edel aus wie das Schimmel oder Radius, aber durchaus ok. Klingt zwar nicht ganz so toll wie das C124 - aber auch hier ist es wirklich ok. Und das erste Angebot meines Händlers (inkl. Silent-System, Transport, Stimmen, Klavierbank) liegt bei 7.400 Euro.

Das Schimmel ist in jeder Hinsicht ein bisschen besser. Aber kostet dann gleich 10.000 Euro. Oh Mann. Das ist jetzt hart. Die Differenz sind immerhin die Kosten von 3 Jahren Klavierunterricht...

Im direkten Vergleich kann ich sie leider nicht hören. Der Kopf sagt Yamaha, der Bauch hat sich eigentlich schon für Schimmel entschieden. Werd das in den nächsten Tagen doch noch mal spielen. Und wenn es mir wirklich 100% gefällt, dann muss ich mir Gedanken über die Finanzierung machen. Dann wird es der Schimmel. Ansonsten hab ich mit Yamaha PX124 eine wirklich gute Alternative in der Hinterhand.

Aber mein Kopf sagt immer noch: Du kannst nicht für ein klein bisschen Verbesserung gleich 2.500-3.000 Euro mehr auf den Tisch legen. Das ist verrückt. Was man für das Geld alles machen könnte... Schwierige Entscheidung.
 
Tim, mir geht es in solchen Situationen so: wenn ich das günstigere nehmen und einige (wenige?) Abstriche machen würde, hätte ich immer das Gefühl, das Bessere verpasst zu haben. Wenn ich allerdings das Gute (Bessere und teurere) nehme, freue ich mich die ganze Zeit darüber und bin stolz auf das tolle Ding, was ich mir gekauft bzw. geleistet habe ;) Wie oft im Leben willst du denn ein Klavier kaufen? Also nimm das, wofür sich dein Herz längst entschieden habe. Wenn du mal abtrittst, kannst du die Kohle sowieso nicht mitnehmen, aber dann haste wenigstens auf einem schönen Instrument gespielt. Man muss im Leben Prioritäten setzen.
 
Hierzu ein Zitat von John Ruskin (1819-1900):

Es ist unklug, zuviel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen.

Wenn Sie zuviel bezahlen verlieren Sie etwas Geld, das ist alles.

Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.​

Oder umgekehrt: Das Geld, das Du bezahlst tut Dir nur einmal weh. Aber das Gefühl, die schlechtere Wahl getroffen zu haben, hält an.

Die "protestantische Ethik" bevorzugt genau diese Haltung der "schlechteren Wahl", um schon beim Erwerb von Luxus Buße zu tun. (Ich hoffe, ich habe hier jetzt niemanden beleidigt oder irgendwelchen religiösen Gefühle verletzt. Der Gedanke ist auch nicht von mir, sondern von dem Soziologen Max Weber.)

Fazit: Kaufe das bessere Instrument, wenn Du es Dir finanziell leisten kannst.
 
Was man für das Geld alles machen könnte... Schwierige Entscheidung.

Also ... wir reden hier von einem Instrument ... also einem Gebrauchsgegenstand, einem Klavier, dessen Abnutzungserscheinung selbst bei täglicher Nutzung so gering ist, daß es selbst nach Jahren täglicher Nutzung immer noch seinen Dienst treu verrichten wird ohne großartige Qualitätseinbußen eingehen zu müssen.

Man muß auch bei seinen Vergleichen immer schauen, was man da eigentlich kauft. Im Gegensatz zu vielen anderen Gebrauchsgegenständen, die evtl. die selbe Preishöhe haben, stehst Du mit einem 10.000 Euro Klavier wesentlich (ein sehr großes wesentlich) besser da, als jemand der sich für das gleiche Geld nen Kleinwagen kauft.

Die 10.000 Euro die Du in den Kleinwagen steckst, sind ratzfatz weg, das Ding ist schon nach kurzer Zeit ne Rostschüssel (im Vergleich zum Klavier) und da heute vorallem in der Autoindustrie auf Quantität statt Qualität gebaut wird, kannste das Auto bei täglichem Gebrauch nach 5 Jahren in die Tonne hauen. (Nicht zu vergessen, daß das Auto noch enorme Haltungskosten hat, das is dann in die 5 Jahre schon mit eingerechnet ... !).

In diesem Sinn, sind die 2600 Euro die Du mehr bezahlst eigentlich nur Peanuts.

Gruß
Pflaume
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Da habt Ihr ja beide Recht. Ich denk normalerweise auch immer so. Ich muss aber dazu sagen, dass das wahrscheinlich kein Instrument für's ganze Leben sein wird. Ich bin 2008 sicher noch in dieser Wohnung. Und danach? Keine Ahnung. Vielleicht weiterhin die Wohnung, vielleicht größere Wohnung (in die dann ein Flügel passt), vielleicht andere Stadt, vielleicht auch 1-2 Jahre Ausland (was auch gut und gerne anderer Kontinent bedeuten kann). Das ist alles nicht absehbar.

Sicher kann man jetzt sagen: Dann warte doch einfach noch bis zum Ende des Jahres. Aber in meinem Job wird das noch 4,5,6 Jahre alles ein bisschen in der Schwebe sein. Wenn der Händler mitspielt, würd ich ggf. auch die Mietkauf-Option in Betracht ziehen, so dass ich erstmal 12 Monate spiele und falls es mich irgendwo hin verschlägt, wo ich es absolut nicht mitnehmen kann, dann brauch ich mir keine Sorgen machen.

Minimiert schon mal das Risiko, dass ein sehr teures Instrument bei mir versauert und lässt mich wohl in der Tat zum höheren Instrument greifen.

Ich will das Schimmel aber trotzdem noch mal hören. Hab jetzt stundenlang sämtliche Yamahas durchgedudelt. Aber Schimmel-Händler sind nicht so viele bei mir in der Nähe und ich hab nur 2x auf einem je 30 Minuten gespielt (in einem Laden war es laut Händler nicht 100% gestimmt). Bevor ich zuschlage, will ich noch einmal mit der Einstellung rangehen "Und das soll es jetzt also sein?" Wenn ich dann immer noch auf Anhieb glücklich bin, dann wird es das.
 
Aber in meinem Job wird das noch 4,5,6 Jahre alles ein bisschen in der Schwebe sein.
Aber deswegen den Genuß sich vier Jahre lang aufsparen? Und dann, nach vier Jahren, wird es, wenn Du Pech hast, ähnlich aussehen. Und so gehen vier Jahre um vier Jahre ins Land, bis Du irgendwann einmal im Ruhestand bist und die Gicht in den Händen hast. Dann brauchst Du auch kein Klavier mehr ... (Sorry, wenn es gemein klingt.)

Wenn der Händler mitspielt, würd ich ggf. auch die Mietkauf-Option in Betracht ziehen.
Auch da würde ich unbedingt das beste Klavier wählen! Das machen die Händler zwar nicht gerne (verständlich), aber ich vertrete die Meinung, daß in jedem Falle das beste Instrument gerade gut genug ist.
 
Ich lass Euch mal weiter an meiner unendlichen Geschichte des Klavierkaufs teilhaben. Hab mich nämlich immer noch nicht entschieden. Das Dilemma ist, dass mir bis jetzt keines wirklich 100% zugesagt hat.

Hab noch mal das Schimmel C124 gespielt. Wie ich bereits sagte: Sehr natürlich, alles klingt irgendwie so wie es klingen sollte, das Spielgefühl ist als würde ich seit 10 Jahren drauf spielen. Aber: Genau aus den Gründen klingt und fühlt es sich auch so an als hätte ich es seit 10 Jahren. Kein "Kick", kein Wow! Vernunftehe aus großer Sympathie, keine Liebe auf den ersten Blick.

Ich will einfach endlich mal an einem Klavier sitzen und nach den ersten 30 Sekunden merken: Ja, das ist es! Dann ist der Preis auch nebensächlich (so lange er irgendwie im Rahmen bleibt).

Vielleicht werd ich mir doch mal die YUS-Serie von Yamaha anschauen. Meine Güte, das wird eine unendliche Geschichte. Ich hasse so was...

Nebenbei: Ein Händler, den ich als sehr seriös einschätze, bietet mir das C124 für 10.000€ an. Inkl. Silent-System, Bank, Chrom statt Messing, Stimmen, 80km Transport (2. Stock) und Garantie. Lieferung März/April (also kein alter Ladenhüter). Ein anderer Händler meinte zu mir, das könne kein seriöses Angebot sein. Der Listenpreis für die o.g. Dinge läge bei fast 13.000€ und so viel Spielraum hätte kein seriöser Händler. Was ist davon zu halten?
 
Vielleicht werd ich mir doch mal die YUS-Serie von Yamaha anschauen. Meine Güte, das wird eine unendliche Geschichte. Ich hasse so was...

Die YUS-Serie ist m.E. teurer aber nicht merklich besser als die normale U-Serie. Eine klangliche Steigerung höre ich erst bei der SU-Serie.
Das kleine SU-118 ist nur 60,- Euro teurer als das größte YUS (131) und vielleicht eine Überlegung wert.
Das SU-7 finde ich am Preis gemessen etwas enttäuschend.


Horst
 
Ich glaube aber, die SU gibt es nicht mit Silent System. Ist zumindest bei Yamaha nicht auf der Webseite angegeben.
 
Ich weiß ja nicht, woher Du kommst, aber in Braunschweig gibt es ein Schimmel-Zentrum, dort kann man Klaviere und Flügel aller Art anspielen. Ich war bereits einmal dort und werde wohl im Frühjahr nochmals hinfahren. Ich interessiere mich für einen der kleineren Schimmelflügel, aber bin noch weniger entscheidungsfreudig als Du :)

Wenn Du die Möglichkeit hast (und bei 10.000 EUR Investition kann man ja mal eine kleine Reise wagen), solltest Du dort mal vorbeischauen. Ich würde mich aber vorher anmelden, damit sie die Instrumente, die Du anspielen möchtest, auch zum Anspielen ausgestellt haben.

http://www.schimmel-auswahlcentrum.de/
 
Bis Braunschweig sind es 300km. Ginge zur Not. Aber eigentlich ist es nur das C124, das in Frage kommt von Schimmel. Das kleinere gefällt mir nicht und darüber komm ich einfach in Preisklassen, die absolut nicht drin sind. Das 124er kann ich auch in 80km Entfernung spielen.

Ein Händler, der gleichzeitig das 124er und eine große Yamaha Sammlung inkl. PX1254 hätte (Ruhrgebiet), der würd mir vielleicht weiterhelfen. So werd ich wohl Samstag wieder in einem Laden das C124 von Schimmel spielen und mir denken "Eigentlich schön, aber irgendwie fehlt das Spektakuläre.", 100km fahren und dort ein paar Yamahas spielen und denken "Eigentlich schön, hallen aber viel zu sehr nach. Außerdem gefallen mir optisch die Schimmel besser."
 
Also ich stehe vor einem ähnlichen Problem und ich kann deine Unsicherheit in jedem Detail nachvollziehen weil es mir genauso geht.
Ich suche seit einigen Wochen (oder sind es schon Monate?) ein passendes Klavier für mich und schwanke in den Preisbereichen nur so dahin dass es eine Freude ist.

Angefangen hat alles mit einem 30 Jahre alten Yamaha U3 um 4.200,- da war ich total begeistert und wollte schon zuschlagen.
Nach Vergleichen stelle ich allerdings fest, daß die Yamahas für mein Gefühl etwas drahtig klingen

Dann hab ich mir ein neues Bohemia 125 um 5.000,- angeschaut und war plötzlich von dem sehr begeistert. Vor allem im direkten Vergleich beim Händler mit Schimmerl C116 um 7.200,- und Hofmann (128cm) 7.100,- schnitt das Bohemia sehr gut ab und noch dazu um diesen Preis.

Leider setzte ich mich dann an ein Weinberger Concert aus Österreich zum Preis von 9.500,-
Es kam was kommen musste – natürlich kein vergleich mit den billigeren Instrumenten.

Da ich meinen Preisrahmen eigentlich nicht wirklich festgelegt habe sah ich mir auch noch ein Wendl & Lung 122 um 3.000,- an. Im ersten Augenblick dachte ich: das ist es“ hier stimmt der Preis und auch die Leistung“. – ist natürlich auch so!
Nach längerem Testen und Vergleichen sah ich, dass man aber hier auch Abstrich in Kauf nehmen muss. Die Bässe klingen sehr kräftig und voll, dafür die Oberen Bereiche etwas schrill und der gesamte Klang ist etwas verschwommen und hallt auch sehr – das ist mir irgendwie zu aufdringlich.

Zuletzt fand ich ein Schimmel C124 bei dem wirklich alles stimmt. Es klingt eigentlich sehr schlicht und unaufdringlich eher sanft und ich fühlte mich auf anhieb wohl. Es hat den richtigen Klavierklang den ich mir vorstellte. Allerdings hat das gute Instrument auch seinen Preis. Ich würde es für 8.200,- bekommen.

Die letzte Entscheidung ist noch nicht getroffen – ich werde noch einige Tage die Klavierhändler mit meinen Übungsstücken nerven und mich dann zwischen Bohemia und Schmimmel entscheiden.

Jetzt wird es sicher viele Stimmen geben, die mir auf Grund des Qualitätsunterschiedes zum Schimmel raten werden. Ich bin jedoch nur ein Hobbymusiker mit mäßigen Fähigkeiten aber mir macht das Klavierspielen sehr viel Spaß. Also vom Können her, wäre das billigere Bohemia für mich bestimmt ausreichend ......

Tim, sag mir bitte wie du dich letztendlich entschieden hast ....

lg
Robimarco
 
Ich hab mich letztendlich für ein Yamaha YUS 1 entschieden. Das Schimmel gefiel mir ebenfalls sehr gut, auch wenn beide vollkommen unterschiedlich klingen. Im Endeffekt saß ich irgendwann am YUS 1 und hatte das Gefühl "Ja ok. Das ist es." Dass es 1500,- Euro günstiger war als das Schimmel war dann auch zumindest kein Nachteil...

Vielleicht mal einfach eine Pause einlegen mit dem Anspielen und mit ein wenig Abstand noch mal die Kandidaten anspielen. Wenn es "Klick" macht, schlag zu.
 

Zurück
Top Bottom