Schiedmayer Flügel

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markus.1990

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17. Dez. 2015
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Hallo Forum!

Vor wenigen Wochen konnte ich mir einen Schiedmayer Flügel (Schiedmayer Pianofortefabrik, Seriennr. 46994) ergattern. Das Instrument wurde vor ca. 20 Jahren generalüberholt und war ein echtes Schnäppchen. Es spielt sich für sein hohes Alter erstaunlich gut und war auch für mein studentisches Budget erschwinglich. Der Flügel hat einige Mängel, dennoch bin ich mit dem Klang und der Spielart sehr zufrieden. Die Mängel möchte ich wenn möglich, selbst beheben. Deshalb bin ich auf eure Hilfe angewiesen. Die Lyra konnte ich schon Mal reparieren. Hier das Dringendste auf meiner to-do-Liste:

-Der Stab um den Deckel offenzuhalten ist definitiv kein original / besteht aus Kunststoff und scheppert. Wie würde ein solcher aussehen (Pläne?)/ wo gibt es sowas / soll ich ein Buchen-Rundholz verwenden und es selber basteln? Wenn ja - wie lange sollte ein solches sein, bzw. gibt es ein "Soll-Mass" in welchem Winkel der Deckel zum Stab / Korpus stehen sollte? - Stichwort Schallausbreitung, etc.

-Ich sollte die Tasten unterlegen, da gewisse Tasten beim Bespielen fast einsinken. Wie heissen diese Papierscheiben, wo bekomme ich diese und wie lange sollte der Weg der Tasten eigentlich sein? Bzw. wie weit sollte ich sie gegenüber der "Ruheposition" drücken können?

Gerne hoffe ich auf viele Inputs.

Liebe Grüsse
 
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Die Mängel möchte ich wenn möglich, selbst beheben. Deshalb bin ich auf eure Hilfe angewiesen.

Ehrlich gesagt würde ich an Deiner Stelle einen Klaviermacher konsultieren, er soll sich das Instrument ansehen, eine Einschätzung abgeben und Dir zeigen, was Du selbst machen kannst (gegebenenfalls lässt Du es Dir vormachen). Wenn das Instrument ein Schnäppchen war, kannst Du ja frohen Mutes die Kohle für eine wirklich fachmännische Beratung/Anleitung dranhängen.
 
Hallo Markus!

Willkommen hier und schöne Weihnachten!

Wenn sich die Profis nicht erbarmen, muß ich dann wohl mal ran.

Zu deinen Fragen:

Der Stab, der den Deckel aufhält soll bei geöffnetem Deckel im rechten Winkel zum Deckel stehen. Der Deckel steht dann in der Gegend von 30° offen und der Stab ist etwa 70cm lang.

Der Tastentiefgang soll etwa 10mm sein.

Wenn er deutlich größer ist, sind die Druckfilze unter der Vordertaste vermutlich von Motten weggefressen.
Andere Filze dann wahrscheinlich auch.

So, dann mal zu eigentlichen Problem:

Du hast offensichtlich keine Ahnung von Klavieren.

Bevor du also anfängst irgendwas zu verschlimmbessern, mach dich erstmal schlau.

Das Netz bietet dazu unzählige Möglichkeiten, dann kann ich den online verfügbaren Jahn Katalog empfehlen und du brauchst ein Buch über Klavierbau für dummys, da kann ich den für Studenten erschwinglichen Reblitz empfehlen, wenn du des Englischen ausreichend mächtig bist.

Wenn du selbst eine gewisse Basis erworben hast, wird dir hier auch eher geholfen.
Sei dir aber im Klaren darüber, das jedes deiner gering erscheinenden Probleme einen Rattenschwanz nach sich zieht.
Der Frage nach dem Tastentiefgang z.B. folgt fast zwingend eine komplette Regulation.

Für die benötigten Teile ist z.B. @Mawima ein guter Ansprechpartner.

Und dann viel Spaß beim Basteln!


Grüße

Jörg


Hallo Jörg und vielen Dank für die Antwort!

Leider habe ich noch keine Ahnung von der Materie. Werde mich aber einarbeiten und die empfohlene Literatur beschaffen.
Nach dem gemeinsamen Transport des Flügels mit Freunden in den vierten Stock eines Altbaus wurde der dieser vom Fachmann gestimmt und unter die Lupe genommen. Die Filze seien nicht zerfressen und er hat mir dazu geraten, die Tasten mit Karton-/Papierscheiben zu unterlegen und anschliessend die Mechanik zu regulieren.
Ansonsten scheint das Instrument okay zu sein.
Da ich aber nicht wusste, wie lang der Tastentiefgang sein sollte, wollte ich mich vor dem Unterlegen informieren.

Vielen Dank für die Angaben zum Stab. Dieses "Problemchen" lässt sich leicht lösen :)

Frohe Festtage.

Gruss, Markus
 
Hallo Markus,

herzlichen Glückwunsch zum Flügel. Ich bin Dir gerne behilflich (zumindest aus der Ferne, falls Du nicht gerade um die Ecke wohnst) beim Herrichten. Papierscheiben und Tiefgangklötzchen habe ich auf Lager und auch sonst die wichtigsten Materialien, die man so braucht. Und was nicht auf Lager ist, kann ich Dir kurzfristig beschaffen.

Wenn Du Interesse hast, schreibe mich einfach an.

Viele Grüße
Martin
 
Tu quoque, mi fili @Destenay ?
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Hallo Markus,

herzlichen Glückwunsch zum Flügel. Ich bin Dir gerne behilflich (zumindest aus der Ferne, falls Du nicht gerade um die Ecke wohnst) beim Herrichten. Papierscheiben und Tiefgangklötzchen habe ich auf Lager und auch sonst die wichtigsten Materialien, die man so braucht. Und was nicht auf Lager ist, kann ich Dir kurzfristig beschaffen.

Wenn Du Interesse hast, schreibe mich einfach an.

Viele Grüße
Martin

Vielen Dank! Das Instrument macht echt Freude!
Als erstes habe ich vor, den Deckel optisch zu überholen. Unter mehreren Lackschichten 2K war der "Schiedmayer" - Schriftzug verborgen. Den Lack habe ich schon Mal mit Lauge entfernt. Momentan wirkt es daher eher "Shabby Chic"...

Ich glaube, ein Tiefgangklotz wäre sinnvoll. Ist das dieses "Ding", welches mit 235g auf die Taste drückt und man diese so "einstellen" kann? Falls ja - dann wäre ich daran interessiert :D
Aber wie gesagt: Zunächst muss ich mich in die Materie einlesen.

PS: Wohne in der Schweiz nahe Luzern.
 
Hallo Markus,

ich bitte um Entschuldigung für die späte Antwort. Einen Tiefgangmesser mit Gewicht kann ich Dir auch besorgen, die sind aber recht teuer. Es reicht auch einfach ein Klötzchen wie dieses hier. Details tauschen wir am besten per Email aus.

Ich mache einmal im Jahr eine Stimmtour in die Gegend von Emmen, habe da ein paar Stammkunden. Wenn Du in der Nähe bist, würde ich gerne vorbeischauen.

Viele Grüße
Martin
 
Frage anbei: Der Tastaturdeckel wurde leider sehr fett und mit Einschlüssen lackiert. Der Schriftzug war unter einigen Lackschichten 2K verborgen. Habe den Deckel deswegen abgelaugt und geschliffen. Wie sollte ich den Lack wieder aufarbeiten? Variante a) Schelllack b) Mit 2K lackieren (Habe eine Spritzkammer zur Verfügung). Momentan tendiere ich zu a). Muss ich um Schelllack aufzutragen, bis auf das rohe Holz abschleifen oder darf ich auf dem bestehenden und angeschliffenen Untergrund mit Schelllack zu arbeiten beginnen?
 

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Möchtest Du Schellack als Klarlack oder in Schwarz aufbringen? Für Schellack ist wichtig, dass der Untergrund glatt ist, sonst wird der Lack nicht wirklich glatt glänzend. Schellack lässt sich nur per Ballen in sehr feinen Schichten auftragen. Unebenheiten Füllen geht damit nicht.
 

Schwarz glänzend wäre ganz nett. Habe auf youtube Anleitungen zum Umgang mit Schelllack gefunden.

Der Rest des Flügels ist in Seidenzglanz ausgeführt. ...Müsste dann wohl auch den "Rest" irgendwann auf Hochglanz bringen.
Oder aber b) Den Deckel in Seidenglanz lackieren. Wie werden eigentlich Deckel im "Seidenglanzlook" lackiert? Müsste ich die eingelegten Messingbuchstaben einzeln abdecken? Kann ich die Messingteile so behandeln, dass keine Farbe darauf haftet? Oder muss ich alle eingelegten Buchstaben lösen, danach Lack aufbringen und dann die ganze Einlegearbeit nochmals machen?
 

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Schellack gibt natürlich einen anderen Glanz als Polyester glänzend oder Seidenglanz. Der Flügel sieht aber sonst ja gut aus. Ich würde ihn nicht komplett neu machen. Wenn die Innenseite des Tastendeckels glänzend ist und der Rest seindenglänzend, dann stört das nicht. Das ist einfach ein Akzent.

Bei Schellackpolierung würde man über die Buchstaben polieren und dann mit einem Ballen mit Alkohol die Buchstaben wieder freilegen.

Egal ob Schellack oder 2k Lack. Bei Deinem Deckel könnte man auch um das Rechteck herum lackieren. Das ist dann zwar nicht so perfekt wie neu, sieht man aber öfters.

Wenn Du 2k Lack lackieren kannst, wäre das die einfachere und schnellere Variante.
 
Wenn ich den Aufwand abwäge, dann muss es eigentlich 2K werden...
Die Lösung mit dem Rechteck favorisiere ich nicht wirklich. Dann doch lieber innen Schellack und aussen 2K. Mein Favorit wäre ein rundum einheitliches Erscheinungsbild.
Dazu müsste ich dann wohl die ganze Einlegarbeit lösen, dann lackieren und die Messingbuchstaben neu einsetzen (einzelne Buchstaben lösen sich schon, deswegen die Folie). ...Oder gibt es irgendeine Farbe, die ich in der Spritzkammer aufbringen kann und welche nicht auf Messing haftet?
 
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M. W. wird bei PU hochglanz die Schrift nach den ersten Lackschichten aufgebracht, anschließend weiterlackiert und dann wieder alles bis zur Schrift heruntergeschliffen und -poliert.
 
Hmmm... dann werde ich es also auf diesem Weg ausprobieren. Am besten vermutlich ein bisschen Lack an einer nicht einsehbaren Stelle abkratzen und den Notenständer (welcher den gleichen Farbton hat) einpacken + damit zum Farblieferanten. Danke für die vielen Tipps :D
 
Nach langer Pause widme ich mich nun wieder meinem Flügel. :D
Den Deckel habe ich nun fertig geschliffen und gespachtelt. Als nächstes werde ich ihn grundieren. Kann mir jemand verraten wo ich Teile zum Bau einer Notenbank beziehen kann? Die alte ist völlig verzogen. Gruss, Markus
 

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Ähhh, Baumarkt? Ist doch nur bissel Holz, bissel Filz und paar Scharniere.
 
Ich würde die Notenbank nicht neu machen, das gibt sinnlos viel Arbeit.. Du kannst sie unten oder hinter verstärken (z.b. mt einer Metallleiste)
 

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