Satie - Gymnopedie 1

B

BWV999

Dabei seit
17. Nov. 2015
Beiträge
246
Reaktionen
134
Hallöchen liebe ExpertInnen,

aktuell übe ich die erste Gymnopedie von Satie ein und rätsele über folgender Stelle:

sDF0vZ7.png


Hätte ich zwei Manuale wäre das ja kein Thema, aber wie spiele ich diese Stelle auf einem einmanualigen Klavier?

Welches der zwei f's im zweiten Takt oben hat Vorrang? Das der Melodie oder das der Begleitung? Das Melodie-F ist ja nicht nur eine punktierte Halbe, sondern soll ja per Legatobogen drei ganzen Takt über erklingen.

Aber da urplötzlich nach pp ein Forte verlangt wird würde ich eher zur Begleitfigur tendieren. Also wie geht's wirklich?

Danke fürs Aushelfen

BVW999
 
Du schlägst das F# natürlich immer an, wenn es in den Noten so steht. Du machst ja zwischen jedem Takt ein Pedalwechsel. Dazwischen lässt du jedoch das F# liegen und schlägst es immer an, sobald es in den Noten steht.

Sprich ab Takt 2: F# drücken (Melodie), F# drücken (leiser) (Akkordbegleitung) - ja du musst es kurz loslassen, aber du hast ja das Pedal gedrückt, F# gedrückt halten bis zum Akkordbegleitung-F# von Takt 3 und hier erneut anschlagen. Darauf achten, dass es hier nur Begleitung ist, also leiser als ein Melodieton ist.
 
Danke für deine Antwort. Frage mich nur warum das dann so notiert ist. So wie du es beschreibst braucht man das Fis doch in der Notation weder zu punktieren noch zu binden. Warum keine Viertel? Erschien mir logischer. Pedalangaben gibt es ja auch keine, deshalb finde ich das sehr unklar (vor allem da man es ja klar ausdrücken könnte).

Na ja Satie halt..:-D
 
Es soll einfach die Vorstellung vermitteln, dass der Melodieton am Anfang von Takt 2 gedrückt wurde und die ganze Zeit weiterklingt - auch wenn die Taste erneut gedrückt wurde.

So wie ich es beschrieben habe müsstest du das F# aber immernoch über den Taktstrich hinaus binden.
 
OK, werd ich mal probieren. Trotzdem etwas widersinnig, binden und gleichzeitig anschlagen, alles mit einer Taste.

Wäre ein Fall fürs Paralleluniversum...:lol:
 
Ich weiß nicht, ob ich es richtig beschreiben kann, wie ich es spiele, aber ich versuche es mal:

Die Akkorde im Violinschlüssel spiele ich mit der linken Hand und halte dann das F# über die Taktgrenze hinweg, indem ich den Zeigefinger der rechten drauf lege, bevor ich die linkte Hand anhebe.
 
Also schlägst du das jeweils zweite Fis nicht an?
Das wäre dann Meinung Nr. 2.
 
Also schlägst du das jeweils zweite Fis nicht an?
Doch, zumindest wenn wir mit dem "zweiten Fis" das selbe meinen. In Deinem Beispiel:
1. Fis (erster Takt) - linker Daumen schlägt an
2. Fis (zweiter Takt) - rechter Zeigfinger schlägt an
3. Fis (zweiter Takt) - linker Daumen schlägt an und bevor ich den Daumen anhebe, lege ich den rechten Zeigefinger aufs Fis, damit es weiter ungedämpft bleibt und Pedalwechsel hinaus klingt.
4. Fis (dritter Takt) - schlage ich NICHT an, da es ja gehalten wurde. Vielmehr liegt da in dem Moment ja noch der Zeigefinger der rechten.
5. Fis (dritter Takt) - wieder linker Daumen

usw.
 
Doch, zumindest wenn wir mit dem "zweiten Fis" das selbe meinen. In Deinem Beispiel:
1. Fis (erster Takt) - linker Daumen schlägt an
2. Fis (zweiter Takt) - rechter Zeigfinger schlägt an
3. Fis (zweiter Takt) - linker Daumen schlägt an und bevor ich den Daumen anhebe, lege ich den rechten Zeigefinger aufs Fis, damit es weiter ungedämpft bleibt und Pedalwechsel hinaus klingt.
4. Fis (dritter Takt) - schlage ich NICHT an, da es ja gehalten wurde. Vielmehr liegt da in dem Moment ja noch der Zeigefinger der rechten.
5. Fis (dritter Takt) - wieder linker Daumen

usw.

Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht! ;-)
 
Wo Du recht hast...

Aber diese Sprünge der linken Hand muss ich ja eh in den Takten davor machen, oder? Dann ist es für mich fast einfacher, das einfach so weiter zu machen als auf die eigentlich einfachere Variante mit der rechten Hand zu wechseln.

Aber ich werde wohl bei Gelegenheit auch die andere Variante mal probieren.
Und immer schön meine Signatur beachten und Nachsicht walten lassen. ;-)
 
Danke für deine Antwort. Frage mich nur warum das dann so notiert ist. So wie du es beschreibst braucht man das Fis doch in der Notation weder zu punktieren noch zu binden. Warum keine Viertel?
Es sind einfach mehrere Stimmen notiert, Wie du den gewünschten Klang auf deinem Instrument mechanisch umsetzt, ist dein Problem als Interpret. Hier in diesem Fall soll der Fis-Saitenchor zwei Töne gleichzeitig klingen lassen, was kein Problem ist, wenn du ihn zwischendurch nicht abdämpfst.

Solche Stimmen kann man auch allein spielen, laß halt mal die Akkord-Begleitung weg und dann wird dir sofort klar, warum in der Melodiestimme keine Viertel nebst Pausen stehen. Das stimmenweise Zusammensetzen ist übrigens meine bevorzugte Methode, dieses und ähnliche Satie-Stücke zu üben.
 

Klar mit den Vierteln war Unsinn, das Fis der Oberstimme wird ja ausgehalten. Also Fazit: Nur die Begleitung spielen, das Melodie-Fis wird per Pedal am Leben gehalten.
 
Auf die Gefahr hin, mich weiter zu blamieren: Das "Melodie-Fis" wird doch nicht durch das Pedal am Leben gehalten, da beim Taktwechsel doch auch ein Pedalwechsel kommt. Oder irre ich da? Also muss das Fis "über den Pedalwechsel hinaus" liegen bleiben, wie Curby ja schon geschrieben hat.
 
Doch, zumindest wenn wir mit dem "zweiten Fis" das selbe meinen. In Deinem Beispiel:
1. Fis (erster Takt) - linker Daumen schlägt an
2. Fis (zweiter Takt) - rechter Zeigfinger schlägt an
3. Fis (zweiter Takt) - linker Daumen schlägt an und bevor ich den Daumen anhebe, lege ich den rechten Zeigefinger aufs Fis, damit es weiter ungedämpft bleibt und Pedalwechsel hinaus klingt.
4. Fis (dritter Takt) - schlage ich NICHT an, da es ja gehalten wurde. Vielmehr liegt da in dem Moment ja noch der Zeigefinger der rechten.
5. Fis (dritter Takt) - wieder linker Daumen

usw.

:blöd:
Ich spiele dieses F# in diesen Takten immer mit dem selben Finger. Rechte Hand, Ringfinger.
 
Wie Mick ja schon angedeutet hat: Einfach kann ja jeder. :-D
 
Also muss das Fis "über den Pedalwechsel hinaus" liegen bleiben, wie Curby ja schon geschrieben hat.
Der Saitenchor muß solange weiterklingen, wie es in den Noten geschrieben steht. Wie du das an den Tasten bewerkstelligst, mußt du dir selbst überlegen. Musiknoten sind keine Tastendrück- und Loslaßanweisungen.

Übrigens ist dieser Abschnitt auf vielen Digis (z. B. Kawai) unspielbar, da viele Modelle hier den Melodieton über den Pedalwechsel verlieren ("vergessen"), egal was man an den Tasten macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut im Zweifel ist es so wichtig auch wieder nicht da die pp Melodie im Forte der Begleitung eh praktisch untergeht...
 
Sogar 1/2 für alle 3 Gymnos. Was aber mE durchaus zutrifft.
 

Ähnliche Themen


Zurück
Top Bottom